Elekt. Parkbremse zum Anfahren möglich?
Hallo,
wir hatten heute mal wieder eine kleine Familienzusammenkunft... ;-) Viele wohnen wirklich im "Gebirge" und dort passiert es oft, dass das liebe Auto-Hold entweder zu früh löst oder das Auto abwürgt (und gleich wieder an geht dank BMT *g*). Könnte man jetzt nicht einfach die Parkbremse ziehen, oder ist diese auch nicht in der Lage zu erkennen wann genügend Last anliegt damit der Wagen nicht rückwärts rollt. Irgendwo steht was von "Dynamischer Anfahrassistent". Aber der ist nicht in jedem Tiguan verbaut?! (Oder kann man denn, falls nicht "verbaut", wie so oft freischalten?
Daher die Frage ob es einen Unterschied zwischen Anfahren mit Parkbremse und Autohold gibt. Oder ist es ehr so, dass die Parkbremse beim Tritt auf die Kupplung löst und das Auto dann eh nur per Auto-Hold gehalten wird? Ich dachte immer letzteres wäre der Fall, aber tatsächlich merke ich einen Unterschied beim Anfahren, je nach dem ob vorher die Parkbremse aktiv war oder nicht.
Ich weiß, eigentlich ist das wieder eine blöde, triviale Frage aber, da gibt es viele verschiedene Meinungen dazu. Was ich nicht ganz nachvollziehen kann. Der Typ bei der Übergabe in Wolfsburg hat mir zum Beispiel was anderes gesagt als mein VW Händler und die Ingenieure in Wolfsburg sehen das scheinbar wieder anders.
Dabei ist die Thematik eigentlich ein sehr alter Hut... (und die Frage stellt sich beim Diesel und DSG eh nicht... ) verwirrt bin ich dennoch. Was den komischen Titel erklärt. Mir geht es hier wirklich nur um das Verhalten beim Anfahren. Dass, die beiden System unterschiedlich auf die Bremsen wirken ist klar...
LG
Jens
Beste Antwort im Thema
Zitat:
@MacV8 schrieb am 22. Oktober 2015 um 18:54:39 Uhr:
Zitat aus dem VW Selbststudienprogramm zur EPB:
"Ein ungewolltes Zurückrollen wird verhindert, da die Feststellbremse erst dann gelöst wird, wenn das Antriebsmoment des Fahrzeugs größer ist als das vom Steuergerät berechnete Hangabtriebsmoment."Das Zitat stammt aus dem SSP zum Ersteinsatz im Passat, die Funktion ist aber im Tiguan genauso umgesetzt. Der Neigungssensor ist entweder im Steuergerät der EPB oder im Sensorcluster des ESC verbaut.
Hallo MacV8
Liest sich ganz einfach, ist es aber nicht!
Im SSP zum Tiguan steht davon kein Wort. In der Bremsanlage EBC440 vom
Passat auch nichts. In der EBC450 vom Tiguan gibt es eine Anfahrhilfefunktion
nur bei Schaltgetriebe (keine nähere Beschreibung). Im Stromlaufplan für den
Tiguan sind alle Sensoren mit -G- bezeichnet. So gibt es den -G384- Neigungs-
Sensor in Verbindung mit -G273- Innenraumüberwachung der Diebstahlwarnung.
Diese Kombination liegt im Dachhimmel, wobei der Neigungssensor in seiner
Empfindlichkeit eingestellt werden kann. Damit für Berechnungen nicht geeignet.
Die drei ESP-Sensoren sind im Steuergerät -J540- für die elektromechanische
Feststellbremse. ABS/ESP hat nur einen Bremsdrucksensor -G201-!
Bleibt noch zu klären: Welches Steuergerät berechnet aus welchen Parametern
ein "Hangabtriebsmoment"?? Das Fahrzeuggewicht wäre in jedem Fall notwendig!
"AutoHold" ist an Bedingungen gebunden! Eine wichtige ist = ESP ist eingeschaltet.
Der "Dynamische Anfahrassistent" ersetzt nicht die Fähigkeit des Fahrers ein
Fahrzeug in die von ihm gewollte Richtung zu bewegen. Andererseits hält der
Anfahrassistent bei aktivem "AutoHold" das Fahrzeug mit der "Handbremse"
fest wenn der Motor abgewürgt wird. Egal ob Hangstellung oder Waagerecht!
