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Sauber F1 vs. GvdG

Themenstarteram 13. März 2015 um 6:33

Eigentlich ist das aktuelle Theater rund um die erwähnten Protagonisten die logische Konsequenz aus der Entwicklung der F1 über die letzten 20 Jahre.

Da steigt der Langstreckenweltmeister in die Formel 1 ein, ist dort über Jahrzehnte hinweg trotz kleinem Budget und Standortnachteil Part der ambitionierten Mittelfeldteams, klopft immer mal wieder am Oberhaus an und wird irgendwann zum BMW-Werksteam. Endlich angekommen, könnte man meinen.

Tja, BMW verliert nebst Geld auch die Lust und Peter muss seine Sparbüchse öffnen. Na ja, ging ja vorher auch jahrelang gut, was soll denn schon gross passieren. Aber die F1 kostet. Alles wird ständig teurer, die Werksteams operieren mit Budgets, dass es den Kleinen und Feinen nur noch schwindlig wird.

Und plötzlich kann Sauber keine Fahrergehälter mehr zahlen. Man muss sich also Pay-Driver ins Cockpit holen. Der Anfang vom Ende. Sauber ist finanziell am Boden. Da helfen auch die 8 Mio. vom lieben Giedo wenig. Aber da erscheint ein Silberstreifen am Horizont. Es gibt Fahrer, die bezahlen das 2.5fache des Holländers. Und dann sieht die gute Monisha vor lauter Dollarzeichen ihre Unterschrift auf dem Vertrag für van der Garde nicht mehr. Ich habe nie viel von ihr gehalten, denn sie steht in meinen Augen für den sportlichen und finanziellen Abstieg des Rennstalles. Aber ich war sicher, dass sie wenigstens in rechtlichen Dingen den Überblick behalten wird. Und genau hier scheint sie fatalerweise auf ganzer Linie zu versagen. Diese naive und hemdsärmelige Verteidigungsstrategie - so denn die Medien die Kernpunkte ihrer Strategie richtig wiedergegeben haben - hätte jeder erstsemester Jura-Fernstudent in handgestoppten 3 min. zerpflückt.

Und zu Giedo gibt es eigentlich nur folgendes zu sagen. Es steht ausser Frage, dass er im Recht ist. Moralisch wie juristisch. Ich hätte mir persönlich gewünscht, er würde seinen persönlichen Feldzug hinter der grossen Bühne führen, so dem Team Zeit geben, einen aussergerichtlichen Vergleich zustande zu bringen und ihn so wenigstens finanziell schadlos zu halten, ihn als zweiten Testfahrer mitzuziehen, mit Perspektiven auf ein Cockpit in 2016, what so ever. Er muss sich persönlich die Frage stellen, ob seine eigene F1-Karriere zu diesem Zeitpunkt wichtiger ist als der Job von 300 Mitarbeitenden in einem Rennstall. Die sind ja genauso betroffen von den offensichtlichen Fehlentscheidungen Kaltenborns und diese trifft zuletzt irgendwelche Schuld. Aber es werden diese Menschen sein, die ihren Job verlieren, weil Giedo auf die aktuelle Art und Weise auf sein Cockpit beharrt. Nochmals, völlig zu Recht. Aber zu seinem Recht käme er auch auf Wegen, die nicht die Existenz des gesamten Rennstalls gefährden. Man bräuchte eben nur etwas mehr Zeit. Und die fehlt aufgrund des aktuellen Vorgehens.

Was Frau Kaltenborn anbelangt, so wünsche ich mir, dass sie ihre Anteile umgehend an Peter Sauber abtritt, dieser die Fäden wieder in die Hand nimmt, sich alle Parteien an einen Tisch setzen und eine Lösung finden, mit der alle Beteiligten, Fahrer, Sponsoren und auch Mitarbeitende leben können. Nur muss wohl jeder mindestens einen kleinen Schritt auf den jeweils anderen zu machen. Und das scheint in diesen Zeiten schwerer zu sein als je zuvor, sieht man sich ein bisschen in der Politik um.

Salut

Alfan

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 13. März 2015 um 6:33

Eigentlich ist das aktuelle Theater rund um die erwähnten Protagonisten die logische Konsequenz aus der Entwicklung der F1 über die letzten 20 Jahre.

