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300 PS 4Motion im Variant

VW

Hat den schon mal jemand gefahren? Ich stelle mir den in Vollausstattung als richtig netten Reisewagen vor, mit dem man auch noch Spass haben kann. Ein Mercedes E als T Modell wäre wohl so 15-20k teurer, das ist mir der Stern eigentlich nicht wert, aus dem Alter bin ich raus.
Für ein paar Erfahrungsberichte wäre ich dankbar
Jörg

Beste Antwort im Thema

So, hier noch ein paar erste Eindrücke:

Vorgeschichte:
Nach vielen Fahrzeugen des VW Konzerns, angefangen vom Polo in 1990, über diverse Golf-Modelle (II, III, IV, V), einige Audis (A4 und A6 in verschiednen Modellen und Motorisierungen) ist dies nun mein erster Passat. Mein A6 Avant musste im Februar abgegeben werden und schon im Herbst letzten Jahres habe ich mich nach einem Nachfolger umgeschaut. Da ein neues Modell des A6 vor der Tür steht, war für mich klar, daß es diesmal keine Audi werden würde (A4 ist mir zu klein). Den alten Passat fand ich zwar ganz nett, aber auch nicht wirklich sexy - und ausserdem gibt es ja keinen 6-Zylinder (zumindest als Diesel).
Nach etlichen Probefahrten (enttäuschend hier vor allem die neue E-Klasse!), stand eigentlich schon der neue 530d fest. Optisch sehr gelungen und ein Motor zum Verlieben...!
Dann tauchten die ersten neuen Touaregs auf und obwohl die Größe eher beschränkt war, war ich zwischen den T2 und 530er hin und hergerissen. Genau da hinein wurde der neue Passat vorgestellt und als dann nach einigen Wochen der V6 bestellbar war, gab es erstmel eine "Vernunftentscheidung": Da der Passat im Vergleich den beiden genannten doch preislich in einer anderen Liga spielt, habe ich mich entschieden, für ein halbes Jahr mal den Passat zu probieren. O.k., 6 Töpfe "nur" als Benziner, aber bei meiner erwarteten Laufleistung halten sich die Mehrkosten im Rahmen, insb. im Vergleich zu den deutlich höheren Listenpreisen der beiden andern Dieser 6-Zylinder.
Also Mitte-Dezember blind bestellt, hatte den Wagen bisher noch nicht live gesehen.

Zwar kannte ich den B6 aus der Familie, aber als ich vor ein paar Wochen dann mal mit einem Kollegen im alten Modell unterwegs war, kamen erste Zweifel: Gerade im Vergleich mit meinem gerade zurückgegebenen A6 wirkte der Passat schon ein wenig (sorry für die Wortwahl) billig im Innenraum... o.k., es war nur ein Comfortline mit Stoffsitzen, aber irgendwie war das alles nicht so prall...

Abholung:
Da steht er nun, mein neuer Passat. Von aussen schonmal sehr schön, die 18" Kansas passen prima. Dann der Blick in den Innenraum - und die Zweifel waren weg! Wow, kein Vergleich zum B6. Die Komfortsitze mit Leder Nappa sehr schön, der gesamte Innenraum deutlich wertiger als im B6.
Hier ein Auszug aus der Ausstattungsliste:
  • Deep Black Perleffekt
  • Leder Nappa mit Klimasitzen (Naturbraun), elektr. Verstellung im Memory
  • Distanzregelung ACC
  • Panoramaschiebedach
  • Xenon mit DLA
  • Lane Assist
  • Rückfahrkamera
  • Parklenkassisten
  • Navi RNS 510
  • Mobilfunk Premium
  • elektr. Gepäckraumklappe
  • Keyless Access
  • Volkswagen Soundsystem
  • 18" Kansas
  • und noch ein paar ander Kleinigkeiten

(o.k., neben der AHK fehlen noch die Standheizung (brauch ich nicht, da der Wagen im Herbst wieder weggeht) und Dynaudio zur Vollausstattung :D)

Nach kurzer Einweisung ging es dann los.

