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Von Jägern und Gejagten - der 'Enterprise-Effekt'

Themenstarteram 10. September 2007 um 15:20

Zunächst möchte ich bemerken, daß ich mir nicht wirklich Auf- bzw. Erklärung für das folgende Problem erhoffe und auch kein Outing eines Verkehrsteilnehmers (im Stile von, ja ich laß mich immer wieder jagen...) erwarte - aber vielleicht ergibt sich eine interessante Diskussion...

Sehr oft ergibt sich auf der Autobahn folgende Situation: Ich fahre auf ein langsamer fahrendes Auto auf (daher nenne ich es Enterprise-Effekt, denn ich habe mich nicht hinter diesem Wagen materialisirt bzw. bin dort hin gebeamt worden, sondern bin hinter diesem Verkehrsteilnehmer aufgetaucht weil ich schneller fahre...) und statt bei der nächsten Gelegenheit auf die rechte Spur zu wechseln wird zunächst einmal beschleunigt (sagen wir mal von 140 auf 160...) und die linke Spur weiterhin blockiert...

...ich bin immer noch dahinter und möchte noch überholen - der Vordermann gibt mehr Gas (z.B. 190 oder gar 200km/h) und seine Fahrt wird spürbar unruhiger (wahrscheinlich sind die Hände am Lenkrad schweißnass, weil er diese Geschwindigkeit nur äußerst selten fährt...) - das Alles links, obwohl rechts Platz wäre...

In diesen Situationen versuche ich oft, die Lage zu entschärfen indem ich die rechte Spur benutze, aber natürlich immer noch dran bin!

Irgendwann wird die linke Spur freigegeben, und oftmals beim Wechseln nach rechts nicht nur Geschwindigkeit zurückgenommen, sondern sogar gebremst. Der Verkehrsteilnehmer fährt jetzt wieder seine 140-160km/h und damit 40-60km/h langsamer als in der Situation in der ich ihn überholen wollte - und fühlt sich wahrscheinlich auch wohler als in der selbstverschuldeten Stress-Situation!

Es sind fast immer Männer (junge und alte), eher Mittelklasse-Wagen als Klein- oder Luxus-Autos und häufiger Mercedes-, Audi-, VW- und Volvo-Fahrer als Ford- und Opel- und andere BMW-Fahrer.

Mich würde interessieren warum Menschen sich lieber Jagen lassen als Platz zu machen...

Es geht hier übrigens nicht um drängeln und rücksichtsloses Durchschlagen, weil mir klar ist, daß das letzte Auto einer Schlange der ich mich nähere nicht das Langsamste ist - sondern um Situationen in denen die Lücken auf der rechten Seite bequem zum Vorbeilassen reichen würden...

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72 Antworten

doppelpost

Ja ab und zu lässt sich der Motorsport auf deutschen Straßen erfahren :D Im gewissen Maße ist das ja auch Ok aber wenn man sich partout nicht überholen lassen will hat wohl doch ein Problem. Man kann halt nicht immer gewinnen :p

Zitat:

Original geschrieben von HighspeedRS

deshalb solle einfach das rechtsfahrgebot aufgehoben werden dann kann man im zick zack durch den verkehr.

Soviel Liberalität im Straßenverkehr lassen nicht mal die Amis zu....

Das Problem mit dem Überholen auf der Landstraße was angesprochen wurde, kenn ich nur zu gut.

Wenn ich mit meinem Großen (siehe Signatur) unterwegs bin habe ich meisten einen Anhänger mit Plane/Spriegel hinter und fahre zu 60/65 km/h. Da die Zugmaschine 5,8 to zGG hat darf ich ja eigentlich eh nur 60 km/h. Ich hab nun eine erhöhte Sitzposition, will sagen mein Hinter sitzt höher als die Augenhöhe der meisten PKW Fahrer.

Auf gerader, übersichtlicher Strecke überholt fast keiner (trotz Blinker rechts von mir) aber wenn Kurven kommen und selbst ich die Strecke nicht überblicken kann, dann wird wie bekloppt überholt. *kopfschüttel*

Interessanter Thread. Super Thema!

Darf ich ein paar andere kuriose Verhaltensweisen beisteuern?

