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Nochmal Car-Allowance und Vollkosten

Themenstarteram 23. März 2021 um 17:08

Hi @all,

mein Steuerberater ist wohl überlastet und kann mir nach 3 Tagen immer noch keine Antwort geben. Ich habe gelesen, dass einige hier Ahnung davon haben, konnte aber genau meinen Fall nicht finden.

Ich habe die Wahl zwischen Dienstwagen (die übliche 1% Regelung) und Car-Allowance. Ich würde EUR 1.000,-- brutto in Form einer Gehaltsumwandlung mehr bekommen, wenn ich meinen Privatwagen nutze.

Ich würde mir einen 3er Touring leasen wollen. Nun zu meiner Frage:

Kann ich alle dienstliche gefahrenen Kilometer bzw. entstandenen Kosten von der Steuer absetzen? Ich käme auf ca. 52Ct. pro Kilometer Vollkosten und würde die dann mit den gefahrenen dienstlichen km multiplizieren. Der Rest geht auf privat. Nach der Rechnung hätte ich keinen Nachteil zum Dienstwagen könnte mir jedoch meinen 3er so ausstatten wie ich möchte.

Ich würde dazu das Vimcar System nutzen. Stecker in den OBD und das Dingen zeichnet jede Fahrt auf. Es kann nach Dienstfahrt, Weg zur Arbeitsstätte und privat unterschieden werden.

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25 Antworten

Kein Steuerberater hier, alles keine fachliche Beratung.

Ich bin eher skeptisch. Die Car Allowance ist voll Einkommenssteuer- und Sozialabgabenpflichtig, davon verpufft also ein großer Teil bereits.

Du solltest die geschäftlichen Fahrten mit 30ct/km absetzen können. Vollkosten absetzen geht nicht, sind ja keine Betriebsausgaben. Fahrten zum Arbeitsplatz sind privat, aber da gibt's natürlich noch die Pendlerpauschale.

Da kommt es dann auf den Steuersatz und die geschäftlichen Kilometer an, was Du (nach meinem Verständnis) hier absetzen könntest.

Bei 20.0000 geschäftlichen Kilometern hättest Du also 12k€ brutto mehr durch die Allowance und kannst 6000€ absetzen (Pendlerpauschale mal ignoriert). Plus Deine Privatkilometer. Kann mir nicht vorstellen, dass das reicht, nen Leasing-3er inklusive MwSt. und zu Privatkonditionen mit ca. 30-35tkm/Jahr zu unterhalten.

Ich bin nicht sicher, ob es für Angestellte eine Art Höchstgrenze gibt, aber bei Selbstständigen geht das Finanzamt bei mehr als 50% geschäftlicher Nutzung davon aus, dass das Auto zum Betriebsvermögen gehört und zack, ist es doch wieder ein Firmenwagen.

Ich denke, das wird ganz knapp und würde immer davon abraten, privat eine Firmenkarre im Format einer Firmenkarre zu unterhalten. Volle Haftung für Verschleiß, Leasingschäden und Mehrkilometer, dazu 2000€-Winterräder kaufen: nee danke.

Das ergibt dann Sinn, wenn man keine Vorgaben für Art und Alter des Autos hat und Geld damit verdient, einen alten Golf Diesel zu fahren. Nimm die 1%-Regel (alleine schon wegen der einfacheren Abrechnung und fehlenden Haftung) oder ein altes eigenes Auto - wäre meine Geizempfehlung.

Themenstarteram 24. März 2021 um 7:18

Danke für Deine ausführliche Antwort.

Mir ist klar, dass ich auf die gesamten 12 t€ komplett Steuer- und Sozialversicherungspflichtig bin. Dennoch würde ich bei Inanspruchnahme der 1.000 € und nicht versteuertem Dienstwagen schon EUR 960,-- netto mtl. zur Finanzierung des Dreiers zur Verfügung haben. Angenommen ich würde noch die Penlerpauschel geltend machen mit 30ct. (1.320,--) und ca. 15.000km Dienstfahrten mit 30Ct (4.500,--) hätte ich schon bei 30Ct ca. 5.820,-- abzusetzen. Das sind 485,-- im Monat Brutto, somit auch noch mal ca. 218,-- netto pro Monat. Also hätte ich bei 30Ct. und 15.000km Dienstfahren schon EUR 1.178,-- pro Monat netto zur Verfügung. Also, ein Dreier wird dafür schon gehen und wenn jetzt noch Vollkosten............

am 24. März 2021 um 8:49

Ich habe hier einen interessanten Beitrag gefunden: https://www.motor-talk.de/.../...t-meine-rechnung-so-t6548807.html?...

Man kann sogar die gesamten geschäftlichen Kosten absetzen, Privatfahrten natürlich abgezogen.

Es könnte schon gut funktionieren, die Buchführung und Planbarkeit (ein neues Projekt kann den Plan schon umwerfen). Außerdem gehst Du mit dem Privatmodell erst einmal für das Jahr ggü dem Finanzamt in Vorleistung. Ich würde mich aber tatsächlich mit dem Privat-Leasing schwer tun.

