ForumBiker-Treff
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Motorrad
  4. Biker-Treff
  5. Wie viel hat der Biker in der Hand?

Wie viel hat der Biker in der Hand?

Themenstarteram 10. September 2010 um 20:33

Hallo zusammen,

immer wieder liest oder hört man, dass die Mehrzahl der Motorradunfälle von unachtsamen Autofahrern verschuldet sind. Häufig wird vom Horrorszenario "Vorfahrt nehmen" oder "Mopped übersehen" berichtet. Irgendwie beschleicht mich da ein mulmiges Gefühl. Ist es wirklich so schlimm, wie viele schreiben? Hat der Motorradfahrer nicht vielleicht doch mehr im Griff? Vielleicht ist es ja auch der Drang nach Beschleunigung, Schräglage und Adrenalin, der die Biker manchmal vergessen lässt, dass ein Autofahrer auch mal nen schlechten Tag haben kann... wie seht ihr das?

Und ist es wirklich so, dass es einen mal richtig auf die Schnauze gelegt haben muss? Ist man sonst irgendwie noch bikertechnische Jungfrau, wenn man jahrelang unfallfrei durch die Gegend fährt?

Viele Grüße

Achim

Beste Antwort im Thema

Wenn Du mit einem Auto Fremdkontakt hast kommt erst mal Bleck dann Knautschzone, dann Airbag und wenn Du Glück hast ist alles mit etwas Geld zu regeln. Als Motorradfahrer ist schon der kleinste direkte Kontakt mit einem PKW schmerzhaft. Dabei ist erst einmal völlig unerheblich wer an so einem Unfall schuld ist.

 

Dazu kommt, dass ein Motorrad im Extremfall deutlich schlechter aus seiner Bewegungsrichtung gebracht werden kann. Für mich als Biker mit 37 Jahren Erfahrung heißt das Folgendes:

 

  1. Der Motorradfahrer braucht Spielräume um die Fehler anderer Verkehrsteilnehmer kompensieren zu können - also nicht auf der letzten rille fahren!
  2. Wer ohne Sturz auf 2 Rädern durchs Leben kommt hat Glück gehabt und ist vielleicht besonders clever
  3. Je mehr Erfahrung vorhanden ist, desto eher erkennt man die Fehler der anderen bevor sie einem selbst gefährlich werden.
  4. Ein fleissiger und reaktionsschneller Schutzengel ist oft hilfreich.
  5. Eine entsprechend niedrig angesetzte Angstschwelle fördert das Überleben und die Gesundheit
  6. Vernunft ist durch nichts zu ersetzen.

 

Im Grunde hilft es nix wenn auf dem Grabstein steht: Aber er hatte Vorfahrt!

 

124 weitere Antworten
Ähnliche Themen
124 Antworten

Zitat:

Original geschrieben von griesenglonz

Und ist es wirklich so, dass es einen mal richtig auf die Schnauze gelegt haben muss?

Nein, darauf kann man gut und gerne verzichten.

Wenn Du mit einem Auto Fremdkontakt hast kommt erst mal Bleck dann Knautschzone, dann Airbag und wenn Du Glück hast ist alles mit etwas Geld zu regeln. Als Motorradfahrer ist schon der kleinste direkte Kontakt mit einem PKW schmerzhaft. Dabei ist erst einmal völlig unerheblich wer an so einem Unfall schuld ist.

 

Dazu kommt, dass ein Motorrad im Extremfall deutlich schlechter aus seiner Bewegungsrichtung gebracht werden kann. Für mich als Biker mit 37 Jahren Erfahrung heißt das Folgendes:

 

  1. Der Motorradfahrer braucht Spielräume um die Fehler anderer Verkehrsteilnehmer kompensieren zu können - also nicht auf der letzten rille fahren!
  2. Wer ohne Sturz auf 2 Rädern durchs Leben kommt hat Glück gehabt und ist vielleicht besonders clever
  3. Je mehr Erfahrung vorhanden ist, desto eher erkennt man die Fehler der anderen bevor sie einem selbst gefährlich werden.
  4. Ein fleissiger und reaktionsschneller Schutzengel ist oft hilfreich.
  5. Eine entsprechend niedrig angesetzte Angstschwelle fördert das Überleben und die Gesundheit
  6. Vernunft ist durch nichts zu ersetzen.

 

Im Grunde hilft es nix wenn auf dem Grabstein steht: Aber er hatte Vorfahrt!

