100 Jahre liegen zwischen diesen beiden Autos. Der Rolls-Royce Silver Ghost stammt von 1913, der hellblaue Ghost ist nagelneu. Wir haben beide miteinander verglichen.
Alter vor Technik - hier fährt der Rolls-Royce Silver Ghost von 1913 vor der Centenary Edition von 2013
Quelle: Rolls-Royce
Von MOTOR-TALK-Reporter Wolfgang Gomoll
Wien - Das Starten des Silver Ghost ist eine liebenswerte wie schweißtreibende Prozedur. Mit einer kleinen Kurbel drehe ich so lange, bis der Motor anspringt. Bis der Siebenliter-Sechszylinder seine Betriebstemperatur erreicht hat, vergehen einige Minuten. Um die Prozedur abzukürzen, schiebe ich zwei Bretter vor den Kühlergrill. Zack, läuft der uralte Motor auf Temperatur.
Wie langweilig sind dagegen Autos der Neuzeit, selbst wenn sie Ghost heißen. Ein kurzer Dreh und der V12 mit 570 PS erwacht zum Leben. Kein Schweiß, keine Liebe.
Instrument wie aus Nemos Nautilus
Die Instrumente des alten Ghost scheinen von Nemos Nautilius zu stammen
Quelle: Rolls-Royce
Der klassische Rolls-Royce Apline-Trial Ghost, der „Radley-Car“ genannt wird, macht das Autofahren zum puristischen Erlebnis. Vor allem muss ich mich erst einmal an meinen betagten Untersatz gewöhnen und all den Schnickschnack von modernen Hightech-Autos vergessen. Digitaler Tacho? Fehlanzeige. Bordcomputer? Wo denkt Ihr hin? Die analogen Instrumenten befinden sich teilweise im Fußraum des Autos und sehen allesamt so aus, als stammten sie von Kapitän Nemos Nautilus.
In dem alten Ghost sitze ich nicht, nein, ich throne wie auf einem urigen Fuhrwerk. Nur, dass vorn statt eines Sechsspänners ein Sechszylinder für Vortrieb sorgt. Angefahren wird im zweiten Gang. Drehzahlen? Unnötig. Natürlich gibt es keine Lenkkraftverstärkung. Brauche ich bei den extrem dünnen Reifen aber auch nicht.
Der Motor schnurrt gemütlich
Beim Bewegen des hundertjährigen Automobils fühle ich mich erhaben. Das liegt an der Aura, die in dieser Form heute kein Automobil mehr besitzt. Der 50-PS-Motor schnurrt gemütlich vor sich hin. Theoretisch könnte ich auf 100 km/h beschleunigen. Doch zu dem hellblauen Klassiker passt eine entspannte Gangart viel besser.
Schalten und Bremsen sind im 1913er-Ghost ein Abenteuer, weil beide Vorgänge miteinander verbunden sind. Vorne gibt es gar keine Bremsen und hinten nur Trommeln. Und diese haben mit dem Wagen ihre liebe Mühe. Am besten verzögere ich mit der Handbremse außen am Auto. Trete ich die Kupplung, wird eine weitere Bremse aktiviert, die für eine kleine, aber feine Verzögerung dosiert ist.
100 Jahre hinterher und dennoch voraus - der neue Ghost fährt hier voran
Quelle: Rolls-Royce
Zum Gang einlegen muss ich einen kleinen Hebel am Gangstock ziehen. Die riesige Kupplung selbst ist mit einem groben, sehr widerstandsfähigen Stoff bezogen.
Im Gegensatz zum Modell des Jahres 1912, mit dem James Radley am Katschbergpass scheiterte, verfügt der Alpine-Trail Ghost von 1913 über vier besser gespreizte, kürzer übersetzte Gänge, die sich konventionell einlegen lassen: Kupplungspedal drücken, Hebel am Gangstock ziehen und letzteren in die entsprechende Gasse der H-Viergangschaltung legen.
Doppelt so viele Gänge
Diese Prozedur ist beim modernen Rolls-Royce Ghost natürlich passé. Wie beim Urahn sorgt ein ZF-Getriebe für den passenden Vortrieb, allerdings mit doppelt so vielen Gängen und vollautomatisch. Auch die Instrumente sind komplett anders.
