Land Rover und Continental auf der Seidenstraße

So schnell ist man von Berlin weit, weit weg

MOTOR-TALK

verfasst am Fri Sep 06 17:56:14 CEST 2013

Elf Tage sind nicht viel. Aber sie genügen, um das Leben, wie wir es aus Deutschland kennen, hinter uns zu lassen. Ohne Flugzeug, aber mit Auto. Ein Bericht auf dem Weg nach China.

In der Steppe, 10 Meter unter NN
Quelle: Lena Reinhard

Von MOTOR-TALK-Reporterin Lena Reinhard

“Frühstück gibt’s um fünf, um halb sechs wird aufgesattelt!” Eine Ankündigung wie ein Mantra. Fast jeden Abend hörten und hören die ersten vier deutschen Teilnehmer der Seidenstraßen-Tour diese Anweisung vom Orga-Chef. Organisation ist bei so einer Reise alles, das lässt sich festhalten nach elf Tagen. Wer also ein richtiges Abenteuer erleben will, der kann unorganisiert losfahren. Und wird spätestens an einer der Grenzen aufgehalten oder zurückgeschickt. Oder er ist organisiert. Wie wir bei der Land Rover Experience Tour.

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Die Gummis geben alles

Elf ereignisreiche Tage liegen hinter den Fahrern. Nach dem Start in Berlin wartete zunächst Polen. Pah, da rollt man durch. Aber die Serpentinen hinter Sewastopol (Krim, Ukraine) hatten es schon in sich. Oder die

Krakau ist viel schöner, wenn die meisten Menschen schlafen. Natürlich nicht die Teilnehmer. Die fahren ja
Quelle: Lena Reinhard
sandigen Straßen zum Schwarzen Meer, die staubigen Feldwege nach Anapa, wo die Teilnehmer off road, also ohne Straßen fuhren. Nicht ein paar Meter, sondern ein paar Hundert Kilometer bis nach Astrachan an der Wolga (Russland). Da durfte jeder zeigen, wie viel fahrerisches Können er hat, wie lange Hände ein zitterndes Lenkrad festhalten können und wie gut er im Dauerstaubnebel sieht. Und ja, auch die Dämpfer, Federn und Schweißnähte an den Autos konnten zeigen, was sie drauf haben. Die Härtesten dabei waren tatsächlich vielleicht die weichen Teile am Auto, die Reifen. Wie die Continental-Pneus diesen Ausdauertest mitmachen, das ist beeindruckend.

Im Osten viel Neues

Kräuter- und Äpfel-to-go, irgendwo in der Ukraine
Quelle: Lena Reinhard
Und was man alles so sieht, wenn man so weit weg ist. Und ist dabei eigentlich nur ein paar Autostunden mehr von zu Hause entfernt als von Barcelona. Säumten anfangs noch Industriegebäude die Route, saßen in der Ukraine und in Russland häufig Kleinbauern am Straßenrand. Sie verkauften der Reisegruppe Gemüse und Obst von ihren Feldern oder Honig aus Bienenstöcken, die sie auf einem Lkw transportierten. Derweil querten mehr und mehr Rinder, Schafe, Hühner die Straßen. Rösser zwangen den Tross zum Schrittfahren. Noch mehr Landestypisches erlebt, wer statt MP3-Musik auf das heimische Radioprogramm umschaltet. Da plätschert und trällert es auf Polnisch, Ukrainisch und Russisch. Mal Folklore, mal Popmusik, aber ganz genau ließ sich das nicht immer unterscheiden.

Als hätten die Augen tagsüber nicht genug gesehen, wurde der Abend genutzt, um innezuhalten: Wo sind wir hier? Was gibt es zu lernen, welche Geschichte hat dieser Ort?

