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Suzuki Ignis 1.3 Diesel

Themenstarteram 9. Mai 2006 um 9:40

Hallo zusammen !

Ich bin kurz vor der Anschaffung eine Ignis Diesel Bj 03-04.

Daher habe ich ein paar Fragen an Euch...

1.Was sollte ich generell beim Kauf des Ignis unbedingt beachten ?

2.Welche Erfahrung habt ihr mit den Spritverbrauch gemacht ?

3.Dieses Display in der Mitte, was kann das anzeigen. Weder auf der Homepage von Suzuki noch im Katalog ist beschrieben was es kann. Bei meiner Probefahrt konnte ich nur Zeit und Datum und die Radio funktionen anzeigen lassen.

Vielen Dank schon mal im Voraus !

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5 Antworten
am 9. Mai 2006 um 10:58

Ich habe einen Ignis, der 3/2004 von mir neu gekauft wurde und bislang auch weiter betrieben werden soll. Ich werde versuchen, deine Fragen zu beantworten.

Zunächst meine Fragen: Soll der Wagen beim Händler gekauft werden oder von privat? Was hat er an Kilometern runter, welche Ausstattung (Club/Comfort oder Sondermodell) hat er und was soll er kosten?

Verbrauch ist bei sehr verhaltener Fahrweise mit wenig Gas und maximal 2000 U/min auf 4,1 - 4,3 l zu bekommen. Das entspricht wenig Stadtverkehr und Landstraßengeschwindigkeiten von maximal 85 km/h. Fährt man ihn mit der gleichen Fahrweise und bis maximal 2500 U/min, so sind gerade noch unter 5 l zu erreichen. Es entspräche dann ungefähr 105 km/h.

Fährt man den Wagen ebenfalls sehr defensiv im Stadtverkehr und läßt ihn viel rollen, so sind auch dort noch unter 5 l keine Zauberei. Wer ihn aber mit Vollgas und reichlicher Turbounterstützung von einer roten Ampel zur nächsten tritt, der wird sich bei 6,5 l in der Stadt wiederfinden. Längere Autobahnetappen mit Dauervollgas werden mit 7 bis 8,5 l bestraft.

Wer den Ignis mit Diesel kauft, der fährt also entweder deutlich mehr oder legt auf bewußt sparsame Fahrweise Wert.

Zum Motor gibt es neben Kleinigkeiten nichts negatives zu berichten. Probleme machte bei meinem Wagen der MAP-Sensor, der den Ladedruck mißt. Er reagiert auf Ladedruckspitzen und schickt den Motor ins Notlaufprogramm. Das heißt: Keine Turbounterstützung mehr und maximal 2000 U/min. Manchmal ließ sich das nach Abstellen des Motors und Neustart beheben, 3x war ich deshalb auch schon in der Werkstatt. Es gibt einen unkonventionellen Lösungsweg dafür, den werde ich aber hier nicht öffentlich posten.

Bremssteine vorn halten je nach Fahrweise 60 - 80 Tkm, die Scheiben sind im Regelfall für einen zweiten Satz Steine gut.

Ein weiteres Problem hatte ich mit einer undichten Schlauchdurchführung, die den Schlauch der Heckscheibenwaschanlage vom rechten Kotflügel zum Innenraum hin abdichtet. Ist sie undicht, so läuft Wasser an ihr vorbei in den Beifahrerfußraum. Da der Teppich von unten mit Kunststoff beschichtet ist wird das erst sehr spät bemerkt. Meist bemerkt man im Beifahrerfußraum einen stockig-moderigen Geruch. Der kommt von den dann schimmelnden Dämmmatten unter dem Teppich. Meine Freundin hat einen 1.3er Benziner, beide wurden am selben Tag gekauft. Und auch beide Autos hatten dort einen Wassereinbruch. Auf Garantie wurde jeweils der Teppich sowie die Dämmung des gesamten Wagens ausgetauscht. Die Dichtung wird mit Scheibenkleber eingeklebt - teilweise ist das jetzt bei neueren Fahrzeugen in der Serie bereits so.

Prüfen kann man das, indem man die vordere seitliche Fußraumverkleidung auf der Beifahrerseite ausbaut und anschließend die Einstiegsleiste abnimmt. Die vordere Verkleidung ist mit 2 Spreizdübeln befestigt. Sie drückt man in der Mitte vorsichtig ein und kann sie dann herausnehmen. Erst nach dem Ausbau dieses Verkleidungsteils läßt sich die Einstiegsleiste abnehmen, sie ist nur gesteckt. Nach dem Anheben des Teppichs kann man in die Dämmung hineingreifen und fühlen, ob der feucht ist bzw. daran riechen. Bei Auffälligkeiten auf Garantie tauschen lassen! Das vorsorgliche Einkleben der Dichtung für die Schlauchdurchführung kann nicht schaden!