Ich muss gar nicht so genau hinschauen, um die Verwandtschaft mit dem BMW-Siebener zu erkennen. Das geht beim Display in der Mittelkonsole los, setzt sich bei der Navi-Software und der an das iDrive angelehnten Menüführung fort und endet bei den schicken, durchsichtigen Plexiglas-Favoritentasten.
Der Rolls-Royce Ghost hat einen 570 PS starken V12 unter der Haube
Quelle: Rolls-Royce
Die Verarbeitung des Interieurs und die feinen Materialien sind typisch Rolls-Royce. Dass der Motor ebenfalls aus München stammt, mag den eingefleischten „The-Times-Leser“ über die vergangene Pracht des Empire und den Verlust britischer Status-Symbole lamentieren lassen. Aber ein Nachteil ist das sicher nicht. Im Gegenteil: Die 570 PS starke Bayern-Power schiebt den gut 2,4 Tonnen schweren Briten kräftig nach vorn, sodass jeder Tritt aufs Gas eine Wonne ist.
Genau wie sein Vorfahre lässt sich auch der Rolls-Royce Ghost des Jahres 2013 souverän steuern, ohne Anstrengung. Zumindest so lange, bis es zum ersten Mal flott in die Kurve geht. Denn hierbei bremsen spürbare Wank- und Rollbewegungen den Vorwärtsdrang des 5,40 Meter langen Luxusdampfers deutlich aus.
Auch bei der Kühlerfigur gibt es einen großen Unterschied zwischen den beiden Brüdern: Der moderne Ghost versenkt die Spirit-of-Ecstasy-Statue auf Knopfdruck im Kühlergrill, damit Souvenirjäger nicht zugreifen können. Apropos zuschlagen: Der moderne Ghost ist ab 265.000 Euro zu haben, sein Urahn ist mehrere Millionen Euro wert.
Quelle: MOTOR-TALK
Rolls-Royces berühmte Kühlergrillfigur ist nun auch im Innenraum zu finden
Quelle: Rolls-Royce
Am Steuer des Rolls-Royce Ghost Centenary Edition: MT-Reporter Wolfgang Gomoll
Quelle: Rolls-Royce
In flotten Kurven kommt der Rolls-Royce Ghost ins Wanken
Quelle: Rolls-Royce
Ansonsten fährt sich der 2,4-Tonner souverän und ohne Anstrengung ("effortless")
Quelle: Rolls-Royce
Ein tolles Fahrgefühl darf man bei 265.000 Euro aber auch erwarten
Quelle: Rolls-Royce
Die Instrumente des Rolls-Royce Ghost Centenary Edition
Quelle: Rolls-Royce
Im neuen Ghost glänzen Metall und das lackierte Holz um die Wette
Quelle: Rolls-Royce
Der Rolls-Royce Ghost hat einen 570 PS starken V12 unter der Haube
Quelle: Rolls-Royce
Trotz seiner Länge von 5,40 Metern kann man auch mit dem Ghost durch enge Gassen fahren
Quelle: Rolls-Royce
Der Rolls-Royce Ghost Centenary Edition mit edler Analoguhr
Quelle: Rolls-Royce
100 Jahre liegen zwischen diesen beiden Autos
Quelle: Rolls-Royce
In diesem Rolls sitzt man nicht, man thront
Quelle: Rolls-Royce
Die Instrumente des 1913er-Ghost
Quelle: Rolls-Royce
100 Jahre hinterher und dennoch voraus - der neue Ghost fährt hier voran
Quelle: Rolls-Royce
Im Gegensatz zu diesen Modellen sind heutige Autos langweilig
Quelle: Rolls-Royce
Bei den alten Autos muss noch richtig gearbeitet werden
Quelle: Rolls-Royce
Die Instrumente des alten Ghost scheinen von Nemos Nautilius zu stammen
Quelle: Rolls-Royce
Hätte ich die richtige Kohle gäbs sowiso nur 2 Autohersteller die mein Auto herstellen. Rolls Royce und Bentley. Für mich die absoluten Überautos. Die Hingucker auf jeden Fall. Mercedes und Co. hätten bei mir da keine Chance. Hatte am Anfang der Woche einen Ghost längere Zeit auf der Autobahn bei Brüssel beobachtet. Einfach nur Traumhaft.....