Da steigt der Langstreckenweltmeister in die Formel 1 ein, ist dort über Jahrzehnte hinweg trotz kleinem Budget und Standortnachteil Part der ambitionierten Mittelfeldteams, klopft immer mal wieder am Oberhaus an und wird irgendwann zum BMW-Werksteam. Endlich angekommen, könnte man meinen.

Tja, BMW verliert nebst Geld auch die Lust und Peter muss seine Sparbüchse öffnen. Na ja, ging ja vorher auch jahrelang gut, was soll denn schon gross passieren. Aber die F1 kostet. Alles wird ständig teurer, die Werksteams operieren mit Budgets, dass es den Kleinen und Feinen nur noch schwindlig wird.

Und plötzlich kann Sauber keine Fahrergehälter mehr zahlen. Man muss sich also Pay-Driver ins Cockpit holen. Der Anfang vom Ende. Sauber ist finanziell am Boden. Da helfen auch die 8 Mio. vom lieben Giedo wenig. Aber da erscheint ein Silberstreifen am Horizont. Es gibt Fahrer, die bezahlen das 2.5fache des Holländers. Und dann sieht die gute Monisha vor lauter Dollarzeichen ihre Unterschrift auf dem Vertrag für van der Garde nicht mehr. Ich habe nie viel von ihr gehalten, denn sie steht in meinen Augen für den sportlichen und finanziellen Abstieg des Rennstalles. Aber ich war sicher, dass sie wenigstens in rechtlichen Dingen den Überblick behalten wird. Und genau hier scheint sie fatalerweise auf ganzer Linie zu versagen. Diese naive und hemdsärmelige Verteidigungsstrategie - so denn die Medien die Kernpunkte ihrer Strategie richtig wiedergegeben haben - hätte jeder erstsemester Jura-Fernstudent in handgestoppten 3 min. zerpflückt.

Und zu Giedo gibt es eigentlich nur folgendes zu sagen. Es steht ausser Frage, dass er im Recht ist. Moralisch wie juristisch. Ich hätte mir persönlich gewünscht, er würde seinen persönlichen Feldzug hinter der grossen Bühne führen, so dem Team Zeit geben, einen aussergerichtlichen Vergleich zustande zu bringen und ihn so wenigstens finanziell schadlos zu halten, ihn als zweiten Testfahrer mitzuziehen, mit Perspektiven auf ein Cockpit in 2016, what so ever. Er muss sich persönlich die Frage stellen, ob seine eigene F1-Karriere zu diesem Zeitpunkt wichtiger ist als der Job von 300 Mitarbeitenden in einem Rennstall. Die sind ja genauso betroffen von den offensichtlichen Fehlentscheidungen Kaltenborns und diese trifft zuletzt irgendwelche Schuld. Aber es werden diese Menschen sein, die ihren Job verlieren, weil Giedo auf die aktuelle Art und Weise auf sein Cockpit beharrt. Nochmals, völlig zu Recht. Aber zu seinem Recht käme er auch auf Wegen, die nicht die Existenz des gesamten Rennstalls gefährden. Man bräuchte eben nur etwas mehr Zeit. Und die fehlt aufgrund des aktuellen Vorgehens.

Was Frau Kaltenborn anbelangt, so wünsche ich mir, dass sie ihre Anteile umgehend an Peter Sauber abtritt, dieser die Fäden wieder in die Hand nimmt, sich alle Parteien an einen Tisch setzen und eine Lösung finden, mit der alle Beteiligten, Fahrer, Sponsoren und auch Mitarbeitende leben können. Nur muss wohl jeder mindestens einen kleinen Schritt auf den jeweils anderen zu machen. Und das scheint in diesen Zeiten schwerer zu sein als je zuvor, sieht man sich ein bisschen in der Politik um.

Salut

Alfan

56 weitere Antworten
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56 Antworten
Themenstarteram 14. März 2015 um 5:54

Zitat:

@toenne schrieb am 13. März 2015 um 20:52:54 Uhr:

Zitat:

dafür zu sorgen, dass ich Recht erfahre, dass ich sämtliche Ansprüche resultierend aus dem Vertrag auch gleichwertig gestellt bekomme, dass ich das Karriereende der Frau besiegle

Und wie genau soll er das machen ohne den Klageweg komplett durchzuziehen? Dazu gehört auch dass er seinerseits den Vertrag erfüllt, sprich: Zum Rennen erscheint und seine Arbeitsleistung anbietet. Für meinen Geschmack macht er alles zu 100% richtig, und zur Abwechslung scheinen ja sogar seine Fahrerkollegen durch die Bank Zustimmung zu signalisieren.

http://www.motorsport-total.com/.../...-wie-es-da-zugeht-15031305.html

Ich denke Hülkenberg darf man getrost als Insider bezeichnen - das Bild vom Sauber-Team als sympathischen Underdog, welches sich wie das kleine gallische Dorf gegen die Übermacht der grossen Teams zu Wehr setzt, bekommt da ziemlich heftige Risse.

