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Generator ausbauen, Motor M9R 2,0 CDTI 84kW/114PS

Opel Vivaro X83
Themenstarteram 18. November 2014 um 18:01

Ohne Vorankündigung ging nach dem Anlassen die Ladekontrolle nicht mehr aus. Gleichzeitig leuchtet STOP auf. Da ich nicht ganz unerfahren bin, denke ich an Lichtmaschine oder Keilriemen. Nur mit Mühe kann man in der Tiefe des Motorraums erkennen, dass der Flachriemen noch vorhanden ist. Auch funktioniert die Servolenkung noch, was ich auch an dem Kreischen der Pumpe am Endanschlag höre. Erst jetzt schaue ich auf meine Spannungsanzeige, es sind knapp über 12 Volt, also keine Ladung des Akkus.

Leider bin ich gerade in der Türkei und weit entfernt von einem FOH. Ich habe aber Werkzeug, Internet und Zeit. Also muss ich selbst Generator ansehen, Kabel prüfen, Regler ausbauen und ersetzen.

Da hatte ich das erste Problem: Ich finde nirgendwo eine Anleitung, wie man an den Generator herankommt. Es hat mir Stunden gekostet, ohne Beschädigung den Kühlergrill abzubauen (jetzt weiß ich wie es geht). Der Generator ist dick mit Schmiere bedeckt, man kann nichts anfassen. Es kostet wieder Stunden, alles so sauber zu machen, dass man sieht, dass der Generator von VALEO für Renault ist, der den Regler intern unter einer schwarzen Abdeckkappe hat.

Zweites Problem: Ich klemme die Batterie ab und löse das dicke Kabel, um an den Stecker mit zwei dünnen Leitungen zu kommen (Bild). Der läßt sich aber nicht abziehen, weil er offenbar eine Raste hat, die man aber nicht sieht oder fühlt. Vielleicht könnte man die Abdeckkappe auch so entfernen, aber die Schrauben der Abdeckkappe sind versenkt und haben eine Spezialmutter, für die man einen Sondersteckschlüssel braucht (Bild).

Drittes Problem: Es bleibt nur die Möglichkeit, den Generator auszubauen, um ihn zu drehen und den kleinen Stecker lösen zu können. Dazu muß der Riemen entfernt werden, der mäanderförmig über sechs (!) Riemenscheiben läuft (Bild). Welche ist überhaupt die Spannrolle. Wie löse ich die?

Hier ist es Zeit, sich an die geschätzte Community um Hilfe zu wenden. Wo ist ein Fachmann, der mir speziell beim dritten Problem helfen kann?

Zusatzfrage: Woher kommt die Ölschmiere, kann dadurch der Kontakt zu den Schleifringen am Rotor verloren gehen?

Notausweg: Wie lange kann ich mit einer vollgeladenen Batterie ohne Generator fahren ehe ich liegenbleibe?

Eine Menge Fragen, aber für mich lebenswichtig! Wer das Auto nicht mehr rechtzeitig aus der Türkei herausbekommt, bekommt ein Strafverfahren! Deshalb besondern Dank für Euren Einsatz!

Generatorabdeckung
Generatorstecker
Riementrieb
Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 21. November 2014 um 16:43

Nun habe ich den Generator ausgebaut. Dazu ist der Keilrippenriemen abzunehmen, wofür er erst entspannt werden muß. Die Spannrolle ist die mittlere in Vordergrund im Bild 3 der Threaderöffnung gezeigte, zwischen den großen Scheiben der Kurbelwelle und der Servopumpe. Zum Entspannen des Riemenspanners ist eigentlich ein Vielzahnschlüssel (Torx) vorgesehen, aber ich bezweifle, dass das möglich ist. Viel einfacher geht es mit einem Ringschlüssel SW15 an der Welle durch Drehen nach rechts. Dabei muß eine ziemlich große Kraft aufgewandt werden, offenbar ist die Feder sehr stark. Man sollte einen möglichst langen Ringschlüssel benutzen, mit einer Nuß oder Ratsche kommt man nicht dran. Dann kann man einen dicken Nagel zum Arretieren einstecken. Der Nagel klemmt dann allerdings den Riemen an der Spannrolle, so dass man ihn zuerst an der Umlenkrolle und allen anderen Riemenscheiben und zuletzt an der Spannrolle durch erneutes Spannen der Feder abnehmen muss (Achtung: Laufrichtung, bzw. Fahrtrichtung markieren!). Ich habe ein Bild mit arretiertem Spannhebel angefügt.

Spätestens jetzt muß die Batterie abgeklemmt werden (Masseleitung zuerst!), dann kann man die dicke Batterieleitung am Generator abschrauben (Ringschlüssel SW13). Nun kann man problemlos die beiden Schrauben für den Generator mit einer Ratsche SW10 entfernen. Der Generator hing dann noch so fest an seinen Laschen, dass ich ihn mit einem Schraubenzieher abhebeln mußte. Dabei ist besonders darauf zu achten, dass die beiden dünnen Leitungen nicht gezerrt werden, denn sie sind sehr kurz.

