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Ansaugkanäle polieren

Themenstarteram 28. Februar 2005 um 20:05

Wer kann mir sagen ob das was bringt und wie man soetwas macht.

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Original geschrieben von e36Jan

moin !

 

sehe ich ähnlcih .... der beste volumenstrom kommt übrigens zustande, wenn die oberfläche "hyraulisch rau" ist, also nicht hochglanzpoliert ...

mfg Jan

Da ist in der Tat was dran. Eine zu glatt polierte Fläche bewirkt mitunter genau das Gegenteil. Das Stichwort heist Grenzschichtablösung. Die Grenzschicht ist der Bereich in der nähe Kanalwand, in welchem die vorbeiströmende Luft von eben dieser Wand beeinflusst wird. Ist nun die Wand extrem rauh, dann bildet sich in einem großen Bereich eine sogenannte turbulente Strömung aus, was für Widerstand sorgt. Jedoch sorgt diese turbulende Strömung auch für eine Haftung des Luftstromes an der Wand. Ist die Oberfläche nun zu glatt, so wird die turbulente Strömung weniger und folglich die laminare Strömung mehr. Das ist ja generell von Vorteil, denn eine laminare Strömung ist energieärmer und hat in sich weniger Widerstand. ABER: Es kann zu einer Grenzschichtablösung kommen, also zu einem zu geringen turbulenten Anteil und somit zu einer Geringeren Haftung des Luftstromes an der Kanalwand. Die Folge ist ein sich einschnürender Luftstrom, was sich wie eine Verengung der Kanäle auswirkt.

Das klingt nach ganz schön viel Theorie, ist aber beim Polieren von Strömungskanälen tatsächlich in der Praxis ein Problem.

Man sollte sich beim Bearbeiten der Kanäle auf eine "Säuberung" des Gusses beschränken, ggf. Kanten brechen, was jedoch bei modernen Köpfen nicht unbedingt mehr notwendig ist, da sich Gusstechniken stark verbessert haben.

C.

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Ich habs selbst bei einem 328i M52 2,8l Zylinderkopf gemacht. Der nackte Kopf ist der gleiche wie bei einem M50/M52 2,5l.

Die Kopfbearbeitung umfasste Ein- und Auslässe. Bei den Einlässen hab ich die Kanäle leicht geweitet (1-2mm) und relativ glatt poliert. Den Mittelsteg hab ich herzförmig verjüngt und die Überstehenden Ventilschäfthülsen im Einlasskanal weggefräst. Die Auslässe wurden um ca. 0,5mm geweitet und nur bis zum Ventilschaft poliert.

Der Kopf wurde um 0,1mm zur Verdichtungserhöhung geplant.

Prüfstand erbrachte mit relativ normalen Tuningwellen und Seriensaugbrücke 1-2PS. Also da lohnte der Aufwand echt nicht und der feine Alustaub machte ne riesen Sauerei. :D

am 1. März 2005 um 8:37

moin !

Zitat:

Prüfstand erbrachte mit relativ normalen Tuningwellen und Seriensaugbrücke 1-2PS. Also da lohnte der Aufwand echt nicht und der feine Alustaub machte ne riesen Sauerei.

sehe ich ähnlcih .... der beste volumenstrom kommt übrigens zustande, wenn die oberfläche "hyraulisch rau" ist, also nicht hochglanzpoliert ...

mfg Jan

Spiegelblank (wie poliert) sollten die Kanäle wirklich nicht sein (selbst bei den F1-Motoren werden die nicht poliert - sind halt nur glatt ohne irgendwelche Unebenheiten).

Also wenn, dann nur glätten. Heißt: Evtl. Kannten (z. B. vom Einfrässen der Ventilsitzringe falls das nicht sauber gemacht wurde u. dabei eine Kannte weiter innen im Kanal entstanden ist) u. etwaige Gußfehler (Hubel) beseitigen. Und die Kanäle insges. halt etwas glätten (Polieren ist dagegen unnötig, weil das nichts mehr bringt).

Bei einem leichten Feintuning die Kanäle also nur glätten - nicht polieren u. auch nicht erweitern. Und wenn erweitern, dann nur zum Ansaug- bzw. Auspuff-Krümmer hin. Also so, dass die Kanäle leicht konisch sind (zum Ventil hin wie vorher, u. zum Kopfausgang hin etwas weiter). Aber nicht viel. Und dann natürlich auch auf einen sauberen Übergang zum Ansaug- u. Auspuffkrümmer achten. Generell erweitern hat dagegen sogar Nachteile, wenn man sonst nichts mehr machen würde. Die Ventilsitzringe kann man aber zur Sitzfläche hin leicht erweitern (u. sauber glätten), falls u. soweit das von der Sitzfläche her mögl. ist.

Was man dagegen wirklich spiegelblank polieren sollte, wenn man sich da schon dran macht, sind die Ventilteller (vor allem die Einlaß-Ventile). Und bei den Auslaßventilen die untere (scharfe) Kannte leicht abrunden. Außer einem verbesserten Gaswechsel bilden sich dann auch kaum noch Alagerungen an den Ventiltellern.

Auf der Auslaßseite braucht man das zwar nicht ganz so penibel machen. Aber wenn gar nicht, kann man sich die Arbeit auf der Einlaßseite auch gleich sparen. Kann in den Brennraum nur soviel hinein - wie auch heraus kommt. Außerdem beeinflußt die Auslaßseite die Einlaßseite auch direkt. Wäre das nicht so, dann würde auch ein penibel abgestimmter Fächerkrümmer nichts bewirken!