Die ersten Kilometer:
Durck auf den Start-Knopf in der Mittelkonsole und der Motor erwacht zum Leben. Ein kurzer Druck aufs Gaspedal - ja, so muss ein Motor klingen. Satter Sound, klingt nochmal deutlich schöner als mein alter V6 Golf vor einigen Jahren.
Dann ein wenig mit dem Navi und dem Soundsystem gespielt. Intuitive Bedienung und obwohl ich nicht wirklich ein Freund von Touchscreen-Navis bin, kann ich mich gut damit anfreunden. Manchmal ist die Reaktion auf Tastendrücke ein wenig träge, aber damit kann ich mich arrangieren. Habe bewusst vorerst auf Dynaudio verzichtet und Volkswagen Sound macht seinen Dienst auch sehr gut. Zumindest bis in den mittleren Lautstärkebereich bei guten Quellmaterial mehr als ausreichend.
Das Panorameschiebedach begeistert mich. Zwar ist es noch zu kühl um offen fahren zu können, aber die Helligkeit im Innenraum gibt ein tolles Raumgefühl.

Der Motor. Ja wie bereits beschrieben ein toller Klang. Beim sanften Streicheln des Gaspedals zurückhaltend, aber wenn es mal zur Sache geht fängt das Biest an zu fauchen. So gefällt mir das.
Auf dem Weg nach Hause dann knapp 200km Autobahn. Auf den ersten 100km erstmal sehr "zurückhaltend", max. 180km/h bei unterschiedlichen Drehzahlen, die MFA pendelt sich bei rund 15 l/100km ein. O.k., der Wagen kommt frisch vom Band, da dürfte noch Potential nach unten sein. Dann auch mal kurz ein wenig mehr Leistung abgerufen - man merkt, daß reichlich Leistung da ist.
Ich wollte den Wagen jetzt nicht gleich mit DSG auf Stufe "S" und Vollgas über die Piste scheuchen, aber mal kurz zeigen was drinsteckt durfte der Wagen schon. 250km/h erreicht der Wagen spielend, aber (ein ganz kleines "aber";), gerade ab 180 fühlt sich das noch nicht so ganz nach 300 PS an. O.k., das DSG war weiter auf "D" und ich habe vermieden den Wagen voll auszudrehen und permanent Vollgas zu geben. Daher: Alles im Rahmen der Erwartungen und absolut zufriedenstellend.
Auffallend war, dass das DSG bei konstanten Geschwindigkeiten schon relativ aktiv war. Das war nicht störend, die alte Tiptronic bei meinem Diesel verharrte aber stoisch im 6. Gang (ausser beim Beschleunigen). Hier aber ein Benziner, bei dem man das größere Drehzahlband offensichtlich optimal ausnutzen möchte. Wie gesagt, auffällig aber nicht störend.

Die automatische Distanzregelung gefällt mir bisher sehr gut. Hatte ich bisher noch in keinem Fahrzeug, aber gerade bei dichterem Verkehr ein deutliches Addon zum normalen Tempomat.
Der Lane Assist greift direkt in die Lenkung ein. Ich kannte das bisher nur so, daß das Lenkrad anfängt zu vibrieren, wenn man den Begrenzungsspuren zu nahe kommt. Der B7 fängt von selbst an zu korrigieren, so dass man bei moderaten Geschwindigkeiten und wenig kurvenreichen strecken fast das Lenken dem Fahrzeug überlassen könnte :eek:.
Den Parklenkassistent habe ich nur kurz zweimal angetestet. Beide Male war das Teil beim Einparken nicht erfolgreich, so daß ich das selber machen musste. Sollte vielleicht mal das Handbuch konsultieren, ob ich was falsch gemacht habe. aber überzeugt hat mich das noch nicht.

Das einzige, was mir wirklich nicht so gut gefallen hat: Eine mir bekannte sehr langgezogene Rechtskurve auf der Autobahn, kein Tempolimit. Mit dem A6 (Sportfahrwerk, kein S-Line Fahrwerk) selbst bei 230 keinerlei Bauchschmerzen. Der A6 lief wie auf Schienen. Der Eingangs erwähnte E350 lag da deutlich unruhiger und selbst der 530d kam in Sachen Fahrstabilität nicht an den A6 heran. Mit dem Passat jedoch gab es einen ordentlichen Adrenalinschub. Zwar war das DCC auf Comfort gestellt, aber der Wagen fing bei rund 200km/h in der Kurve an sich aufzuschaukeln, was nur durch mehrfache beherzte Lenkkorrekturen wieder in den Griff zu bekommen war. Bin dann sofort auf das Sport-Programm gegangen und im weiteren Verlauf gab es dann keine "Schockmomente" mehr, im Gegenteil, habe mich dann durchaus auch in schnellen Kurven sicher gefühlt.
Ob's an der Comfort-Einstellung gelegen hat oder daran, dass ich eine Bodenwelle ungünstig genommen habe kann ich nicht sagen, aber optimal war das nicht. Wie gesagt, auf Stellung "Sport" habe ich mich dann wieder sicher gefühlt.

