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Suzuki Swace Hybrid - rund um die 12 Volt Batterie

Suzuki Swace 1.Gen
Themenstarteram 27. April 2022 um 13:57

Auf Grund meiner Batterieprobleme (2 mal Überrbrücken in einem vier Monate alten Swace innerhalb von vier Tagen nachdem ich den Swace ich vor 14 Tagen geliefert bekommen habe und trotz ausreichender Fahrleistung) möchte ich meine Erkenntnisse zum Thema 12 Volt Batterie mitteilen.

 

Diese können möglicherweise für den einen oder anderen hilfreich sein. Präzise Informationen zu dem Thema sind gar nicht so einfach zu bekommen Das Internet schweigt sich zumindest über viele Aspekte nahezu komplett aus.

 

Ich danke an dieser Stelle schonmal den Benutzern cn3boj00, _RGTech und rondhol für ihre hilfreichen Tipps und Klarstellungen, die hier einfließen.

 

Die Batterie Varta 345 LN1-MF 20 Hr 45 Ah CCA 286A (EN), die im Motorraum verbaut ist und für den Betrieb der Elektronik gebraucht wird, ist laut Auskunft von Suzuki eine normale Blei-Säure-Batterie, also keine AGM Batterie wie an diversen Stellen zu lesen ist. (Sie firmiert zwar unter dem Namen Starterbatterie ist aber keine im klassichen Sinne.)

Das Kürzel „MF“ im Namen bedeutet "maintenance free". Deren Teile Nummer lautet: T2880-0YZZZ-E00, allerdings ist für den Privatkunden auch mit dieser Nummer eigentlich nichts anzufangen, wenn es darum geht den Typ der Batterie für Zwecke des Ladens festzustellen.

 

Die Standzeit des Fahrzeugs soll, wenn alles ok ist, laut Auskunft von Suzuki ca. 3 Wochen betragen, bevor es Startprobleme gibt. Bleibt allerdings ein Verbraucher an oder man steht mit eingeschalteter Zündung, reduziert sich das auf wenige Minuten.

 

Die Ruhestromaufnahme des Fahrzeugs ist nicht spezifiziert - er beträgt nach Auskunft von Suzuki nach deren eigenen Messungen aber ca. 40 mA bei verriegeltem Fahrzeug und ca. 65 mA bei unverriegeltem Fahrzeug.

 

Um die Batterie zu erhalten, habe ich gelesen, dass Toyota empfiehlt, dass Auto einmal pro Woche in den Bereitschaftsmodus zu versetzen und alles Zubehör aus zu lassen und diesen für mindestens 30 bis 40 Minuten eingeschaltet zu lassen. Je länger das Auto nicht benutzt wurde, desto länger muss man den Bereitschaftsmodus einegschaltet lassen. 1 Woche 30 Minuten, 2 Wochen 60 Minuten, 3 Wochen 90 Minuten oder man fährt ein Stunde auf der Autobahn. Ich vermute, dass der Bereitschaftsmodus sporadisch anspringende Motor für die entsprechende Ladung sorgen soll. Ich kann nicht sagen, ob diese Tipps gehaltvoll sind oder nur Voodoo, aber ggf. kann das jemand bestätigten oder als Unsinn entlarven, bzw. Tipps geben, wie er die Ladung der Batterie erhält.

 

Dann noch etwas zur Zuverlässigkeit der Batterie bei gebrauchten Hybridenfahrzeugen der Toyotaklasse, die eine Weile beim Händler standen. Hier hat cn3boj00 einen interessanten Hinweis aus dem Prius-Wiki gegeben:

 

„Weil der Verbrennungsmotor von MG1 und der Hybridbatterie gestartet wird, ist die 12-V-Batterie schwächer dimensioniert als "normale" Fahrzeugbatterien... Sie entlädt sich darum schneller, wenn das Fahrzeug längere Zeit steht. Vor allem Dauerverbraucher wie Smart Entry oder die Diebstahlsicherung zehren ...

Tiefentladungen schaden der 12-V-Batterie, so dass die Kapazität irgendwann auf zu geringe Werte abgesunken ist und sich eventuelle Startprobleme häufen. Solche Defekte sind besonders bei Vorführ- oder Gebrauchtwagen bekannt geworden, die längere Zeit beim Händler auf dem Hof standen. Bei solchen Fahrzeugen ist daher Vorsicht geboten bzw. ein Check der 12-V-Batterie ratsam."