Also liebe Mitleser : alles mal selber "Dynamisch" ausprobieren was macht mein
Tiguan : Wenn?
Gruß
suedwest
44 Antworten
Da VW in der Anleitung davon abrät die Parkbremse während der Fahr zu aktivieren, kannst du davon ausgehen es gibt keinen Schutz. Denn es dürfte ja dann auch nicht zupacken wenn der Wagen fährt.
Die Frage kam bei der Geländefahrt auf, der Trainer sagte im Extremfall (Ausfall Fahrer) kann man die Parkbremse ziehen um den Wagen gewaltsam zum stoppen zu bringen.
Zitat:
@Jens831 schrieb am 19. Oktober 2015 um 19:43:06 Uhr:
Vom Gefühl her würde ich sagen, der Wagen löst die Bremse erst wenn die Kupplung greift. In vielen Fahrschulen wird das Anfahren mit Auto-Hold so gelehrt:
Hallo Jens831
Ein Glück das es noch Fahrer mit Gefühl gibt!
Die Hand-Bremse öffnet mit der Radbewegung an der Hinterachse.
Die Radsensoren melden die Bewegung über den CAN-bus Antrieb.
Das Heck sinkt ganz leicht nach unten.
"Auto-Hold" ist gespeicherter Hydraulikdruck an allen vier Rädern.
Zum Öffnen des Ventils im ABS/ESP darf die Kupplung nicht voll getreten sein
und es muss Gas gegeben werden. Bei Automatik Fahrstufe und Gas.
Gruß
suedwest
Zitat:
Da VW in der Anleitung davon abrät die Parkbremse während der Fahr zu aktivieren, kannst du davon ausgehen es gibt keinen Schutz. Denn es dürfte ja dann auch nicht zupacken wenn der Wagen fährt.
Die Frage kam bei der Geländefahrt auf, der Trainer sagte im Extremfall (Ausfall Fahrer) kann man die Parkbremse ziehen um den Wagen gewaltsam zum stoppen zu bringen.
Man kann die Parkbremse auch während der Fahrt ziehen.
Quelle: Bedienungsanleitung
Notbremsfunktion
Notbremsfunktion nur im Notfall auslösen, wenn das Fahrzeug nicht mit der Fußbremse angehalten werden kann ? !
•Taste gezogen halten, um das Fahrzeug stark abzubremsen. Gleichzeitig ertönt ein akustisches Warnsignal.
•Um den Bremsvorgang abzubrechen, Taste loslassen oder Gas geben.
Hierbei wird das Auto hydraulisch über alle 4 Räder mit ESP/ABS abgebremst.
PS: Zurück zu eigentlichen Thema 😉
Gruß
Tiguanmaster
Wenn es so steht, muss ich leider sagen der Trainer von VW sagte etwas anderes. Leider muss man wohl jede Aussage überprüfen.
Danke für die Aufklärung
Die Bremswirkung ist aber schon brachial.
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siehe Anhang aus SSP 346
Das Autohold löst den von Suedwest genannten hydraulischen Speicherdruck dann, wenn (beim Schaltgetriebe!!!) genau zwei Bedingungen gleichzeitig zutreffen:
Die Kupplung ist voll durchgetreten, und wird etwas gelöst (ohne noch einzukuppeln!), und das Gaspedal wird währenddessen leicht angetippt.
Das heißt natürlich: Wer am Hang Richtung Alm steht, und nicht richtig Gas gibt, würgt das Auto ab! Wie im richtigen Leben mit "armunterstützter" Betätigung der herkömmlichen mechanischen Handbremse.
Doch mit diesen Informationen (die hier schon öfter beschrieben wurden!) kann das jeder jetzt selbst mal an so einem Hang ausprobieren:
Hangabwärts bei aktiviertem Autohold hinstellen. Dann die durchgetretene Kupplung minimal kommen lassen (wenige Millimeter), und gleichzeitig das Gaspedal antippen: Schon rollt das Auto los... (der hat da weder eingekuppelt, noch hat sich die Motordrehzahl merklich erhöht!!)
Steht man da jedoch hangaufwärts, und das Auto wollte zurückrollen, so würde es nach wenigen Zentimetern Zurück-Rollen die Bremse sofort wieder reinhauen...
Die Entscheidung, wie viel Gas man geben muss, um am Hang anzufahren, ohne den Motor abzuwürgen (vor allem, wenn da hinten was dranhängt), nimmt einem dieses System nicht ab!!!