Mir fehlt auch dein Kommentar dazu, dass Peter Sauber dem Ganzen schon so lange tatenlos zuschaut?

Gruss

Toenne

Lieber Toenne

Auch wenn Du eine Frage gestellt hast, die Du Dir auch bestens selbst beantworten könntest, zeige ich gerne auf, was Giedo nun machen könnte: Die 8 Mio. einfordern, eine Summe X als Entschädigung einfordern und ein Cockpit für 2016 aushandeln unter der Bedingung, dass Kaltenborn dann nicht mehr Teamchefin sein wird. Und wenn dies alles unter Dach und Fach ist, einfach sein Leben als Milliardärsschwiegersohn geniessen und sich gut auf die Saison 2016 vorbereiten. Also bitte … Verträge sind das eine, Gespräche hinter der Kulisse und aussergerichtliche Einigungen das andere. Wir müssen nun auch nicht unbedingt naiver tun als nötig und wir dürfen sicher eine Minute unseres Lebens dafür aufwenden uns zu überlegen, wie es in ähnlichen Situationen die letzten 20 Jahre Dutzende andere Fahrer und Teams gehandhabt haben.

Aber schon klar, wenn ein Insider wie Nico Hülkenberg, der in der Tat übermässig lange auf sein volles Gehalt warten musste, hier nun sein ehemaliges Nest so ein wenig beschmutzt (nachdem was das Team zu seinen Gunsten alles geleistet hat und nur, weil er mit Monisha einfach nicht gut kann), dann ist allen alles klar.

Der einzige, der bislang medial nicht durchgedreht hat, ist Toto Wolff. Der tut nicht so, als sei er allwissend und nimmt sich auch nicht ganz so wichtig wie andere Herrschaften. Das zeigt ganz deutlich, wessen Geistes Kinder andere Protagonisten wie etwa der gute Niki, der eloquente Perez oder andere sogenannte Insider sind. Ah ja, Maro Engel hatte auch noch 'ne Meinung dazu.

Keiner von denen schaut im Zweifelsfalle zurück, wenn er grad' einen anderen überfahren hat. Also hört mir auf mit dieser Scheiss Doppelmoral im kranksten Geschäft seit die Griechen den Sport erfunden haben.

Zum gallischen Dorf (lustiger Vergleich im übrigen) … es gibt eine Vor- und eine Mit-Kaltenborn-Ära. Mehr gibt's dazu schlicht nicht zu sagen. Da hatte der Nico dann einfach wohl Pech, dass er zur falschen Zeit am falschen Ort war … ist ihm ja in seiner Karriere auch nicht zum ersten Mal passiert.

Und ja. Peter Sauber hält nachwievor zwei Drittel des Rennstalles und hält sich vornehmlich aus dem operativen Geschäft zurück. Diese operative Führung wird solange zum Brunnen gehen, bis sie sich endgültig das Bein bricht. Wann das sein wird, kann Peter offenbar nicht selbst bestimmen. Kann gut sein, dass Monisha bei der Anfertigung ihres eigenen Vertrages keine Fehler gemacht hat und das Ding erstaunlicherweise wasserdicht hinbekommen hat. Oder weisst Du, lieber Toenne, was in ihrem Vertrag zu ihren Kompetenzen und Verantwortungsbereichen wie auch zu der Anstellungsdauer genau steht? Vielleicht findest Du dazu ja auch einen Link, irgendwo in den Weiten des allwissenden Internets ...

Ich wünsche einen tollen Start in eine tolle F1-Saison, jedenfalls denen, die wissen, dass man im Meer schimmend und umringt von 100 Haien nicht unbedingt weiss, welcher der Böse und welcher nur der Mitschwimmer ist. Der unauffällige in rund 20m Distanz oder dann doch eher der vorwitzig neugierige, der dauernd an der Kameralinse schnuppern kommt und die Muskeln spielen lässt … wobei, man sagt ja, Haie seien im Grunde genommen gar nicht so böse, solange man sich in ihrer Nähe entsprechend verhält … also so ein bisschen den Hintern pudern und immer schön futtern und schon ist der Hai Dein bester Freund.

