Audi News
* Fahrzeug ab 8. Juli im Audi museum mobile
* Präsentation in unrestauriertem Zustand
* Start der Ausstellungsreihe „ZeitLupe“
Als Einzelstück wurde er 1953 in Handarbeit gefertigt, jetzt ist der letzte Horch, der je gebaut wurde, aus Texas nach Ingolstadt zurückgekehrt. Eine Geschichte, die Aufsehen erregte und bei Enthusiasten den Wunsch nährte, das Auto noch in unrestauriertem Zustand zu sehen. Die Gelegenheit dazu bietet nun Audi Tradition ab 8. Juli sechs Wochen lang im Audi museum mobile – und startet damit die Reihe „ZeitLupe“, die Fahrzeuge mit einer besonderen Geschichte präsentiert.
Die großen Plüschsitze sind weit aufgerissen, der Dachhimmel ist zerfetzt, die Türverkleidungen sehen mitgenommen aus, der Innenraum riecht nach staubigen Polstern und altem Holz. Dennoch vermittelt das Fahrzeug eine gewisse Erhabenheit. Das rostschorfige Blech hat kaum an Substanz verloren. Man fühlt die Würde, mit welcher der einzige Horch, der je in Ingolstadt gebaut wurde, einst aus der Werkstatt rollte. Er sollte dem damaligen Chef der Auto Union GmbH, Dr. Richard Bruhn, treue Dienste leisten.
Die Geschichte des letzten Horchs begann 1953, als der Auto Union Geschäftsführer ein repräsentatives Fahrzeug brauchte. So entwickelte die DKW Versuchsabteilung auf Basis eines Horch 830 BL von 1938 die Chauffeurslimousine. Im Juni wurde das Fahrzeug Dr. Bruhn überreicht.
Später kaufte ein in Deutschland stationierter US-Soldat das Unikat und nahm es mit in seine Heimat. Irgendwann streikte das Getriebe und er gab den Wagen auf. Al Wilson, ein Autoliebhaber aus San Angelo, Texas, rettete den Horch schließlich vor der Schrottpresse. Er wusste mit der Marke Horch zwar nichts anzufangen, spürte aber, dass es sich um ein besonderes Fahrzeug handelte. So zahlte der frühere Leiter einer Schuhfabrik 500 Dollar, um den Wagen mitzunehmen.
Nun begann die Recherchearbeit. Er wandte sich nach Ingolstadt, an das Deutsche Museum in München und an den Experten Dr. Kirchberg in Dresden – aber niemand kannte das Auto. Dennoch behielt Al Wilson den Wagen und ließ ihn 40 Jahre auf seinem Anwesen in Texas stehen, wo er auch andere Fundstücke sammelt. Die Söhne des Texaners nahmen die Recherchearbeit wieder auf und schließlich erkannte Ralf Hornung, der bei Audi Tradition für den Ankauf und die Restaurierung von Fahrzeugen zuständig ist, das Auto: „Die Fotos zeigten eindeutig den Bruhn-Wagen, der Jahrzehnte verschollen war.“ Hornung flog unverzüglich nach Texas. Dort war Al Wilson zum Verkauf bereit: "Der Horch gehört nach Hause.". In einem Container ist der Bruhn-Horch inzwischen in Ingolstadt angekommen und wird bald restauriert. Doch vorher stellt Audi Tradition das Unikat, so wie es hier angekommen ist, im Audi museum mobile aus.
Das Audi Markenzeichen der Vier Ringe symbolisiert die Marken Audi, DKW, Horch und Wanderer, die 1932 in der Auto Union zusammengefasst wurden. Auto Union und NSU, die 1969 fusionierten, prägten die Entwicklung des Automobils maßgeblich. 1985 entstand aus der Audi NSU Auto Union AG die AUDI AG. Die Audi Tradition pflegt und präsentiert zusammen mit den beiden Traditionsgesellschaften Auto Union GmbH und NSU GmbH die umfangreiche und weitverzweigte Audi Historie. Das Audi museum mobile im Audi Forum Ingolstadt ist täglich von Montag bis Sonntag von 9 Uhr bis 18 Uhr geöffnet.
Quelle: Audi Media Services
schon aus ner etwas älteren ausgabe,aber trotzdem lesenwert & auch mit wunderschönen bildern 😊
http://www.autobild.de/.../...aubliche-story-eines-unikats_590363.html
lustig fand ich die geschichte,dass der texaner eigentlich nen porsche wollt,aber irgendwie durch viel rumgenuschel am telefon doch zu nem horch(e) gekommen is ?!😆
dass es der letzte horch is,kann man drüber diskutieren,da der horch p240 danach auch noch paar tage in der ehemaligen ddr hergestellt wurde & irgendwann später nur ne namenänderung in sachsenring p240 erfuhr & bis fast noch in die 60er jahre rein produziert wurde & das auch mehr als nur einmal !
aber der hier is aber definitiv der letzte mit nem fetten V8 😎
es war also 40 jahre lang jeder bei audi zu blöd zu wissen, was das für ein auto ist, sehe ich das richtig? da nimmt das "endlich" eine ganz andere bedeutung an.....
