Sei kein Horst!
Bin über nen interessanten Artikel im Kurvenjägerforum gestolpert
Leider Gottes stimmt es wirklich, es sind immer mehr Horsts unterwegs...
Zitat:
Die Tage habe ich mit Ralf telefoniert, und weil es Ralf bis tief in seine Seele interessiert, wohin die ganze Zweiradszene geht, quatschen wir oft genau darüber. Zum Beispiel lebt unsere zunehmend zivilisiertere Gesellschaft immer kindersicherer, sodass sie immer mehr in Frage stellt, ob sie es gut findet, dass wir uns auf einen Beinahe-Rennmotor mit 16.000 Umdrehungen praktisch direkt draufsetzen, um uns damit durch das Häckselsieb „Leitplanke“ zu beschleunigen. Das ist einfach so und sollte uns nicht weiter stören. Ich finde es beispielsweise moralisch verwerflich, Audi zu fahren. Das ist einfach so und sollte Audisten nicht weiter stören. Wir leben derzeit in einer recht freien Gesellschaft, deshalb sind sowohl der Häcksler als auch das Audiauto legitime Lebenszeitinvestitionen.
Was mich jedoch stört, wo ich total die Hasskappe aufsetze, das ist diese innere Abwehr der Motorradszene gegen Neulinge. Da kommt ein junger Mensch trotz des abwehrenden Zeitgeistes heute noch zur wunderbaren Welt des Kraftrads, ein in höchstem Maße freudiges Ereignis, sollte man meinen! Es werden ihm Blumen zugeworfen, sollte man meinen, von wohlriechenden Körpern des präferierten Geschlechts gebrauchte Unterwäsche! Die Entscheidung des jungen Menschen wird in kunstvollen Gesängen zum Himmel hoch gelobt, sollte man meinen, genauso wie seine Genitalien! Leider sieht die Wahrheit anders aus, düster und böse.
Es ist wie eine Stuttgarter Dorfkneipe (denn Stuttgart ist Deutschlands größtes Dorf): Einige alte Horsts sitzen dort in ihrem Forumsstammtisch. Sie reden über früher, als alles noch besser schien, weil sie noch besser waren. Heute sind sie verbittert oder wirken zumindest so auf den jungen Menschen, der sich am Stammtisch dazusetzt. Er hat den Führerschein gemacht!, freut er sich. Wie geil ist das denn?! Ein billiges Motorrad hatte er schon vor dem Schein, jetzt sucht er billige Klamotten: „Welche billigen Klamotten sind denn die am wenigsten schlechten?“, will er wissen. Ein Raunen geht um den Tisch. Die Horsts schmatzen verächtlich. „Woisch“, sagt einer, „Wenn du keine drölftausend Euro für eine Schwabenlederkombi, Daytona-Stiefel und Held Phantom GPs hascht, dann solltest du das mit den Motorrädern einfach lassen.“
Und alle nicken. Jaja, der Horst, der hat Recht. Kein Meder ohne Leder! Und dem Bub sei’ neues altes Motorrad hat ja nedmal ABS. Geknickt verlässt der junge Mensch die Forumskneipe, um jetzt ohne Ratschläge irgendeine Ausrüstung innerhalb seines Budgets zu kaufen. Manche Mädels machen den Fehler, die Zubehörfrage frühzeitig vor Motorrad oder Schein zu stellen, manche von den Manchen sind von den Horstantworten derart enttäuscht, dass sie sich ein anderes Hobby suchen. In wenigen Wochen wird Horst sich wundern, warum das ihm irgendwie ästhetisch erscheinende Mädel keine diamantpaillettierte Kombi aus Cognac-gegerbtem Schwabenleder gekauft und nach ihrer Eingangsfrage überhaupt nix mehr gepostet hat. Komisch.
Das bringt mich vor allem deshalb zur nuklearen Weißglut, weil ich diese Horsts kenne. Keiner von denen hat als erste Ausrüstung Schwabenlederunterhosen gehabt, jeder hat mit einer löchrigen Jeans angefangen und kam sich wie ein Panzer vor, als er sich seine erste Kunstlederjacke holen konnte, die mit den Abriebeigenschaften von sabbergetränktem Zigarettenpapier glänzte. Die Dreistigkeit, mit der sie ihre eigene Laufbahn unter den Tisch kehren und so tun, als wäre Jugend etwas, das nur früher, zu ihrer Jugend, passiert ist, weckt in mir den tiefen Wunsch, ihnen in hohem Bogen auf den Stammtisch Knochen zu kotzen.