Zur Bereifung: Serienausrüstung sind 14"-Räder mit 165er Reifen auf Stahlfelgen bzw. 175ern auf Alurädern. Gegen Aufpreis gab es 15"-Räder mit 185ern, die auch bei einigen Sondermodellen Verwendung fanden. Fakt ist, daß sowohl 165er als auch 175er angesichts des doch recht schweren Motors auf der Vorderachse deutlich zu schmal sind. Insbesondere die serienmäßigen Continental EcoContact, die auf den 14"-Stahlfelgen verbaut wurden, verschleißen extrem schnell auf den Außenseiten.

Ich habe mich für den Erwerb gebrauchter Aluräder in 6x14 mit ET30 entschieden, die mit 195/60 R14 bereift wurden. Bilder meines Wagens findest Du hier: http://www.suzukimania.de/forum/galerie.php?car=ignis&nr=6

Das Zentraldisplay vom Radio kann nur bei den Benzinern zusätzlich den Momentanverbrauch anzeigen. Alle zeigen Außentemperatur, Uhrzeit sowie RDS-Sendername bzw. Titelanzeige des Radios an.

Zum Radio: Es kann weder mp3 noch CD-Text bei normalen CDs. Dafür ist der CD-Player weitgehend "schußfest", also auch auf schlechten Straßen nicht aus der Ruhe zu bringen. Die verbauten Lautsprecher sind vorn gut und man kann sie getrost beibehalten. Für hinten sollte man entweder andere Lautsprecher verbauen oder den Kunststoffring an der Unterseite der Lautsprecherverkleidung etwas kürzen. Die serienmäßigen Lautsprecher hinten haben eine nach oben gewölbte Sicke um die Membran, die bei höherer Lautstärke auf diesen Ring knallt. Ein Konstruktionsfehler...

Der Anschluß eines Verstärkers für eine Baßbox beispielsweise kann einfach von den hinteren Lautsprecherkabeln abgegriffen werden und über den High Level-Eingang des Verstärkers bzw. über einen Adapter auch an die Chinch-Eingänge gegeben werden. Strom für den Verstärker kann man nur von vorn (Batterie) holen, Schaltplus liefert idealerweise der Zigarettenanzünder, der ebenfalls bei steckendem Schlüssel (und damit spielendem Radio) Strom liefert. Solltest Du einen kleinen Verstärker (160 W mono) für eine Baßbox benötigen, dann melde dich nochmal!

Eine letzte gern gestellte Frage geht immer auf Biodiesel und Pflanzenöl. Biodiesel ist Teufelszeug und weder für den Motor freigegeben noch irgendwie verdaulich. Es greift Kunststoffe und Dichtungen an und führt früher oder später zu Undichtigkeiten. Also sein lassen!

Reines Pflanzenöl (Rapsöl) kann bei dauerhaften Temperaturen über + 8°C als Beimischung gefahren werden. 25 % Beimischung gelten als unproblematisch, 50 % gehen ab dauerhaft mehr als 14 °C auch noch. Anmerken möchte ich aber, daß auch Pflanzenöl kein für den Motor freigegebener Kraftstoff ist und daher sämtliche derartigen Experimente auf eigene Verantwortung gehen.

Wer damit experimentieren will, der sollte das mit fast leerem Tank tun. Also beispielsweise 5 l Pflanzenöl tanken und 15 l Diesel nachkippen - was eine 25 %-Beimischung und einen gut halbvollen Tank ergibt. Sollte der Motor damit sehr schlecht anspringen, dann kann man durch Nachtanken von Diesel die "Mischung" wieder entschärfen.

Themenstarteram 12. Mai 2006 um 15:33

Vielen Dank für die ausführliche Antwort. !!! Respekt.

Das einziege was mich momentan an dem Wagen stört, ist die Tatsache das ich gestern gelesen hab das er nur vorne einzelraduafhängung hat. Hinten hingegen hat er eine Starrachse :(.

Mich würde an dieser Stelle interessieren ob da Handling etc dadurch wirklich beeinflusst wird ?!?

am 12. Mai 2006 um 18:31

In meinen Augen ist die Hinterachse eine Grütz-Billigkonstruktion! Starrachse an Panhard ist Steinzeittechnik. Schließlich erzeugt jedes Ein- und Ausfedern einen Achsversatz.

Na ja, ich bin nicht sonderlich begeistert davon, aber sie macht ihren Dienst. Mit den serienmäßigen 165er oder 175er Reifen würde ich nicht übertrieben schnell in Kurven räubern oder plötzliche Ausweichmanöver bei Autobahntempo machen. Einige Sondermodelle hatten 185er Reifen auf 15"-Rädern, die fuhren deutlich angenehmer. Ich habe 195er auf 14"-Felgen mit einer zusätzlich etwas breiteren Spur durch ET 30.