Da es Audi es nun endlich geschafft ein respektables und sehenswertes Museum aufzubauen, wäre es nun Zeit für den nächsten Schritt. Und zwar eine Ersatzteilversorgung für alle alten Audi-Modelle wie es bei MB, BMW und VW praktiziert wird. Damit die Geschichte auch auf der Straße und nicht nur in "toten" Museen lebt.
Gruß
Simon
So in etwa. Das Auto war nicht wirklich verschollen. Es gab schon vor 40 Jahren die Chance das Auto nach Deutschland zu holen. Aber durch Schlamperei ist das nicht passiert. Ein Wunder, dass es diese 2. Chance überhaupt gegeben hat. Normalerweise kommt so eine Chance nur einmal.
Schon lustig, dass die sich nicht auf ihre Wurzeln besinnen. Nach Hause wäre für mcih eher Zwickau als Ingolstadt. Und da müsste auch das Museum stehen.
Naja, damit verdienen Sie aber ja nichts! Kostet ja nur Geld und es sollen ja neue Autos gekauft werden und keine Alten am Leben erhalten werden!
Aber der Horch ist wirklich eine Augeweide. Richtig schönes Stück ingolstädter Handwerkskunst!
Und seien wir mal ehrlich: Horch klingt doch besser als Audi - besonders der Reihen-8-Zylinder der ganz alten Modelle. Da kann kein V8 mithalten 😊
der schon 😉
Verdienen die was mit dem Museum? Davon sind ja auch solche Typen wie den "Ur-Quattro" oder den V8. Das muss man sich mal Vorstellen, für solche Legenden bzw. Wegbereiter gibt es kaum noch Ersatzteile seitens Audi. In meinen Augen stellt so etwas auf mittelfristige Sicht einen Kardinalsfehler - vor allem da, die Ressourcen schon vorhanden sind: http://www.vw-classicparts.de/
Logisch Fortgesetzt heißt dies auch, dass es für solche Typen wie den TT, RS4, etc. mittelfristig keine Ersatzteile mehr geben wird. Ich denke, dass das die wahren Fans dann zu BMW und MB überlaufen lassen könnte.
Gruß
Simon
Schöne Geste, dass der Ami, den Horch wieder zurück schickt, nach D.😊
Der Horch hat ja einiges erlebt, sicher interessant, ihn anzuschauen.
Horch gefällt mir auch besser, als Audi..
Das Auto hat was. Auch toll, das sie den "verschollenen" wieder zurück bringen, obwohl er dort anscheinend auch in guten Händen war.
Da bleibt nur die Frage: Wieder herrichten, oder so lassen? Auf jeden Fall hätte er es verdient wieder in Glanz und Chrom dazustehen, aber irgendwie hat das Auto auch seine eigene Geschichte. Ich würde ihn wohl so lassen mit seinen Geschichten und ihn nur vor dem weiteren Zerfall retten.
Aber wirklich tolle Bilder bei autobild.
Da es ein Einzelstück ist, würde sich da ein NACHBAU eignen um vorgeführt zu werden. Ein Erhalt des Fahrzeuges wie es jetzt gerade ist wäre wichtiger.
Wie schon gesagt wurde, es hat eine Persönlichkeit, es hat viele Geschichten zu erzählen und hat viel erlebt...
@ tino27
Zitat: .... eher Zwickau als Ingolstadt. Und da müßte auch das Museum stehen.
Steht schon da, sehr sehenswert !! -----> www.horch-museum.de
Ja, ich meinte auch die Audi-Stadt und den ganzen Krimskrams.
Audi besinnt sich einfach nicht auf seine Wurzeln. Und das Horch-Museum finanzieren die sicher auch nicht.
Wer sich mit der Geschichte beschäftigt und weiß dass alle Produktionsanlagen damals von einem kranken System enteignet wurden muss sich nicht wundern dass man das so nicht tut.
Es gibt unter anderem auch in Dresden Ausstellungen dazu, aber warum sollte ein privates Unternehmen das Geld ein zweites Mal in eine Region stecken nachdem es beim ersten Mal dort rausgeschmissen und enteignet wurde?
Ich empfinde das als ein (mal wieder) überhöhtes Anspruchsdenken. Die Tätärää hat Entscheidungen getroffen, die nun einmal jetzt Auswirkungen haben. Seit 1990 zahlen WIR ALLE für diese Entscheidungen, und wenn es manchen heute immer noch nicht genug ist fehlt mir das Verständnis.
LG
Dennie