Insgesamt aber als erstes Fazit: Sehr überzeugendes Fahrzeug. Was Optik, Haptik und Verarbeitungsqualität angeht eine deutliche Steigerung zum B6 und insgesamt auf hohem Niveau.
Der Motor gefällt mir ebenfalls ausgesprochen gut. Dass das Verbrauchsniveau nicht auf Augenhöhe mit einem Diesel liegen kann ist offensichtlich und ein wenig Potential nach Unten sollte nach einer gewissen Einfahrzeit auch drin sein. Die Fahrleistung, Leistungsentfalung und insbesondere der Klang sind ausgezeichnet.

Soweit genug für den Anfang. Ich hoffe, es war etwas Interessantes für den einen oder anderen dabei...

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Meiner schaltet definitiv runter. Auch sonst im dichten Verkehr, beim Auffahren. Wenn er dann wieder Gas gibt, schaltet er sanft wieder hoch. Sehr gut gemacht im Gegensatz zum B6, wie ich finde - da hat er nach dem Auffahren und Bremsen dann beim Beschleunigen runtergeschaltet. Das hat man mehr gemerkt... Das ACC bremst auch früher - schon direkt bei Erkennung, wenn es nicht passt. Der B6 hat da noch viel länger gewartet, bis man schon fast am eingestellten Abstand war...

Zitat:

...
Heute in einer Woche bin ich schlauer... und muss keine Angst mehr vor einem Skoda Superb im Rückspiegel haben ;)

Und bist Du schon zurück von Zoran? Was kam dabei raus?

Na da ist aber einer neugierig :) Musste selbst doch auch fast ein Jahr warten bis endlich jemand seine Vorher/Nachher-Ergebnisse von Custom-Chips offiziell mit Leistungsdiagrammen im Forum postet. Hey, Moment - muss ja noch bis morgen Vormittag warten! Mein Bolide schläft die Nacht in der Halle von Zoran. Als ich dem Meister himself heute Mittag die Flosse schütteln durfte, standen noch zwei Audi TT 3.2 und ein A3 3.2 in bzw.vor der Halle. Volle Hütte quasi. Meiner war also der Größte, also der mit dem Dicksten, genauer gesagt, der mit dem meisten Hubraum und zugleich auch der Schwerste :) Na jedenfalls wird morgen früh die Ausgangsmessung gemacht, ehe ich ihn wieder abhole... Bin selbst auch sehr gespannt, kann aber nach der langen Fahrt hierher und dem Besuch des Schwabenparks trotzdem gut schlafen.
Mal sehen ob der Guru des Saugertunings (der sieht in Natura ganz anders aus als in meiner Fantasie) seinem Ruf gerecht wird und ob mein Bolide leistungsreduzierende Cayenne-Zündkerzen und -spulen drin hat ;)

Wenn Du Zeit hast, kuck Dir das Porschemuseum in Zuffenhausen an. Das ist echt toll. Einen Cayenne habe ich glaube ich nicht gesehen.:)

ich befürchte, Halb-Marathon-Mann kommt nimmer aus seinem getunten passat raus um uns seine eindrücke mitzuteilen.....

Keine Angst, er wird noch, ist aber im Urlaub mit seiner Frau.:)

Mir hatte er schon ne PN geschrieben... vielleicht anderen auch.
Volle Begeisterung bisher, mehr möchte ich aber nicht verraten. Das soll er selber berichten :-)

