Zündschloss-Rückruf: Zahl der Toten steigt

GM bestätigt: Es gab mindestens 19 Tote

verfasst am Tue Sep 16 12:56:22 CEST 2014

Wie viele Menschen durch die defekten Zündschlösser in GM-Modellen ums Leben kamen, ist unklar. Klar ist: Es sind mehr als die 13, von denen der Hersteller lange sprach.

Durch die defekten Zündschlösser in mehreren GM-Modellen starben in den USA mindestens 19 Menschen
Quelle: dpa/Picture Alliance

Detroit/USA – Die defekten Zündschlösser in diversen GM-Modellen haben deutlich mehr Todesopfer gefordert, als der Autobauer bislang zugeben wollte. Monatelang haben die Amerikaner von 13 tödlich Verunglückten gesprochen. Nun gibt GM zu: Es waren mindestens 19. Und das ist wohl erst der Anfang.

"Es werden weitere Todesfälle hinzukommen"

Der GM-Kompensationsfonds für Verunglückte und deren Angehörige hat bislang Entschädigungsforderungen für 125 Todes- und 320 Verletzungsfälle erhalten. Das geht aus einem am Montag veröffentlichten Bericht hervor. 31 Mal hat der Hersteller bislang eine Entschädigung zugesichert, bei 19 davon geht es um tödlich verunglückte Menschen.

Ein Großteil der Forderungen wird jedoch noch geprüft. Laut Kenneth Feinberg, dem zuständigen Anwalt des Konzerns, sind bislang weniger als ein Dutzend Anträge abgelehnt worden. "Natürlich werden weitere zu entschädigende Todesfälle hinzukommen, wie viele - das ist pure Spekulation", sagte er. Die Familien der Opfer sollen eine Million Dollar erhalten, zudem eine Pauschale für entgangene zukünftige Einnahmen und jeweils 300.000 Dollar pro Ehepartner und Hinterbliebenem.

Entschädigungssumme kann auf 600 Millionen Dollar steigen

Erst Ende Juli hatte der Opel-Mutterkonzern 400 Millionen Dollar für Entschädigungen zur Seite gelegt. Die benötigte Summe könne letztlich aber auf 600 Millionen Dollar ansteigen, teilte GM damals mit. Die Schätzungen seien mit großen Unsicherheiten behaftet.

GM-Ingenieure hatten etwa ein Jahrzehnt lang Anzeichen für Mängel bei 2,6 Millionen Kompaktwagen ignoriert. Die Zündschlüssel konnten bei voller Fahrt in die "Aus"-Position zurückspringen. Der Skandal hatte die GM-Chefin Mary Barra dazu veranlasst, Fahrzeuge des Konzerns systematisch auf Fehler hin zu untersuchen.