1. Der spontane Vorbeischleicher.

Geringe Verkehrsdichte. Ich fahre mit Tempomat und ca. Richtgeschwindigkeit auf der Mittleren von drei Fahrspuren, das ganze könnte sich bei Regen oder in einem Tempo 120 Limit ereignen. Nachfolgender Verkehr folgt dicht hinter mir über mehrere Kilometer. Reichlich Gelegenheit zum Überholen auf der linken Spur wird ausgelassen.

Rechts tut sich nun eine große Lücke auf und ich fahre rüber. Anstatt seinerseits auf die rechte Spur zu wechseln, will der Nachfolger nun plötzlich schneller fahren und überholt mit marginaler Geschwindigkeitsdifferenz. Anschließend fährt er (wahrscheinlich) auf der Mittelspur weiter, obwohl rechts Platz wäre.

2. Der impotente Drängler

Ich fahre in der "Überholkolonne" auf der linken Spur mit wechselnden Geschwindigkeiten zwischen 100 und 160 und halte (teilweise deutlich mehr als) den vorgeschriebenen Mindestabstand zum Vorausfahrenden. Mein Nachfolger misversteht dies als moralische Berechtigung mich zu überholen, um einen Platz in der Kolonne zu gewinnen. Demensprechend kommt irgendwann die ganze Palette aus Lichthupe, Blinker, dicht auffahren, wilde Gesten etc.

Irgendwann löst sich der "Überholstau" und es geht auf offener Strecke ohne Hindernisse wieder voran, möglicherweise auch nur kurz für 1-2 Kilometer bis zum nächsten Elefantenrennen. Nun beschleunige ich rauf auf 200+ und der Hinterman fällt deutlich demoralisiert zurück, weil es nur ein kleiner TDI ist oder ein SUV mit dem CW-Wert einer ausgewachsenen Schrankwand. Sobald ich verkehrsbedingt bremsen muß läuft der Hinterman wieder auf mich auf und kann nun, nachdem die Hackordnung ausgefochten ist, wunderbar einen vernünftigen Abstand halten.

Am meisten Spaß macht dieses Manöver, wenn beim Beschleunigungsvorgang beide Spuren frei sind.

Erweiterte Variante:

Wenn ich in der nächsten Überholkolonne nun bis zum Erreichen des Langsamfahrers die Kolonne nach rechts verlasse, um den Verkehrsraum besser auszunutzen, versucht der Verlierer die Lücke zu schließen, um sich doch noch ein Erfolgserlebnis zu schaffen.

3. Der magische Rechtsdrall beim Beginn des Tempolimits

Ich folge auf unlimitierter BAB über viele Kilometer einem Vorausfahrenden, der mit größter Hartnäckigkeit die linke Spur beansprucht und jede Legitimation "20 Sekunden Lücke" zum Verbleib auf der Überholspur ausreizt.

Nun beginnt ein Tempolimit und der Linksfahrer findet augenblicklich die Gelegenheit für einen Spurwechsel in die Mitte oder ganz nach rechts. Wollen diese Leute mich absichtlich Ärgern, indem sie die Bahn genau frei machen, wenn ich nicht mehr schnell fahren darf?

Oliver

 

@ Errkah

Evtl. wollen die Leute einfach nur mal die vermeintliche Potenz ihres KFZ austesten, finden aber ohne potentiellen Gegner keinen Rechtfertigungsgrund gegenüber der nörgelnd daneben sitzenden Ehefrau? ;)

Spaß beiseite - auch ich erwische mich hin und wieder mal, wie ich auf der BAB sinnfrei Gas gebe und mit einem vor mir fahrenden oder nachfolgenden KFZ "Rennerles spiele". Als kurze Auflockerung ist das ok, aber nach ein paar Kilometer macht´s dann keinen Spaß mehr, so dass man sich wieder brav in das Heer der angepassten "Otto Normalfahrer" einreiht.

@ Basis-A3

Zitat:

Ich kenne Menschen, die lassen sich aus Prinzip nicht überholen (es sei denn, der "Gegner" fährt ein offensichtlich schnelleres Auto). Diese Leute sind nach 200 km fix und fertig.

Ich bin schon fertig, wenn ich meine 200 kg Lebendgewicht in meinen Fiat 500 gequetscht habe. ;)

Grüßle

Frank

 

Zitat:

Original geschrieben von NOMDMA

 

Ich bin schon fertig, wenn ich meine 200 kg Lebendgewicht in meinen Fiat 500 gequetscht habe. ;)

 

Grüßle

Frank

 Ach das bist du auf dem Fatboy Slim Cover.

