ForumVerkehr & Sicherheit
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Wissen
  4. Verkehr & Sicherheit
  5. Tempolimit "bei Nässe" - wann gültig?

Tempolimit "bei Nässe" - wann gültig?

Themenstarteram 22. September 2008 um 7:34

Hallo Forum,

eine Frage wird im Bekanntenkreis angeregt diskutiert, vielleicht hat jemand hier fundierte Aussagen (meine Fahrschule ist zu lange her ;-) ).

Auf einer Autobahn steht das Tempolimit "80" oder "100"; darunter ist das Zusatzschild "bei Nässe" und das Piktogramm des schlingernden Autos.

1. Was ist NASS?

2. Wann ist das Tempolimit gültig? NUR bei Nässe (siehe 1.) oder ständig, eben WEIL bei Nässe es Gefahr des Aquaplanings gibt?

Der Großteil der Mitdiskutierer (ca. 100%) ignorieren diese 80 bei strahlendem Sonnenschein ...

Danke!

Beste Antwort im Thema

Nein, ich bleibe bei „Fahrzeuge machen Spuren“. Das tun sie nämlich nur bei stauender Nässe, als so starkem Niederschlag, daß das Wasser nicht sofort abfließt.

62 weitere Antworten
Ähnliche Themen
62 Antworten

In der Regel stehen solche Schilder nur dort, wo bei Regen eine grössere Aquaplaning-Wahrscheinlichkeit besteht, als normalerweise, sei es weil das Wasser nicht schnell genug abfliessen kann, oder eben deutliche Spurrillen vorhanden sind. Wenn dann die gesamte Fahrbahn nass ist, steht in den Rillen sehr wahrscheinlich genug Wasser.

Zitat:

Original geschrieben von Opelowski

Aber es gibt noch ein anderes Problem, was ist wenn ich das Schild passiere und dort ist keine durchgehende Nässe, aber irgendwann kommt sie.

Muss ich mich daran erinnern was vorher für ein Schild stand und dann stark bremsen bevor mich der ggf. aufgestellte Blitzer kurz danach erwischt?

Was ist wenn es während ich das Schild passiere eine durchgehende Nässe gibt, sie dann aber vor Auflösung des Schilds nicht mehr durchgehend wird, darf ich dann wieder beschleunigen?

zu 1. ja du must dich daran erinnern, was auf dem Schild stand, denn es hat nach wie vor Gültigkeit. Von stark abbremsen würde ich aber dennoch abraten, s.o.

zu 2. ja. Wenn es nicht mehr nass ist, darfst du schneller. Bleibt nur die Frage: was ist denn jetzt nass?

lt. meinem fahrlehrer ist "nass", wenn man die rücklichter des vordermanns vor sich am boden gespiegelt sieht.

Und wenn vor dir keiner fährt ?

Darfst du dann bis du auf jemanden auffährst und die Rücklichter am Boden erkennst mit 200 km/h weiterbügeln ? :D

Nass genug ist auf jeden Fall, wenn du den Vordermann bei Regen nur noch deshalb siehst, weil er Licht anhat. :D

...oder wenn von der Nebenspur ein Motorbootfahrer dir zuzwinkert :D

Zitat:

Original geschrieben von nukefree

Hintergrund war, dass ein Anwalt bei Regen auf der Autobahn gestoppt wurde und die Polizei den Führerschein kassieren wollte, weil er mehr als 200 km/h schnell war und auch so ein "80 bei Nässe" - Schild aufgestellt war.

Dieser Anwalt hat bei Gericht Einspruch eingelegt und Recht bekommen.

Als Nässe wurde von dem Richter ebenfalls ein durchgehender Wasserfilm auf der Fahrbahn definiert, und sinnloser Weise erst ab 1cm Dicke.

Ich werd nichtmehr...

Wirklich genial... und wenn auf dem Schild...

80 km/h von 06:00 bis 22:00

... gestanden wäre und es 14:00 gewesen wäre, hätte der Richter vermutlich bestimmt, dass ein Autofahrer nicht verpflichtet ist einen Zeitmesser bei sich zu haben, der um weniger als 8 Stunden falsch geht...

Somit dürfte man den ganzen Tag rasen. :D

Kann ja nichts dafür, dass meine Uhr nachmittags um 2 erst halb 6 Uhr morgens (oder abends halb 11) anzeigt...

Zitat:

Original geschrieben von Kai70

 

Und mal ersnthaft, so ein Schild steht doch nicht grundlos dort.

Da gehe ich doch aus reinen egoistisch Beweggründen vom Gas wenn es anfängt zu regnen und brettere nicht weiterhin mit 200 daher

Klar, aber 100-110 geht manchmal trotzdem gut und die 20-30 zuviel kosten ja auch paar €, das ist eigentlich mehr der Hintergrund der Fragen als der Wunsch dort 200 zu fahren, die ich übrigens eher fast nie fahre.

p.s. Und selbst wenn es trocken ist achte ich auf das Schild, das kommt verdächtigt oft bei Autobahnen die schon "abgefahren" sind und auch 140 entlang einer relativ weitläufigen Kurve ein komisches Gefühl als ob er fast schon rutscht hinterlassen.

