Motoröl

Mercedes E-Klasse W212

Hallo.

Ich hätte da mal eine Frage an die Öl- Experten hier im Forum.
Ich bin seit kurzem Besitzer eines neuen 220er Blutec. Zu meiner
eigentlichen Frage. Wie ich bereits in Erfahrung bringen konnte, wird
werksseitig ein 5W-30 Motoröl eingefüllt, welches der Daimler- Benz Vorgabe
229.51 entspricht. Soweit ich richtig informiert bin, kann man das Öl bis
zu einer Aussentempereatur von plus 30Grad Celsius einsetzen, sodass
noch eine optimale Schmierung gewähleistet wird. Da es aber in den letzten
Tagen bzw. Wochen eigentlich signifikant über 30 Grad hatte (mancherorts bis zu 38 Grad und mehr),
stellt sich mir nun die Frage, ob hier überhaupt noch ein ausreichend stabiler Schmierfilm aufgebaut
werden kann, sodass ausgeschlossen werden kann, dass irgendwann Metall auf Metall reibt. Wenn ja ist die nächste Frage, wie sich das Ganze bei starker Motorbelastung (z.B. beim Ziehen eines schweren Anhängers von ca. 1500- 1800Kg und darüber und dem gleichzeitigen Betreiben der Klimaanlage) und den hohen Temperaturen verhält. Wäre hier ein 5W40 Öl (z.B. das Castrol EDGE Turbo Diesel 5W-40), sofern es den Herstellervorschriften entspricht und zur Verwendung freigegeben wurde nicht besser, da der Grenzbereich der Schmierfähigkeit größer ist, bzw. der Schmierfilm nicht so leicht abreissen kann? Oder steigt dadurch die Öltemperatur zu sehr an, da das Motoröl bei Plusgraden zähflüssiger ist)

Leider ist hier die Werkstatt auch etwas überfragt, aber vielleicht kann mir ja jemand von euch weiterhelfen.

LG Alexander

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@Controller2505 schrieb am 19. August 2015 um 12:58:31 Uhr:



Was soll sich denn beim 229.52 gegenüber dem 229.51 geändert haben??
Das scheint doch nur wieder Geldtreiberei zu sein weil MB mit Petronas sein eigenes Öl puschen will?

Hallo,

Motoröle nach MB-Blatt 229.52 dürfen einen Sulfatasche-Anteil von nur 0,6% enthalten, während Motoröle nach MB-Blatt 229.51 einen Sulfatasche-Anteil von 0,8 % enthalten.

Motoröle nach MB-Blatt 229.52 sind abwärtskompatibel zu 229.51, deshalb sind unter MB-Blatt 229.51 auch Motoröle gelistet, die unter MB-Blatt 229.52 zu finden sind.

Motoröle nach MB-Blatt 299.51 und 229.52 gehören zu den LowAsh-LongLife-Ölen. Bei LongLife-Ölen werden für den Motor wichtige Additive, die den Motor z. B. reinigen und vor Rostbildung schützen sollen, reduziert. Diese Additive schützen den Motor, bilden aber auch Sulfat-Asche, die insbesondere bei einem Dieselpartikelfilter in einem geschlossenen System mit Nacheinspritzung zur Regeneration unerwünscht sind. Wenn der Aschegehalt sinken soll, sinkt auch der sog. TBN-Wert (Total Base Number) und damit die Fähigkeit des Motoröls, die sauren Verbrennungsrückstände im Öl zu neutraliiseren.

Eine "bessere Verträglichkeit mit Abgasnachbehandlungssystemen" bedeutet nicht eine noch bessere Schmierfähigkeit für den Motor, weil die hier beschriebene Auszeichnung "niedrigerer Gehalt an Asche bildenden Bestandteilen" nur dadurch erreicht werden kann, wenn die Zusätze zu den Grundölen in Form von Additive und Wirkstoffe reduziert werden.
Weil aber die Höhe des Aschegehaltes Hinweise auf die Additivierung von Schmierstoffen gibt, bedeutet hier die Aussage "niedrigerer Gehalt an Asche bildenden Bestandteilen" eine niedrigere Schmierfähigkeit dieser Motoröle nach MB-Blatt 229.31, MB-Blatt 229.51 oder MB-Blatt 229.52 für den Motor und bildet den Hintergrund für den Wartungsrechner ASSYST: Verkürzung der Laufzeit bis zum nächsten Ölwechsel.

Die Viskositäts-Angabe z. B. 0W-40 oder 5W-30 kennzeichnet lediglich die Fließfähigkeit von Motorölen und nicht die Schmierfähigkeit. Eine Qualitäts-Vergleichsgröße für die Schmierfähigkeit von Motorölen ist z. B. der Viskositätsindex: Ein hoher Viskositätsindex kennzeichnet eine relativ geringe Änderung der Viskosität mit der Temperatur und umgekehrt.

