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1969 Mercury Cougar - Soll ich den kaufen?

Themenstarteram 15. März 2014 um 9:26

Hallo Community!

Ich habe mir gestern einen 1969 Mercury Cougar angeschaut, den ich gerne kaufen möchte. Ich bin absoluter Neuling was US Cars angeht. Allgemeinzustand ist befriedigend, dafür ist der Preis auch nicht so hoch. Es haben mich aber folgende Dinge gestört, über die ich gern mal ein paar Meinungen von euch hören würde:

1. Der Motor hatte starke Zündaussetzer. Unter Standgas bis etwas über Standgas lief er rund sowie bei Vollgas, aber im Teillastbereich konnte er kaum beschleunigen. Der Verkäufer hat stark auf Vergaser getippt, ist wohl ein Holly, weil er den wohl mal überholt hat und nicht wieder richtig eingestellt bekommen. Habe noch 2 Bilder vom Vergaser angehängt.

Wenn es der Vergaser ist, wie teuer wird das ggf. nen neuen zu kaufen und einzubauen? Was könnte es noch sein, das ggf. noch teurer wird?

 

2. Ein Flowmaster Mittelschalldämpfer ist verbaut, aber nicht eingetragen. Kann das sein, dass der wieder raus muss?

3. Die Fahrertür hängt und man muss sie beim zuschlagen mit Kraft anheben. Sah mir jetzt alles nicht nach Unfall aus. Kann man die vernünftig einstellen, sodass die wieder astrein schließt?

 

Ein paar kleinigkeiten waren noch, aber ich muss jetzt erstmal los. Würd mich über eure Tips freuen, danke euch schonmal!

Christian

Beste Antwort im Thema

Kann mich den Vorrednern nur anschließen. Kleine mechainische Wehwehchen lassen sich meist einfach beheben. Türscharniere gibt es neu als Nachfertigungen und auch NOS-Scharniere findet man gelegentlich. Ebenso kann man die Gelenkstifte tauschen und neu buchsen. Geht an einem Nachmittag wenn man einen Kumpel hat, der die Tür mit festhält wenn man sie löst, damit sie nirgends anstößt.

Flowmaster-Schalldämpfer sind nicht unbedingt das Ideal für den Wagen, da es solche Resonanzdämpfer 1969 gar nicht gab und sich Autos der Musclecar-Ära damit auch nicht besonders authentisch anhören. Ein guter Turbo Muffler ist da eher die richtige Wahl.

Was den Vergaser angeht fallen mir gleich zwei Dinge auf den Bildern auf:

1. Der originale Autolite-Vergaser hat direkt am Vergaser den Benzinfilter. An der Stelle sitzt hier keiner. Vielleicht ist auch gar keiner verbaut. Dann wäre es möglich daß jede Menge Modder in der Kraftstoffleitung und im Vergaser ist. Der schwarze Primary, der unter dem Choke sitzt läßt auf fettes Gemisch und starkes Backfiring durch den Vergaser schließen. Möglicherweise hat der Holley eine völlig unpassende Bedüsung.

Eine weitere Fehlerquelle könnte der auf dem einen Bild deutlich sichbare Knick in der Krafstoffzuleitung direkt am Vergasereinlaß sein.

Die Schawachpunkte des Cougar der ersten Generation sitzen deutlich woanders. Die Karosserie sollte ABSOLUT rostfrei sein. Alles andere wird meistens SEHR teuer. Lack un Blech gehören zu den teuersten Autoreparaturen. Absolutes Kill-Kriterium ist der Luftkasten vor der Windschutzscheibe, die Achillesferse aller frühen Mustang und Cougar. Wenn da irgendwo Rost drin ist, wird es sehr aufwendig und sehr teuer!

Bei Zweifel unbedingt Finger weg!

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am 15. März 2014 um 9:58

Hallo,

laß mal den Vergaser beiseite. Wie sehen das Blech / Zierteile / Interieur aus?

 

MfG

DirkB

Ich denke auch, dass die genannten Mängel eher zweitrangig sind.

- ob hier der Vergaser Arbeit braucht oder hier etwas anderes (Falschluft, Zündung etc.) die Ursache ist, kann man sicherlich noch beheben.

- der Flowmaster ist kein Problem- solange er nicht so laut ist, dass der Tüv die Augen verdreht. Wenn ja.. einfach einen leiseren Topf verbauen.

- die Türen sind sehr schwer und oft schlagen die Scharniere oder Stifte aus. Wenn die A- Säulen an sich nicht weich oder krumm sind, ist das kein großes Thema.