„Aber Sicherheit“, will der Horst jetzt sagen. „Fresse!“, will ich da sagen. Wenn der junge Mensch die maximale Sicherheit will, sucht er kein Motorrad, sondern eine gut gepolsterte Gummizelle. Ausnahmslos jeder Vielfahrer, den ich kenne, hat sich nach seinem bescheidenen Anfang zügig mit besserem Zubehör eingedeckt, denn besseres Zubehör macht einfach mehr Spaß. Er wird sich iterativ selber besser sichern. Man muss aber irgendwo anfangen, und zwar nicht bei zehntausend Euro für einen Hobby-Einstieg. Für die meisten jungen Menschen sind zehntausend Euro genausoviel wie das gesamte Eurorettungsschirm-Budget: eine vollkommen unwirklich scheinende Masse an Geld. Wenn das nicht von den Eltern kommt, woher dann? Bestimmt nicht aus den zweihundert Euro Sklaventaschengeld ihrer ersten Prakti-Stelle. Das würde Jahre dauern, und Jahre sind für einen jungen Menschen exakt genausoviel wie die Unendlichkeit.
Ich mag mit dem Thema nicht mehr in die Foren gehen. Ich mag nicht mit Horst diskutieren, das ist schon zu oft passiert. Deshalb freue ich mich über jeden guten Tip für Einsteiger: Welche Billigsachen habt ihr als erstes kaufen können und wie waren eure Erfahrungen damit? Wir finden bestimmt ein paar gute Tips, die wir abgebrannten Anfängern weitergeben können. Zum Beispiel: kein Horst sein.
Quelle: http://www.mojomag.de/2012/11/nachwuchs-verpiss-dich/
Beste Antwort im Thema
Bin über nen interessanten Artikel im Kurvenjägerforum gestolpert
Leider Gottes stimmt es wirklich, es sind immer mehr Horsts unterwegs...
Zitat:
Die Tage habe ich mit Ralf telefoniert, und weil es Ralf bis tief in seine Seele interessiert, wohin die ganze Zweiradszene geht, quatschen wir oft genau darüber. Zum Beispiel lebt unsere zunehmend zivilisiertere Gesellschaft immer kindersicherer, sodass sie immer mehr in Frage stellt, ob sie es gut findet, dass wir uns auf einen Beinahe-Rennmotor mit 16.000 Umdrehungen praktisch direkt draufsetzen, um uns damit durch das Häckselsieb „Leitplanke“ zu beschleunigen. Das ist einfach so und sollte uns nicht weiter stören. Ich finde es beispielsweise moralisch verwerflich, Audi zu fahren. Das ist einfach so und sollte Audisten nicht weiter stören. Wir leben derzeit in einer recht freien Gesellschaft, deshalb sind sowohl der Häcksler als auch das Audiauto legitime Lebenszeitinvestitionen.
Was mich jedoch stört, wo ich total die Hasskappe aufsetze, das ist diese innere Abwehr der Motorradszene gegen Neulinge. Da kommt ein junger Mensch trotz des abwehrenden Zeitgeistes heute noch zur wunderbaren Welt des Kraftrads, ein in höchstem Maße freudiges Ereignis, sollte man meinen! Es werden ihm Blumen zugeworfen, sollte man meinen, von wohlriechenden Körpern des präferierten Geschlechts gebrauchte Unterwäsche! Die Entscheidung des jungen Menschen wird in kunstvollen Gesängen zum Himmel hoch gelobt, sollte man meinen, genauso wie seine Genitalien! Leider sieht die Wahrheit anders aus, düster und böse.