 

Zitat:

Original geschrieben von griesenglonz

Hallo zusammen,

immer wieder liest oder hört man, dass die Mehrzahl der Motorradunfälle von unachtsamen Autofahrern verschuldet sind. Häufig wird vom Horrorszenario "Vorfahrt nehmen" oder "Mopped übersehen" berichtet. Irgendwie beschleicht mich da ein mulmiges Gefühl. Ist es wirklich so schlimm, wie viele schreiben? Hat der Motorradfahrer nicht vielleicht doch mehr im Griff?

Hallo,

genau so hat es mich vor 5 1/2 Wochen erwischt, die Dame hat mir die Vorfahrt genommen und ist mir in die rechte Seite.

Sie hat mich angeblich nicht gesehen und ich war nicht zu schnell.

An den Unfall selbst kann ich mich nicht mehr erinnern, mir fehlen 6 Stunden Erinnerung, erst im Krankenhaus wurde wieder etwas gespeichert.

Laut Polizei bin ich noch nach links ausgewichen, hat aber nicht geholfen.

Unfall war am 03.08. und ich bin vorerst bis 22.10. krank.

Wenn man sich Motorrad (Totalschaden) und Auto anschaut hatte ich viel Glück.

Motorradfahren ist freiwillig.

Niemand muss es tun.

Und wer Angst hat, sollte es auch nicht tun.

Es gibt Situationen, da macht man nix. Dann stirbt man eben als Motorradfahrer, wo man als Autofahrer evtl. noch mit Blechschaden davongekommen wäre.

Darüber sollte man sich im Klaren sein.

Aber das ist nicht die Regel.

Dafür gibt ein paar Grundregeln, die beim Überleben helfen:

- Fahre immer so, als wärst Du unsichtbar. Rechne einfach damit, dass der Opa da beim links abbiegen Dich übersieht.

- Fahre immer so, dass Du Dir selbst entgegenkommen kannst. Bleibe auf Deiner Fahrspur, auch mit Deinem Kopf.

- ABS ist wirklich sinnvoll. Die Schreckbremsung ist IMHO eine der häufigsten Ursachen für schwere Unfälle.

 

Moin

Trotz Erfahrung kann man sich hinlegen! Mir so geschehen vor etwa 3 Monaten, rechtskurve, Öl, sch...! Und ich war sehr stolz bereits 20 Jahre ohne ausgekommen zu sein!

Man muss sich nicht auf die Fresse legen um zu wissen wie es geht!!!

Oder bin ich seitdem ein besserer Motorradfahrer? Denke nicht!

gruß

marc

Servus

Angst vor ein Unfall, ist eigenlich ein fallscher Begriff und sollte nie auf dem Bike dein Bekleider sein. Wenn ich auf dem Bike sitze will man doch spass haben und nicht daran Denken was alles passieren kann. Nee das sollte man eigenlich nicht, dann kann es vorkommen das man in einer gefählichen situation falsch reakiert und das sollte man wirklich nicht. Ich bin vor runde 10 Jahren mit einen Bike ab geflogen ( war eine Butter weiche landung ) und hab bis Heute Repekt vor Kurven wo ich das Ende nicht einsehen kann. Wenn ich so mit meinen Bike unterwegs bin, stell ich mir vor was Andere falsch machen können oder damit sie mich nicht übersehen. Vor Kreuzungen wo ich Vorfahrt habe, mach ich mich breit ( fange an Slalom fahren ).

Hi!

Also in der Fahrschule hab ich gelernt, kuggen... kuggen... kuggen und nochmal kuggen!!! Weil die Autofahrer einen gerne übersehn oder die Geschwindigkeit falsch einschätzen. Is mir in den Fahrstunden auch öfter mal passiert, dass direkt vor mir einer rauszieht o.ä.

Kann natürlich auch drann gelegen haben, dass der oder diejenige einfach keine Lust hatte hinter ner Fahrschule zu hängen, aber gelernt hab ich trotzdem draus...

Ich glaub ein richtig guter Autofahrer ist ein Autofahrer der selbst schonmal Motorrad gefahren ist!! :)

Ja und dann kann man einfach nur selbst ein Vorbild sein und halt doch mal beim Abbiegen mit dem Auto den Seitenblick machen um den Kollegen nicht von seinem Bock zu schieben!!