Zitat:

Original geschrieben von NOMDMA

[Ich bin schon fertig, wenn ich meine 200 kg Lebendgewicht in meinen Fiat 500 gequetscht habe. ;)

Grüßle

Frank

Jokemodus an:

dann gib doch mal hundert ab und quetsche die restlichen 100 in einen 600. Dürfte sehr viel bequemer sein. ;)

Themenstarteram 13. September 2007 um 9:17

Zitat:

Original geschrieben von os-m

Interessanter Thread. Super Thema!...

3. Der magische Rechtsdrall beim Beginn des Tempolimits

Ich folge auf unlimitierter BAB über viele Kilometer einem Vorausfahrenden, der mit größter Hartnäckigkeit die linke Spur beansprucht und jede Legitimation "20 Sekunden Lücke" zum Verbleib auf der Überholspur ausreizt.

Nun beginnt ein Tempolimit und der Linksfahrer findet augenblicklich die Gelegenheit für einen Spurwechsel in die Mitte oder ganz nach rechts. Wollen diese Leute mich absichtlich Ärgern, indem sie die Bahn genau frei machen, wenn ich nicht mehr schnell fahren darf?

Oliver

Hallo Oliver,

Deine Erfahrungen kann ich in jeder Zeile unterstreichen...

...das ist leider tägliche Realität auf unseren Autobahnen!

mfg

RK

Also ich rase, wenn es frei ist nur auf "meiner" ^^ A4, jede andere Bahn schließe ich mich der rechten oder mittlern (je nach Laune) Kolonne an.

;)

mfg Micha

Zitat:

Original geschrieben von D-WS

Ja ab und zu lässt sich der Motorsport auf deutschen Straßen erfahren :D Im gewissen Maße ist das ja auch Ok aber wenn man sich partout nicht überholen lassen will hat wohl doch ein Problem. Man kann halt nicht immer gewinnen :p

Dieses Verhalten kann man gut bei TDI und allg. Turbodieselfahrern feststellen... Ist ab und an schon ganz nervig.

Vielleicht sollte ich mir groß "V6" auf die Haube pinseln?:D

am 16. September 2007 um 7:21

Zitat:

Original geschrieben von IAN@BTCC

 

 

Vielleicht sollte ich mir groß "V6" auf die Haube pinseln?:D

 

Es gab da mal was in den "gloreichen 70ern" :D :)

 

www.austroclassic.com/2002/

 

www.autoweek.nl/classicsdata.php

 

 

Zitat:

Original geschrieben von IAN@BTCC

Zitat:

Original geschrieben von D-WS

Ja ab und zu lässt sich der Motorsport auf deutschen Straßen erfahren :D Im gewissen Maße ist das ja auch Ok aber wenn man sich partout nicht überholen lassen will hat wohl doch ein Problem. Man kann halt nicht immer gewinnen :p

Dieses Verhalten kann man gut bei TDI und allg. Turbodieselfahrern feststellen... Ist ab und an schon ganz nervig.

Vielleicht sollte ich mir groß "V6" auf die Haube pinseln?:D

Würde glaub ich nichts ändern. Die gehen auch nicht beiseite wenn eine blaue Haube mit Lufthutze und Flügel auf dem Heck angezoomt kommt.

Zitat:

Original geschrieben von Ping pong paul

Besonders die Fahrer deutscher Mittel- und Oberklassenlimousinen verkraften es sehr schlecht

Das stimmt!!! Wen ich so ein überhole dann kann ich sehen wie seine Gesichtfarbe zu grün wechselt!!! Hi.

Das Spielen auf der Autobahn ist doch irgendwie Sinnbefreit und nur solange Interessant, bis der Fahrer merkt, dass er verlieren wird.

Gestern BAB23...ML 420CDI vor mir räumt die Bahn brutal frei (Blinker ect)...als die Bahn frei wird habe ich den Abstand verringert und ab 220 hat er mir dann Platz gemacht...und zufällig rechts abgebremst um plötzlich gemütlich mit 200 rechts zu fahren...

Ich denke dieses Verhalten kommt zustande, um sich seinen "Drängelerfolg" nicht durch andere noch schnellere kaputt zu machen. Wozu dann aber das Kilometerlange Nötigen anderer, wenn ich dann plötzlich doch vernünftig fahren kann?

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