Audi A1 Sportback (2018): Sitzprobe, Preis, Motoren, Bilder

Der neue Audi A1 guckt ganz böse

Constantin Bergander

verfasst am Mon Jun 18 18:00:41 CEST 2018

Was der Audi A1 schon immer war: ein flotter Kleinwagen. Was er nun wird: größer, moderner, digitaler und vollständig dieselfrei. Sitzprobe im kleinen Fünftürer.

Ganz schön grimmig: Böse Front am neuen Audi A1, hier mit optionalem S-Line-Paket
Quelle: Audi

Ingolstadt – Die Woche beginnt unangenehm für Audi. Markenchef Rupert Stadler wurde im Rahmen des Diesel-Skandals verhaftet. Bilder des neuen A1 verbreiteten sich zwei Tage zu früh im Internet. Audi zog deshalb das Debüt des neuen A1 vor. Der passt gerade sehr gut, denn im neuen Kleinwagen gibt es keine Dieselmotoren.

Dabei wäre ein Selbstzünder im A1 technisch kein Problem. Seine neue Plattform („MQB A0“) bietet ausreichend Platz für Motor und Abgasreinigung. Die Kundschaft des vergleichsweise teuren A1 würde den Aufpreis wohl bezahlen. Audi streicht trotzdem alle Selbstzünder. Benziner seien mittlerweile sparsam genug, findet der Hersteller. Außerdem spart es Entwicklungsaufwand.

Gleiches gilt für die Karosserieformen des A1. Das neue Modell wird nicht als Dreitürer angeboten. Audi schreibt nur noch den A1 Sportback mit fünf Türen in die Preisliste. Die Konzernbrüder und Plattformzwillinge Seat Ibiza und VW Polo gaben diesen Weg im vergangenen Jahr vor. Den Skoda Fabia gibt es generell nur mit fünf Türen.

Audi A1: Böses Gesicht, größerer Innenraum

Die kleine Hutze unter der Haube gehört zur S-Line-Ausstattung. Ebenfalls dabei: großer Spoiler hinten, breite Seitenschweller
Quelle: Audi
Zum Modellwechsel blickt der Audi A1 böser als bisher. Außerdem wächst er um drei Zentimeter in der Länge und reißt damit die 4,0-Meter-Marke. Damit zählt er mittlerweile trotzdem zu den kurzen Autos im Segment. In der Breite ändert sich gegenüber dem Vorgänger nichts (1,74 m), nach oben wird er marginal flacher.

Trotz seiner neuen Größe bleibt er konzernintern der Kleinste im Segment. Vorn sitzen Erwachsene bequem, hinten wird es eng an Kopf und Knien. Der Kofferraum des A1 wächst auf um 65 auf 335 Liter Volumen. Mit umgeklappten Sitzen schluckt der A1 bis zu 1.090 Liter Ladung.

Platz war noch nie der Schwerpunkt des Audi A1. Beim teuren Premium-Kleinwagen geht es eher um Design und Technik. Beides war zuletzt etwas angestaubt. Generation eins war acht Jahre lang auf dem Markt, das Infotainment stammte im Prinzip aus dem Jahr 2002. Der Nachfolger wird nun deutlich moderner.

Virtual Cockpit serienmäßig, Infotainment optional

Neues Infotainment im Audi A1: Digitale Instrumente serienmäßig, zweites Display optional
Quelle: Audi
Audi baut serienmäßig digitale Instrumente in den Kleinwagen. Das „Virtual Cockpit“ hat im A1 eine Diagonale von 10,25 Zoll, es wird also kleiner als in allen anderen Modellen. Ein Radio mit Bluetooth und ein Multifunktionslenkrad gehören im A1 ebenfalls zur Serienausstattung. Die Anzeige läuft in der Basis ausschließlich über das Display hinter dem Lenkrad.

Gegen Aufpreis sitzt ein Infotainment-Display im Armaturenbrett. Das „Radio MMI Plus“ ist an einen 8,8-Zoll-Touchmonitor gekoppelt. Optional ergänzt das „Connectivity Paket“ die Smartphone-Standards Android Auto und Apple Car Play sowie USB-A- und USB-C-Anschlüsse.

Beim großen Infotainmentsystem („MMI Navigation Plus“) misst der Bildschirm 10,1 Zoll in der Diagonale. Enthalten sind Navigation, Online-Funktionen und Spracheingabe. Das Kartenmaterial wird viermal jährlich kostenlos online oder über eine SD-Karte aufgefrischt. Die Navigation berücksichtigt Online-Verkehrsdaten und auf Wunsch Yelp-Bewertungen.

