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Die StVO und die Rechte des Einzelnen

Themenstarteram 19. April 2012 um 14:31

Die StVO regelt so allerlei, was mit dem Verkehr auf den deutschen Straßen zu tun hat.

Darin steht z.B. wie schnell man fahren darf, in welchen Fällen der eine den anderen vorlassen muss, viele gutgemeinte Ratschläge, viele Verbote und Beschränkungen - sie ist ein ziemlich umfassendes Regelwerk.

 

Gerne wird die StVO hier in diesem Forum zitiert und zwar meistens dann, wenn es um das Durchsetzen der eigenen Meinung oder den drohenden Zeigefinger geht und jeder hält sich in diesem Moment für den allergrößten Oberchecker. Dabei hat derjenige wahrscheinlich vor seiner google-Suche überhaupt nicht genau gewusst, wie sich die Rechtsgrundlage in dem Fall (was auch immer das für einer sein mag, ich habe keinen bestimmten im Sinn) so darstellt.

 

Es gibt sogar Anwälte und Gerichte, die sich täglich mit diesen Dingen beschäftigen und denen mangelt es nicht an Arbeit. Warum eigentlich? Wenn sich alle an die StVO halten würden, dann hätten die ganzen Anwälte und Gerichte nichts mehr zu tun.

Okay, diese Vorstellung ist ziemlich realitätsfremd - keine Frage. :)

 

Allerdings sollte es doch für jeden möglich sein, etwas weniger auf sein Recht zu pochen und gelegentlich mal fünfe gerade sein zu lassen. Was vergeben wir uns denn schon, wenn wir es einfach so hinnehmen, dass ein anderer mal einen Fehler macht? Müssen wir diese Person denn gleich mit Lichthupe, Signalhorn und wilden Flüchen gegen die Windschutzscheibe bestrafen?

Okay, das Adrenalin macht einen Schub nach vorne und man bildet sich ein, sich in diesem Moment so richtig groß und stark zu fühlen. Aber ist das wirklich so?

Würde es nicht von einer wahren Größe zeigen, wenn man dem anderen durch das eigene Verhalten zu verstehen gibt: Okay, du hast gerade scheiße gebaut und ich musste wegen dir bremsen aber ich werde dich deswegen jetzt nicht blöd anmachen, weil mir das eigentlich völlig schnuppe ist und ich ein ganz cooler Zeitgenosse bin.

Damit rechnet der andere nämlich nicht - auf die wilden Flüche hingegen ist er innerlich schon gefasst.

 

Einfach mal ein Lächeln aus dem Autofenster raus, wenn ich ohnehin stehe und einer von links oder rechts einfädeln will und ihn einfach fahren lassen... wo ist denn dabei das Problem? Ich mache das oft und ernte in den allermeisten Fällen ebenfalls ein Lächeln und eine nette Geste dafür.

 

Einfach mal mit etwas mehr Freundlichkeit durch's Leben fahren, das würde ich mir wünschen.

Kein Autofahrer ist der natürliche Feind des anderen. Feindbilder schafft man sich nur ganz alleine.

 

 

 

 

 

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 19. April 2012 um 14:31

Die StVO regelt so allerlei, was mit dem Verkehr auf den deutschen Straßen zu tun hat.

Darin steht z.B. wie schnell man fahren darf, in welchen Fällen der eine den anderen vorlassen muss, viele gutgemeinte Ratschläge, viele Verbote und Beschränkungen - sie ist ein ziemlich umfassendes Regelwerk.

 

Gerne wird die StVO hier in diesem Forum zitiert und zwar meistens dann, wenn es um das Durchsetzen der eigenen Meinung oder den drohenden Zeigefinger geht und jeder hält sich in diesem Moment für den allergrößten Oberchecker. Dabei hat derjenige wahrscheinlich vor seiner google-Suche überhaupt nicht genau gewusst, wie sich die Rechtsgrundlage in dem Fall (was auch immer das für einer sein mag, ich habe keinen bestimmten im Sinn) so darstellt.

 

Es gibt sogar Anwälte und Gerichte, die sich täglich mit diesen Dingen beschäftigen und denen mangelt es nicht an Arbeit. Warum eigentlich? Wenn sich alle an die StVO halten würden, dann hätten die ganzen Anwälte und Gerichte nichts mehr zu tun.