Hey Leute, wie versprochen mein Nockenwellentiming-Urlaubsbericht.
Vorab:
Eingangsmessung: 286 PS / 350 Nm
Ausgangsmessung: 306 PS / 378 Nm
Abgabe:
Nachdem ich im Vorfeld einen Termin bei Custom-Chips gemacht hatte und auch die Zustimmung meiner frisch angetrauten durch einen anschließenden Kurzurlaub in Heidelberg „gewonnen“ hatte, stand meiner letzten großen Tuningmaßnahme nun nichts mehr im Weg. Letzten Dienstag standen wir bei Zoran auf dem Parkplatz vor seiner Halle in Durlangen und wurden sodann vom selbigen und einem seiner techn. Mitarbeiter begrüßt. Ist ein echt dufter Typ dieser Zoran, ebenso seine gesamte Crew. Wir gaben nach einer kurzen Einweisung bzw. Bestätigung der im Vorfeld bereits vereinbarten Modifikationen den Autoschlüssel ab und liefen in unsere 800 m entfernt gelegene Unterkunft, Gästehaus Waibel mit angrenzender Gaststätte Krone – Die Adresse Nr. 1 für Custom-Chips-Urlauber und wohl auch die einzige Übernachtungsmöglichkeit, die man fuß läufig erreichen kann. Mit den äußerst sympathischen Betreibern des Gasthofes ging es anschließend in den Freizeitpark Schwabenpark nach Kaisersbach… was für ein Spaß bei feinstem Sonnenschein.
Abholung:
Am nächsten Tag gegen 11 Uhr sollte mein Bolide fertig sein. Vor Ort teilte mir Zoran aber mit, dass es aufgrund der neueren Gerätesoftware meines Motorsteuergerätes ein paar technische Hürden gab, die sich nicht durch sein Tuning-Tool automatisch überlisten ließen und das Projekt fast zum Abbruch geführt hätten. Er erzählte mir dann irgendetwas von Quersummen und Log-Codes und manueller Überbrückung… ich nickte, verstand rein gar nichts und hoffte nur, dass er bis nach dem Mittag fertig werden würde. Dann kurz vor 13 Uhr der erlösende Anruf seiner weiblichen Empfangsdame: „Ihr Wagen ist fertig und läuft gerade auf dem Prüfstand!“. Im Hintergrund des Telefonates war das Brüllen meines VR6 auf dem Prüfstand zu hören! In Natura, so berichtete ein in Warteschlange befindlicher TT-Fahrer (3.2er Turboumbau mit um die 600+ PS) vor Ort, muss es martialisch geklungen haben!!! Beim Leistungstest zuschauen geht übrigens aus versicherungsrechtlichen Gründen nicht oder anders gesagt, umherfliegende, durch das Gebläse aufgewirbelte Gegenstände könnten Verletzungen verursachen. Safety first! Vor dem geschlossenen Rolltor darf man allerdings stehen und dem entsprechenden Auspuffgeräusch lauschen. Mit Frau und Trolli ging es gschwind (wie der Schwabe sagen würde)ein letztes Mal durchs beschauliche Durlangen. Ein Mitarbeiter schnallte meinen Bock gerade vom Prüfstand und baute das MSG wieder ein, als wir ankamen. Auf dem Display des Prüfstandes erspähte ich das angehängte Diagramm – 306,4 PS und 378 Nm. Klar hatte ich mit mehr gerechnet, aber auf Nachfrage gab Zoran zu, dass sein Prüfstand bezüglich der errechneten Leistungswerte „niedrig“ eingestellt ist, damit sich seine Kunden nicht beschweren, falls ihr Wagen mal bei einem anderen Prüfstand schlechtere Werte erzielen sollte. So geht er auf Nummer sicher und etwaigem Ärger aus dem Weg. Meine Supersprintwerte sind also optimistischer gewesen und anhand der dort erzielten 361 Nm sicherlich „geschönt“ da Zoran ergänzte, dass mein DSG bei der Eingangsmessung exakt bei 350 Nm begrenzt wurde, was auch auf dem Diagramm gut zu erkennen ist. Laut Zoran wird der Wagen durch die Adaption der entsprechenden Kennfelder auch noch etwas zulegen, was aber max. im 5 PS Bereich sein wird.
Bei der Gelegenheit fragte ich gleich nach der Prozedur des Abdichtens vom Motorsteuergerät, da das Tuning-File nicht via OBD aufgespielt wird sondern direkt „am offenen Herzen operiert“ wird. Zoran verwendet eine Hochtemperatur-Dichtmasse, mit der das MSG nach der Modifizierung wieder verschlossen wird, da im Motorraum doch recht hohe Temperaturen herrschen und die Kombo aus Wasser und Elektrik bekanntlich auf die Haltbarkeit geht.
Übersicht Tuning:
Nockenwellentiming inkl. Optimierung auf 102 Oktan
Aufhebung Drehmomentbegrenzung
Aufhebung Vmax
Unterbindung Zwangshoch- bzw. Runterschalten