 

gruß, Basti

Zitat:

Es gibt Situationen, da macht man nix. Dann stirbt man eben als Motorradfahrer, wo man als Autofahrer evtl. noch mit Blechschaden davongekommen wäre.

ola, etwas krass formuliert lieber lewellyn ... dann stirbt man eben ... klar, man ist dann tot, den schrecken und das leid haben dann die hinterbliebenen ...

natürlich kalkuliert man das risiko mit ein will aber trotzdem nicht so schnell ins gras beissen, fahren bringt ja spass und auf den spass will man ja nicht verzichten

letztendlich ist jeder motorradfahrer ein richtiger egoist ... ich zähl mich mit dazu

die 5 punkte von Uwe bringen´s wirklich auf den nenner, vor allem der letzte VERNUNFT ..

und trotz alledem kann was passieren, nur kann man dadurch dieses risiko minimieren

Zitat:

immer wieder liest oder hört man, dass die Mehrzahl der Motorradunfälle von unachtsamen Autofahrern verschuldet sind. Häufig wird vom Horrorszenario "Vorfahrt nehmen" oder "Mopped übersehen" berichtet.

na wenigstens sind die medien endlich mal soweit, dass nicht immer jeder motorradfahrer selber schuld ist .. noch vor ein paar jahren waren es immer die zweirädrigen raser, da galt es noch die story richtigzustellen

und natürlich, knallt auto auf auto dann ist das ja nun auch nicht mehr der bringer der das interesse der leser auf sich zieht

Auto rast auf A 24 in 4 Motorräder am Stauende.

http://www.portal.gmx.net/de/themen/nachrichten/panorama/11157028.html

am 11. September 2010 um 14:52

Ich kann Lewellyn vollkommen zustimmen. Man fährt und hat Spaß, aber man ist ebenso schnell tot. So ist das...man kann es sich zwar schön reden, oder die Schuld immer von sich weg schieben, aber trotzdem hilft das einem nicht.

Heute fuhr mir ein Wagen beinahe ins Auto, weil er in der Kurve einen Radler überholen musste...mitten im Wald...Vollbremsung hat das schlimmste Verhindert. Soviel zu den Fehlern der anderen. Auf der anderen Seite hat mich gestern ein Motorradfahrer auf der Autobahn rechts überholt via Standstreifen. Ein Lkw fädelte sich in die Ausfahrt ein....tja der Kollege hat sein Leben dem ABS zu verdanken, und nicht wegen seiner "so sicheren" Fahrweise.

Es wird viel gejammert, dass man übersehen wird, aber man geht das Risiko bewusst ein. Wenn ich den Schlüssel rum drehe und den Starter drücke, bin ich mir der Gefahr bewusst. Allerdings habe ich auch schon so manchen "Bock" geschossen.

Die Schuld zuweisen kann jeder, allerdings liegt sie nicht immer auf der Seite der Autofahrer. Geht mal in ein Autoforum rein, und sucht gezielt mal nach Geschichten über die Fahrweise mancher Motorradfahrer.

Man ist nicht immer un/schuldig.

Und dieses Zitat von Lewellyn trifft es auf den Punkt:

"Es gibt Situationen, da macht man nix. Dann stirbt man eben als Motorradfahrer, wo man als Autofahrer evtl. noch mit Blechschaden davongekommen wäre."

Meiner Meinung nach hat er da verdammt Recht. Es ist so...leben oder sterben. Ein „dazwischen“ gibt es nicht.

Kennt ihr das Lied von Unheilig, "Geboren um zu leben....damdamdam...für den einen Augenblick"? Dieser spezielle Augenblick kann gut ausgehen, oder auch nicht....dann aber bitte schnell:rolleyes:

Es ist und bleibt gefährlich...ja und?!---ein junger Mann aus dem Nachbarort starb beim Klettern im Odw. Thats life...man lebt oder ist tot. Nur daheim zu sitzen, und vor mich hin zu verdödeln--ne..wirklich nicht.

Wie viel der biker in der Hand hat?

Nun......ca. 400 Gramm Stahlrohr und gummi links wie rechts........umgangssprachlich auch Lenker genannt :D

 

Bei meinem Unfall letztes Jahr hat mir all die Vorsicht, die Sicherheitstrainings, das ABS die tolle Bremse, die ganze Erfahrung, der zusätzliche Sicheheitsabstand usw nix, aber auch gar nix gebracht.

Einzig die Schutzkleidung hat ihre Pflicht erfüllt.

-Helmschale 12cm Riss im Stirnbereich (400 Euro-Helm!)

-Helmschale an anderer Stelle durchgescheuert, Visir nie wieder gefunden..