Salut

Alfan

Zitat:

@Alfan schrieb am 14. März 2015 um 06:54:28 Uhr:

Kann gut sein, dass Monisha bei der Anfertigung ihres eigenen Vertrages keine Fehler gemacht hat und das Ding erstaunlicherweise wasserdicht hinbekommen hat.

Ach, da gilt der Vertrag plötzlich? Dass diese Teamchefin einen mehrfach gerichtlich bestätigt gültigen Fahrervertrag weiterhin ignoriert und anficht ist für ihn noch immer kein Grund, seinerseits den Vertrag mit seiner Teamchefin anzufechten, und sei es nur aus Prinzip? Einer Teamchefin die ganz offensichtlich Rechtbeugung betreibt und dabei das Team ganz erheblich beschädigt? Schwache Nummer, sorry.

Ebenso wie nun Hülkenberg als Nestbeschmutzer hinzustellen, da gibts ja noch ein paar Fahrer als Leidtragende mehr. Immerhin hat er für Sauber wichtige 51 Punkte eingefahren, ich denke seine Bringschuld hatte er erbracht.

Themenstarteram 14. März 2015 um 9:33

Zitat:

@toenne schrieb am 14. März 2015 um 10:08:46 Uhr:

Zitat:

@Alfan schrieb am 14. März 2015 um 06:54:28 Uhr:

Kann gut sein, dass Monisha bei der Anfertigung ihres eigenen Vertrages keine Fehler gemacht hat und das Ding erstaunlicherweise wasserdicht hinbekommen hat.

Ach, da gilt der Vertrag plötzlich? Dass diese Teamchefin einen mehrfach gerichtlich bestätigt gültigen Fahrervertrag weiterhin ignoriert und anficht ist für ihn noch immer kein Grund, seinerseits den Vertrag mit seiner Teamchefin anzufechten, und sei es nur aus Prinzip? Einer Teamchefin die ganz offensichtlich Rechtbeugung betreibt und dabei das Team ganz erheblich beschädigt? Schwache Nummer, sorry.

Ebenso wie nun Hülkenberg als Nestbeschmutzer hinzustellen, da gibts ja noch ein paar Fahrer als Leidtragende mehr. Immerhin hat er für Sauber wichtige 51 Punkte eingefahren, ich denke seine Bringschuld hatte er erbracht.

Ach Toenne, streitlustig wie immer … wenigstens in dieser Beziehung bleibst Du Deiner Linie treu ;)

Nico wurden seitens des Teams so viele rote Teppiche ausgelegt, dass es sich schlicht nicht gehört, pauschalisierende Aussagen über den "gesamten Rennstall Sauber" zu machen, wie er es eben getan hat, DAS ist 'ne schwache Nummer. Selbstverständlich hat auch er unter Kaltenborn gelitten, nichts anderes habe ich gesagt, also verzichte doch bitte auf weitere ausschliesslich polemisierende Interpretationen, Du kannst das wesentlich besser, ich weiss das.

BTW. Van der Garde hat heute morgen gezeigt, dass er bereit ist, über seinen persönlichen Tellerrand hinauszublicken. DAS ist 'ne starke Nummer. Genauso habe ich mir das von Anfang an gewünscht. Wenn es nun Sauber nicht schafft, in den kommenden Tagen eine befriedigende Lösung zu finden, dann haben's sie's letzten Endes wirklich selbst verkachelt, aber Giedo hat die Türe zu einem Kompromiss ohne grosse Kollateralschäden weit aufgestossen, und die Interessen, die ihn vielleicht dazu bewogen haben, sind mir hier und jetzt mal völlig egal. Grosser Sport von ihm.

Und … lieber Toenne … wenn wir schon wühlen und graben, es gibt da durchaus doch noch ein paar andere Fahrer, die ohne Peter Sauber NIE in die F1 gekommen wären und nie Millionäre und/oder Weltmeister geworden wären. Also komm mal runter und hör auf, mittels moralinsaurem Verweis auf andere "Opfer" so zu tun, als wäre Sauber das Böse schlechthin. Das sollte auch Dir klar sein, dass in der Rangliste der über Leichen gehenden Teamchefs und Rennställe Sauber ungefähr dort angesiedelt ist, wo sie letztes Jahr sportlich gelandet sind. Du kannst Kaltenborn mit allem angreifen, was Dir heilig ist. Aber lass bitte den Peter und das Gros des Teams aussen vor, geht das?