Erhöhung der Maximaldrehzahl auf 7200 Umdrehungen
Verkürzung der Schaltzeiten
Überarbeitung Launch Control
Überarbeitung Fahrstufen D und S
Erster Fahreindruck:
Mit Zoran auf dem Beifahrersitz, meiner Frau im Fond und dem Trolli im Kofferraum ging`s zur Probefahrt. Von der Schaltzeitverkürzung auf 0,08 Sekunden statt 0,1 Sekunden merke ich nichts. Zoran meinte, dass die Schaltzeiten auch noch weiter verkürzt werden könnten, was dann aber merklich auf den Komfort geht. Was mir trotz Euphorie sofort aufgefallen war, ist, dass der Wagen besser zieht, also mit weniger Gaspedalstellung genauso beschleunigt wie vorher, so als ob sich die Gaspedalkennlinie verändert hätte. Stellung D wurde überarbeitet und ist jetzt dynamischer als vorher, also näher an S. Mit weniger Pedaldruck schaltet das DSG in Fahrstufe D jetzt früher runter und dreht die Gänge etwas länger aus auch ohne Kickdown. Fahrstufe S dagegen ist näher Richtung D, sprich weniger hektisch, sodass die Drehzahl auch mal auf 2000 Umdrehungen geht, wenn die Leistung gerade nicht benötigt wird.
Auf Geheiß von Zoran überholte ich auf der Landstraße ein „langsam fahrendes Vehikel“ und sollte dabei bis in den Begrenzer drehen, der entgegen meinen Erwartungen nicht unvermittelt einsetzt, sondern, um Zorans Worte zu gebrauchen, „weich“ einsetzt. Bei 7000 Touren wird das Gas automatisch langsam weggenommen, ehe dann bei 7200 Schluss ist und ähnlich eines Tempomaten die Drehzahl konstant aber ohne „Stottern“ gehalten wird.
Dann forderte er mich auf, an einem Bushaltehäuschen Stellung zu beziehen, um die Launch Control zu testen. Auto Hold und ESP aus, DSG auf S, linker Fuß auf die Bremse, rechter aufs Gas… Bis 3600 Touren hochdrehen lassen und dann Feuer frei!!! Hui, so schnell habe ich die Tachonadel noch nie bis zur 100 klettern sehen. Meine Frau und ich (Zoran sicher auch) wurden in den Sitz gepresst, der ungesicherter Trolli im Gepäckabteil folgte den physikalischen Gesetzen gen Heckklappe, was aber im Gebrüll der Supersprintanlage völlig unterging. Ich meine, dass wir die 100 km/h im zweiten Gang erreicht haben. Muss ich aber nochmal schauen, plane eh ein Video der Launch Control auf YouTube. Zoran sagte gleich, dass es ratsam ist, die Launch Control nicht zehn Mal am Tag auszuprobieren. Voller Stolz erzählte er, dass bei der Launch Control alle vier Räder für einen ganz kurzen Augenblick zum Durchdrehen neigen, ehe sie sich mit voller Power in den Asphalt beißen… Herrlich. Meine Frau und ich waren total begeistert. Das könnte mal was fürs VW Treffen in Bautzen sein…
Kosten:
Das Tuning kostet 1000 Euro inkl. Märchensteuer. Darin enthalten sind alle hier beschriebenen Features inkl. der Umprogrammierung des DSG und der beiden Leistungsmessungen auf dem Supferflow-Allradprüfstand. Nachdem ich im Vorfeld mehrere Angebote verglichen habe (MTE, Mc Chip, B&B Automobilmechanik, Wendland) muss ich sagen, dass dieser Preis im Verhältnis zum gebotenen mehr als fair ist. Für die Summe sind bei den anderen das DSG und die Leistungsmessungen nicht inbegriffen. Gerade die Überprüfbarkeit der erzielten Mehrleistung war mir besonders wichtig. Vollmundige Werbeversprechungen á la 325 PS und 390 Nm gibt es zuhauf im Netz. Hier bekomme ich die 20 PS bzw. knapp 30 Nm auch noch aufm Papier.
Garantie:
Ich habe noch eine Zusatzgarantie für 2 Jahre abgeschlossen. Die nennt sich NSA Tuning 2 und kostet 296 €, kann aber auch optional auch nur für ein Jahr (148 €) abgeschlossen werden. Zusätzlich habe ich noch den Allrad inkl. Differential abgesichert mit 70 Euro, ebenfalls für zwei Jahre. Bleiben in Summe 366 € dafür, dass ich nachts ruhig schlafen kann. Zoran meinte, dass ihm noch kein Fall bekannt geworden ist, bei dem durch sein Tuning Defekte am Fahrzeug aufgetreten sind. Ich sag mir, die 366 € sind im Verhältnis zum Kaufpreis unter 1% und ersparen mir im Fall des Falles teuren Ärger.
Zweiter Fahreindruck und Verbrauch:
Von Durlangen ging es nach kurzem Zwischenstopp beim Handtaschenoutlet in Nussloch weiter nach Heidelberg. Direkt nach dem Losfahren habe ich noch die Luft aus dem Tank rausgemacht und frische 102 Oktan reingelassen. Der Verbrauch auf dem Weg aus der Heimat zu Custom-Chips lag bei 11,23 l/100 km, ausgerechnet via Spritmonitor. Vergleichbare Autobahnfahrten brachten zuvor Verbräuche zwischen 10,64 und 11,50 l. Jetzt, nach der Leistungsoptimierung hatte ich zwei Verbräuche, einmal 9,61 und 9,91 l. Beide trotz dynamischer Testphase mit Geschwindigkeiten zwischen 140 und 220 km/h als die Piste frei war, in den unzähligen Baustellen immer 20 km/h drüber. Das sind im Mittel 1,0 bis 1,5 Liter weniger. Bin gespannt, wie sich der künftige Verbrauch gestaltet, aber selbst wenn es nur einen halben Liter Minderverbrauch ergibt, hat sich das Ganze schon gelohnt. Die Preisdifferenz zwischen Superplus und Ultimate kann ich damit auf jeden Fall decken.
Auf der Autobahn konnte ich die neue Motorsoftware aufgrund des nicht deaktivierbaren Geschwindigkeitsassistenten auf dem Beifahrersitz nur bedingt ausprobieren. Der Unterschied ist aber dennoch deutlich spürbar. Beschleunige ich bei 2600 Umdrehungen (130 km/h) im 6. Gang, geht der Wagen deutlich kraftvoller zur Sache. Wie von einem Gummiband gezogen rennt der V6 nach vorn. Gerade in dem Bereich wo das „neue“ Maximaldrehmoment anliegt spüre ich den Unterschied. Hätte nicht gedacht, dass sich 30 Nm so deutlich bemerkbar machen. Auch im unteren Drehzahlbereich bei 1700 Touren, wo der Drehmomentunterschied zu vorher sogar 40 Nm beträgt, spüre ich einen spontaneren Vortrieb. Bin echt zufrieden mit dem Erreichten. Der Passat fühlte sich durchs Tuning irgendwie leichter an, trotz Beifahrerassistent und mehreren neu gekauften Handtaschen und Schuhen im vollgeladenem Gepäckabteil. Für schnellere Fahrten, also jenseits von 220 km/h war zu viel Verkehr und besagter Assistent…
Urlaubseindrücke:
Heidelberg ist eine wunderschöne Stadt. Die Fußgängerzone lädt zum Bummeln und Verweilen ein. Vom Schloss genießt man einen herrlichen Blick über die Stadt und via historischer Bergbahn konnten wir unseren Blick vom „Königstuhl“ über die Ebene schweifen lassen und das alles bei bestem Sonnenschein. Auch die Dampferfahrt auf dem Neckar war sehenswert. Einzigartig erschien mir das Kotzbecken mit Griffen für Studenten im Roten Ochsen.
Freitagabend waren wir dann zu Gast bei einem Motortalk-Jünger, welcher auch einen 3.6 er Passat fährt und seine Zahlen, sowohl die von Supersprint als auch die bei Custom-Chips sich mit meinen nahezu decken. Dank an dieser Stelle für Speis und Trank und den netten Abend. Keine Frage, wir kommen wieder und besuchen dabei auch gleich einen MT-Bekannten aus der Nähe von Nussloch, für den diesmal leider keine Zeit war. Treffpunkt wird dabei wohl der Parkplatz des Handtaschenoutlets werden…
Wie geht’s weiter? Tuningmäßig ist jetzt erst mal Schluss. Mehr lässt meine Vernunft und meine Frau nicht zu (okay, die Reihenfolge ist nicht ganz ehrlich!). Maximal noch gelochte Bremsscheiben vorn und hinten inkl. rußreduzierten ATE Ceramic Bremsbelägen, aber erst wenn meine originalen Scheiben verrostet oder verschließen sind, je nachdem was zuerst eintritt. Klar träume ich von einem Turboumbau á la HGP oder Rothe, aber im Ernst, es gibt wichtigeres im Leben als das letzte PS materialmordend aus dem Wagen zu kitzeln. Ich denke, mit den 306 PS die auf einem MAHA-Prüfstand sogar 320 PS sein könnten, bin ich gut aufgestellt um auf der Straße nicht Letzter zu werden. Die Kosten für das NWT bei Zoran sind auch mit Anschlussgarantie überschaubar. In Sachen Haltbarkeit vertraue ich auf Zorans Worte und die NSA Tuning 2. Eins steht aber auch fest, ohne die AGA von Supersprint hätte ich die 300 PS nicht geknackt. Wie Zoran schon im Netz schrieb und mir vor Ort sagte: „Von den 3.6ern schaffen die wenigsten die Werksangabe.“ Bei Frauen-Kurzstreckenfahrzeugen á la Cayenne kann es auch schon mal deutlich drunter sein, weshalb ihr nicht wie ich von falschen Vorstellungen getrieben die Reise nach Durlangen antreten solltet. In diesem Sinne… Nocke frei.
Marc