Die Aussenfarbe des hier abgebildeten Rolls-Royce Ghost ist allerdings die absolute Katastrophe...😱
jennss
Tolle Farbe! 😊
j.
metronaut
Das mit der Aura trifft es ganz gut, die hat der 1913er spürbar.
Aber Autos haben es heute wirklich schwer, Perfektion ist schon fast Standard, zuviel Luxus hingegen schnell obszön.
Wenn man dann noch so eine langweilige aber dennoch aufdringliche Nasenbär-Front wie der 2013er hat, wird es eben schwierig.
Die Seitenlinie vom Ghost ist mal richtig elegant *-*
PS-Schnecke40066
Zitat:
Schalten und Bremsen sind im 1913er-Ghost ein Abenteuer, weil beide Vorgänge miteinander verbunden sind. Vorne gibt es gar keine Bremsen und hinten nur Trommeln.
Jetzt noch mal zum mitschreiben. Es läuft ein Reh auf die Fahrbahn. Der Fahrer des 1913er Ghost bremst mit den hinteren Trommeln, Arsch kommt rum, Straßengraben, Überschlag, Insassen Matsch.
Kann man sich so eine Notbremsung vorstellen oder läuft das noch anders?
Nein, ich habs, es GIBT gar keine Notbremsung, sondern nur ein sanftes, dosierbares Ausrollen, und Wild wird mit den riesigen Blattfedern aufgespießt und vom Personal am Fahrtziel gleich weiterverarbeitet.
Batterietester5645
Zitat:
Original geschrieben von Maurer-Porsche
Jetzt noch mal zum mitschreiben. Es läuft ein Reh auf die Fahrbahn. Der Fahrer des 1913er Ghost bremst mit den hinteren Trommeln, Arsch kommt rum, Straßengraben, Überschlag, Insassen Matsch.
Kann man sich so eine Notbremsung vorstellen oder läuft das noch anders?
Nein, ich habs, es GIBT gar keine Notbremsung, sondern nur ein sanftes, dosierbares Ausrollen, und Wild wird mit den riesigen Blattfedern aufgespießt und vom Personal am Fahrtziel gleich weiterverarbeitet.
Mit überschaubaren 50-60km/h ist das Risiko wohl nicht der Rede wert 😉 Auf die Autobahn wird der wohl sowieso nie kommen, ich bezweifle überhaupt das der mehr als 100km im Jahr fährt.
Als Alltagsauto ist sowas natürlich undenkbar, dagegen ist der Seilzugbremsenkäfer ja ein sicheres Bollwerk.
Mir gefällt der 1913er ziemlich gut, mit sowas altem zu fahren muss ein krasses Gefühl sein. Der neue dagegen reizt mich null, erst recht nicht in dieser Farbe.
Multimeter21797
Zitat:
Original geschrieben von Maurer-Porsche
Zitat:
Schalten und Bremsen sind im 1913er-Ghost ein Abenteuer, weil beide Vorgänge miteinander verbunden sind. Vorne gibt es gar keine Bremsen und hinten nur Trommeln.
Jetzt noch mal zum mitschreiben. Es läuft ein Reh auf die Fahrbahn. Der Fahrer des 1913er Ghost bremst mit den hinteren Trommeln, Arsch kommt rum, Straßengraben, Überschlag, Insassen Matsch.
Kann man sich so eine Notbremsung vorstellen oder läuft das noch anders?
Nein, ich habs, es GIBT gar keine Notbremsung, sondern nur ein sanftes, dosierbares Ausrollen, und Wild wird mit den riesigen Blattfedern aufgespießt und vom Personal am Fahrtziel gleich weiterverarbeitet.
1913 waren die Bremssysteme des Rolls schon weit vorn mit dabei. Die Zusatzbremse, die der Autor fürs feine Dosieren beschrieb, wirkte übrigens auf die Kardanwelle :-) Es waren zwei Bremsbacken, die mit speziellen Hartleder beschlagen wurden.
Der legendäre Itala mit 14 Litern Hubraum, Schiebermotor, wurde in der Zivilversion 1912 an die Königshäuser und Industriebarone verkauft. Er verfügte NUR über eine Bremse, die auf die Kardanwelle wirkte und eine Handhebelbremse, die das linke Hinterrad bremste. Der fuhr aber schon deutlich über 100 Km/h. In einem Test ergab sich aus 100 km/h ein Bremsweg zwischen 500 und 700 Metern. Es kam auf die Kraft des Chauffeurs an....