Ich würde diesen Test jedem empfehlen, der diese Art von Bremse noch nicht kennt...
Das hilft vielleicht, vieles besser verstehen zu können.
So Long...
Das System ist schon etwas intelligenter. Über Hangabtriebskraft (Neigungssensor) und Antriebskraft (Gaspedalstellung und Kupplungsweg) wird eine Gleichgewicht gebildet und wenn der Vortrieb größer ist als die Kraft zum Zurückrollen wird AutoHold oder die EPB gelöst.
Wenn ich dann allerdings die Gaspedalstellung ändere und vom Gas gehe rollt das Auto zurück und wenn ich zu wenig Gas gebe würge ich den Motor ab.
Das System hilft, aber man sollte trotzdem mit Gas und Kupplung umgehen können und wissen, wie man an einem Hang anfahren muss.
Das kann man aber gut üben und es funktioniert auch sehr zuverlässig, wenn man einfach zügig anfährt, ohne sich allzu viele Gedanken zu machen.
Hallo MacV8
Frage: "Hangabtriebskraft" ? Wo ist der Neigungssensor im Tiguan?
es Fragt
suedwest
Das Antrieb "kämpft" beim Anfahren niemals gegen das Autohold an, und löst erst bei einer bestimmten Kraft!
Das wäre kontraproduktiv und sehr verschleißbehaftet!
Die Bremse wird, unabhängig von der Neigung des Fahrzeugs, oder von irgendwelchen Antriebs-, oder Hangabtriebs-Kräften, schon gelöst, bevor die Kupplung überhaupt greifen kann.
Da gibt es auch kein "Gleichgewicht": Rollt das Fahrzeug z.B. bei voll getretener Kupplung zurück (was ja durchaus mal gewünscht sein könnte), dann unterbindet das Autohold das wirksam. Allerdings nicht sofort, sondern mit einer merklichen Verzögerung. Dadurch wird es einem etwas unerfahrenen Autofahrer auch mit Autohold erlaubt, beim Anfahren am Berg, ein paar Zentimeter zurückzurollen, ohne dass das Auto sofort die Bremse reinhaut.
Daher ist es mit eingeschaltetem Autohold z.B. nicht möglich, sich hangaufwärts fahrend, bei getretener Kupplung, einfach so rückwärts in eine Parklücke reinrollen zu lassen...
Einfach mal die Anleitung, weiter oben, zum Testen verwenden: Da fällt es einem wie Schuppen aus den Haaren... :-)
So Long...
Interessantes zu diesem Thema:
140PS DSG, aktiver Autohold. Bis Stillstand abgebremst, von der Bremse gegangen ( Bremsdruck aktiv), Fahrstellung D beibehalten, Beifahrer ist ausgestiegen, wollte ja weiterfahren, aber wir haben uns noch etwas unterhalten (bei offener Beifahrertür) und nach (keine Ahnung) gefühlt 3min ging von alleine, ohne weiteres zutun die elektrische Handbremse rein. Hört man ja deutlich.
Gespräch beendet, einfach Gas gegeben, löste die Handbremse wieder und es ging weiter...
Heißt also, zum entlasten des Hydrauliksystems nach "x" Minuten wird auf die Feststellbremse umgeschaltet.
Zitat:
@lowera6 schrieb am 22. Oktober 2015 um 11:10:54 Uhr:
Heißt also, zum entlasten des Hydrauliksystems nach "x" Minuten wird auf die Feststellbremse umgeschaltet.
Exakt, so steht es auch im Handbuch. 😉
Und weiterhin ist diese Art der Feststellbrems-Betätigung trotz des gleichen mechanischen Vorgangs nicht direkt vergleichbar mit dem Betätigen der Feststellbremse manuell oder beim Fahrzeug parken.
Bei dem Entlasten des hydraulischen Systems löst die Feststellbremse sofort beim Gasgeben.
Nach dem bewussten Aktivieren der Feststellbremse hingegen benötigt man wesentlich mehr Drehmoment, um die Bremse zum Lösen zu "überreden". 😉
Zitat:
@lowera6 schrieb am 22. Oktober 2015 um 11:10:54 Uhr:
Interessantes zu diesem Thema:
140PS DSG, aktiver Autohold. Bis Stillstand abgebremst, von der Bremse gegangen ( Bremsdruck aktiv), Fahrstellung D beibehalten, Beifahrer ist ausgestiegen, wollte ja weiterfahren, aber wir haben uns noch etwas unterhalten (bei offener Beifahrertür) und nach (keine Ahnung) gefühlt 3min ging von alleine, ohne weiteres zutun die elektrische Handbremse rein. Hört man ja deutlich.