Super Bericht, vielen Dank :)

Danke für den super Bericht, hat sich ja dann richtig gelohnt...............

Na das war mal ein vorbildlicher Bericht! :eek::cool:
Da können sich alle mal e Scheibe von abschneiden.
Schlimm ist natürlich der Asisstent auf der Beifahrer Seite.
Aus Erfahrung kann ich dir sagen, wird der sich nie deaktivieren lassen! :D
Außer du fährst nachts und sie schläft! Wobei sie dann bei der Lautstärke im Auto wohl aufwachen würde bei über 250km/h :p
Wo ist das Bild wo unsere beiden nebeneinander kuscheln?? :)

Gruß
Peter

Hey Marc,
sehr schöner Bericht, vielen Dank dafür.
Ich werde das ganze auch in Angriff nehmen. Habe zwar nur eine Supersprint-Anlage ab Kat, aber das eine oder andere wird man aus dem VR6 doch noch rauskitzeln können.
Ich werde allerdings das ganze bei www.slstuning.de machen lassen. Ein Freund von mir ist Partner von SLS und ich habe es nicht weit bis dahin.
Mal schauen was bei rauskommen wird. Ich werde rein subjektiv mein Popometer entscheiden lassen, und erst später auf den Leistungsprüfstand fahren.
Es ist sicherlich auch schön wenn wir noch eine zweite Erfahrung von Chiptuning beim Sauger haben werden...
In diesem Sinne..
Andreas

Anstatt Popometer kann man auch die 100-200 km/h Zeiten vorher und nachher vergleichen. Das machen auch alle RS3/4/5/6 Fahrer. Interessant ist auch der Vergleich zur Sollzeit ab Werk. Schafft man die, hat man die Leistung ab Werk erreicht. Aber Topographie und Temperatur sind entscheidend. Je kälter es ist, desto besser werden die Zeiten.:)

Ausgehend von 280 PS bist du mit Stufe 2 auch bei 308 PS. Du nimmst doch sicherlich Stufe 2 oder? Merkwürdig finde ich die unterschiedlichen Werte zwischen B6 & B7. Nahezu baugleich und dann 10 Nm mehr Seriendrehmoment beim 2011er? Schlecht recherchiert oder wie? Kannst ja mal nachhaken? Warum der Preisunterschied bei Stufe 1? Mach danach auf jeden Fall eine Leistungsmessung, sonst kaufst Du am Ende die Katze im Sack.

Ja, werde dann Stufe 2 nehmen...

Zitat:

Original geschrieben von Halb-Marathon-Man


...
Mach danach auf jeden Fall eine Leistungsmessung, sonst kaufst Du am Ende die Katze im Sack.

Da gebe ich Dir recht, aber was nützen mir die besten Zahlen wenn das Gefühl nicht da ist...

Vielleicht fahre ich auch direkt zu SLS, sind auch nur 80km. Dort haben die einen Leistungsprüfstand.

Wenn jemand mal ein paar Eindrücke sammeln möchte:

www.facebook.com/SLSTuning
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