Okay, diese Vorstellung ist ziemlich realitätsfremd - keine Frage. :)

 

Allerdings sollte es doch für jeden möglich sein, etwas weniger auf sein Recht zu pochen und gelegentlich mal fünfe gerade sein zu lassen. Was vergeben wir uns denn schon, wenn wir es einfach so hinnehmen, dass ein anderer mal einen Fehler macht? Müssen wir diese Person denn gleich mit Lichthupe, Signalhorn und wilden Flüchen gegen die Windschutzscheibe bestrafen?

Okay, das Adrenalin macht einen Schub nach vorne und man bildet sich ein, sich in diesem Moment so richtig groß und stark zu fühlen. Aber ist das wirklich so?

Würde es nicht von einer wahren Größe zeigen, wenn man dem anderen durch das eigene Verhalten zu verstehen gibt: Okay, du hast gerade scheiße gebaut und ich musste wegen dir bremsen aber ich werde dich deswegen jetzt nicht blöd anmachen, weil mir das eigentlich völlig schnuppe ist und ich ein ganz cooler Zeitgenosse bin.

Damit rechnet der andere nämlich nicht - auf die wilden Flüche hingegen ist er innerlich schon gefasst.

 

Einfach mal ein Lächeln aus dem Autofenster raus, wenn ich ohnehin stehe und einer von links oder rechts einfädeln will und ihn einfach fahren lassen... wo ist denn dabei das Problem? Ich mache das oft und ernte in den allermeisten Fällen ebenfalls ein Lächeln und eine nette Geste dafür.

 

Einfach mal mit etwas mehr Freundlichkeit durch's Leben fahren, das würde ich mir wünschen.

Kein Autofahrer ist der natürliche Feind des anderen. Feindbilder schafft man sich nur ganz alleine.

 

 

 

 

 

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Zitat:

Original geschrieben von AndyB1971

Gerne wird die StVO hier in diesem Forum zitiert und zwar meistens dann, wenn es um das Durchsetzen der eigenen Meinung oder den drohenden Zeigefinger geht und jeder hält sich in diesem Moment für den allergrößten Oberchecker. Dabei hat derjenige wahrscheinlich vor seiner google-Suche überhaupt nicht genau gewusst, wie sich die Rechtsgrundlage in dem Fall (was auch immer das für einer sein mag, ich habe keinen bestimmten im Sinn) so darstellt.

Ich gehöre sicher zu Denjenigen, die ihre Beiträge gerne mal mit Zitaten der StVO garnieren. Und ich weis schon recht genau, was da drin steht.

Die Zitate bringe ich in der Regel in zwei Fällen:

1. Jemand fragt: Ich habe irgendwo mal gehört, dass .... Stimmt das, und wo steht das?

2. Jemand behauptet irgendwelchen Blödsinn. Laut StVO muss / darf (nicht)... Um meinen Widerspruch besser zu begründen als mit Das ist so. oder Weil ich es sage. , liefere ich dann hat gleich den Beleg mit.

Ein unvoreingenommener Leser kann sich dann selbst ein Urteil bilden, wem er glaubt. ;)

Beim Rest des Beitrages sehe ich das auch wie Du. Ich verzichte bei passender Gelegenheit auch mal auf mein Recht, gleiche Fehler anderer VT aus und freue mich, weil das anders herum auch recht gut klappt.

Nett gesagt, nur werden sich diejenigen, die am dringendsten darüber nachdenken sollten, sich sicher am wenigsten angesprochen fühlen.

Ich werde gleich wieder ins Auto steigen und mich durch den Feierabendverkehr nach Haus bewegen.

Ich werde sicher Menschen sehen, die bei rot über die Staße gehen, die am Steuer mit dem Handy telefonieren, die zu dicht auffahren, die unheimlich langsam fahren (oder unheimlich schnell), die eine Spur verstopfen oder sich falsch einordnen....

Wenn es die Situation erfordert, dann werde ich (hoffentlich) reagieren (und hoffentlich richtig).

Was ich aber nicht tun werde, das ist, permanent das Verhalten aller anderen mit meinem Kenntnisstand der StVO abgleichen, um mich dann darüber aufzuregen, wer wieder alles was ganz schlimm falsch macht.