Der Rolls kratze auch an den 100 Km/h rum und war mit einem Bremsweg von ungefähr 200 Metern schon ein gant heißer Tipp in jenen Tagen.
Wie hier einer meinte: Die fuhren meist 50 bis 60 km/h und da ist das Risiko begrenzt....
Also ich durfte mal Fahrzeuge aus dieser Epoche bewegen. 50 km/h sind schon was für Männer ohne Nerven. Das Lenkrad ist nur schwer zu halten. Es gab noch keine Ausgleiche, STabi's oder gar eine Dämpfung! Daher auch die genial gepolsterten Sitze...ohne diese ginge gar nichts.
Schalten war noch ein Kraftakt und nur in bestimmten Drehzahlbereichen möglich. Das Anfahren wurde aber schon mit einer Lederkonuskupplung erleichtert.
50 Km/H sind dann auch auf abgesterrten Landstraßen plötzlich sauschnell, wenn eine Kurve auftaucht, die man mit dem Auto höchstens mit 35 durchfahren kann; aber man hat nur noch 30 Meter bis man in der Kurve drin ist und bräuchte aber 80 bis 100 Meter um runterzubremsen. Man darf auch nicht übersehen: Es gab damals fast keine Asphaltstraßen. Kopfsteinpflaster war quasi überall!
So muss man sich das vorstellen. Also die Leute damals waren schon hart gesotten, wenn sie sogar lange Reisen mit diesen Automobilen unternahmen. Echte Pioniere eben und von der Begeisterung fürs Fahren und der Technik dahinter derart fasziniert, dass sie nicht mehr davon ab ließen und so den Weg zur Massenmotorisierung ebneten.
Heute abend einfach mal ein Glas auf diese Altvorderen erheben und sich freuen wie locker das heute für uns alles geworden ist.
Das auch die Vorderräder Bremsen bekamen, kam erst ab 1924, entweder wurde die Kardanwelle oder die Hinterräder per Trommel mit Seilzug gebremst, oder es kamen Bremsbänder zur Hinterachse zum Einsatz, die per Hebel gepannt wurden.
Die Scheibenbremse in der Kardanwelle kam erst in den 1930er Jahren.
Auch mit nur gebremster Hinterachse sind die jeweils gültigen gesetzl. Bestimmungen einzuhalten.
Das Ganze ist nur etwas gewöhnungsbedürfig, mit simpler Mechanik, die unsere Ur- und Ururgroßväter im Griff hatten, sind heutige High-Tech Freaks gnadenlos überfordert.
Nicht nur die Bremse erforderte Gefühl im Bremsfuß, auch die manuelle Zündverstellung erforderte gutes Feingefühl in den Fingerspitzen.
Twinsparks hatte der Alte, ich glaube, der neue beleuchtet jeden Zylinder mit nur einer Kerze.
Zurück zum Thema, das Treffen der Generationen ist genial, auch die farbliche Abstimmung passt, obwohl die Haube des Urenkels lackiert, und kein poliertes Metall sein dürfte.
Mark-86
Zitat:
Original geschrieben von Maurer-Porsche
Zitat:
Schalten und Bremsen sind im 1913er-Ghost ein Abenteuer, weil beide Vorgänge miteinander verbunden sind. Vorne gibt es gar keine Bremsen und hinten nur Trommeln.
Jetzt noch mal zum mitschreiben. Es läuft ein Reh auf die Fahrbahn. Der Fahrer des 1913er Ghost bremst mit den hinteren Trommeln, Arsch kommt rum, Straßengraben, Überschlag, Insassen Matsch.
Kann man sich so eine Notbremsung vorstellen oder läuft das noch anders?
Ich bin schon öfter Fahrzeuge aus der Epoche, früher und später gefahren, auch schon Silverghost...
Ich hatte noch kein Reh auf der Straße, die laufen auch nicht so oft vor einen...
Problematischer sind eher andere Autofahrer, die einen Krampfhaft überholen und dann vor einem bremsen...
Da guckst du dann ziemlich sparsam... Da gibst du alles an Bremsen was du hast, ziehst die Bremsmechanik lang und schaust halt, wo Platz ist, wo du vorbei kannst, mehr kannst du da nicht tun...