Beispiele:
MB-Blatt 229.52, Motoröl Mobil 1 ESP 0W-30, Sulfatasche 0,6%, TBN 6,3, Viskositätsindex 165
MB-Blatt 229.51, Motoröl Mobil 1 ESP 0W-40, Sulfatasche 0,8%, TBN 7,8, Viskositätsindex 176
MB-Blatt 229.5, Motoröl Mobil 1 New Life 0W-40, Sulfatasche 1,3%, TBN 11,8, Viskositätsindex 185

Motoröl-Test 380 Grad:

http://bmwservice.livejournal.com/27699.html

LG, Walter

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Meiner hat einen ad blue Tank im Kofferraum verbaut. Das heißt somit kann ich nur 0W-30 oder 5W-30 Öle verwenden, da für mich ja die Spezifikation 229.52 Gültigkeit hat (habe ich auch nicht gewusst und erst durch das Forum erfahren). Somit hat sich ja meine Eingangs gestellte Frage von selbst beantwortet.
LG Alexander

Manchmal kann man hier sogar etwas lernen ! ;-)

Gruß
DB-Driver

Zitat:

@MB1981 schrieb am 19. August 2015 um 07:35:57 Uhr:


Meiner hat einen ad blue Tank im Kofferraum verbaut. Das heißt somit kann ich nur 0W-30 oder 5W-30 Öle verwenden, da für mich ja die Spezifikation 229.52 Gültigkeit hat (habe ich auch nicht gewusst und erst durch das Forum erfahren). Somit hat sich ja meine Eingangs gestellte Frage von selbst beantwortet.
LG Alexander

macht es doch nicht so kompliziert, ganz einfach

ARAL 0W - 40 Super Tronic

verwenden, da machst du nie was verkehrt.
Kriegst du billig bei www.oeldepot24.de , 4 Liter für 24,50 €

....und schon steht hier ein falscher Tipp:

Der Themenstarter fährt einen E220 BluTec.

Und diese dürfen ausschließlich (!) 0W-30 oder 5W-30 Öle verwenden, (Spezifikation 229.52)

https://bevo.mercedes-benz.com/bevolisten/229.52_de.html

DB-Driver

Zitat:

@Controller2505 schrieb am 19. August 2015 um 11:43:24 Uhr:


macht es doch nicht so kompliziert, ganz einfach

ARAL 0W - 40 Super Tronic

verwenden, da machst du nie was verkehrt.
Kriegst du billig bei www.oeldepot24.de , 4 Liter für 24,50 €

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jetzt bin ich irritiert, warum steht da im Betriebshandbuch auch 229.31 und 229.51 ?
Habe mal ein Bild beigefügt.
?????????????????????????????????????????????????????????

Also hat mir keine Ruhe gelassen!!!
Habe eben mit Mercedes in Rüsselsheim Herr Wilhelm telefoniert und gefragt was ist den nun richtig?

Laut Herr Wilhelm gab es mal eine interne Anweisung das ab sofort nur noch das 229.52 verwendet werden soll.
Im Betriebshandbuch und auch auf dem elektronischen Betriebshandbuch im Internet bei Mercedes steht aber auch noch die alten Spezifikationen.

Auf die Frage von mir was soll sich denn da so im speziellen geändert haben, konnte er mir keine Antwort geben. Nach Auskunft Herr Wilhelm ist das 229.52 erst seit ca. 1 Jahr auf dem Markt und davor haben die Alle das 229.51 verwendet.

Auf die Frage wie schaut es aus mit der Garantie oder der Kulanz wenn ein Motorschaden entsteht und sich herausstellt das der Kunde das alte 229.51 gemäß Betriebshandbuch verwendet hat?
Eine Ablehnung sieht Herr Wilhelm mehr als kritisch und würde nach der interne Einschätzung bei MB juristisch wahrscheinlich keinen Bestand vor Gericht haben.

Noch was Verrücktes:
Selbst die betriebsinternen elektronischen Werkstatthandbücher bei Mercedes sind noch auf dem alten Stand. Herr Wilhelm hat gerade nachgeschaut und musste lachen.

Kurzum: Motorschaden bei benutztem 229.51 = interessante Auseinandersetzung wenn MB eine Garantie/Kulanz ablehnen sollte. Denn etwas falsches habe ich ja als Kunde nicht gemacht, ich habe mich nur an mein Betriebshandbuch gehalten.

und jetzt meine Frage:
Was soll sich denn beim 229.52 gegenüber dem 229.51 geändert haben??
Das scheint doch nur wieder Geldtreiberei zu sein weil MB mit Petronas sein eigenes Öl puschen will?