Es ist wie eine Stuttgarter Dorfkneipe (denn Stuttgart ist Deutschlands größtes Dorf): Einige alte Horsts sitzen dort in ihrem Forumsstammtisch. Sie reden über früher, als alles noch besser schien, weil sie noch besser waren. Heute sind sie verbittert oder wirken zumindest so auf den jungen Menschen, der sich am Stammtisch dazusetzt. Er hat den Führerschein gemacht!, freut er sich. Wie geil ist das denn?! Ein billiges Motorrad hatte er schon vor dem Schein, jetzt sucht er billige Klamotten: „Welche billigen Klamotten sind denn die am wenigsten schlechten?“, will er wissen. Ein Raunen geht um den Tisch. Die Horsts schmatzen verächtlich. „Woisch“, sagt einer, „Wenn du keine drölftausend Euro für eine Schwabenlederkombi, Daytona-Stiefel und Held Phantom GPs hascht, dann solltest du das mit den Motorrädern einfach lassen.“
Und alle nicken. Jaja, der Horst, der hat Recht. Kein Meder ohne Leder! Und dem Bub sei’ neues altes Motorrad hat ja nedmal ABS. Geknickt verlässt der junge Mensch die Forumskneipe, um jetzt ohne Ratschläge irgendeine Ausrüstung innerhalb seines Budgets zu kaufen. Manche Mädels machen den Fehler, die Zubehörfrage frühzeitig vor Motorrad oder Schein zu stellen, manche von den Manchen sind von den Horstantworten derart enttäuscht, dass sie sich ein anderes Hobby suchen. In wenigen Wochen wird Horst sich wundern, warum das ihm irgendwie ästhetisch erscheinende Mädel keine diamantpaillettierte Kombi aus Cognac-gegerbtem Schwabenleder gekauft und nach ihrer Eingangsfrage überhaupt nix mehr gepostet hat. Komisch.
Das bringt mich vor allem deshalb zur nuklearen Weißglut, weil ich diese Horsts kenne. Keiner von denen hat als erste Ausrüstung Schwabenlederunterhosen gehabt, jeder hat mit einer löchrigen Jeans angefangen und kam sich wie ein Panzer vor, als er sich seine erste Kunstlederjacke holen konnte, die mit den Abriebeigenschaften von sabbergetränktem Zigarettenpapier glänzte. Die Dreistigkeit, mit der sie ihre eigene Laufbahn unter den Tisch kehren und so tun, als wäre Jugend etwas, das nur früher, zu ihrer Jugend, passiert ist, weckt in mir den tiefen Wunsch, ihnen in hohem Bogen auf den Stammtisch Knochen zu kotzen.
„Aber Sicherheit“, will der Horst jetzt sagen. „Fresse!“, will ich da sagen. Wenn der junge Mensch die maximale Sicherheit will, sucht er kein Motorrad, sondern eine gut gepolsterte Gummizelle. Ausnahmslos jeder Vielfahrer, den ich kenne, hat sich nach seinem bescheidenen Anfang zügig mit besserem Zubehör eingedeckt, denn besseres Zubehör macht einfach mehr Spaß. Er wird sich iterativ selber besser sichern. Man muss aber irgendwo anfangen, und zwar nicht bei zehntausend Euro für einen Hobby-Einstieg. Für die meisten jungen Menschen sind zehntausend Euro genausoviel wie das gesamte Eurorettungsschirm-Budget: eine vollkommen unwirklich scheinende Masse an Geld. Wenn das nicht von den Eltern kommt, woher dann? Bestimmt nicht aus den zweihundert Euro Sklaventaschengeld ihrer ersten Prakti-Stelle. Das würde Jahre dauern, und Jahre sind für einen jungen Menschen exakt genausoviel wie die Unendlichkeit.
Ich mag mit dem Thema nicht mehr in die Foren gehen. Ich mag nicht mit Horst diskutieren, das ist schon zu oft passiert. Deshalb freue ich mich über jeden guten Tip für Einsteiger: Welche Billigsachen habt ihr als erstes kaufen können und wie waren eure Erfahrungen damit? Wir finden bestimmt ein paar gute Tips, die wir abgebrannten Anfängern weitergeben können. Zum Beispiel: kein Horst sein.
Quelle: http://www.mojomag.de/2012/11/nachwuchs-verpiss-dich/
Ähnliche Themen
125 Antworten
Dieser Beitrag sollte vor jedem "Neueinsteiger sucht/fragt ..." Thread stehen. Antworten darf nur, wer ihn durchgelesen hat.
Einzige Ausnahme: "Führerscheinneuling fragt, welche offene SSP die beste ist."
