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Anleitung: Zahnriemenwechsel

Themenstarteram 21. April 2006 um 10:24

Anleitung: Zahnriemenwechsel (Diesel)

 

So hallo!

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Ich will hier keine Informationen holen sondern geben. - Dieses heikle Thema spaltet die Menschheit in 2 Lager: Die Vorsichtigen sagen: "Fahr das Auto in die Werkstatt und laß die das machen!" Die Mutigen oder Erfahrenen sagen: "Hey - kein Problem - ich brauch 2 Stunden und die Karre läuft wieder!".

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Bisher gehörte ich der Gruppe der vorsichtigen Schrauber an aber aufgrund eines gewissen finanziellen Drucks und meiner eigenen Neugier beschloß ich den Zahnriemenwechsel diesmal selber zu machen. Dafür klapperte ich alle Werkstätten ab und holte Informationen dazu ein.

--> Kurbelwelle auf OT Z1, Riemenräder arretieren, Spannrolle lockern, neuen Riemen drauf, neue Spannrolle drauf und festziehen. Riemenspannung prüfen.

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Vorneweg: Benötigte Werkzeuge:

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- Einfacher Schlitzschraubenzieher zum Hebeln und stochern.

- 6er Inbusschlüssel (achtung der wird abgeflext)

- Diverse Standard-Gabel und Ringschlüssel für verschiedene Schrauben

- Eine Ratsche und diverse Standard-Sechskant-Nüsse

- Rostlöser

- Wagenheber & Radschraubenschlüssel

Tja... das wars im groben. Und leider ist das auch nur grob. Denn der Zahnriemen an sich ist das geringste Problem! Leider muß man erst mal die Keilriemenscheibe an der Kurbelwelle und die an der Wasserpumpe entfernen um überhaupt die Riemenabdeckung wegzubekommen. Dafür muß man die Lichtmaschine lockern um den Keilriemen entfernen zu können. Tja - und in den Büchern heißt das einfach "Riemenscheibe und untere Zahnriemenabdeckung entfernen". Aber so einfach wie die das in einem Satz schreiben ist es nicht. - Also vom Prinzip her ist es schon einfach aber die Durchführung birgt gewisse Schwierigkeiten. Denn die Riemenscheiben sitzen sehr fest! Die Kurbelwellen-Riemenscheibe wird von 4 Stück 6er Inbus-Schrauben gehalten welche ziemlich fest sitzen - sind die entfernt gilt es die Riemenscheibe wegzubekommen. Und hier ist das Problem. Ich habe das ganze Ding mit etwa einem halben Liter Rostlöser getränkt und etwa 4 Stunden einwirken lassen was aber leider keine Wirkung brachte. Danach habe ich in die Riemenscheibe bei 2 gegenüberliegenden Schraublöchern je ein M10-Gewinde gebohrt um einen Abzieher zu befestigen was zum Glück recht leicht geht da die Riemenscheibe aus Aluminium ist.

--> Stahlstück, 3 Löcher in einer Gerade:die beiden äußeren für die 2 10er Schrauben, und in der Mitte ein Loch wo man irgendeine Schraube reindreht die dann auf den Vielzahnkopf der Kurbelwellenschraube drückt.

--> Mit diesem Abzieher ist das Entfernen der Riemenscheibe ein Kinderspiel - 3-5 Minuten, mehr nicht.

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Nachdem jetzt die Kurbelwellenriemenscheibe weg ist, komme ich an die Riemenabdeckung hin - leider ist da noch die Riemenscheibe der Wasserpumpe im Weg. Tja - Diese Riemenscheibe ist frei beweglich - also braucht man noch irgendwas womit man die halten kann wenn man die Schrauben aufmacht. --> Bewährt hat sich der Schlüssel den man bei den gängigsten Winkelschleifern mitgeliefert bekommt. Diesen Schlüssel kann man gut in einer der Inbusschrauben ansetzen und ihn am Kopf der anderen Schraube abstützen. Jetzt kann man genüsslich den Inbusschlüssel ansetzen und feststellen daß sich dieser lediglich verbiegt aber an der Schraube keinerlei Wirkung zeigt. --> Inbusschlüssel um etwa 1,5cm abflexen damit die Hebelwirkung besser wird. Also nochmal: Winkelschleiferschlüssel ansetzen und mit dem Inbus + geeignetes Rohr als Verlängerung (Radschraubenschlüssel) versuchen die 3 Schrauben nacheinander zu lösen.

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Wenn das geglückt ist kann man froh sein! Das war der schwierigste Anteil am gesamten Zahnriemenwechsel!