Und wenn Du nur am Rande an einer konstruktiven Diskussion um die GvdG-Problematik interessiert bist, dann wirst Du das ähnlich sehen.

Salut

Alfan

Zitat:

@Alfan schrieb am 14. März 2015 um 10:33:00 Uhr:

Nico wurden seitens des Teams so viele rote Teppiche ausgelegt, dass es sich schlicht nicht gehört, pauschalisierende Aussagen über den "gesamten Rennstall Sauber" zu machen, wie er es eben getan hat, DAS ist 'ne schwache Nummer.

Dass sie ihn für einen hervorragenden Fahrer hielten von dem sie sich Nutzen erwarteten spielte dabei natürlich keine Rolle, schon klar. Her er ihnen mit Endrang 10 ja auch schlecht vergütet, 51 zu 6 Punkte gegenüber Teamkollege Gutiérrez ist ja fast schon peinlich.

Zitat:

@Alfan schrieb am 14. März 2015 um 10:33:00 Uhr:

also verzichte doch bitte auf weitere ausschliesslich polemisierende Interpretationen

Wo polemisiere ich denn? Ich verzichte lediglich auf Schönfärbereien. Peter Sauber war und ist sicherlich ein netter Mann, das ändert aber nichts daran dass auch er in dieser Sache versagt hat. Dabei spielen frühere Verdienste - die ich keine Sekunde in Zweifel ziehe - keine Rolle, es geht ums hier und jetzt und die jüngere Vergangenheit.

Zitat:

@Alfan schrieb am 14. März 2015 um 10:33:00 Uhr:

mittels moralinsaurem Verweis auf andere "Opfer" so zu tun, als wäre Sauber das Böse schlechthin.

Und du wirfst mir Polemik vor...:rolleyes:

Fehlt nur noch, dass der gute Alfan dem Peter Sauber einen Heiligenschein aufsetzt.

Themenstarteram 14. März 2015 um 10:55

Lieber Toenne

Polemik deswegen, weil Du vorsätzlich einzelne Abschnitte komplett aus dem Konsens ziehst nur um dann in Deiner gewohnt sarkastisch pointierten Art am Thema vorbei zu kommentieren, das ist schlicht nicht guter Stil, und auf solchen Stil reagiere ich dann schon auch mal kratzbürstig.

Nico Hülkenberg wurde geliebt in Hinwil. Habe selten einen Fahrer mit dermassen starkem Rückhalt im gesamten Team erlebt. Dass ein paar wildgewordene und sportfremde Controller in der Buchhaltungsabteilung unter der Ägide Kaltenborns sich nicht in die Haut eines Fahrers denken konnten und in verschiedenen Situationen Feingefühl vermissen liessen, hat mit dem Rennstall selbst nichts zu tun, das ist leider vielerorten so, auch branchenübergreifend, das wird auch Dir nicht fremd sein, ohne dass ich jetzt genau weiss, wie Du Deine Brötchen verdienst.

Beantworte mir nur eine Frage, wenn Du so nett wärst. Nehmen wir für eine Sekunde an, Du wärst Giedo van der Garde. Dürften wir dann alle davon ausgehen, dass das gesamte Sauber GP-Material inkl. der Autos heute konfisziert worden wäre und der Rennstall damit - aufgrund der so nicht eingehaltenen Sponsorenverträge - de facto Konkurs gegangen wäre, genau hier in Australien?

Kannst Dir gerne Zeit lassen mit der Antwort, immerhin würde sie zeigen, wie Du tickst. Ist ja nicht immer ganz klar zu erkennen. Immerhin habe ich dargelegt, wie ich es machen würde. Und Giedo hat's vermutlich gelesen (kleiner Schenkelklopfer am Rande).

Ich diskutiere sehr sehr gerne sachlich. Über jedes Thema. Das gelingt aber nur dann, wenn andere auch einen sachlichen Stil pflegen. Dazu gehört, das grosse Bild und die Intention eines Posts zu respektieren (die Fähigkeit des Erkennens derselben attestiere ich Dir unumwunden) und nicht nach irgendwelchen Angriffsflächen zu suchen, die sich in einem grossen Bild immer ergeben. Das hat so was korinthenkackermässiges, findest Du nicht?