 

am 19. April 2012 um 15:46

Zitat:

Original geschrieben von AndyB1971

 

Einfach mal ein Lächeln aus dem Autofenster raus, wenn ich ohnehin stehe und einer von links oder rechts einfädeln will und ihn einfach fahren lassen... wo ist denn dabei das Problem?

Einfach mal mit etwas mehr Freundlichkeit durch's Leben fahren, das würde ich mir wünschen.

Kein Autofahrer ist der natürliche Feind des anderen. Feindbilder schafft man sich nur ganz alleine.

Übertragen wir mal das Beispiel auf den abgeschossenen Kleinwagen. Ich werde bestimmt nicht lächeln und fröhlich sein, wenn mich einer mit seiner Gurke wieder ausbremst oder beim RvL wieder die Vorfahrt nimmt.

Auch einfädeln lasse ich niemanden, denn so habe ich wieder einen weiteren Fahrer vor mir. Wenn es nachher eine Schlafmütze ist oder in 500 Metern wieder abbiegen will und dabei bis zum Stillstand bremst, so habe ich darauf gar keine Lust.

am 19. April 2012 um 16:27

Zitat:

Original geschrieben von AndyB1971

Allerdings sollte es doch für jeden möglich sein, etwas weniger auf sein Recht zu pochen und gelegentlich mal fünfe gerade sein zu lassen. Was vergeben wir uns denn schon, wenn wir es einfach so hinnehmen, dass ein anderer mal einen Fehler macht? Müssen wir diese Person denn gleich mit Lichthupe, Signalhorn und wilden Flüchen gegen die Windschutzscheibe bestrafen?

Das schlimme an der Sache ist, dass die meisten Leute überhaupt nicht wissen, warum sie gerade die (Licht)hupe kassiert haben. Gut erkennbar daran, dass die Fahrer dann plötzlich wie ein Hampelmann am Steuer sitzen und wild gestikulieren.

Wenn mir jemand die Vorfahrt nimmt und sich entschuldigt und sofort aufs Gas steigt, werde ich in dieser Situation bestimmt nicht hupen. Zieht jemand aber ohne zu schauen einfach raus und schleicht dann noch provokant vor einem her, hupe ich ihn meinetwegen bis Timbuktu.

Das gilt im übrigen nicht nur für Vorfahrtnehmer, sondern auch für Ampelschläfer, Linksspurpenner und sonstige Verkehrshindernisse.

Michael

am 19. April 2012 um 16:33

@ AndyB1971

Dein Beitrag in allen Ehren mit dem du übrigens bei mir offen Türen einrennst. Du siehst aber schon an den Folgebeiträgen, das es nix bringt immer mit dem Gesetzbuch zu drohen und Gelassenheit mehr einbringt.

Nur bei "Mister Perfekt Fehlerfrei" nützen alle guten Ratschläge nix mehr. DIESE Leute hast du dann jeden Tag vor dir und DIE fordern vermeintliche Rechte ein, ohne Rücksicht auf andere. Nur wehe sie selbst haben mal ein problem. Dann müssen alle anderen springen ...

Ich bin froh auch mal die Ruhe zu bewahren und nicht wegen jedem Hirntoten, der glaubt alleine auf der Welt zu sein, aus dem Hemd zu springen. Zeitverschwendung!

DANKE für deinen Beitrag!

am 19. April 2012 um 16:37

Zitat:

Original geschrieben von DanVanDamn

... hupe ich ihn meinetwegen bis Timbuktu.

Das gilt im übrigen nicht nur für Ampelschläfer.

Solltest du mir mal begegnen ... kannst du von mir aus Radischen singen ... Deine Huperei interessiert mich nicht die Bohne, weil es zeigt, dass du nicht zum führen eines Fahrzeuges oder überhaupt der Kommunikation mit anderen mächtig bist. Über deine geistige Reife mag ich schon gar nicht nachdenken.

Nur, eins weiß ich mit Sicherheit: PERFEKT bist DU noch lange nicht ...

am 19. April 2012 um 16:37

Zitat:

Original geschrieben von DanVanDamn

 

 

Wenn mir jemand die Vorfahrt nimmt und sich entschuldigt und sofort aufs Gas steigt, werde ich in dieser Situation bestimmt nicht hupen. Zieht jemand aber ohne zu schauen einfach raus und schleicht dann noch provokant vor einem her, hupe ich ihn meinetwegen bis Timbuktu.