Bedienlogik und Menüführung stammen aus den großen Audi-Limousinen. Im A1 gibt es aber kein zweites Display für die Eingabe. Das Handgelenk ruht beim Tippen also nicht auf dem Schalthebel wie im A8. Die Finger müssen sich selbst am Armaturenbrett stabilisieren. Immerhin: Die Handschrifterkennung im A1 funktioniert tadellos.

Neue Assistenzsysteme im Audi A1

Der stärkste A1 bekommt echte Auspuff-Endrohre. Alle anderen Modelle haben Blenden in den Heckschürzen
Quelle: Audi
Bei der Assistenz schließt der neue A1 zu anderen Autos im Segment auf. Serienmäßig gibt es einen Spurwarner mit Lenkreingriffen (ab 65 km/h), einen Geschwindigkeitsbegrenzer und das System „Pre Sense Front“, das vor Hindernissen warnt und selbstständig bremsen kann.

Optional baut Audi einen Adaptiven Tempomaten mit Stau-Modus und Parkhelfer in den A1. Erstmals stehen eine Rückfahrkamera und LED-Lampen in der Aufpreisliste. Ein Fahrwerk mit adaptiven Dämpfern ist ebenfalls verfügbar, allerdings nur in Verbindung mit einer sportlichen Abstimmung.

In der Basisversion bremst der Audi A1 noch mit Trommeln an der Hinterachse. Ab einer Leistung von 115 PS stecken rundum Scheiben an den Achsnaben (276 mm vorn, 230 mm hinten). Optional bietet Audi im „Dynamikpaket“ größere Bremsscheiben (312 mm vorn, 272 mm hinten) mit rot lackierten Bremssätteln an.

Audi A1 nur noch mit Benzinmotoren

Die Benzinmotoren im neuen Audi A1 leisten 95 bis 200 PS aus drei oder vier Zylindern. Turbolader, Direkteinspritzung und einen Partikelfilter gibt es serienmäßig. Je nach Leistung koppelt Audi ein manuelles Getriebe oder ein Doppelkupplungsgetriebe an die Antriebe. Alle Varianten treiben ausschließlich die Vorderachse an. Fahrleistungen nennt Audi noch nicht. Hier die Motorisierungen im Überblick:

  • Audi A1 25 TFSI: 1,0-Liter-Dreizylinder, 95 PS (70 kW), manuell, Siebengang-S-Tronic optional
  • Audi A1 30 TFSI: 1,0-Liter-Dreizylinder, 115 PS (85 kW), manuell, Siebengang-S-Tronic optional
  • Audi A1 35 TFSI: 1,5-Liter-Vierzylinder, 150 PS (110 kW), manuell, Siebengang-S-Tronic optional
  • Audi A1 40 TFSI: 2,0-Liter-Vierzylinder, 200 PS (147 kW), Sechsgang-S-Tronic

Der Vorverkauf des Audi A1 startet im Sommer 2018. Zunächst startet die Einführungsedition mit 18-Zöllern, LED-Lampen und Akzenten in Bronze, Schwarz oder Weiß. Erste Autos will Audi im Herbst 2018 ausliefern. Der Einstiegspreis für einen A1 25 TFSI wird bei etwas weniger als 20.000 Euro liegen. Zuletzt startete der A1 Sportback 1.4 TFSI mit 125 PS bei 20.900 Euro.

 

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Erstmals bietet Audi Voll-LED-Scheinwerfer im Audi A1 an
Quelle: Audi
Die kleine Hutze unter der Haube gehört zur S-Line-Ausstattung. Ebenfalls dabei: großer Spoiler hinten, breite Seitenschweller
Quelle: Audi
Den Audi A1 gibt es nur noch als Fünftürer ("Sportback")
Quelle: Audi
Neues Infotainment im Audi A1: Digitale Instrumente serienmäßig, zweites Display optional
Quelle: Audi
Der A1 wird in der zweiten Reihe größer, aber nicht groß
Quelle: Audi
Sitzprobe im neuen Audi A1: MOTOR-TALK-Redakteur Constantin Bergander sitzt bequem
Quelle: Audi
Probesitzen in der zweiten Reihe: Es passt, aber nicht gut. An Kopf und Knien wird es eng
Quelle: Audi
Multifunktionslenkrad, Virtual Cockpit und Radio gibt es serienmäßig. Zwei größere Infotainmentsysteme sind optional verfügbar und kosten Aufpreis
Quelle: Audi
Optional verfügbar: Sportpaket mit großen Bremsen und Sportfahrwerk
Quelle: Audi
Der große Benziner im Audi A1 leistet 200 PS und bekommt ein Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe serienmäßig
Quelle: Audi
Der stärkste A1 bekommt echte Auspuff-Endrohre. Alle anderen Modelle haben Blenden in den Heckschürzen
Quelle: Audi