Dann will ich ma Anfangen:
1 Jacke IXS aus Textil für ca. 150 Euro angeblich Unisex, nur ich war nicht Unisex deswegen waren die Schultern viel zu weit, hab mir ne Schulterprellung durch den Helm zugezogen.
Erster Helm HJC IS-16, Hatt einen Abflug überlebt. Jetzt hab ich wieder den gleichen, mangels Geld sonst würd ich einen AGV nehmen.
Erste Hose war von Germot, auch Textil.
Sommerhandschuhe ebefalls Germot. Haben nicht so lange gehalten.
Schuhe Daytona für ca.130- 160 Euro im Angebot, hab ich immer noch eifach genial!
Danach hab ich mir ne günstige Lederkombi von HG gekauft.
nur die Rückenkröte werd ich noch Aufrüssten.
Sommerhandschuhe von ICON 40 Euro, Winterhandschuhe für ca. 60 Kröten von HG.
Auserdem Halstuch vom Tedi
Motorrad unterwäsche von Aldi
Windstopperjacke vom Tacco Herrenabteilung
Was ich ganz unten drunter Trage verrate ich nicht.(Is das auch schon mal geklärt)
Irgentwann wenn Kohle vorhanden wird natürlich Aufgerüstet, auch weil das andere mal *verschlissen ist.
*Nein nicht verschissen!
Die ersten Jahre bin ich mit Jeans und Lederjacke gefahren... Born 2 be wild ^^
Als nächstes kam eine Jacke von Roleff, immer noch mit Jeans dazu. Die Jacke hab ich noch, die Jeans nicht mehr :-)
Irgendwann hab ich mir bei Louis die erste billige Hose gekauft, und nach vier Wochen wieder entsorgt.
Danach hab ich mir eine günstige Sommerkombi (Textil) von Probiker gekauft - Schick in Grau, passend zu meiner damaligen Maschine.
Motorradwechsel, also der gleiche Anzug noch mal in Schwarz mit orangenen Streifen am Arm. Sensationelles Ding, den Anzug hab ich bis heute! im Sommer ungeschlagen, super luftig, trotzdem musste eine zusätzliche Pelle her...
Seit zwei Jahren nun hab ich zusätzlich noch eine dickere Jacke und Hose von probiker, hab ein Super gefühl dabei und gehe damit auch gern auf größere Touren...
Irgendwann folgt aber noch mal eine hautenge Lederpelle, dazu muss aber erst mal etwas Plauze weg :-)
Es muss nicht immer das teure Schwabenleder sein, andere Hersteller produzieren ebenfalls taugliches Material zu brauchbaren Preisen... Mittlerweile tendiere ich auch dazu, auf ein Mindestmaß an Sicherheit zu achten, aber man muss die Kirche auch mal im Dorf lassen...
Mag ja sein, dass es solche Foren gibt. Ist mir aber in der Form noch nicht untergekommen.
Von der Empfehlung, wenn es das Budget hergibt, doch vieleicht lieber die ABS-Variante zu nehmen, abgesehen, hat hier noch niemand die Klamottenfrage mit "SchwabenlederoderTod" beantwortet.
Meine erste Ausrüstung besteht aus einer Büse Leder 2 Teiler die ich neu bei ebay für 310€ gekauft habe. Helm habe ich einen HJC FS10 für 100€ neu auch übers netz. Handschuhe dann auch wieder neue von Held für 28€ auch bei ebay. Und Stiefel sind auuuch aus ebay für 80€ von Alpinestars gebraucht aber wie neu.
Ich habe das Zeug nicht einfach so auf gut Glück gekauft sondern konnte über Kumpels oder bei Louis das alles schon mal anprobieren.
Anfang der 80er sind wir im Netzhemd (ärmellos - das war damals Mode!) und Turnhose zum Baden gefahren. Helm auf und Nierengurt um (die Nieren mögen keinen kalten Fahrtwind) und Espadrilles an die Füße.
Wir haben alle unvernünftig angefangen.
Man kann und sollte daher nicht den Finger erheben, aber zu anständigen Klamotten zu raten ist trotzdem sinnvoll. Nur der Zielgruppe angemessen: Wer kein Geld hat, der fährt mit der 199 oder 299 € Lederkombi aus dem Angebot von Tante Louise, Onkel Gericke & Co. ganz sicher auch sicher. Denn die Unfallfolgen mindert auch eine Billigkombi.