Ghost bin ich aber auch nur ein mal gefahren, ich fand den für 1913 unheimlich modern, vor allem hat der ein Gaspedal usw. gehabt...
Ich bin viel Kompressorenmercedes gefahren, da hast du Handgas, und son 6 Liter Benzinmotor reagiert da auch eher wie ein alter Dieselmotor... Der den ich regelmäßig gefahren bin, hatte 2,4 oder 2,7 Tonnen Leergewicht, 4 Trommelbremsen mit Seilzug, Handbremse (mit Seilzug) und erreicht mit der Betriebsbremse eine max. Verzögerung von 2,5m / Sekunde...
Wenn du da "Notbremsen" musst, wg. anderen Verkehrsteilnehmern, dann schmeißt du das Handgas raus, trittst das Betriebsbremspedal komplett bis auf den Boden, weil die Meterlangen Stahlseile darunter sich nur lang ziehen, reißt die Handbremse rein und wenn du dann noch nerven hast, schaltest du bei dem Manöver noch Gewaltvoll runter und schaust zu, dass es langt...
Wenn du in eine Kurve fährst, wählst du die Geschwindigkeit am Gashebel vor, der rastet sowieso ein, und dann brauchst du beide Beine um dich in der Karosserie ab zu stützen und 2 dicke Arme zum lenken. Da solltest du vorher die nötige Geschwindigkeit richtig gewählt haben, vor allem aber nicht zu langsam, sonst flippen die Verkehrsteilnehmer hinter dir aus und fahren beim Versuch dich rechts ohne Fahrspur zu überholen in den Graben (kein Witz, selbst erlebt) und auf keinen Fall zu schnell, denn in der Kurve brauchst du beide Hände um das Lenkrad rum zu ziehen, da ist es kaum mehr möglich, "gas" weg zu nehmen...
Die Bremsleistungen dieser Fahrzeuge sind so gering, da bricht nix aus...
Das tolle an den Kardanwellenbremsen ist, vor allem wenn die hinterm Getriebe sitzen, dass die meistens eh voll Öl sind und nicht bremsen...
Achja, ich erinnere mich.
59er Auto, damals noch auf X-Rahmen, (zum Glück) nicht restauriert, sondern unter dem für die Aufnahme frisch aufgetragenen Lack ziemlich verwest (siehe rotbraune Wolken), dann noch Motor und Getriebe entfernt damit er sich spektakulärer verformt.
Die dumme Masse frissts schon.
Trennschleifer49083
Bin den neuen Ghost gefahren, und es war absolut genial!!
Das gibt dem "Autofahren" eine neue Dimension! Ist mit nichts vergleichbar, was ich bis dato gefahren bin. S-Klasse, 7er, Jaguar, grosse Caddys, usw. sind meilenweit von diesem Fahrgefühl entfernt.
Das ganze Ambiente, das Gefühl drin zu sitzen und zu fahren... einfach toll!!
Zur Farbe im Test... 😱
Ist aber als angleich zum "alten" genommen worden... von dem her verständlich...
Aber in two-tone, brown-silver würde ich ihn nehmen. 😆
Hätte ich die richtige Kohle gäbs sowiso nur 2 Autohersteller die mein Auto herstellen. Rolls Royce und Bentley. Für mich die absoluten Überautos. Die Hingucker auf jeden Fall. Mercedes und Co. hätten bei mir da keine Chance. Hatte am Anfang der Woche einen Ghost längere Zeit auf der Autobahn bei Brüssel beobachtet. Einfach nur Traumhaft.....
Die Aussenfarbe des hier abgebildeten Rolls-Royce Ghost ist allerdings die absolute Katastrophe...😱
Tolle Farbe! 😊
j.
Das mit der Aura trifft es ganz gut, die hat der 1913er spürbar.
Aber Autos haben es heute wirklich schwer, Perfektion ist schon fast Standard, zuviel Luxus hingegen schnell obszön.
Wenn man dann noch so eine langweilige aber dennoch aufdringliche Nasenbär-Front wie der 2013er hat, wird es eben schwierig.
Die Seitenlinie vom Ghost ist mal richtig elegant *-*
Jetzt noch mal zum mitschreiben. Es läuft ein Reh auf die Fahrbahn. Der Fahrer des 1913er Ghost bremst mit den hinteren Trommeln, Arsch kommt rum, Straßengraben, Überschlag, Insassen Matsch.