Du solltest dich auf die elementare Dinge konzentrieren: Rostfreiheit, nicht verbastelt, Innenraum vollständig und ok, Motor trocken und ohne ungute Geräusche, Getriebe schaltet sauber, Differential heult nicht, Zierteile vollständig, etc.

Gruss,

Steffen

Kann mich den Vorrednern nur anschließen. Kleine mechainische Wehwehchen lassen sich meist einfach beheben. Türscharniere gibt es neu als Nachfertigungen und auch NOS-Scharniere findet man gelegentlich. Ebenso kann man die Gelenkstifte tauschen und neu buchsen. Geht an einem Nachmittag wenn man einen Kumpel hat, der die Tür mit festhält wenn man sie löst, damit sie nirgends anstößt.

Flowmaster-Schalldämpfer sind nicht unbedingt das Ideal für den Wagen, da es solche Resonanzdämpfer 1969 gar nicht gab und sich Autos der Musclecar-Ära damit auch nicht besonders authentisch anhören. Ein guter Turbo Muffler ist da eher die richtige Wahl.

Was den Vergaser angeht fallen mir gleich zwei Dinge auf den Bildern auf:

1. Der originale Autolite-Vergaser hat direkt am Vergaser den Benzinfilter. An der Stelle sitzt hier keiner. Vielleicht ist auch gar keiner verbaut. Dann wäre es möglich daß jede Menge Modder in der Kraftstoffleitung und im Vergaser ist. Der schwarze Primary, der unter dem Choke sitzt läßt auf fettes Gemisch und starkes Backfiring durch den Vergaser schließen. Möglicherweise hat der Holley eine völlig unpassende Bedüsung.

Eine weitere Fehlerquelle könnte der auf dem einen Bild deutlich sichbare Knick in der Krafstoffzuleitung direkt am Vergasereinlaß sein.

Die Schawachpunkte des Cougar der ersten Generation sitzen deutlich woanders. Die Karosserie sollte ABSOLUT rostfrei sein. Alles andere wird meistens SEHR teuer. Lack un Blech gehören zu den teuersten Autoreparaturen. Absolutes Kill-Kriterium ist der Luftkasten vor der Windschutzscheibe, die Achillesferse aller frühen Mustang und Cougar. Wenn da irgendwo Rost drin ist, wird es sehr aufwendig und sehr teuer!

Bei Zweifel unbedingt Finger weg!

Themenstarteram 15. März 2014 um 20:28

Leute vielen dank für die Antworten, das hilft mir schonmal sehr stark weiter. Also Vergaser, Tür und MSD nicht so schlimm.

Rostfrei ist er nicht. Ein bisschen hat er vorne an der Motorhaube am Innenblech. Dann ist er hinten rechts am Radkasten durch. Aber das stört mich jetzt nicht und ich denke den TÜV auch nicht unbedingt. Am Unterboden habe ich nichts gefunden. Den Luftkasten habe ich nicht untersucht, wie äußert sich das denn wenn der durchgerostet ist? Von Wasser im Innenraum war nichts festzustellen. Er kam wohl vor 6 Jahren aus Kalifornien.

Innenraum Zustand 3 würd ich sagen, habe mal ein Bild angehängt. Lack eher Zustand 4 und ein paar Chromteile sind am blühen.

Motor hat sich von der Mechanik her gut angehört und das Getriebe hat sehr gut geschaltet. Klima ist nicht mehr drin, sonst funktionierte aber alles, was ich getestet habe (Hideaway Headlights, Sequentielle Blinker hinten, Scheibenwischer mit Wipers, Fernlicht mit Fußschalter etc.). Vor 3 Jahren hatte er ja auch noch neu TÜV.

Negativ anzumerken ist noch, dass er zwischen Motor und Getriebe mehr oder weniger Öl gesuppt hat. Wird das teuer wieder dicht zu bekommen? Ölwannen- und Ventildeckeldichtungen sind fast neu. An sonsten auch ein paar Neuteile wie Bremskraftverstärker und Zylinder, Reifen, Zündkabel- und Kerzen und die Embleme sind auch vollständig, haben wohl ein paar hundert € gekostet.

Der Wagen kostet um die 10000€ samt H-Zulassung. Kann ich den kaufen?

Themenstarteram 16. März 2014 um 9:35

Würde mich sehr noch über ein paar Reaktionen freuen, weil ich gesagt habe ich entscheide mich bis heute Abend. Ich nehm euch auch als Dankeschön mal mit, wenn ihr in der Ecke Ruhrgebiet / Sauerland wohnt oder herkommt ; )

tja.. es ist halt so: You get what you pay for.