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18 Antworten

Hallo, gerne noch ein paar ergänzende Informationen.

Die Toyota mit HSD (Hybrid Synergy Drive) und damit auch der Swace haben 2 elektrische Stromkreise, einen Hochvoltkreis, zu dem der Hybrid-Akku, die Elektromotoren und die Klimaanlage gehören, und einen normalen 12V-Kreis für die üblichen 12V- Verbraucher und die Fahrzeugelektronik. Ist sie leer, geht daher gar nichts mehr da sich die Elektronik für das Hochvoltsystem nicht starten lässt.

Das Starten des Benzinmotors hingegen geschieht nicht über einen Anlasser, sondern einen Elektromotor im Hochvoltkreis. Aus diesem Kreis wird auch die 12V - Batterie elektronisch geladen.

Da kein Anlasser da ist muss die 12V-Batterie keinen hohen Strom liefern und ist deshalb nicht so leistungsstark. Sie ist also keine "Starterbatterie", sondern wird Hilfsbatterie ("Auxiliary Battery") genannt. Der Nachteil ist, dass auch ein abgestelltes Fahrzeug Strom verbraucht und die Batterie dadurch schneller entladen wird als in einem herkömmlichen Auto. Die Batterie hat 45 Ah und etwa 600 Wh Energie, bei 65 mA Ruhestrom ist sie also nach 28 Tagen tiefentladen und sollte demzufolge nach 2 - 3 Wochen Standzeit "aufgefrischt" werden. Das kann durch eine kurze Fahrt oder das Einschalten des Ready - Modes (je etwa 30 Minuten) geschehen. Bei letzterem wird die Energie aus dem Hochvolt-Akku genommen, der ca. 3 kWh Energieinhalt hat, man sollte das Nachladen über denn Ready-Mode also nicht öfter als etwa 5 Mal praktizieren. Besser ist allemal das Laden über ein Ladegerät.

Toyota verbaut in den Modellen, wo die Batterie im Kofferraum ist, eine AGM Batterie. Diese verträgt höhere Ladeströme. Bei den Modellen mit der Batterie im Motorraum wird jedoch eine normale Bleibatterie verwendet wegen der Brandgefahr. Bei der Varta dürfte es sich dabei um eine Batterie mit Power Frame und Silver Dynamic Technologie handeln. Das Laden geht wie bei normalen Bleibatterien. Im Garantiezeitraum sollte man Original-Batterien verwenden. Rein technisch sind aber auch andere 45 Ah Batterien verwendbar, welche von der Einbaugröße her passen.

Den Händlern hat man offenbar nicht deutlich genug gesagt, dass die Batterie bei längerer Standzeit regelmäßig geladen werden muss. So kommen auch Tiefentladungen bei Neuwagen vor! Dabei lässt sich die Batterie trotzdem wieder laden und man muss das gar nicht einmal gleich merken, weil nur relativ wenig Strom entnommen wird und die Verbraucher auch mit niedriger Spannung noch klar kommen, aber die Batterie verliert schnell Kapazität und "altert" durch chemische Vorgänge, so dass sie immer kürzer hält und ausgetauscht werden muss.

Noch ein Tipp: Da die Batterie keinen Anlassstrom liefern muss, kann man zur "Starthilfe" - also wenn nichts mehr geht weil die Batterie leer ist - eine relativ günstige, kleine leichte 12V-Power-Bank anklemmen, die man sich ins Auto legt.

Themenstarteram 27. April 2022 um 17:44

Zitat:

@cn3boj00 schrieb am 27. April 2022 um 18:36:13 Uhr:

 

Tausend Dank für die ausführlichen Informationen!

 

Gern geschehen. Wir sind einen Prius noch ein Jahr lang gefahren, nachdem bei der Batterie ein Zellenschluss festgestellt wurde, er hat dabei aber selten mehr als einen halben Tag gestanden. Jetzt ist sie aber raus, zu oft war Starthilfe nötig. Wir haben die original eingebaute AGM Batterie (im Kofferraum) nun auch durch eine Bleibatterie ersetzt (kostet 1/4), der Prius hat schon fast 15 Jahre und 250 Tkm auf dem Buckel.