Vielleicht lieber nen 3-Jährigen Jungwagen nehmen und den Wertverlust ansetzen, als sich ein starres (Laufzeit und KM) Leasing ans Bein zu binden.

Sobald sich irgendetwas an der beruflichen Situation ändert: der Vertrag bleibt. Ist die Car Allowance im Arbeitsvertrag oder eine Zusatzvereinbarung? Auch das könnte sich mal ändern („wir nutzen jetzt Zoom“). :)

Als Fachmann gab ich des Öfteren in der Vergangenheit Hinweise und zeigte steuerliche Fehler auf und verband diesen Hinweis, sich an einen Berufskollegen zu wenden. Dabei erntete man häufig fragwürdige Kommentare. Bitte bedenke, dass gerade bei Motor-Talk viele User sich äußern, ohne eine fachliche Expertise nachweislich zu haben.

 

Meine Hilfestellungen habe ich eingestellt.

 

Mein Tipp: Gib meinem Kollegen mehr als 3 Tage Zeit; ich kenne keinen Berufskollegen, den er an Arbeitsmangel leidet.... . Informiere Dich auch selbst, das erleichtert dem Berater die Arbeit, da weniger Grundlagen besprochen werden müssen.

Wie soll man eine Empfehlung geben, wenn man nicht weiß, wie viele Kilometer du fährst?

Bei 0,52 €/Kilometer und ~2.000 km im Monat beruflich und privat hast du 1.040 Euro Kosten im Monat.

Wenn ich bedenke, dass diese teilweise steuerlich abzugsfähig sind, geht das +/- 0 zum Firmenwagen aus.

Nimm das Abrechnungsmodell, was dir am besten gefällt. Wenn deine Ehefrau häufig auch mit dem Auto fährt, nimm die Car-Allowance. Dass Familienangehörige mit dem Firmenwagen fahren, wird zwar meist toleriert, aber eigentlich auch nicht gerne gesehen.

Und potentielle Schäden durch die "beste Ehefrau von allen" muss man dann nicht dem Chef erklären.

Themenstarteram 24. März 2021 um 15:51

Vielen Dank für Eure Antworten. Im Grunde brauchen wir ja nicht so sehr ins Detail. Im Prinzip interessiert mich ja nur, ob ich die Vollkosten absetzen kann. Also:

Alle Leasingraten+Sprit+Versicherung+Werkstatt+Steuern+++++ ergibt ........ sagen wir mal 14.000 Euro im Jahr. Theoretische Gesamtfahrleistung 18.000km => Preis von EUR 0,77 pro Kilometer. 10.000km geschäftlich a 0,77Ct, also 7.700,-- möchte ich über Werbungskosten absetzen. Geht das, ja oder nein?

Mir sind alle weiteren Vor- und Nachteile bekannt. Leasinglaufzeit bei AG-Wechsel, eigene Versicherung geht hoch bei Unfall, Kilometer sind nicht genau abzuschätzen. Aber wenn o.a. Rechnung so geht, wäre es mir das Risiko wert, die Kiste zu fahren, in der ich mich wohl fühle. Mal abgesehen davon, dass ich eine AHK bestellen könnte für die Mountainbikes und nicht jedesmal fragen müsste, ob ich nach NL zum Kiten fahren darf. Mir geht es auch nicht um den letzten Euro. Ich verdiene ganz gut.

@STBMW: Ich bin seit 25 Jahren bei meinem Steuerberater und war immer sehr zufrieden. Leider hat er sich zur Ruhe gesetzt und "mich verkauft". Der Neue schafft es jetzt seit 6 Monaten nicht, meine Steuererklärung für 2019 zu machen und gibt meine letzten Donnerstag per E-Mail gestellt Frage an einen Mitarbeiter weiter, der bis heute morgen noch nicht einmal das Wort Car-Allowance gehört hat. Insofern bleibt abzuwarten, wie kompetent der Kollege von Dir mir helfen wird. Leider bin ich seit meinem Firmenverkauf aus gesundheitlichen Gründen (an der Geschichte hat mein alter Steuerberater noch verdient) auch kein KEY-Account Kunde mehr. Eine normale Einkommenssteuerklärung mit Einfamilienhäuschen bringt nicht mehr so viel wie ein Beratungsvertrag mit monatlicher Pauschale und zwei Bilanzen. Aber vielleicht kannst Du mir ja auch gerne per PN einfach nur auf die Frage ja oder nein antworten. Kann ich die o.a. beschriebenen Vollkosten in den Werbungskosten geltend machen, wenn ich über die Gehaltsumwandlung (Car-Allowance) EUR 1.000,-- pro Monat mehr bekomme.

Wie kommst du auf das schmale Brett 77 Cent pro km absetzen zu können?