Und je nach Motor (und Umfang der Bearbeitung) müssen dann auch noch die Kennfelder neu abgestimmt werden, wenn sich die ganze Arbeit dann auch entsprechend bemerkbar machen soll!

Grüße

P. S. Wie man sieht, ist so ein Feintuning nicht ganz so einfach, wenn das auch wirklich etwas bringen soll. Wenn man also nicht wirklich weiß wie das geht, bzw. worauf es dabei wirklich ankommt, sollte man das besser lassen. Weil das sonst nichts wird, bzw. man mit nur einem Fehler die ganze Arbeit wieder ruinieren würde!

am 1. März 2005 um 19:14

Zitat:

Prüfstand erbrachte mit relativ normalen Tuningwellen und Seriensaugbrücke 1-2PS.

Also das muss ein ziemlich guter Prüfstand (Rollenprüfstand?) gewesen sein, mit dem man mit dem gesamten Fahrzeug eine Abweichung von 1-2 PS nachweisen kann.

Sogar auf dem Hardcore-Motorprüfstand ist das schwierig... aber naja, die Aussage ist angekommen.

am 1. März 2005 um 20:34

Aber naja, so genau scheisst kein Elephant. Sehr konstruktiver Beitrag. Ich hab Dich auch gern. ;)

am 1. März 2005 um 20:49

Bin jetzt nicht ganz sicher, wie ich das deuten soll, aber du kannst uns ja erklären, wo und unter welchen Bedingungen du den Leistunszuwachs von 1-2 PS festgestellt hast...

am 1. März 2005 um 21:28

Nein, Du kannst uns nun erklären warum und wieso man das nicht messen können sollte.

am 1. März 2005 um 21:35

ja dann! Her mit den Unterlagen, bin gespannt...

am 1. März 2005 um 21:56

Und ich erst auf Deine Erklärung wie Prüfstände streuen und was für Einflüsse Luftdruck und -temperatur haben.

am 1. März 2005 um 22:02

Ich verstehe nicht, warum du dich so angegriffen fühlst... komm wieder runter Mann...

du gibst dir die Antwort doch selber. Es ist ja nicht meine Absicht, das, was du gemacht hast in Frage zu stellen, aber ich habe eben Zweifel, dass eine derartige von dir beschriebene Abweichung mit der Sicherheit feststellbar ist, die du voraussetzt.

Wenn deiner Meinung nach doch, dann kannst du doch auch deine Vorgehensweise und den von dir benutzten Prüfstand genauer beschreiben und wie du gemessen hast.

Wenn's nachvollziehbar ist, dann wirst du schon nicht das Gesicht verlieren und ich geb auch Ruhe... wollte ja nur wissen, wie und unter welchen Bedingungen du gemessen hast. Das ist doch eine legitime Frage und leicht zu beantworten, wenn du das gescheit gemacht hast. Also antworte doch einfach, dann können wir das ganze Unterschwellige hier beiseite schieben...

am 1. März 2005 um 22:14

Du hast recht. Ich hab mich an Deinem Unterschwelligen gestört. Ich geh nun schlafen. Vielleicht antworte ich morgen ausführlicher auf das "Polieren".

Wobei ich mein jetzt Einlasskanäle polieren. ;)

Hi,

ich hab heute (was tut man den sonst auch bei so einem schönen Wetter?) mal meine Seriensauge runtergebaut und ein paar Foddos von den bearbeiteten Einlasskanälen am 2,8er Motor gemacht. Zylinderkopf ist gleich wie bei einem 2,5er. Viel Spaß beim stöbern. :D

http://www.pixum.de/viewalbum/?id=1664221

Zitat:

Original geschrieben von e36Jan

moin !

 

sehe ich ähnlcih .... der beste volumenstrom kommt übrigens zustande, wenn die oberfläche "hyraulisch rau" ist, also nicht hochglanzpoliert ...

mfg Jan

Da ist in der Tat was dran. Eine zu glatt polierte Fläche bewirkt mitunter genau das Gegenteil. Das Stichwort heist Grenzschichtablösung. Die Grenzschicht ist der Bereich in der nähe Kanalwand, in welchem die vorbeiströmende Luft von eben dieser Wand beeinflusst wird. Ist nun die Wand extrem rauh, dann bildet sich in einem großen Bereich eine sogenannte turbulente Strömung aus, was für Widerstand sorgt. Jedoch sorgt diese turbulende Strömung auch für eine Haftung des Luftstromes an der Wand. Ist die Oberfläche nun zu glatt, so wird die turbulente Strömung weniger und folglich die laminare Strömung mehr. Das ist ja generell von Vorteil, denn eine laminare Strömung ist energieärmer und hat in sich weniger Widerstand. ABER: Es kann zu einer Grenzschichtablösung kommen, also zu einem zu geringen turbulenten Anteil und somit zu einer Geringeren Haftung des Luftstromes an der Kanalwand. Die Folge ist ein sich einschnürender Luftstrom, was sich wie eine Verengung der Kanäle auswirkt.

Das klingt nach ganz schön viel Theorie, ist aber beim Polieren von Strömungskanälen tatsächlich in der Praxis ein Problem.

Man sollte sich beim Bearbeiten der Kanäle auf eine "Säuberung" des Gusses beschränken, ggf. Kanten brechen, was jedoch bei modernen Köpfen nicht unbedingt mehr notwendig ist, da sich Gusstechniken stark verbessert haben.

C.

am 31. Juli 2022 um 17:07

Hyraulisch?? :-) Hydraulisch … Oder doch eher pneumatisch … ? Es muss da ein Benzin - Luft - Gemisch durch und keine Flüssigkeit …

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