Wenn Dir klar ist, dass das Auto über einen sehr langen Zeitraum eine echte Baustelle bleiben wird und Du sehr viel selbst machen musst, dann kann das ein brauchbares Auto sein.

Ob der Radkasten wirklich nicht so schlimm ist, kann hier nun keiner beurteilen.

Die Überprüfung des Wasserkastens vorne ist nicht ganz einfach- hier irgendwo im Forum findet man in einem Mustang- Thread eine gute lange Anleitung dazu.

Ich persönlich würde hier ein besseres Auto vorziehen- Cougars in dem Zustand gibt es in USA noch viele für kleineres Geld und da würde ich eher einen Wagen importieren. Das muss aber jeder selbst wissen.

Wenn Du in der Lage bist, viel selbst zu machen, ok.

Wenn Du aber quasi alle Arbeiten an Werkstätten abgeben musst, wirst Du bei dem Auto wohl schnell noch viel investieren müssen... dann würde ich gleich einen besseren für ~ 15-17000€ kaufen...

Gruss,

Steffen

Ja! Wenns der Kurbelwellensimmerring ist, wird es nicht billig. Wenn es der Getriebesimmerring ist, ebenfalls Nicht. Kann aber auch ein eingelaufener Wandler sein, dann werdens nochmal ein paar Hunderter mehr.

 

Ich muss sagen, klingt alles wenig euphorisch. Auch von deiner Seite aus. Nüchternheit ist beim Autokauf wichtig, Euphorie beim Oldie aber ebenso.

 

Hast du bzgl. Rost wirklich richtig geschaut? Wenn er hinten schon Lochfraß hat..

Bei den frühen Mustangs/Cougars ist das nicht ganz einfach festzustellen, ob die Cowl Vents Probleme machen. Weder von der Fahrgastzelle noch von außen kann man da richtig hingucken. Bei den 71-73 Cougars ist das einfacher. Am besten geht es durch die Luftschlitze vor der Windschutzscheibe mit einem Endoskop. Wenn sich dabei auch nur etwas mehr als eine Spur von Rost sehen läßt, wird der Wagen ein Geldgrab ohne Ende. Rostschäden in diesem Bereich sind nur durch Zerlegen des kompletten Vorderwagens, Ausbauen der Windschutzscheibe, des Armaturenbrettes und Teilen der Innenausstattung zu beheben. Um vernünftig arbeiten zu können muß der Motor wohl auch raus. Wenn man das reparieren lassen muß, übersteigt der Reparaturaufwand meistens den Kaufpreis und macht das Auto zu einem wirtschaftlichen Totalschaden.

Ein ökonomische Methode um das zu reparieren gibt es nicht. Alles andere als eine fachgerechte Reparatur ist Murks.

Eine weitere Problemzone in diesem Bereich sind die Wischerwellen und deren Karosserieöffnungen. Die Dichtungen sind nach 40 Jahren hart und lassen Wasser durch. Ergebnis: Schimmel und Rost. Die Mechanik ist unter dem Armaturenbrett und nur schwer zugänglich.

Auf jeden Fall ist anzuraten, die Teppiche mal anzuheben. Der Wagen hat im Bodenblech Dopplungen im Bereich der Übergangszone von Spritzwand zum Bodenblech und wo die Sitze montiert sind. Dort können Rostschäden sehr weit voranschreiten ohne daß man es sieht.

Auch der Kofferraumboden ist rund um den Tank rostgefährdet.

Bei den geringsten Zweifeln an der Dichtheit des Luftkastens würde ich den Wagen stehen lassen - selbst wenn der Verkäufer den Preis auf die Hälfte reduzieren sollte!

Wenn der Wagen bereits am Radlauf eine Durchrostung hat, lauert erfahrungsgemäß der Rott mit Sicherheit auch an anderen Stellen.

Zitat:

Original geschrieben von alpine-christian

...

Rostfrei ist er nicht. Ein bisschen hat er vorne an der Motorhaube am Innenblech. Dann ist er hinten rechts am Radkasten durch. Aber das stört mich jetzt nicht und ich denke den TÜV auch nicht unbedingt.

...