Kann man sich so eine Notbremsung vorstellen oder läuft das noch anders?
Nein, ich habs, es GIBT gar keine Notbremsung, sondern nur ein sanftes, dosierbares Ausrollen, und Wild wird mit den riesigen Blattfedern aufgespießt und vom Personal am Fahrtziel gleich weiterverarbeitet.
Mit überschaubaren 50-60km/h ist das Risiko wohl nicht der Rede wert 😉 Auf die Autobahn wird der wohl sowieso nie kommen, ich bezweifle überhaupt das der mehr als 100km im Jahr fährt.
Als Alltagsauto ist sowas natürlich undenkbar, dagegen ist der Seilzugbremsenkäfer ja ein sicheres Bollwerk.
Mir gefällt der 1913er ziemlich gut, mit sowas altem zu fahren muss ein krasses Gefühl sein. Der neue dagegen reizt mich null, erst recht nicht in dieser Farbe.
1913 waren die Bremssysteme des Rolls schon weit vorn mit dabei. Die Zusatzbremse, die der Autor fürs feine Dosieren beschrieb, wirkte übrigens auf die Kardanwelle :-) Es waren zwei Bremsbacken, die mit speziellen Hartleder beschlagen wurden.
Der legendäre Itala mit 14 Litern Hubraum, Schiebermotor, wurde in der Zivilversion 1912 an die Königshäuser und Industriebarone verkauft. Er verfügte NUR über eine Bremse, die auf die Kardanwelle wirkte und eine Handhebelbremse, die das linke Hinterrad bremste. Der fuhr aber schon deutlich über 100 Km/h. In einem Test ergab sich aus 100 km/h ein Bremsweg zwischen 500 und 700 Metern. Es kam auf die Kraft des Chauffeurs an....
Der Rolls kratze auch an den 100 Km/h rum und war mit einem Bremsweg von ungefähr 200 Metern schon ein gant heißer Tipp in jenen Tagen.
Wie hier einer meinte: Die fuhren meist 50 bis 60 km/h und da ist das Risiko begrenzt....
Also ich durfte mal Fahrzeuge aus dieser Epoche bewegen. 50 km/h sind schon was für Männer ohne Nerven. Das Lenkrad ist nur schwer zu halten. Es gab noch keine Ausgleiche, STabi's oder gar eine Dämpfung! Daher auch die genial gepolsterten Sitze...ohne diese ginge gar nichts.
Schalten war noch ein Kraftakt und nur in bestimmten Drehzahlbereichen möglich. Das Anfahren wurde aber schon mit einer Lederkonuskupplung erleichtert.
50 Km/H sind dann auch auf abgesterrten Landstraßen plötzlich sauschnell, wenn eine Kurve auftaucht, die man mit dem Auto höchstens mit 35 durchfahren kann; aber man hat nur noch 30 Meter bis man in der Kurve drin ist und bräuchte aber 80 bis 100 Meter um runterzubremsen. Man darf auch nicht übersehen: Es gab damals fast keine Asphaltstraßen. Kopfsteinpflaster war quasi überall!
So muss man sich das vorstellen. Also die Leute damals waren schon hart gesotten, wenn sie sogar lange Reisen mit diesen Automobilen unternahmen. Echte Pioniere eben und von der Begeisterung fürs Fahren und der Technik dahinter derart fasziniert, dass sie nicht mehr davon ab ließen und so den Weg zur Massenmotorisierung ebneten.
Heute abend einfach mal ein Glas auf diese Altvorderen erheben und sich freuen wie locker das heute für uns alles geworden ist.
Wegen der Diskussion...
Tja..
autsch!
http://www.youtube.com/watch?v=xtxd27jlZ_g
Das auch die Vorderräder Bremsen bekamen, kam erst ab 1924, entweder wurde die Kardanwelle oder die Hinterräder per Trommel mit Seilzug gebremst, oder es kamen Bremsbänder zur Hinterachse zum Einsatz, die per Hebel gepannt wurden.
Die Scheibenbremse in der Kardanwelle kam erst in den 1930er Jahren.
Auch mit nur gebremster Hinterachse sind die jeweils gültigen gesetzl. Bestimmungen einzuhalten.