Hi,

abseits der sicher ganz interessanten Diskussion um die Definition.

Hat jemand schon erlebt, das dieses Beschränkung auch regelrecht überprüft wird.

Ich kann mich nur an 1x auf der A95 erinnern, als sie während einer Hochwasser-Regenperiode anno 2005 in einer 80 bei Nässe Zone einen Radarfalle aufgebaut haben.

Hat jemand so etwas schon öfter beobachtet.

bye

PS: auch ich bevorzuge den Ansatz zur Selbsterhaltung und Reduziere bei Nässe das Tempo deutlich.

am 11. Februar 2011 um 12:03

also mein fahrlehrer sagte mir damals auch etwas davon, dass es jeder anders beurteilt, wann es für ihn nass ist oder nicht...

nass kann man so oder so definieren, wenn es regnet ist es für mich nass, auch wenn die straße nur von hellgrau auf schwarz geht, ohne kleine flüsse enstehen zu lassen.

was ich mich vor dem punkt blitzen, kontrolle usw. frage ist, wie sieht es bei einem evtl. unfall aus, der in solch einer situation ensteht?

hier käme noch die versicherung hinzu, die nass unter umständen anders sieht als der unfallverursacher und somit auch die schadenregulierung infrage stellen könnte?

fahre generell nicht gern bei regen, eingeschränktere sicht sowie ein anderes fahrverhalten, da geh ich gern etwas runter vom gas bevor ich mich oder andere gefährden sollte.

 

grüße

Zitat:

Original geschrieben von 320erlpg

und somit auch die schadenregulierung infrage stellen könnte?

die haftpflicht MUSS dem geschädigten bei einem kfz-unfall seinen schaden zahlen...völlig unabhängig davon ob der unfallverursacher nun zu schnell, betrunken oder sonstwie unterwegs war.....

Zitat:

Original geschrieben von pivili

Hi,

 

abseits der sicher ganz interessanten Diskussion um die Definition.

Hat jemand schon erlebt, das dieses Beschränkung auch regelrecht überprüft wird.

Ich kann mich nur an 1x auf der A95 erinnern, als sie während einer Hochwasser-Regenperiode anno 2005 in einer 80 bei Nässe Zone einen Radarfalle aufgebaut haben.

Hat jemand so etwas schon öfter beobachtet.

 

bye

 

PS: auch ich bevorzuge den Ansatz zur Selbsterhaltung und Reduziere bei Nässe das Tempo deutlich.

Habe das auch schon erlebt und ein Bekannter hatte das Glück eines ProViDa Einsatzes auf der A46 (Rampe Haan). Beim Neubau einer Kurve hatte man sich verrechnet und so kam es, dass in einer Kurve eine sehr hohe Aquaplaninggefahr bestand, der Regenablauf funktionierte nicht. Das ganze hat mehreren Menschen das Leben gekostet, und trotz Schilder und Pressearbeit (natürlich nur lokal) wurde schnell gefahren.

 

Am Ende ist es aber IMHO trotzdem eine Versicherungsfrage, die sich zwar nicht um die Haftpflichregulierung, sondern um Kasko oder evtl. Regreßforderungen ranken wird (Konjunktiv!).

 

Gruß

 

Stefan

(Man kommt sich aber als Bremser vor, man da 80 fährt)

Ihr Leichenschänder... ;-)

Habe da mal grad gegoolte und das ein oder andere Urteil gefunden unter dem Suchbegriff "OLG Nässe" wird man da schon gut fündig.

Hier mal ein Auszug...

Nässe liegt vor wenn:

- ...die Fahrbahn wies eine durchgehende Wasserschicht auf. In den Spurrillen hatten sich Pfützen gebildet. Die Fahrzeuge zogen hohe Gischt

- ...die gesamte Fahrbahn mit einem Wasserfilm überzogen ist

Mfg

OK, Thema geklärt! :)

Zusatzfrage:

Es wurde je schon angesprochen, aber wie verhält sich das im Versicherungsfall?Halten die sich dann auch automatisch an Referenz-Urteile? Hat da jemand Erfahrung?

wenn die Strasse naß ist und somit das angezeigte Tempolimit gilt, ist vom BUNDESGERICHTSHOF gegen Ende der 90er eindeutig per Gerichtsurteil geklärt worden, wie hier schon von kai70 am 22.09.08 beschrieben - die Fahrbahn muß insgesamt mit einem Wasserfilm überzogen sein. Das stand auch mal in einer ADAC-Motorwelt als diese noch nicht mit 60% Werbung zu gemüllt war. Ich meine ...eine Sache die man kennen sollte, ist auch hilfreich wenn die Polizei im Zeitalter knapper Kassen mit einem Quittungsblock winkt !

Zitat:

Original geschrieben von Erwachsener

Nein, ich bleibe bei „Fahrzeuge machen Spuren“. Das tun sie nämlich nur bei stauender Nässe, als so starkem Niederschlag, daß das Wasser nicht sofort abfließt.

Genau so wurde uns das damals in der Fahrschule erklärt.

Deine Antwort
Ähnliche Themen
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Wissen
  4. Verkehr & Sicherheit
  5. Tempolimit "bei Nässe" - wann gültig?