"durch" stört den TÜV ungemein ;). Mit einer Durchrostung (d.h. schon offen oder mit einem Schraubenzieher ohne weiteres durchstoßbar und ein Loch zurücklassend) an außenliegenden Blechen (einschließlich Motorraum), gibt's keine Plakette. Früher waren kleinere Rostlöcher an nicht tragenden Teilen schon mal ein geringer Mangel (der natürlich trotzdem zu beseitigen ist), aber das ist Geschichte.

So wie sich das für mich liest, redest du dir das Auto schön und möchtest das Teil auf Teufel komm raus zulegen.

Was den Rost angeht, stimme ich den Vorrednern zu:

Wenn es irgendwo schon (durch-) gegammelt ist, dann sitzt der Gammel auch noch ganz woanders. Hast du dir mal die Hohlräume angeguckt? Ich denke nicht.

Spätestens beim Tüv auf der Bühne wirst du wahrscheinlich aus dem Staunen nicht mehr rauskommen, wenn der Prüfer den Schraubenzieher ansetzt. Spezifisch mögen die Jungs manchmal etwas kleinlich sein, aber im Groben wissen die auch, wie der Hase läuft und wo die Schwachstellen am alten Blech liegen.

Was die beim Mustang/Cougar bereits von Spechti erwähnten Cowl Vents angeht:

Nicht nur diese leiden unter Rost, wenn sie im Laufe der Jahrzente verrottet sind, lässt das durchsickernde Wasser mit der Zeit auch das umliegende Blech, sowie die Bodenbleche bis zur Durchrostung durchgammeln. So oder so ein Totalschaden, da die Cowl-Konstruktion bei den Baujahren bis 1967/68 verschweißt und nicht genietet/verschraubt ist. Das Foto zeigt zur Veranschaulichung den Cowl-Bereich bei bereits abgetrennter Oberseite. Die so sichtbaren Rostschäden sind ansonsten ohne Endoskop fast nicht aufzudecken.

Bei den wenigen Informationen die du uns hier an die Hand gibst würde ich sagen:

Spar noch mal 5.000 €uronen zusammen und kauf dir einen gescheiten Cougar.

Gruß

Daniel

Und um noch mal klarzustellen:

Auch ein 25.000-Euro-Fahrzeug sollte in diesem Bereich gründlichst untersucht werden - auch wenn es äußerlich noch so perfekt ist. Der Preis sagt nichts über die Qualität aus. Positiv zu bewerten ist es, wenn die Reparatur bereits durchgeführt wurde und auch mit Bildern dokumentiert werden kann.

Themenstarteram 17. März 2014 um 9:50

Liebe Leute, ich habe den Wagen nicht gekauft. Besonders die "Cowl Vents" haben mir dann doch Sorgen gemacht, da ich blechtechnisch wenig selber machen kann. Ich hätte den Wagen für 9500 € haben können und hab kurz nach meiner absage gehört, dass er ihn für 10000 € verkauft hat. Na vielleicht wird der Käufer ja sogar glücklich mit dem Auto, hatte ja auch viele gute Seiten. Ich such jetzt weiter nach nem schönen alten V8, bin auch garnicht so auf den Cougar fixiert, find ihn aber schon ziemlich gut.

Danke vielmals für eure Hilfe, innerhalb weniger Tage so viele hilfreiche Threads, bin echt begeistert. Lasse wieder von mir hören ; )

Zitat:

Original geschrieben von alpine-christian

Liebe Leute, ich habe den Wagen nicht gekauft. Besonders die "Cowl Vents" haben mir dann doch Sorgen gemacht, da ich blechtechnisch wenig selber machen kann. Ich hätte den Wagen für 9500 € haben können und hab kurz nach meiner absage gehört, dass er ihn für 10000 € verkauft hat. Na vielleicht wird der Käufer ja sogar glücklich mit dem Auto, hatte ja auch viele gute Seiten. Ich such jetzt weiter nach nem schönen alten V8, bin auch garnicht so auf den Cougar fixiert, find ihn aber schon ziemlich gut.

Danke vielmals für eure Hilfe, innerhalb weniger Tage so viele hilfreiche Threads, bin echt begeistert. Lasse wieder von mir hören ; )

Nicht die schlechteste Entscheidung, denke ich :)

Wenn dich mal wieder ein Auto begeistert sollte, würde ich dir empfehlen dich in einem fahrzeugspezifischem Forum anzumelden. Dort gibt es wahrscheinlich User in deiner Nähe, die dich bei einer Besichtigung begleiten können. Als Laie oder Altmetallbegeisterter setzt der Kopf beim Betrachten des Hobels oder Hören des V8 schon mal aus ;)

Gruß

Daniel

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