Die Vorderachse hat einen recht großen Federweg. Gut auf schlechten Straßen, für den sportlichen Fahrer aber nicht die Erfüllung aller Träume. ESP gibts nicht für Geld oder gute Worte, es könnte das Fahrverhalten etwas entschärfen.

Unerfahrene Fahranfänger mit Spieldrang würde ich den Ignis nicht unbedingt empfehlen, das Heck hat doch ein gewissen Drang zum Eigenleben. Wer damit umgehen kann hat durchaus Spaß dran, aber spätestens bei Glätte oder Nässe fahre auch ich vorsichtiger.

Also: Für den ruhigen Fahrer ein durchaus angenehmer Begleiter, der sparen kann und dabei trotzdem Spaß macht. Sportlich ambitionierte Fahrer sollten Opel Corsa 1.3 CDTI (gleicher Motor, aber deutlich sportlicheres Fahrwerk), VW Polo 1.4 TDI (alternativ auch Fox mit Abstrichen beim Fahrverhalten) oder den neuen Hyundai Getz mit 1.5er Commonrail-Diesel zur Probe fahren und vergleichen.

Zitat:

@Suppentriesel schrieb am 9. Mai 2006 um 12:58:07 Uhr:

Ich habe einen Ignis, der 3/2004 von mir neu gekauft wurde und bislang auch weiter betrieben werden soll. Ich werde versuchen, deine Fragen zu beantworten.

Zunächst meine Fragen: Soll der Wagen beim Händler gekauft werden oder von privat? Was hat er an Kilometern runter, welche Ausstattung (Club/Comfort oder Sondermodell) hat er und was soll er kosten?

Verbrauch ist bei sehr verhaltener Fahrweise mit wenig Gas und maximal 2000 U/min auf 4,1 - 4,3 l zu bekommen. Das entspricht wenig Stadtverkehr und Landstraßengeschwindigkeiten von maximal 85 km/h. Fährt man ihn mit der gleichen Fahrweise und bis maximal 2500 U/min, so sind gerade noch unter 5 l zu erreichen. Es entspräche dann ungefähr 105 km/h.

Fährt man den Wagen ebenfalls sehr defensiv im Stadtverkehr und läßt ihn viel rollen, so sind auch dort noch unter 5 l keine Zauberei. Wer ihn aber mit Vollgas und reichlicher Turbounterstützung von einer roten Ampel zur nächsten tritt, der wird sich bei 6,5 l in der Stadt wiederfinden. Längere Autobahnetappen mit Dauervollgas werden mit 7 bis 8,5 l bestraft.

Wer den Ignis mit Diesel kauft, der fährt also entweder deutlich mehr oder legt auf bewußt sparsame Fahrweise Wert.

Zum Motor gibt es neben Kleinigkeiten nichts negatives zu berichten. Probleme machte bei meinem Wagen der MAP-Sensor, der den Ladedruck mißt. Er reagiert auf Ladedruckspitzen und schickt den Motor ins Notlaufprogramm. Das heißt: Keine Turbounterstützung mehr und maximal 2000 U/min. Manchmal ließ sich das nach Abstellen des Motors und Neustart beheben, 3x war ich deshalb auch schon in der Werkstatt. Es gibt einen unkonventionellen Lösungsweg dafür, den werde ich aber hier nicht öffentlich posten.

Bremssteine vorn halten je nach Fahrweise 60 - 80 Tkm, die Scheiben sind im Regelfall für einen zweiten Satz Steine gut.

Ein weiteres Problem hatte ich mit einer undichten Schlauchdurchführung, die den Schlauch der Heckscheibenwaschanlage vom rechten Kotflügel zum Innenraum hin abdichtet. Ist sie undicht, so läuft Wasser an ihr vorbei in den Beifahrerfußraum. Da der Teppich von unten mit Kunststoff beschichtet ist wird das erst sehr spät bemerkt. Meist bemerkt man im Beifahrerfußraum einen stockig-moderigen Geruch. Der kommt von den dann schimmelnden Dämmmatten unter dem Teppich. Meine Freundin hat einen 1.3er Benziner, beide wurden am selben Tag gekauft. Und auch beide Autos hatten dort einen Wassereinbruch. Auf Garantie wurde jeweils der Teppich sowie die Dämmung des gesamten Wagens ausgetauscht. Die Dichtung wird mit Scheibenkleber eingeklebt - teilweise ist das jetzt bei neueren Fahrzeugen in der Serie bereits so.