Nach vorsichtigem Drehen des Generators sieht man, dass der Stecker auf der Rückseite eine Verriegelung hat, die man mit einem kleinen Schraubenzieher (oder langem Fingernagel) anheben kann (die im Bild oben sichtbare Lasche ist im Einbauzustand hinten versteckt). Um den Stecker schon im eingebauten ZUstand abzunehmen, muß man wissen, wie die Verriegelung aussieht.

 

Der Generator von VALEO TG15C058 (Bild) wird auch in vielen anderen Autos verwendet. Er hat auf der Anschlußseite eine schwarze Kunststoffkappe, die nicht verschraubt ist. Da hätte ich fast den Franzosen Unrecht getan, dass sie den Hobbyschraubern das Leben schwer machen, indem sie Spezialmuttern verwenden. Tatsächlich machen sie sich selbst das Leben leicht, indem sie die Kappe einfach auf drei Gewindebolzen stecken. Genau so einfach kann man die Kappe vorsichtig abziehen (Bild, Generator in Einbaustellung). Hätte ich vielleicht den Generator gar nicht ausbauen müssen, um an den Regler zu kommen?

Der Regler ist auf der Rückseite mit drei Schrauben SW7 befestigt (Bild). Er hängt dann mit den völlig gekapselten Kohlen noch am Ende der Welle, wo er axial abgezogen werden kann. Nun sehe ich schon die Bescherung. Die Schleifringe sind versifft (Bild). Auch die Kohlen unter der eigentlich vollständigen Verkapselung sind verdreckt (Laufleistung 70.000 km, allerdings scheinbar nach einem "Dieselunfall"). Zur Reinigung nehme ich die Kappe über den Kohlen ab, was wegen einer kleinen Raste nicht ganz einfach ist (Bild). Natürlich müssen dazu auch die Kohlen ganz hineingedrückt werden. Nach der Reinigung sehen die Kohlen sehr uneben aus (Bild). Ich habe sie mit feinem Schleifpapier über einen 13-mm-Bohrer leicht nachgeschliffen (Bild), obwohl die Schleifringe nicht rein zylindrisch sind (Bild). Das ist wahrscheinlich nötig, damit der Regler wieder auf das Wellenende gesteckt werden kann.

Nach dem Zusammenbau kann ich den Generator zur Prüfung transportieren. Wir werden sehen, ob das schon alles war.

+7
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6 Antworten
am 19. November 2014 um 9:11

Mit einer kaputten LiMa bin ich mal ca 1 Stunde unterwegs gewesen, bis es nicht mehr weiter ging. Das wird aber nicht bis aus der Türkei heraus reichen. Wegen des Keilriemens und der Spannrolle frage ich mal einen Bekannten Schrauber, der weiß uber den Motor vielleicht was.

Themenstarteram 19. November 2014 um 9:22

Super, vielen Dank an aquandur für die schnelle Antwort, die mir Hoffnung gibt. In einer Stunde könnte ich vielleicht einen FOH erreichen (mit viel Risiko).

Themenstarteram 19. November 2014 um 20:59

Jetzt bin ich dank Ersatzteilrecherche ein gutes Stück weiter. Ich weiß jetzt, dass es ein Keilrippenriemen ist, den ich abnehmen kann, wenn ich den federbelasteten Riemenspanner entlaste. Das Internet liefert auch Ersatzteilbilder, in denen man sieht, dass man einen Torx-Steckschlüssel zum Drehen des Schwenkhebels und einen Nagel zum feststellen braucht (das habe ich im Forum natürlich auch schon für andere Fahrzeuge gefunden). Ohne Ersatzteilbild würde ich die Löcher niemals finden. Das werde ich morgen versuchen.

Nun bleibt die Frage, ob ich nach dem Ausbau des Generators in der Hoffnung, dass lediglich die Ölschmiere den Kontakt der Kohlen vermasselt hat, diesen zerlegen und reinigen kann. Jedenfalls kann ich dann mit anderen Verkehrmitteln in eine Werkstatt fahren, um den Generator prüfen zu lassen. Ich berichte, wenn ich so weit bin.

Aber noch eine Frage: Müssen die Riemenscheiben völlig fettfrei sein? Kann der Keilrippenriemen gelitten haben, wenn er mit Öl in Kontakt war?

Themenstarteram 21. November 2014 um 16:43

Nun habe ich den Generator ausgebaut. Dazu ist der Keilrippenriemen abzunehmen, wofür er erst entspannt werden muß. Die Spannrolle ist die mittlere in Vordergrund im Bild 3 der Threaderöffnung gezeigte, zwischen den großen Scheiben der Kurbelwelle und der Servopumpe. Zum Entspannen des Riemenspanners ist eigentlich ein Vielzahnschlüssel (Torx) vorgesehen, aber ich bezweifle, dass das möglich ist. Viel einfacher geht es mit einem Ringschlüssel SW15 an der Welle durch Drehen nach rechts. Dabei muß eine ziemlich große Kraft aufgewandt werden, offenbar ist die Feder sehr stark. Man sollte einen möglichst langen Ringschlüssel benutzen, mit einer Nuß oder Ratsche kommt man nicht dran. Dann kann man einen dicken Nagel zum Arretieren einstecken. Der Nagel klemmt dann allerdings den Riemen an der Spannrolle, so dass man ihn zuerst an der Umlenkrolle und allen anderen Riemenscheiben und zuletzt an der Spannrolle durch erneutes Spannen der Feder abnehmen muss (Achtung: Laufrichtung, bzw. Fahrtrichtung markieren!). Ich habe ein Bild mit arretiertem Spannhebel angefügt.