Zitat:

@Controller2505 schrieb am 19. August 2015 um 12:58:31 Uhr:



Was soll sich denn beim 229.52 gegenüber dem 229.51 geändert haben??
Das scheint doch nur wieder Geldtreiberei zu sein weil MB mit Petronas sein eigenes Öl puschen will?

Hallo,

Motoröle nach MB-Blatt 229.52 dürfen einen Sulfatasche-Anteil von nur 0,6% enthalten, während Motoröle nach MB-Blatt 229.51 einen Sulfatasche-Anteil von 0,8 % enthalten.

Motoröle nach MB-Blatt 229.52 sind abwärtskompatibel zu 229.51, deshalb sind unter MB-Blatt 229.51 auch Motoröle gelistet, die unter MB-Blatt 229.52 zu finden sind.

Motoröle nach MB-Blatt 299.51 und 229.52 gehören zu den LowAsh-LongLife-Ölen. Bei LongLife-Ölen werden für den Motor wichtige Additive, die den Motor z. B. reinigen und vor Rostbildung schützen sollen, reduziert. Diese Additive schützen den Motor, bilden aber auch Sulfat-Asche, die insbesondere bei einem Dieselpartikelfilter in einem geschlossenen System mit Nacheinspritzung zur Regeneration unerwünscht sind. Wenn der Aschegehalt sinken soll, sinkt auch der sog. TBN-Wert (Total Base Number) und damit die Fähigkeit des Motoröls, die sauren Verbrennungsrückstände im Öl zu neutraliiseren.

Eine "bessere Verträglichkeit mit Abgasnachbehandlungssystemen" bedeutet nicht eine noch bessere Schmierfähigkeit für den Motor, weil die hier beschriebene Auszeichnung "niedrigerer Gehalt an Asche bildenden Bestandteilen" nur dadurch erreicht werden kann, wenn die Zusätze zu den Grundölen in Form von Additive und Wirkstoffe reduziert werden.
Weil aber die Höhe des Aschegehaltes Hinweise auf die Additivierung von Schmierstoffen gibt, bedeutet hier die Aussage "niedrigerer Gehalt an Asche bildenden Bestandteilen" eine niedrigere Schmierfähigkeit dieser Motoröle nach MB-Blatt 229.31, MB-Blatt 229.51 oder MB-Blatt 229.52 für den Motor und bildet den Hintergrund für den Wartungsrechner ASSYST: Verkürzung der Laufzeit bis zum nächsten Ölwechsel.

Die Viskositäts-Angabe z. B. 0W-40 oder 5W-30 kennzeichnet lediglich die Fließfähigkeit von Motorölen und nicht die Schmierfähigkeit. Eine Qualitäts-Vergleichsgröße für die Schmierfähigkeit von Motorölen ist z. B. der Viskositätsindex: Ein hoher Viskositätsindex kennzeichnet eine relativ geringe Änderung der Viskosität mit der Temperatur und umgekehrt.

Beispiele:
MB-Blatt 229.52, Motoröl Mobil 1 ESP 0W-30, Sulfatasche 0,6%, TBN 6,3, Viskositätsindex 165
MB-Blatt 229.51, Motoröl Mobil 1 ESP 0W-40, Sulfatasche 0,8%, TBN 7,8, Viskositätsindex 176
MB-Blatt 229.5, Motoröl Mobil 1 New Life 0W-40, Sulfatasche 1,3%, TBN 11,8, Viskositätsindex 185

Motoröl-Test 380 Grad:

http://bmwservice.livejournal.com/27699.html

LG, Walter

Super, Danke Walter für den aufschlussreichen Bericht.
Bedeutet das konkret dann?:
Wenn ich das .51 verwende habe ich zwar eine bessere Schmierung aber Rußpartikelfilter setzt sich schneller zu?
Wird diesem Filterzusetzen nicht durch das Regenerieren (Freibrennen) entgegengewirkt ?
Dann muss der Motor halt in kürzeren Abständen regenerieren?
Riskiere ich bei Verwendung von .51 hier einen kapitalen Motorschaden?
Was passiert in den Motoren der Fahrer die vor Umstellung auf das .52 das alte .51 verwendet haben?
Haben die Kollegen jetzt aufgrund von Ablagerungen ein latentes/konkretes Problem?

VG
Controller2505

Verstehe ich genauso. Ist ja egal, wenn der Motor kaputt geht- Hauptsache der partikelfilter ist nicht verstopft. Die heutigen Motoren sind sowieso so empfindlich gegenüber früher, da darf man sich schon freuen, wenn er die 100tsd. Km schafft.

LG
Alexander

Mit dem 51 kriegt man keinen kapitalen Motorschaden.
Unsere Baureihe gibts schon 6 Jahre und wegen des Öls ist sicherlich kein Motor kaputt gegangen.