-Lederkombi samt Protektor am linken Arm und im Schulterbereich durchgescheuert bis aufs "2. Leder"

-Am Bein durchgescheuert

-Schildkröte war auch angescheuert (durchs Leder durch)

Doof bleibt doof..........blind, bleibt blind..........der "nette" VW-Treiber hat mich einfach umgenietet......:mad:

Da machst du im ernstfall NIX!

Auch die Polizei und der Gutachter haben bestätigt, daß ich in der Situation eifach NIX mehr hätte machen können.

@Patrick08

 

Mit dem geschossenen Bock hast Du absolut recht. Jeder von uns dreht doch gerne mal etwas zu heftig am Gas. Ich nehme mich davon nicht aus wie mir vor 14-Tagen erst wieder bewusst wurde.

 

Schöne Landstraße auf 100 begrenzt und die Tachonadel stand genau in der Mitte. Da steht aber bei meiner CBF eben nicht 100 sondern 140! Dann fuhr ein Auto aus einer Seitenstraße raus. Natürlich hätte der mich sehen müssen aber ich war eben auch zu schnell unterwegs. Dank ABS und ohne Gegenverkehr ging die Sache gut aus. Hätte auch anders kommen können und dann wären wir beide irgendwie schuld gewesen.

 

Das ist aber auch immer das Problem mit den sogenannten Hausstrecken. Die kennt man ja so gut das man gerne etwas schneller fährt oder vielleicht auch nicht ganz so konzentriert ist wie es eigentlich angebracht wäre.

 

Eigentlich haben wir Biker bei vernünftiger Fahrweise schon viel in der Hand um Unfälle zu verhindern.

 

Gruß Michi 

Als Moppedfahrer muß man auch die Fehler der anderen Verkehrsteilnehmer ausbügeln und rechtzeitig erkennen, so hab ich das gelernt (hat mir mein Fahrlehrer mit dem ich auch heute noch zusammen fahr eingeprügelt)   manchmal hilft das aber auch nix mehr, denn kann man nix machen, dann gehste dahin :rolleyes: "No risk,No fun"

 

Jeder sollte so fahren wie er sich es auch zutraut um nicht an Selbstüberschätzung abzustürzen...Ich selbst als Flachländler muß mich auch erstmal wieder einkurven, wenn ich in die Berge fahr, da brauch ich meistens 1 Tag für, is man eben nicht gewohnt und bei uns gibts nunmal solche Kurven nicht...

 

 

Und sich da jetzt nen Kopf drum zu machen... denn braucht man garnet erst auf nen Bock steigen, denn wer will schon sein Möpp um die Kurve tragen :confused: 

 

in diesem Sinne, gruß Ralf

Hallo Forum!

 

Ich finde, Lewellyn hat das gut auf den Punkt gebracht!

So hart ist es wirklich!

Wenn man sich einige der Filme in Youtube anschaut, u.a. Reportagen z.B. auf Sat1 usw., dann kann einem die Lust aufs Mototrradfahren gehörig vergehen, besonders wenn man noch nicht mal einen Führerschein hat.

Es kann durchaus sein, daß der Motorradfahrer einfach Pech hat, soviel Pech, daß er als Autofahrer leicht überlebt hätte.

Auf der anderen Seite bin ich mir aber ganz sicher, daß ein Mototrradfahrer sein Risiko mit 1. vernünftiger Fahrweise und 2. bei mitdenkender Fahrweise zumindest verringern kann.

Ich wohne am Rande eines Mittelgebirges und muß in der Zeitung zu oft lesen, daß ein Motorradfahrer ohne fremdes Verschulden im Krankenhaus gelandet ist, manchmal half ihm das auch nicht mehr weiter...

Ich habe zwar noch keine Motorraderfahrung, als langjähriger Radfahrer weiß ich aber, wie es ist, übersehen zu werden.

Dank sehr zurückhaltender Fahrweise hat es nur einmal - vor mittlerweise über 25 Jahren - ein Autofahrer geschafft, mich unsanft aufzuhalten.

Als Motorradfahrer mag der Reaktionszeitraum aber um ein Vielfaches kleiner sein.

Seid aber einmal ehrlich!

Viele, wirklich viele Motorradfahrer sind viel zu schnell an unmöglichsten Stellen unterwegs. Schneller als ihr eigener Schutzengel.

 

Alles Gute!

Ramses297.

Deine Antwort
Ähnliche Themen
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Motorrad
  4. Biker-Treff
  5. Wie viel hat der Biker in der Hand?