Halb so schlimm: Benzinknappheit an Ostern

Wie vor Ostern befürchtet, kam es bei manchen Tankstellen im Verlauf des Ostermontags zu einer Knappheit der Sorten Super 95 und Super Plus. Grund dafür war nach Angaben der Mineralölerzeuger die Umstellung von Winter- auf Sommerbenzin.

Tankstelle bei Berlin Das klingt eigentlich wie ein schlechter Scherz: Die Umstellung vom Winter- auf Sommerbenzin, das weniger leichtsiedende Anteile enthält, war ausgerechnet fürs Osterwochenende angesetzt. Um die Sorten umzustellen, müssen die Tankstellen ihre Lager komplett leeren, konnten sich also vor dem Osterwochenende nicht die Lager füllen. Auch Nachbestellen konnten die Tankstellen über Ostern nicht, denn auch für Tanklastwagen gibt es ein Sonn- und Feiertagsfahrverbot. Hinzu kommt, dass seit der desaströsen E10-Einführung die Sorten Super E5 und Super Plus vielerorts in kleinen Tanks gelagert werden, während die größeren Tanks für E10 genutzt werden.

Allerdings werden die herkömmlichen Superbenzin-Sorten stark nachgefragt, deshalb sind die kleinen Tanks natürlich auch schneller alle. Nach wie vor tanken maximal ein Drittel der Benzinkunden E10.

Kollaps bleibt aus

Nach dem Osterwochenende ist ein Kollaps der Versorgung allerdings weitgehend ausgeblieben. Dennoch kam es zu vereinzelten regionalen Engpässen. Regierung und Automobilclubs sprachen daher von unbegründeter Panikmache. Wie jeder Händler müssten auch die Mineralölkonzerne in der Lage sein, Angebot und Nachfrage in eine gesunde Balance zu bringen, sagte beispielsweise ADAC-Präsident Peter Meyer. Punktuelle Engpässe seien allerdings an Terminen mit erhöhter Nachfrage und geringerer Lieferdichte wie Ostern und Pfingsten normal.

Meldung des Wochenendes: 9,99 Euro für einen Liter Benzin

Zu diesen Engpässen kam es auch in der Tat. Das Foto knipste der Autor beispielsweise selbst am Abend des Ostersonntags auf einer Tankstelle im Berliner Umland. Auch andere Tankstellen in der Region wiesen einzelne Sorten, vor allem Super E5, nicht mehr aus.

Die Meldung des Wochenendes war eine Preiskapriole besonderer Art: Am Ostermontag kostete ein Liter Super an einer Esso-Tankstelle in Filderstadt 9,99 Euro. Der Tankstellenbetreiber wollte damit die Kunden vom Tanken der Sorte abhalten, änderte den Preis und brachte auch an den Zapfsäulen Hinweise an, die Sorte nicht zu tanken. Zwei Kunden taten es trotzdem und sollten daraufhin z.B. 200 Euro für 20 Liter Super zahlen.

(bmt)

Quelle: MOTOR-TALK