Auch billige Helme können gut sein, besonders wenn man zur Winterszeit die Auslaufmodelle im Angebot kauft. Wer kein Horst sein will, der zeigt lieber auf, wie man billig an brauchbare Klamotten kommen kann.
Und der Nicht-Horst labert auch nicht diese ständige dumme Scheiße von wegen ein Moped unter 200 km/h oder 50 oder besser 100 PS bewegt sich ja eigentlich gar nicht und man könne da ja gleich Fahrrad fahren... Was die Herren Horsts immer an Leistung verlangen ist das, was mich immer auf die Palme bringt! 20 oder 30 PS machen auch schon Spaß und sind für den Einstieg oft wesentlich sinnvoller als die ohnehin nicht beherrschten üppigen Pferdestärken, die auch noch mächtig Hafer, sorry, mächtig Sprit verlangen.
Der Text enthält viel Wahrheit - sehr viel Wahrheit!
Gruß Michael, der 200 % agreet...
Zitat:
Original geschrieben von cng-lpg
Helm auf und Nierengurt um (die Nieren mögen keinen kalten Fahrtwind) und Espadrilles an die Füße.
Wir haben alle unvernünftig angefangen.
Wenigstens wissen wir heute das wir uns
sogarden Nierengurt sparen können.

Schön geschrieben. Nur muss man das Horstklischee nichtmal in die "alte Klitsche" schieben.

Danke! Ich hab seinerzeit meine sevenfifty vertickt weil ich kein Geld ausgeben wollte für schutzkleidung. Die eigentumswohnung war mir wichtiger. Gut daß ich mich nie hingelegt habe zu der Zeit.
@ Neueinsteiger
Lasst es euch nicht vermiesen! Ausser ihr kauft euch ne SSP und meint ein Arai wäre wichtiger als der ganze Rest der Schutzkleidung, ein HJC oder ein caberg macht es auch. Aber dann bitte halbwegs mit schutzkleidung, ihr müsst nicht die gleichen fehler machen wie die horsts von damals.
Zitat:
Original geschrieben von Felyxorez
Zitat:
Original geschrieben von cng-lpg
Helm auf und Nierengurt um (die Nieren mögen keinen kalten Fahrtwind) und Espadrilles an die Füße.
Wir haben alle unvernünftig angefangen.
Wenigstens wissen wir heute das wir uns sogar den Nierengurt sparen können.![]()
Schön geschrieben. Nur muss man das Horstklischee nichtmal in die "alte Klitsche" schieben.
Genau!

Hab ich auch einmal gemacht allerdings ohne Netzhemd, will ja niemanden erschrecken.

Danach hatte ich die Heftigste Erkältung aller Zeiten
War doch ne doofe Idee, das mit dem Trockenfahren.

Und ABTS3 fast hätt ich mir die Kombie auch gekauft, da konnte man Hose und Jacke seperat wählen, aber die Knieschleifer haben mich gestört die brauch ich ja nich. Und ich wollt auch nicht immer mit den Klett dingern Spazieren fahren.
Meine erste Ausrüstung war ein billiger Nolan Helm, eine Probiker Jacke und eine Regenhose zum drüberziehen. War damals allerdings noch auf nem 50er Roller. Hier in diesem Forum gibt es auch viele "Horsts".
Liege ich falsch, oder ist das der selbe "mojomag", der hier in den MT - News schon einige Stilblüten verzapft hat?!?! Wie war das mit der BMW in den Farben der "Reichskriegsflagge"???
Der Junge ist profilierungssüchtig.
Als Horst groß geworden ist, gab es keinen Maxi cosi. Er fuhr mit seinen beiden Geschwistern auf dem Rücksitz eines Käfers unangeschnallt durch ganz Deutschland. Als er endlich 16 war und die Zeit ohne ABS, Airbag und ESP überlebt hatte, durfte er den Führerschein der Klasse 4 machen und eine Kreidler mit 50 ccm fahren, die gut 130 fuhr. Und das ohne Helm!
Dieser Horst gibt ab und zu gute Ratschläge an Jugendliche. Mojomag hat noch niemandem geholfen!
Gruß k2
Ich glaub hier geht es Primär garnicht um Mojomag und seine *Silblüten. *Ja, das sind sie wirklich!