Spätestens jetzt muß die Batterie abgeklemmt werden (Masseleitung zuerst!), dann kann man die dicke Batterieleitung am Generator abschrauben (Ringschlüssel SW13). Nun kann man problemlos die beiden Schrauben für den Generator mit einer Ratsche SW10 entfernen. Der Generator hing dann noch so fest an seinen Laschen, dass ich ihn mit einem Schraubenzieher abhebeln mußte. Dabei ist besonders darauf zu achten, dass die beiden dünnen Leitungen nicht gezerrt werden, denn sie sind sehr kurz.

Nach vorsichtigem Drehen des Generators sieht man, dass der Stecker auf der Rückseite eine Verriegelung hat, die man mit einem kleinen Schraubenzieher (oder langem Fingernagel) anheben kann (die im Bild oben sichtbare Lasche ist im Einbauzustand hinten versteckt). Um den Stecker schon im eingebauten ZUstand abzunehmen, muß man wissen, wie die Verriegelung aussieht.

 

Der Generator von VALEO TG15C058 (Bild) wird auch in vielen anderen Autos verwendet. Er hat auf der Anschlußseite eine schwarze Kunststoffkappe, die nicht verschraubt ist. Da hätte ich fast den Franzosen Unrecht getan, dass sie den Hobbyschraubern das Leben schwer machen, indem sie Spezialmuttern verwenden. Tatsächlich machen sie sich selbst das Leben leicht, indem sie die Kappe einfach auf drei Gewindebolzen stecken. Genau so einfach kann man die Kappe vorsichtig abziehen (Bild, Generator in Einbaustellung). Hätte ich vielleicht den Generator gar nicht ausbauen müssen, um an den Regler zu kommen?

Der Regler ist auf der Rückseite mit drei Schrauben SW7 befestigt (Bild). Er hängt dann mit den völlig gekapselten Kohlen noch am Ende der Welle, wo er axial abgezogen werden kann. Nun sehe ich schon die Bescherung. Die Schleifringe sind versifft (Bild). Auch die Kohlen unter der eigentlich vollständigen Verkapselung sind verdreckt (Laufleistung 70.000 km, allerdings scheinbar nach einem "Dieselunfall"). Zur Reinigung nehme ich die Kappe über den Kohlen ab, was wegen einer kleinen Raste nicht ganz einfach ist (Bild). Natürlich müssen dazu auch die Kohlen ganz hineingedrückt werden. Nach der Reinigung sehen die Kohlen sehr uneben aus (Bild). Ich habe sie mit feinem Schleifpapier über einen 13-mm-Bohrer leicht nachgeschliffen (Bild), obwohl die Schleifringe nicht rein zylindrisch sind (Bild). Das ist wahrscheinlich nötig, damit der Regler wieder auf das Wellenende gesteckt werden kann.

Nach dem Zusammenbau kann ich den Generator zur Prüfung transportieren. Wir werden sehen, ob das schon alles war.

Spannrolle
Stecker
Generator-tg15c058
+7
Themenstarteram 25. November 2014 um 16:32

Endergebnis: Neuer Regler für den Generator, nun lädt er wieder! Die Ladespannung hat 14,5 V bei voller Batterie.

Ich habe vorher noch die drei Leistungsdioden auf Durchgang und Sperrrichtung geprüft, schienen alle OK zu sein. Der Generator konnte in Izmir nicht geprüft werden, weil er dazu eingebaut sein muß (???), wie soll ich das Auto dorthin bringen? Aber die Firma (in einem ganzen Stadtteil wo es alles für das Auto gibt) hatte einen Original-VALEO-Regler, leider in der Größenordnung von 50 €.

Wichtig zum Einbau:

Der neue Regler paßt mechanisch perfekt, sieht nur anders aus (2 Bilder). Er wird mit nicht ganz aufgeschobener Abdeckkappe geliefert, so daß die Kohlen zurückgehalten (Bild) und beim Aufstecken nicht beschädigt werden. Anschließend ein Druck auf die Kappe und sie rastet richtig ein (Deshalb offenbar die zwei Kerben in einem früheren Bild). Ich frage mich, ob der Regler mit neuen Kohlen überhaupt ausgebaut werden kann, ohne dass sie abbrechen.

Themenstarteram 25. November 2014 um 16:51

Leider gingen vorher die Bilder nicht hochzuladen.

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