Gespräch beendet, einfach Gas gegeben, löste die Handbremse wieder und es ging weiter...
Heißt also, zum entlasten des Hydrauliksystems nach "x" Minuten wird auf die Feststellbremse umgeschaltet.
So soll es sein, so ist es auch bei meinem Tiguan
(DSG). Ich würde allerdings auf Stellung "P" schalten, da bei "D", "R" oder "S" das Fahrzeug, selbst bei leichter Betätigung des Gaspedals, losfährt. Könnte für die aussteigende / ausgestiegene Person gefährlich werden. Ich bin mir aber nicht sicher, ob das auch bei geöffneter Beifahrertür gegeben ist.
1. Die AUTO HOLD-Funktion ist aktiv. Das Fahrzeug steht und wird hydraulisch u?ber die 4 Radbremsen
gehalten. Der hierfu?r benötigte Druck wird steigungsabhängig vom Steuergerät fu?r ABS berechnet und eingestellt.
2. Nach 3 Minuten erfolgt die Übergabe an die elektromechanische Feststellbremse. Das berechnete Haltemoment wird vom Steuergerät fu?r ABS an das Steuergerät fu?r elektromechanische Feststellbremse u?bergeben.
3. Die beiden Feststellmotoren an den Hinterradbremsen werden vom Steuergerät fu?r elektromechanische Feststellbremse angesteuert. Die Bremse wird elektromechanisch festgestellt und der Bremsdruck automatisch zuru?ckgenommen.
Zitat:
@Triumph BGH 125 schrieb am 22. Oktober 2015 um 03:14:23 Uhr:
Das Antrieb "kämpft" beim Anfahren niemals gegen das Autohold an, und löst erst bei einer bestimmten Kraft!
Das wäre kontraproduktiv und sehr verschleißbehaftet!
Die Bremse wird, unabhängig von der Neigung des Fahrzeugs, oder von irgendwelchen Antriebs-, oder Hangabtriebs-Kräften, schon gelöst, bevor die Kupplung überhaupt greifen kann.
Da gibt es auch kein "Gleichgewicht": Rollt das Fahrzeug z.B. bei voll getretener Kupplung zurück (was ja durchaus mal gewünscht sein könnte), dann unterbindet das Autohold das wirksam. Allerdings nicht sofort, sondern mit einer merklichen Verzögerung. Dadurch wird es einem etwas unerfahrenen Autofahrer auch mit Autohold erlaubt, beim Anfahren am Berg, ein paar Zentimeter zurückzurollen, ohne dass das Auto sofort die Bremse reinhaut.
Und dieses "triumphale" Wissen nimmst Du genau woher? Ich finde es immer wieder klasse, wie hier nach dem Motto "lieber eine starke Behauptung, als ein schwaches Argument" vom Leder gezogen wird, auch wenn man keine Ahnung hat.
Zitat aus dem VW Selbststudienprogramm zur EPB:
"Ein ungewolltes Zurückrollen wird verhindert, da die Feststellbremse erst dann gelöst wird, wenn das Antriebsmoment des Fahrzeugs größer ist als das vom Steuergerät berechnete Hangabtriebsmoment."
Das Zitat stammt aus dem SSP zum Ersteinsatz im Passat, die Funktion ist aber im Tiguan genauso umgesetzt. Der Neigungssensor ist entweder im Steuergerät der EPB oder im Sensorcluster des ESC verbaut.
Zitat:
@Beichtvater schrieb am 22. Oktober 2015 um 11:53:47 Uhr:
(...)Zitat:
@lowera6 schrieb am 22. Oktober 2015 um 11:10:54 Uhr:
Heißt also, zum entlasten des Hydrauliksystems nach "x" Minuten wird auf die Feststellbremse umgeschaltet.
Bei dem Entlasten des hydraulischen Systems löst die Feststellbremse sofort beim Gasgeben.
(...)
Genau genommen wird das Fahrzeug mittels des ESC-Systems im AutoHold über die Betriebsbremse und nicht über die Feststellbremse gehalten ;-).