Lena fährt, Tom und Anja fahren weiter

Hier fühlen sich die Landies wie im Himmel. Sandpisten, soweit das Auge reicht
Quelle: Lena Reinhard
Zurück zur Organisation: Die vier Teilnehmer, unter ihnen der MOTOR-TALKER Santuzzi, fahren die Strecke noch bis Taschkent mit und werden dort von der nächsten vierköpfigen Teilnehmergruppe abgelöst. Begleitet werden sie von einem eingespielten Team. Profis, die für jeden Steinschlag, aber auch bei verlorenen Fahrzeugpapieren eine Lösung finden. Auch mit an Bord ist das MOTOR-TALK-Team. Nachdem MT-Reporterin Lena Reinhard bis Astrachan von der Tour berichtete, übernehmen nun Tom Kedor und Anja Schwenke das Steuer. Sie berichten täglich, stündlich mit Geschichten und Fotos in unserem Live-Ticker .

Gemeinsam mit den Teilnehmern fahren sie heute weiter vom russischen Astrachan über die Grenze nach Beyneu, Kasachstan. Vor ihnen liegen 843 Kilometer auf Asphalt und Sand. Ausschlafen war da auch heute nicht angesagt: die Abfahrt für diese Etappe war heute früh um vier.

Noch viel mehr zu den ersten elf Tagen findet ihr direkt in dem Blog unserer Autorin . Es ist sehr lesenswert.

Angekommen: Einfahrt nach Astrachan über die Wolga-Brücke
Quelle: Lena Reinhard
Die Räder auf dem Dach verhindern einen Verbrauch, der Öko-Aktivisten strahlen lassen würde
Quelle: Lena Reinhard
So mögen wir unsere MOTOR-TALKER: Santuzzi in Aktion
Quelle: Lena Reinhard
Kräuter- und Äpfel-to-go, irgendwo in der Ukraine
Quelle: Lena Reinhard
Odessas Hafen sieht viel weniger romantisch aus, als der Name erwarten lässt
Quelle: Lena Reinhard
In der Ferne zu sehen. Beim Überholen kennen die Einheimischen nur eines: Gas geben
Quelle: Lena Reinhard
Von Krakau führt die Strecke nach Lemberg, der mehr als 800 Jahre alten Stadt in der West-Ukraine
Quelle: Lena Reinhard
Man sieht nur Schatten von Menschen. Aber hinter den Feuerkreisen bewegt sich ein Feuertänzer
Quelle: Lena Reinhard
Fliegerdenkmal und Evoque verharren in diesem Bild
Quelle: Lena Reinhard
Mini-Markt am Straßenrand. Die Melonen sehen köstlich aus
Quelle: Lena Reinhard
Sand führt zum Meer, in diesem Fall in Richtung Schwarzem Meer
Quelle: Lena Reinhard
Badepause am Schwarzen Meer. Der Tross ist klein, aber gut bestückt
Quelle: Lena Reinhard
Lagerfeuer im Camp Adygea
Quelle: Lena Reinhard
Aufbruch von Jalta nach Anapa
Quelle: Lena Reinhard
Abenteurer kennen das. Sonnenaufgänge, immer wieder schön anzusehen
Quelle: Lena Reinhard
Ein alter Laster in den Bergen oberhalb von Jalta. Hier wurde die Teilung Deutschlands besprochen
Quelle: Lena Reinhard
Noch eine der besseren Straßen auf dem Weg nach Elista, der Hauptstadt der russischen Teilrepublik Kalmückien
Quelle: Lena Reinhard
Hier fühlen sich die Landies wie im Himmel. Sandpisten, soweit das Auge reicht
Quelle: Lena Reinhard
Auch in Elista, Russland, verehren die Menschen Buddhas Lehre
Quelle: Lena Reinhard
Wichtige Lektion für Offroad-Anfänger: Fenster stets geschlossen halten
Quelle: Lena Reinhard
Dieses Denkmal erinnert an die anderen Deutschen. Die, die vor 1945 hier waren, um Sewastopol zu erobern
Quelle: Lena Reinhard
Krakau ist viel schöner, wenn die meisten Menschen schlafen. Natürlich nicht die Teilnehmer. Die fahren ja
Quelle: Lena Reinhard
Stopp! Schafe voraus!
Quelle: Lena Reinhard