Themenstarteram 24. März 2021 um 17:58

Zitat:

@-Pitt schrieb am 24. März 2021 um 18:20:43 Uhr:

Wie kommst du auf das schmale Brett 77 Cent pro km absetzen zu können?

Ich fasse Deine Aussage mal nicht als despektierlich auf. Weil z.B. ein Nachbar und Wirtschaftsprüfer das seit Jahren so macht. Allerdings mit gebrauchten, hochwertigen Autos.

... für betriebliche Fahrten (Reisekosten) meines im Privatvermögen gehaltenen Porsches errechnet sich auch ein Kilometersatz von rd.€ 5, den ich auch bei der Einlage der Fahrten verwende. Der Veräußerungsgewinn beim Verkauf ist trotz anteiliger Afa sogar steuerfrei.

 

Wenn die rechtlichen Rahmenbedingungen stimmen, warum soll das nicht möglich sein.

 

Ich bin dann mal raus, da ich keine Diskussion o.ä. führen wollte und wünsche jedem, eine für sich die optimale Lösung zu finden.

 

 

Zitat:

@-Pitt schrieb am 24. März 2021 um 18:20:43 Uhr:

Wie kommst du auf das schmale Brett 77 Cent pro km absetzen zu können?

Der ist selbständig?

Themenstarteram 24. März 2021 um 18:41

Zitat:

@-Pitt schrieb am 24. März 2021 um 19:23:34 Uhr:

Der ist selbständig?

Nein, angestellter Wirtschaftsprüfer.

am 24. März 2021 um 22:33

Ich mache es seit knapp 5 Jahren mit der Car Allowance.

Ich komme im Jahr auch immer auf irgendwas um die 70c/km Realkosten. Ich erhalte eine Car Allowance Pauschale welche voll Steuer- und Sozialabgabenpflichtig ist und zusätzlich 30c/km steuerfrei über die Reisekostenabrechnung. Die Differenz, also um die 40c/km, rechne ich beim Finanzamt als Werbungskosten ab. Das natürlich nur für die dienstlich gefahrenen Kilometer.

Ich rechne alles rein was mit dem Auto zu tun hat. Sogar SB Waschboxen mit einem handschriftlichen Eigenbeleg und meinen Stellplatz (bzw. versuche jetzt auch anteilig die Baukosten der neuen Garage geltend zu machen :D )

Auf jeden Fall JEDEN Beleg aufheben und penibel auf das Fahrtenbuch achten, zumindest mein Finanzamt will jedes Jahr auch jeden einzelnen Zettel inkl. die Belege die sie schon kennen.

Da ich (zumindest vor Corona) 80% meiner 50tkm im Jahr geschäftlich gefahren bin, ist das Car-Allowance-Modell besser als ein Dienstwagen.

Themenstarteram 25. März 2021 um 7:30

Zitat:

@obermuh schrieb am 24. März 2021 um 23:33:32 Uhr:

Ich mache es seit knapp 5 Jahren mit der Car Allowance.

Ich komme im Jahr auch immer auf irgendwas um die 70c/km Realkosten. Ich erhalte eine Car Allowance Pauschale welche voll Steuer- und Sozialabgabenpflichtig ist und zusätzlich 30c/km steuerfrei über die Reisekostenabrechnung. Die Differenz, also um die 40c/km, rechne ich beim Finanzamt als Werbungskosten ab. Das natürlich nur für die dienstlich gefahrenen Kilometer.

Ich rechne alles rein was mit dem Auto zu tun hat. Sogar SB Waschboxen mit einem handschriftlichen Eigenbeleg und meinen Stellplatz (bzw. versuche jetzt auch anteilig die Baukosten der neuen Garage geltend zu machen :D )

Auf jeden Fall JEDEN Beleg aufheben und penibel auf das Fahrtenbuch achten, zumindest mein Finanzamt will jedes Jahr auch jeden einzelnen Zettel inkl. die Belege die sie schon kennen.

Da ich (zumindest vor Corona) 80% meiner 50tkm im Jahr geschäftlich gefahren bin, ist das Car-Allowance-Modell besser als ein Dienstwagen.

Super, danke für Deine Antwort. Jetzt bekomme ich aber pauschal nur diese EUR 1.000,--. Aber das sollte ja kein Problem sein. Least Du oder kaufst Du?

am 26. März 2021 um 22:20

Ich kaufe, bei 50tkm im Jahr ist Leasing meist zu teuer. Bisher, also vor Corona, habe ich die Autos meist als junge Gebrauchte/Tageszulassung gekauft und dann mit knapp unter 100tkm wieder verkauft. Über 100tkm fallen viele Privatkäufer weg und Händler zahlen nicht wirklich gut.

Bei so hoher Laufleistung konnte ich beim FA auch eine verkürzte AfA (4 statt 6 Jahre) ansetzen und so mehr „Abschreiben“. Verkauf ging dann bei den letzten beiden Autos für mehr als „Buchwert“ und der Verkaufsgewinn ist steuerfrei :)

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