Das sollte ein Swace auch schaffen also wegen der Zuverlässigkeit muss man sich keine Sorgen machen (wenn man die 12V-Batterie gut behandelt :))

Kannst du gelegentlich mal die Maße der Batterie durchgeben, wollte mal schauen ob es die gleiche wie im Prius ist.

Themenstarteram 28. April 2022 um 19:43

Zitat:

@cn3boj00 schrieb am 27. April 2022 um 21:18:16 Uhr:

Gern geschehen.

Kannst du gelegentlich mal die Maße der Batterie durchgeben, wollte mal schauen ob es die gleiche wie im Prius ist.

Ich habe heute folgende ca Werte ermittelt für die Batterie:

 

Breite 20 cm, Tiefe 17,5 cm und Höhe 20 cm

 

Themenstarteram 29. April 2022 um 11:13

Ggf kann mir einer von Euch noch beim Interpretieren des Ergebnis meiner Batterieprüfung helfen.

 

Verwendet habe ich einen Koonwei KW208 Batterietester und habe 12 Stunden nach dem Laden der Batterie mittels einem Noco Genius 10 folgendes Messergebnis:

 

STD: 285A (en)

SOH*: 100% 307A

SOC**: 50 % 12,3 Volt

R: 9 Milliohm

 

* State of Health

** State of Charge

 

Bedeutet das, dass ich nach 12 Stunden nach dem Laden noch 50 Prozent Kapazität haben und zwar ohne dass das Auto bewegt wurde?

 

Da das Auto ja keine außerordentliche Ruhestromaufnahme hat, ist das ein Hinweis, dass etwas mit der Batterie nicht stimmt, selbst wenn der Batterietester sagt, zwar alles okay, der bewertet ja nicht die Zeitspanne, seit Aufladung, sondern nur das Ist.

Ist etwas seltsam, bist du sicher dass die Batterie vorher voll aufgeladen war? Also SOH (state of health) sagt dass die Batterie nicht defekt ist und noch genügend Kaltstartstrom bringt (was beim Swace egal ist), aber SOC sagt dass die Batterie nur halb voll ist. 12,3 V ist auch zu gering. Normalerweise sollte die Batteriespannung über 12,4 V, vollgeladen bei 12,8 V liegen. Selbst bei relativ hohem Ruhestrom sollte die Batterie nach 12 Stunden höchstens 1 Ah Kapazität verloren halben und nicht über 20.

Themenstarteram 29. April 2022 um 14:53

Zitat:

@cn3boj00 schrieb am 29. April 2022 um 15:23:07 Uhr:

Ist etwas seltsam, bist du sicher dass die Batterie vorher voll aufgeladen war? Also SOH (state of health) sagt dass die Batterie nicht defekt ist und noch genügend Kaltstartstrom bringt (was beim Swace egal ist), aber SOC sagt dass die Batterie nur halb voll ist. 12,3 V ist auch zu gering. Normalerweise sollte die Batteriespannung über 12,4 V, vollgeladen bei 12,8 V liegen. Selbst bei relativ hohem Ruhestrom sollte die Batterie nach 12 Stunden höchstens 1 Ah Kapazität verloren halben und nicht über 20.

Also, wenn mich mein Noco Genius 10 Ladegerät nicht falsch informiert, war die Ladung vollständig. Vielen Dank auch für die Nennung der Referenzwerte! Ich muss

mich mal in die Beziehung von Spannung und Leistung etwas einlesen, um besser zu verstehen, was da vor sich geht.

Ich habe gerade im Prius Wiki gelesen, dass Batterie-Spannungen bis 11,4 V durchaus normal sein können. Ich bin mir daher nicht so sicher wie man die Aussage deines Batterie-Testers bewerten muss. Miss doch mal die Spannung direkt nach einer längeren Fahrt (dann sollte die Batterie vom internen Lader ebenfalls voll geladen sein) und - falls es sich ergibt, nach paar Tagen Standzeit.

Nach der "reinen" Lehre über Bleibatterien hat eine volle Batterie etwa 12,8V, eine (fast) leere noch 10,8V.

Zwischen 90% und 20% Entladung ist die Entlade-Kurve jedoch sehr flach und hängt vom Entladestrom ab, so dass die Angabe 50% bei 12,3V nicht sehr aussagekräftig ist, man sollte eher sagen irgendwo zwischen 80...30%. Ich würde das also als normal einstufen und den Ball flach halten.