Prüfen kann man das, indem man die vordere seitliche Fußraumverkleidung auf der Beifahrerseite ausbaut und anschließend die Einstiegsleiste abnimmt. Die vordere Verkleidung ist mit 2 Spreizdübeln befestigt. Sie drückt man in der Mitte vorsichtig ein und kann sie dann herausnehmen. Erst nach dem Ausbau dieses Verkleidungsteils läßt sich die Einstiegsleiste abnehmen, sie ist nur gesteckt. Nach dem Anheben des Teppichs kann man in die Dämmung hineingreifen und fühlen, ob der feucht ist bzw. daran riechen. Bei Auffälligkeiten auf Garantie tauschen lassen! Das vorsorgliche Einkleben der Dichtung für die Schlauchdurchführung kann nicht schaden!

Zur Bereifung: Serienausrüstung sind 14"-Räder mit 165er Reifen auf Stahlfelgen bzw. 175ern auf Alurädern. Gegen Aufpreis gab es 15"-Räder mit 185ern, die auch bei einigen Sondermodellen Verwendung fanden. Fakt ist, daß sowohl 165er als auch 175er angesichts des doch recht schweren Motors auf der Vorderachse deutlich zu schmal sind. Insbesondere die serienmäßigen Continental EcoContact, die auf den 14"-Stahlfelgen verbaut wurden, verschleißen extrem schnell auf den Außenseiten.

Ich habe mich für den Erwerb gebrauchter Aluräder in 6x14 mit ET30 entschieden, die mit 195/60 R14 bereift wurden. Bilder meines Wagens findest Du hier: http://www.suzukimania.de/forum/galerie.php?car=ignis&nr=6

Das Zentraldisplay vom Radio kann nur bei den Benzinern zusätzlich den Momentanverbrauch anzeigen. Alle zeigen Außentemperatur, Uhrzeit sowie RDS-Sendername bzw. Titelanzeige des Radios an.

Zum Radio: Es kann weder mp3 noch CD-Text bei normalen CDs. Dafür ist der CD-Player weitgehend "schußfest", also auch auf schlechten Straßen nicht aus der Ruhe zu bringen. Die verbauten Lautsprecher sind vorn gut und man kann sie getrost beibehalten. Für hinten sollte man entweder andere Lautsprecher verbauen oder den Kunststoffring an der Unterseite der Lautsprecherverkleidung etwas kürzen. Die serienmäßigen Lautsprecher hinten haben eine nach oben gewölbte Sicke um die Membran, die bei höherer Lautstärke auf diesen Ring knallt. Ein Konstruktionsfehler...

Der Anschluß eines Verstärkers für eine Baßbox beispielsweise kann einfach von den hinteren Lautsprecherkabeln abgegriffen werden und über den High Level-Eingang des Verstärkers bzw. über einen Adapter auch an die Chinch-Eingänge gegeben werden. Strom für den Verstärker kann man nur von vorn (Batterie) holen, Schaltplus liefert idealerweise der Zigarettenanzünder, der ebenfalls bei steckendem Schlüssel (und damit spielendem Radio) Strom liefert. Solltest Du einen kleinen Verstärker (160 W mono) für eine Baßbox benötigen, dann melde dich nochmal!

Eine letzte gern gestellte Frage geht immer auf Biodiesel und Pflanzenöl. Biodiesel ist Teufelszeug und weder für den Motor freigegeben noch irgendwie verdaulich. Es greift Kunststoffe und Dichtungen an und führt früher oder später zu Undichtigkeiten. Also sein lassen!

Reines Pflanzenöl (Rapsöl) kann bei dauerhaften Temperaturen über + 8°C als Beimischung gefahren werden. 25 % Beimischung gelten als unproblematisch, 50 % gehen ab dauerhaft mehr als 14 °C auch noch. Anmerken möchte ich aber, daß auch Pflanzenöl kein für den Motor freigegebener Kraftstoff ist und daher sämtliche derartigen Experimente auf eigene Verantwortung gehen.

Wer damit experimentieren will, der sollte das mit fast leerem Tank tun. Also beispielsweise 5 l Pflanzenöl tanken und 15 l Diesel nachkippen - was eine 25 %-Beimischung und einen gut halbvollen Tank ergibt. Sollte der Motor damit sehr schlecht anspringen, dann kann man durch Nachtanken von Diesel die "Mischung" wieder entschärfen.

Hallo Suppentriesel, Dein Bericht ist sehr informativ. Vielen Dank. Mich würde der unkonventionelle Weg bzgl Map-Sensor interessieren. Vielleicht kannst du mir diesen Weg auf bademaestro@gmail.com schicken.

Wenn Du es nicht öffentlich schreiben möchtest.

Vielen Dank im voraus

Bademaestro

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