Sondern eher um die Grundaussage, das doch einige auf sehr hohen Rössern sitzen.
Ist mir in der Realität so direckt noch nicht passiert, man war immer freundlich und gesprächig.
Gut es gibt natürlich welche die müssen, einen Herbrennen und sich dann am Imbiss vordrängeln. Aber lasst doch den alten Leuten den vortritt, die haben öfter mal Unterzucker. Nicht das noch einer zusammen bricht.
Also auch meine Moped"jugend"-Klamotte, für die, die es interessiert..
1989, schon zu Beginn der Fahrschule besorgt, bis auf den Helm
Boeri-Helm in unpassenden Farben weiß/blau/rot zur damaligen roten Z200, für 149 Mark
Jacke aus Leder, für 200 DM in schwarz, von nem Secondhandhändler, der auch Neuware vertickt hat
Hose, "Jeans" auch aus Leder, von nem Freund, dem sie nicht mehr gepasst hat, für 50 DM-
Handschuhe & Nierengurt hab ich mir bei der Tante (Louise) geleistet..(die Preise dafür hab ich nicht mehr auf dem Schirm)
Die Jacke und die Hose tun es übrigens heute noch...
Der Rest wurde erneuert.
Helm ist nun seit 2009 ein weißer Shoei, beim Spätzünder in München von 399 auf 199 reduziert, und das inkl. Antibeschlag-Visier-Einsatz
Nierengurt ist nun einer bei dem mensch nicht mehr so drunter schwitzt (auch von der Tante)- von Vanucchi.
Handschuhe nun je nach Wetter, die letzten hab ich letzten Freitag gekauft, für die kalte Jahreszeit, da die bisherigen (Ski)-Lederhandschuhe nicht wirklich warm warn, ab 15 Grad Aussentemperatur. Sind die S2er von Probiker, - von 50 auf 30 Euro reduziert - die ersten Fahrten damit waren um mindestens 5 gefühlte Grade wärmer als bisher.
Ihr seht, mensch muss nicht alles Geld der Welt ausgegeben, um das Gefühl zu haben, "sicher gekleidet" und einigermaßen "warm" Moped zu fahren..
Also liebes MT-Forum und deren "Neue", ihr seht es geht auch günstig, wenn ihr entsprechend sucht, und damit meine ich nicht hier vor der Kiste, sondern eben auch bei "kleineren" Anbietern, gell
Der SemmeL grüßt
PS:
Auch ne Regenkombi hab ich mir damals geleistet, für 20 D-Mark - die gute Krawehl-City in neonorange, von dem Händler, der die mir auch Jacke verkauft hat - in XL, damit auch alles an Klamotten drunter gut mit mir da rein passt und auch die fahre ich auch heute noch.
Und, manche mögen jetzt sicher 's Gesicht verziehen, ich hab nochmal ZWEI EUROs ausgegeben, für ne neongelbe Warnweste, für über die Lederjacke.
Für den Sommer geniesse ich seit 2010 noch n Himmelsgeschenk, da stand eines Tages 'n Karton mit Klamotten vor meiner Wohnung auf dem Gehsteig, unter andrem war da auch ne Guidici-Lederkombi drinne, die ich seitdem fahre, wenn es "Sommer" ist, und da passe ich auch mit normalen Klamotten drunter rein, sei es in langer Jeans oder mit Shorts - d.h. anziehn, in die Kombi schlüpfen, auf die Arbeit, Kombi wieder ausziehn und im Büro "buckeln"..
Ich erlebe das Horst-Tum anders als der Autor, nämlich dergestalt, dass die alten Säcke meinen, dass die Art und Weise, wie sie vor 30 Jahren das Motorradfahren gelernt haben, wie sie sich entwickelt haben, was sie gelernt haben etc. die einzig mögliche Art des Heranreifens zum Motorradfahrer ist, und dass deshalb Leute, die heute in die Szene einsteigen, es genauso machen müssen wie vor 30 Jahren. Diese Selbstwahrnehmung kneift natürlch vorn und hinten, denn lustigerweise heulen dieselben alten Säcke, die uns heute erzählen, wie sie ihren Führerschein nach einer ausgedehnten Fahrt um den Block bekommen haben, darüber herum, wie schlecht ausgebildet doch heute die Motorradfahrer sind.