Zitat:

@Jan75 schrieb am 28. April 2022 um 21:43:11 Uhr:

 

Ich habe heute folgende ca Werte ermittelt für die Batterie:

Breite 20 cm, Tiefe 17,5 cm und Höhe 20 cm

Dann ist es wohl die gleiche Batterie wie im Prius IV (207 x 175 x 190).

Für den wird als Austauschbatterie z.B. eine Varta Silver Dynamic C30 554 400 053 empfohlen. Die hat sogar statt der original 45 Ah etwas mehr, nämlich 54 Ah.

Was passiert eigentlich, wenn die Hochvoltbatterie einmal entladen sein sollte - lange Standzeit / zuvor noch fast leergefahren...

Kann diese auch ggf. mit einem wie auch immer gearteten Ladegerät geladen werden? Ist so etwas schon vorgekommen?

VG Ingo.

Zitat:

@Suzukingo schrieb am 30. September 2022 um 07:57:02 Uhr:

Was passiert eigentlich, wenn die Hochvoltbatterie einmal entladen sein sollte - lange Standzeit / zuvor noch fast leergefahren...

Kann diese auch ggf. mit einem wie auch immer gearteten Ladegerät geladen werden? Ist so etwas schon vorgekommen?

VG Ingo.

Ich schließe mich der Frage mal an, diese ist seit Monaten immer noch unbeantwortet.

Zitat:

Zitat:

@Suzukingo schrieb am 30. September 2022 um 07:57:02 Uhr:

Was passiert eigentlich, wenn die Hochvoltbatterie einmal entladen sein sollte - lange Standzeit / zuvor noch fast leergefahren...

Kann diese auch ggf. mit einem wie auch immer gearteten Ladegerät geladen werden? Ist so etwas schon vorgekommen?

VG Ingo.

Ich schließe mich der Frage mal an, diese ist seit Monaten immer noch unbeantwortet.

meine Gedanken dazu:

der erste elektrische Impuls kommt von der kleinen 12V Starterbatterie, dann springt der Benziner an und lädt die Hochvoltbatterie.

Bei der ganzen Batterie messerei müsst ihr das Haubenschloß verriegeln und alle Türen verriegeln und Minimum 30min warten. Ansonsten sind die Steuergeräte noch aktiv und ihr Kommt schnell auf xA Verbrauch. Es sind ja auch einige Stellmotoren unter lasst.

Die HSDs sind so konfiguriert, dass die Hochvoltbatterie gar nicht leergefahren werden kann. Die Benutzeranzeige zeigt zwar Ladezustände zwischen fast 0% und 100% an, aber das System lässt (abhängig von der HSD-Generation) gar nicht zu, dass Ladewerte unter ca. 25% oder über ca. 80% möglich sind. Dadurch wird die Batterie geschont und die enorme Lebensdauer der HSD-Systeme erreicht. Von wirklich komplett entladenen Hochvoltbatterien habe ich jedenfalls noch nichts gelesen (ist sicherlich aber möglich).

Prinzipiell muss die Hilfsbatterie so stark sein, dass die Fahrzeugelektronik gestartet werden kann und die Hochvoltbatterie braucht dann für die Versorgung der Elektronik und für das Starten des Verbrenners etwas Strom. Sobald dieser läuft wird die Hochvoltbatterie bis zu einer bestimmten Ladestand geladen, bevor rein elektrisches Fahren möglich ist (komplexe Berechnung auch abhängig von Gasfuss, Außentemperatur etc. pp.). Die Hochvoltbatterie lädt auch die Hilfsbatterie und schaltet im Zweifel den Verbrenner zu, wenn dadurch ihr eigener Ladestand zu stark sinkt. Da das System "weiß", dass bestimmte Temperaturen sein optimales Funktionieren befördern, heizt oder belüftet das System auch die Batterie, also selbst bei vermeintlich voller Batterie, startet im Winter der Verbrenner, um das System auf eine vernünftige Betriebstemperatur zu bringen. Ein Grund, warum im Winter es praktisch unmöglich ist, ohne Verbrenner zu rangieren oder kürzere Strecken zu fahren, wenn das System kalt ist.

Das alles ist von mir nur sehr grob und vereinfachend wiedergegeben, wenn es genauer interessiert empfehle ich spezialisierte Seiten, z. b. die Priusfreunde.

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