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Mir ist dann beim anschließenden Abnehmen der Zahnriemenabdeckung ebendiese zerbrochen. --> Neue Riemenabdeckung beim :) bestellt...

cu

Falls jemand Tips hat bitte hier mit reinschreiben - das soll keine Diskussion sondern eine möglichst gute Anleitung für die in den Büchern nicht genannten Probleme werden.

EDIT: Bilder kommen noch

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30 Antworten
am 21. April 2006 um 10:55

Die Anleitung von dir ist recht gut, das Schwierigste ist tatsächlich die Riemenscheiben ab zu bekommen. Ich löse die auch indem ich an den Imbusschrauben mit einer Zange gegenhalte. Weil es da so eng ist rutscht man da leicht ab, und ich hab mir dabei trotz Handschuhen die Hand an einem Blech leicht verletzt. Ansonsten sollte man noch die Spannrolle mitwechseln und reinschreiben wie man den Riemen spannt, also welche Spannung der Zahnriemen haben soll.

Hat man den Trick mit den Riemenscheiben raus, ist der Rest kein Problem. Die Nockenwelle, Nebenwelle, Kurbelwelle dürfen sich nicht verdrehen (Nebenwelle bei Diesel und 16V ist ja egal oder?). Beim Diesel muss doch aber auch auf die Steuerzeiten der Pumpe geachtet werden.

Manchmal ist auch der Wechsel des Dichtrings an der Kurbelwelle und an der Nockenwelle sinnvoll, wenn die undicht sind.

Themenstarteram 21. April 2006 um 11:08

Bild 1:

Themenstarteram 21. April 2006 um 11:10

Hier die Riemenscheibe wo ich nicht wußte wie ich sie entfernen soll.

Themenstarteram 21. April 2006 um 11:11

Hier das ist eine Nuß die mir der nette Meister aus der freien Werkstatt gegeben hat um die Pumpe zu arretieren. Diese Nuß braucht man aber nicht unbedingt wenn man die Riemenräder mit Keilen arretiert so wie auf einem der nächsten Bilder.

nette Anleitung....

Solltest vielleicht auf ne Homepage stellen;)

Themenstarteram 21. April 2006 um 11:13

Hier der bereits abgeflexte Inbus. Wenn man den auf orininal-Länge lässt läuft man Gefahr, daß er unter dem großen Hebelmoment abbricht.

warum nimmst da keine Nuss? ist da kein platz?

Themenstarteram 21. April 2006 um 11:14

Hier die Holzkeile aus dem Keller. Hier im Forum hat das schonmal jemand so gemacht und auch ein Bild hochgeladen. Da ich hier aber Wert auf Vollständigkeit legen möchte, kommt noch eins.

Themenstarteram 21. April 2006 um 11:16

Meine zerbrochene Abdeckung. Wie man sehen kann muß da die Keilriemenscheibe schon geschliffen haben - sonst wären da nicht so komische Spuren.

Themenstarteram 21. April 2006 um 11:16

Hier die beiden Riemenscheiben die man entfernen muß um an den Zahnriemen ranzukommen.

Themenstarteram 21. April 2006 um 11:17

Und hier die beiden M10-Gewinde die ich in die Riemenscheibe gebohrt habe um die Scheibe abziehen zu können. Es geht bestimmt auch einfacher aber mei - für was ist man Ingenieur?

am 21. April 2006 um 11:23

die idee mit den zwei gewinden zum abdrücken ist nichtmal so dumm (bzw sogar sehr gut, da man die WIEDERVERWENDEN kann).

Themenstarteram 21. April 2006 um 11:28

Zitat:

Original geschrieben von callbyreference

warum nimmst da keine Nuss? ist da kein platz?

Ähmmm... naja - wir haben im Haus einen Proxxon - Werkzeugkasten. Aber den hat mein Bruder irgendwo im Moment. Wir haben noch ein paar uralte Nußkästen welche aber aufgrund des Alters und der z.T. geringen Qualität für solche Sachen nicht geeignet sind.

--> Ich hab die einzige Ratsche die ich noch hatte an der Schraube ruiniert wodurch ich zum basteln gezwungen war.

cu

Ich habs auch grad hinter mir.

Bei der Aktion hab ich mir schön ne Schraube von der Kurbelwellenriemenscheibe rund gemacht, die Flex hats aber wieder gerichtet.

An der Wasserpumpenriemenscheibe hab ichs gar nicht erst versucht, ich hab direkt die WaPu abgebaut.

Dann gings :)

sl

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