Es vergeht kaum ein Trad wo ich nicht die StVO zum zitieren brauche.

 

§ 5. StVO Überholen

 

(5) Außerhalb geschlossener Ortschaften darf das Überholen durch kurze Schall- oder Leuchtzeichen angekündigt werden.

 

Zitat:

 

Das gilt im übrigen nicht nur für Vorfahrtnehmer, sondern auch für Ampelschläfer, Linksspurpenner und sonstige Verkehrshindernisse.

 

Michael

§ 16 StVO Warnzeichen

(1) Schall- und Leuchtzeichen darf nur geben

1. wer außerhalb geschlossener Ortschaften überholt (§ 5 Abs. 5) oder

2. wer sich oder andere gefährdet sieht.

am 19. April 2012 um 16:41

Zitat:

Original geschrieben von DanVanDamn

 

Wenn mir jemand die Vorfahrt nimmt und sich entschuldigt und sofort aufs Gas steigt, werde ich in dieser Situation bestimmt nicht hupen. Zieht jemand aber ohne zu schauen einfach raus und schleicht dann noch provokant vor einem her, hupe ich ihn meinetwegen bis Timbuktu.

Das gilt im übrigen nicht nur für Vorfahrtnehmer, sondern auch für Ampelschläfer, Linksspurpenner und sonstige Verkehrshindernisse.

Michael

So siehts aus, genau so mache ich es auch. Meinetwegen kann eine Hupe auch mal Minuten anhalten.

am 19. April 2012 um 16:42

Vielen Dank für die Aufklärung. Jetzt bitte noch die Paragraphen für Vorfahrtsverstöße und Behinderung des Verkehrs und ich bin glücklich :D

 

am 19. April 2012 um 16:43

Zitat:

Original geschrieben von AndyB1971

 

 

Gerne wird die StVO hier in diesem Forum zitiert und zwar meistens dann, wenn es um das Durchsetzen der eigenen Meinung oder den drohenden Zeigefinger geht und jeder hält sich in diesem Moment für den allergrößten Oberchecker.

Ich denke das zitieren der StVO scheint hier unerlässlich, weil viele Verkehrsteilnehmer irgendwann einmal vor Jahren ihre Fahrerlaubnis gemacht haben und sich seitdem kaum noch mit der rechtlichen Seite beschäftigt haben.

 

Aus Ihrer Praxis entsteht oftmals eine "eigene StVO" viele fahren nach Ihren Reglen oder missachten die geltenden Regeln aufgrund von Mangelwissen, natürlich kann man sich dann hier die Finger wund schreiben ohne auch nur ansatzweise zu einer Überzeugung Ihrer Fehler zu erreichen.

 

Aus diesem Grunde zitiere ich die StVO mehr schriftliche Überzeugung kann man nicht geben

am 19. April 2012 um 16:45

Zitat:

Original geschrieben von DanVanDamn

Vielen Dank für die Aufklärung. Jetzt bitte noch die Paragraphen für Vorfahrtsverstöße und Behinderung des Verkehrs und ich bin glücklich :D

Kann ich auch machen, aber ein Fehlverhalten eines anderen Verkehrsteilnehmers kann man doch nicht durch vorsätzliches  Fehrlverhalten egalisieren.

 

Wer frei von Fehlern ist werfe den ersten Stein.

am 19. April 2012 um 16:45

Zitat:

Original geschrieben von Pepperduster

Zitat:

Original geschrieben von AndyB1971

 

Gerne wird die StVO hier in diesem Forum zitiert und zwar meistens dann, wenn es um das Durchsetzen der eigenen Meinung oder den drohenden Zeigefinger geht und jeder hält sich in diesem Moment für den allergrößten Oberchecker.

Ich denke das zitieren der StVO scheint hier unerlässlich, weil viele Verkehrsteilnehmer irgendwann einmal vor Jahren ihre Fahrerlaubnis gemacht haben und sich seitdem kaum noch mit der rechtlichen Seite beschäftigt haben.

Aus Ihrer Praxis entsteht oftmals eine eigene StVO viele fahren nach Ihren Reglen oder missachten diese, natürlich kann man sich dann hier die Finger wund schreiben ohne auch nur ansatzweise zu einer Überzeugung Ihrer Fehler zu erreichen.