Hatte ich auch ein wenig sarkastisch gemeint, weil die alten Dieselmotoren sind mit allem gelaufen- sogar mit Motoröl. Und sie waren bei weitem nicht so kompliziert aufgebaut.

LG
Alexander

Dafür hat Dich damit jeder an der Ampel stehen lassen, die Vmax lag bei 135 km/h, der Verbrauch (relativ) 4 mal so hoch und die Abgaswerte waren unter aller Sau. Alle 10 tkm (spätestens 😁) Ventile einstellen, alle 5 tkm Ölwechsel und bei 120 tkm die erste Revision (Überholung).

Man kann nicht alles haben, aber es gibt noch ein paar Alte wie meinen ersten Benz: W110, 190 Dc Automatik. Kauf Dir sowas. 🙄🙄

Hallo zusammen,
hallo Controller2505,

das Thema Motoröl verschafft Zugang zu Menschen jeglicher Couleur: Von den Motoröl-Ignoranten bis zu denjenigen, die sich auch um Einzelheiten kümmern und nichts dem Zufall überlassen.

Oberste Priorität für die heute konstruierten Motoren ist die Unterbietung der gültigen EU6-Emissionsgesetzgebung und dafür sind Low-Ash Motoröle unersetzlich. Die Autohersteller haben sich verpflichtet, bis Ende 2015 den CO2-Ausstoß von Neuwagen auf durchschnittlich 120 g/km zu senken, bis 2020 sollen 95 g/km realisiert sein.

Es ist damit zu rechnen, dass für die nächste Dieselmotoren-Baureihe OM654/OM656 Leichtlauf-Motoröl Low Ash SAE 0W-20 und HTHS <= 2,6 vorgeschrieben wird. HTHS = High-Temperature-High-Shear-Viskosität ist eine Vergleichsgröße für die Stabilität des Schmierfilms eines Motoröls bei einer erhöhten Temperatur und beschreibt das Verhalten des Schmierstoffes unter Betriebsbedingungen an Zylinderwand bzw. in Pleuel- oder Kurbelwellenlager (Scherbeanspruchung/Schergefälle = Schmiersicherheit).

Mobil 1 New Life 0W-40 mit einer HTHS-Viskosität von 3,8 mPa•s (dynamische Viskosität gemessen in Milli Pascal-Sekunde (mPa*s) bei 150°C und unter sehr hoher Scherbeanspruchung 106 s-1) hat eine hohe Scherstabilitiät, Werte <2,9 erlauben einen noch geringeren Kraftstoffverbrauch bei einem geringeren Verschleißschutz.

Wie bereits von DB-Driver erwähnt, ist Motoröl nach MB-Blatt 229.52 für die Baureihe OM642 mit EU6 Abgasemission vorgeschrieben. Die Verwendung dieses Motoröls anstelle von Motoröl nach MB-Blatt 229.51 in den nach MB-Blatt 223.2 gelisteten Motoren und älteren MB-Motoren wird nicht umgehend zu einem kapitalen Motorschaden führen. Vielmehr sollte beachtet werden, dass Motoröle, die bei der Verbrennung aschebildende Substanzen minimieren, geringer additiviert sind, vorzeitig ihre Leistungsgrenzen berühren und daher häufiger als vorgeschrieben gewechselt werden sollten.

LG, Walter

Hallo,
bei meinem Auto wird das Öl beim Service gewechselt, ich gehe davon aus, dass die 🙂 wissen was die da einfüllen müssen.
Soweit ich das seit einem halben Jahr sehe, füllt kaum jemand 229.52 bei den Bluetec-Modellen ein, da es ohnehin kaum jemand anbietet. Es wird auch das 229.51 reichen. Für den Motor selber ist das ohnehin ziemlich egal.
Wenn dann der DPF voll oder unbrauchbar ist, so muss er ohnehin getauscht werden. Ob das nun ein paar tausend km früher oder später notwendig wird, kann kaum jemand auf das Öl oder den Treibstoff zurückführen, das Fahrprofil wird den größten Anteil haben.

Ich sage vielen Dank für die rege Teilnahme und tollen, sowie konstruktiven Beiträge zu meiner, vielleicht doch etwas ungewöhnlichen Frage- aber man macht sich halt so seine Gedanken, zumal der Wagen ganz neu ist und ich vorhabe ihn noch lange zu fahren, da mir das Auto einfach super gefällt, Vorfällen im Hinblick auf die Verarbeitung und Optik. Und zu alle dem habe ich auch noch was gelernt bzgl. der neuesten MB Bevo Richtlinien. Also nochmals ein großes Dankeschön.

LG
Alexander

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