Dazu passt vortrefflich der Sinnspruch: Je älter ich werde, desto schneller war ich früher.
Dazu kommt, dass es bestimmte Sachen - zum Beispiel ABS - früher einfach noch nicht gab. Damals hat man ja auch noch Holzreifen verkauft und Moppeds mit Bremsen gebaut, bei denen Runterschalten mehr Verzögerung brachte als Reinlangen.
Ich selbst bin in einer Situation, die vermutlich selten ist: ich habe vor 32 Jahren meinen Klasse III und meinen Klasse I gemacht. Den 3er habe ich bestanden, den 1er nicht. Und weil ich damals schon ein Auto zusammegejobbt hatte, ein Motorrad jedoch nicht in Sichtweite war, habe ich mich um den 1er nicht weiter bemüht. 26 Jahre später bin ich wieder zur Fahrschule gegangen und habe den A offen gemacht. Insofern kann ich das Niveau der Ausbildung von damals und von heute vergleichen. Damals hat man einen Scheiß gelernt, ist auf albernen 185ern rumgegurkt und hat wichtige Dinge des Motorradfahrens nicht vermittelt bekommen. Reines Glück, wenn sich die Absolventen dieser Schule nicht sofort nach der Prüfung den Hals gebrochen haben. Gemessen daran hatte die Ausbildung 2006 Hand und Fuß, in Theorie und Praxis. Ich habe auf einer ausgewachsenen 600er mit 78 PS und ABS gelernt.
Hier meine Ratschläge für einen guten Einstieg in die Motorradfahrerei, bei denen Spaß und Bankkonto gleicermaßen berücksichtigt werden.
1. Nach Möglichkeit antizyklisch und verteilt kaufen: Ich habe meine Farschule im Frühjahr angefangen, meinen Shoei-Helm hatte ich schon im November davor gekauft, mit richtig gutem Winterrabatt. Meine Jacke (Teilleder) hatte ich auf einer Motorradmesse zum Sonderpreis bekommen.
2. Das Wichtige vom Unwichtigen trennen: Ein Helm muss passen und die ECE 22.05 erfüllen, der Rest ist zweitrangig. Man spart leicht 100 Euro und mehr, wenn man den Helm in Uni-Schwarz kauft statt im angesagten Lackdesign (und da man den Helm während der Fahrt aufhat, merkt man den Unterschied nicht). Bei Handschuhen und Stiefeln würde ich eher zu Qualität raten. Grund: Wenn man einmal hinknallt, gibt es immer auf die Finger und häufig auf die Füße.
3. das erste Motorrad sollte vor allem eins sein: Gut in Schuss. Wenn man nicht viel Kohle hat, dann hilft einem ein günstiger Bock gar nichts, wenn man erst einmal 500 oder mehr Euro in eine Reparatur stecken muss. Wenn der Rookie nicht schrauben kann (kann ja nicht jeder) kostet ihn schon ein neuer Kettensatz 300 Euro, ein neuer Satz Reifen 250 Euro und eine neue Batterie 80 Euro. Deshalb bin ich auch immer etwas skeptisch, wenn die Leute mit einem Budget von 1400 Euro anrücken. Damit kann man sich eine Kiste kaufen, die keinen Ärger macht - aber sicher ist das nicht.
4. Wenn das Budget fürs Motorrad die 3.000 Euro übersteigt, ein Motorrad mit ABS kaufen. Jeder noch so lächerliche Sturz kann Aua machen und schnell ein paar Hunderter verschlingen, und schon hat sich das ABS gelohnt. Außerdem gibt es für ABS-Moppeds im Verkauf mehr Geld.
5. Keinen Supersportler kaufen: Gedrosselt auf 34 oder 48 PS sind die Kisten an Lächerlichkeit nicht zu überbieten, und wenn die Kohle nicht für eine Renn-Kombi, einen Renn-Helm ud Renn-Stiefel reicht, dann sieht man auf so einem Ding ohnehin scheiße aus. Außerdem haben die Teile Handling-Nachteile, die vor allem Rookies nicht brauchen können. Und eins kommt noch dazu. Wenn man sich gleich als erstes eine SSP mit 150 PS kauft, was kommt denn dann als nächstes? Ein Star Fighter?