Aus diesem Grunde zitiere ich die StVO mehr schriftliche Überzeugung kann man nicht geben

Also ich kann nur von mir sprechen und ich nutze die Hupe vorsätzlich und nicht versehentlich.

Zitat:

Original geschrieben von Pepperduster

 

Kann ich auch machen, abe ein Fehlverhalten eines anderen Verkehrsteilnehmers kann man doch nicht durch vorsätzliches Fehrlverhalten egalisieren.

Wer frei von Fehlern ist werfe den ersten Stein.

Und wieder diese ominösen Fehler.

am 19. April 2012 um 16:47

Zitat:

Original geschrieben von Hartz4Fahrer

 

Also ich kann nur von mir sprechen und ich nutze die Hupe vorsätzlich und nicht versehentlich.

Du bist außerhalb der Wertung und genießt hier Narrenfreiheit :D

am 19. April 2012 um 17:02

Zitat:

Original geschrieben von Pepperduster

Zitat:

Original geschrieben von DanVanDamn

Vielen Dank für die Aufklärung. Jetzt bitte noch die Paragraphen für Vorfahrtsverstöße und Behinderung des Verkehrs und ich bin glücklich :D

Kann ich auch machen, abe ein Fehlverhalten eines anderen Verkehrsteilnehmers kann man doch nicht durch vorsätzliches  Fehrlverhalten egalisieren.

Wer frei von Fehlern ist werfe den ersten Stein.

Es geht hier doch überhaupt nicht darum, ob ich perfekt bin, oder nicht. Das habe ich nie geschrieben und so denke ich auch nicht. Klar mache ich wie jeder andere Mensch auch Fehler, nur wenn mir einer passiert, dann entschuldige ich mich im Straßenverkehr bei dem anderen VT und die Sache ist gegessen.

Wie gesagt, wenn ich einem die Vorfahrt nehme, dann gebe ich Handzeichen und ziehe mit Vollgas weg, damit der andere Fahrer nicht noch unnötig wegen mir aufgehalten wird.

Zieht aber ein Fahrzeug vor mir raus und schleicht dann mit 30 km/h weiter, dann bringe ich dafür kein Verständnis auf und sehe eher eine Provokation seitens des anderen. Ich fahre täglich meist hunderte von Kilometern und da passieren eben so einige Sachen, wo man mit der Zeit nicht mehr einfach so darüber hinweg sieht.

Beispielsweise gibt es hier an meinem Wohnort am Ortsausgang eine Spedition, deren Fahrer meist auf Tour gehen, während ich auf dem Weg zum Büro bin. Von dieser Ausfahrt kann man ca. 400m den Verkehr in beide Richtungen beobachten und dementsprechend handeln. Regelmäßig passiert es mir, dass kurz vor mir noch ein LKW unbedingt raus muss, obwohl er genau weiß, dass nach der Ortschaft eine kurvige Waldstrecke folgt, auf der es nahezu unmöglich ist einen Lastwagen zu überholen. Soll ich in dieser Situation immer noch Verständnis aufbringen und darüber lächeln?

Weiteres Beispiel gefällig? Hier auf dem Land sind zurzeit immens viele Bauern mit ihren Gespannen unterwegs. Es ist immer wieder ein besonderer Kick, wenn man auf der Landstraße mit 110 km/h angeflogen kommt und am Feldrand einen Traktor stehen sieht. Man muss jederzeit damit rechnen voll in die Eisen zu müssen, weil der Idiot ja auf der vielbefahrenen Straße (so ca. 15 Autos pro Stunde) keine andere Chance sieht, als kurz vor einem abzubiegen. Soll ich dem Fahrer hinterherfahren und ihm in der nächsten Ortschaft noch ein Bier für seine Leistung ausgeben?

Wie gesagt, ich fahre zigtausend Kilometer im Jahr und da kommt man zwangsläufig in solche Situationen und irgendwann reicht es einfach mal. Es werden laufend die Gesundheit und das Leben von Verkehrsteilnehmern durch irgendwelche Schlaftabletten aufs Spiel gesetzt und der Geschädigte soll dabei noch ruhig und besonnen bleiben?

Wer natürlich in der Woche einmal zum Bäcker und zurück fährt wird kaum mit solchen Sachen konfrontiert.

Michael

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