Skoda prüft Markteintritt in den USA

Bohemian SUV statt "Das Auto"?

Björn Tolksdorf

verfasst am Mon Jun 06 15:14:31 CEST 2016

Der Markenname VW ist in den USA vorerst verbrannt, aber Skoda? Die tschechiche VW-Tochter prüft den Einstieg in den US-Markt. Das berichtet das "Handelsblatt".

Vor allem das neue, größere SUV Kodiaq, hier noch als Studie VisionS, könnte auf dem US-Markt Kunden finden
Quelle: Skoda

Wolfsburg/Mlada Boleslav - Wäre das nicht eine elegante Lösung für Volkswagens Imageproblem in den USA? Der Wolfsburger Konzern könnte doch einfach seine skandalbelastete Marke VW aus dem zweitgrößten Markt der Welt abziehen und die gleiche Technik unter dem unverbrauchten Skoda-Label anbieten.

Das zumindest empfiehlt der Duisburger Automobil-Experte Ferdinand Dudenhöffer dem VW-Konzern. "Skoda wäre zur Lösung der Probleme in den USA die billigste Variante", so Dudenhöffer gegenüber dem "Handelsblatt". Mit Skoda werde jedoch vieles einfacher zu bewerkstelligen als heute: Die Abgrenzung gegenüber Audi, das Reparieren des Imageschadens nach dem Diesel-Skandal und die Auslastung des Werks in Chattanooga.

Einer für Amerika? Stufenhecklimousinen wie der geräumige Superb werden in den USA durchaus gekauft
Quelle: Skoda
Das "Handelsblatt berichtet in seiner Ausgabe vom Montag: Von US-Rückzugsplänen für die Kernmarke Volkswagen sei zwar nichts bekannt. In der Tat prüft Skoda dagegen eine Rückkehr in die USA. Ein Konzernsprecher habe dies auf Nachfrage bestätigt. "Wir machen damit unsere Hausaufgaben", zitiert die Wirtschaftszeitung den Sprecher.

Mehr als nur ein Gedankenspiel bei der tschechischen VW-Tochter? Immerhin hat Skoda in den USA erst Ende Mai die Marken Superb, Octavia und Yeti schützen lassen. Laut Skoda ein "Routineverfahren", um Wettbewerber daran zu hindern, unter diesen Namen Autos zu vertreiben. Aber: Auch in China bietet der VW-Konzern die Marken Audi, Skoda und VW nebeneinander an. Spätestens mit dem kommenden, größeren SUV Kodiaq könnte die Modellpalette interessant genug für den US-Markt sein.

Quelle: Handelsblatt