Das Ganze ist nur etwas gewöhnungsbedürfig, mit simpler Mechanik, die unsere Ur- und Ururgroßväter im Griff hatten, sind heutige High-Tech Freaks gnadenlos überfordert.
Nicht nur die Bremse erforderte Gefühl im Bremsfuß, auch die manuelle Zündverstellung erforderte gutes Feingefühl in den Fingerspitzen.
Twinsparks hatte der Alte, ich glaube, der neue beleuchtet jeden Zylinder mit nur einer Kerze.
Zurück zum Thema, das Treffen der Generationen ist genial, auch die farbliche Abstimmung passt, obwohl die Haube des Urenkels lackiert, und kein poliertes Metall sein dürfte.
Ich bin schon öfter Fahrzeuge aus der Epoche, früher und später gefahren, auch schon Silverghost...
Ich hatte noch kein Reh auf der Straße, die laufen auch nicht so oft vor einen...
Problematischer sind eher andere Autofahrer, die einen Krampfhaft überholen und dann vor einem bremsen...
Da guckst du dann ziemlich sparsam... Da gibst du alles an Bremsen was du hast, ziehst die Bremsmechanik lang und schaust halt, wo Platz ist, wo du vorbei kannst, mehr kannst du da nicht tun...
Ghost bin ich aber auch nur ein mal gefahren, ich fand den für 1913 unheimlich modern, vor allem hat der ein Gaspedal usw. gehabt...
Ich bin viel Kompressorenmercedes gefahren, da hast du Handgas, und son 6 Liter Benzinmotor reagiert da auch eher wie ein alter Dieselmotor... Der den ich regelmäßig gefahren bin, hatte 2,4 oder 2,7 Tonnen Leergewicht, 4 Trommelbremsen mit Seilzug, Handbremse (mit Seilzug) und erreicht mit der Betriebsbremse eine max. Verzögerung von 2,5m / Sekunde...
Wenn du da "Notbremsen" musst, wg. anderen Verkehrsteilnehmern, dann schmeißt du das Handgas raus, trittst das Betriebsbremspedal komplett bis auf den Boden, weil die Meterlangen Stahlseile darunter sich nur lang ziehen, reißt die Handbremse rein und wenn du dann noch nerven hast, schaltest du bei dem Manöver noch Gewaltvoll runter und schaust zu, dass es langt...
Wenn du in eine Kurve fährst, wählst du die Geschwindigkeit am Gashebel vor, der rastet sowieso ein, und dann brauchst du beide Beine um dich in der Karosserie ab zu stützen und 2 dicke Arme zum lenken. Da solltest du vorher die nötige Geschwindigkeit richtig gewählt haben, vor allem aber nicht zu langsam, sonst flippen die Verkehrsteilnehmer hinter dir aus und fahren beim Versuch dich rechts ohne Fahrspur zu überholen in den Graben (kein Witz, selbst erlebt) und auf keinen Fall zu schnell, denn in der Kurve brauchst du beide Hände um das Lenkrad rum zu ziehen, da ist es kaum mehr möglich, "gas" weg zu nehmen...
Die Bremsleistungen dieser Fahrzeuge sind so gering, da bricht nix aus...
Das tolle an den Kardanwellenbremsen ist, vor allem wenn die hinterm Getriebe sitzen, dass die meistens eh voll Öl sind und nicht bremsen...
Achja, ich erinnere mich.
59er Auto, damals noch auf X-Rahmen, (zum Glück) nicht restauriert, sondern unter dem für die Aufnahme frisch aufgetragenen Lack ziemlich verwest (siehe rotbraune Wolken), dann noch Motor und Getriebe entfernt damit er sich spektakulärer verformt.
Die dumme Masse frissts schon.
Bin den neuen Ghost gefahren, und es war absolut genial!!
Das gibt dem "Autofahren" eine neue Dimension! Ist mit nichts vergleichbar, was ich bis dato gefahren bin. S-Klasse, 7er, Jaguar, grosse Caddys, usw. sind meilenweit von diesem Fahrgefühl entfernt.
Das ganze Ambiente, das Gefühl drin zu sitzen und zu fahren... einfach toll!!
Zur Farbe im Test... 😱
Ist aber als angleich zum "alten" genommen worden... von dem her verständlich...
Aber in two-tone, brown-silver würde ich ihn nehmen. 😆