Sherp ATV: Russischer Amphibien-Geländewagen

Dieser Russe bricht das Eis

Constantin Bergander

verfasst am Tue Feb 09 18:51:53 CET 2016

Dieses Auto nimmt den Begriff „All Terrain Vehicle“ wörtlich: Das Sherp ATV fährt mit 44,3 PS tatsächlich durch jedes Gelände, sogar durch Wasser.

Dieses Auto besteht fast nur aus Rädern: Sherp ATV
Quelle: Sherp via YouTube

St. Petersburg/Russland – Dieses Ding ist mehr Panzer als Auto. Denn im Sherp ATV gibt es fast nichts, was man weglassen könnte. Und weil eine Lenkung bei 1,60 Meter Reifendurchmesser ziemlich viel Platz wegnehmen würde, kommt die gar nicht erst ins Auto. Der Sherp lenkt so ähnlich wie ein Kettenfahrzeug: Er blockiert die kurveninneren Räder und dreht auf der Stelle.

Das Prinzip hinter diesem Auto stammt von Alexei Garagashyan. Der Erfinder hat das Konzept schon vor zwei Jahren vorgestellt. Jetzt will er den Sherp auf der Jagd- und Fischereimesse in Moskau vorstellen.

Sherp ATV: Vier Räder und ein bisschen Stahl

Russian Standard, crushed ice: Der Sherp kann schwimmen
Quelle: Sherp
Trotz seiner riesigen, selbst aufblasenden Niederdruckreifen wiegt der Sherp (ohne Flüssigkeiten) gerade einmal 1,3 Tonnen. Er ist kaum länger als zwei Räder hintereinander (3,40 m), aber 2,54 Meter breit und 2,30 Meter hoch. In seinem Stahlrahmen stecken ein 1,5-Liter-Vierzylinder-Diesel mit 44,3 PS und ein Fünfgang-Schaltgetriebe. Die Kraft gelangt mit Zahnrädern und Ketten an die Räder. Fahrer und Beifahrer bekommen einen Anschnallgurt, dahinter ist Platz für vier Personen oder eine Tonne Ladung.

Wirklich schnell wird das Ungetüm natürlich nicht. 45 km/h schafft das Motörchen, kaum genug für eine Ortschaft. Dafür überrollt er 60 Zentimeter hohe Hindernisse. Und schafft Böschungswinkel, von denen SUV nur träumen: 35 Grad sind für den ATV kein Problem.

Dabei fährt er tatsächlich verhältnismäßig sparsam. Der Hersteller gibt an, das ATV verbrauche zwei bis drei Liter Diesel pro Stunde – abhängig vom Offroad-Anteil. Nach 50 Betriebsstunden steht eine Motorwartung an.

Ab 65.000 US-Dollar, Radkappen inklusive

Sherp bietet den Allradler für 65.000 US-Dollar an. Serienmäßig gibt es eine Ladeflächenabdeckung aus Stoff, robusten Lack, einen 58-Liter-Tank, einen Überrollbügel, ein automatisches Schmiersystem für die Ketten, zwei Batterien, eine Heizung und Radkappen. Die Luxus-Version „Kung“ kostet 5.000 US-Dollar mehr und hat Flügeltüren und ein variables Interieur an Bord.

Durch seine riesigen Räder kann der Sherp sogar im Wasser fahren, bis zu 6 km/h schnell. Ein erstes Werbevideo zeigt zwei Exemplare auf Schnee, Eis und im See.

Der Offroader kostet 65.000 bis 70.000 US-Dollar
Quelle: Sherp
Die riesigen Niederdruckreifen können selbstständig den Druck regulieren
Quelle: Sherp via YouTube
Russian Standard, crushed ice: Der Sherp kann schwimmen
Quelle: Sherp
Eine Lenkung gibt es nicht, der Sherp dreht wie ein Panzer
Quelle: Sherp
Für Fahrer und Beifahrer gibt es im Sherp Sicherheitsgurte
Quelle: Sherp
Riesiger Böschungswinkel, kleiner Motor: Der Sherp schafft 35 Prozent Steigung
Quelle: Sherp
Im Sherp arbeitet ein 1,5-Liter-Diesel mit 44,3 PS. Ein Handschaltgetriebe leitet die Kraft über Ketten und Zahnräder an alle Räder
Quelle: Sherp