Salut

Alfan

Themenstarteram 14. März 2015 um 11:01

Zitat:

@Nr.5 lebt schrieb am 14. März 2015 um 11:48:01 Uhr:

Fehlt nur noch, dass der gute Alfan dem Peter Sauber einen Heiligenschein aufsetzt.

Ach nee … das hat er erstens nicht nötig und zweitens wohl auch nicht verdient. Selbst der guteste Gutmensch hat seine dunklen Seiten. Ich denke, Menschen mit ausschliesslich hellen Seiten gehen generell nicht in die F1. Und wenn sie's doch tun, dann gehen sie unter, bevor sie richtig gestartet sind.

Salut

Alfan

Zitat:

@Alfan schrieb am 14. März 2015 um 11:55:01 Uhr:

Nico Hülkenberg wurde geliebt in Hinwil. Habe selten einen Fahrer mit dermassen starkem Rückhalt im gesamten Team erlebt.

Und ich glaube auch nicht dass Hülkenberg mit seiner Aussage 'das Team' = die Mechaniker etc. treffen wollte.

Wir meckern dauernd drüber dass heutige Fahrer den Mund nicht mehr aufbekommen und nur noch Worthülsen raushauen, weil jede Aussage sofort in Hinblick auf political correctness seziert wird. Aber genau das machst du jetzt, er hätte wohl vorher seinen Anwalt konsultieren sollen um eine allgemein wohlgefällige Formulierung zu finden.

Die Taktik von Giede van der Garde ist seht gut, wenn nicht genial (auch wenn er sie sich warscheinlich nicht selber ausgedacht hat). Bei einer anscheinend so klaren Sachlage zuerst zu klagen und durch mehrere Instanzen Recht bekommen und danach "zum Wohle des Teams" auf sein nunmehr gerichtlich festgestelltes Recht zu verzichten.

Hätte er sofort verzichtet und sich auf einen Deal eingelassen, wäre er als Weichei und Looser verschrien worden. und zukünftige "Arbeitgeber" hätten ihn nicht für voll genommen. Jetzt sieht die Sache anders aus.

Wobei er m.E. Glück hatte nicht in Deutschland klagen zu müssen. Hier hätten ihm die sogenannten Richter doch erst einmal einen Vergleich aufs Auge gedrückt.

Themenstarteram 14. März 2015 um 14:13

Zitat:

Und ich glaube auch nicht dass Hülkenberg mit seiner Aussage 'das Team' = die Mechaniker etc. treffen wollte.

Wir meckern dauernd drüber dass heutige Fahrer den Mund nicht mehr aufbekommen und nur noch Worthülsen raushauen, weil jede Aussage sofort in Hinblick auf political correctness seziert wird....

Ich auch nicht, werter Toenne. Aber so steht's nun mal im Netz zu lesen.

Ich zitiere: «Weil ich einmal Teil des Teams war und weil ich weiss, wie es da zugeht»

Das hätte man einfach anders ausdrücken können und sich trotzdem noch meilenweit von irgendeiner falsch verstandenen political correctness befunden haben. Es wäre sicherlich besser gewesen, wenn er die ihm unliebsamen Menschen bei Sauber beim Namen genannt hätte. Soviel Gespür dürfte man eigentlich von einem F1-Piloten erwarten.

Eines ist klar. Nico hat mehr Punkte nach Hinwil gebracht als im Auto drin waren. Nico ist ein Pilot, der warum auch immer irgendwie nicht in ein Topauto reinkommt, obwohl er es mehr als viele andere Piloten verdient hat. Alle waren stolz, einen solchen Toppiloten im Auto zu wissen. Und er hat jeden einzelnen Franken Lohn x-fach zurückbezahlt mit seiner Leistung, seiner Art der Repräsentation des Sauber-Rennstalls.

Klar ist auch, dass Sutil verarscht wurde, dass van der Garde verarscht wurde, und dass Frau Kaltenborn - von aussen her betrachtet - gänzlich untragbar geworden ist, gerade weil sie mit ihren wirren Aktionen und der sackschwachen Aussendarstellung alles, was seit den frühen Neunzigern von Peter Sauber aufgebaut wurde, mit Füssen tritt. Kleiner Blick ins Marketingfachbuch: Es dauert Jahre, sich durch entsprechendes Handeln und Seriosität ein vertrauensvolles, positives Image zu erarbeiten. Aber es braucht nur ganz wenige Tage, alles in Trümmer zu schlagen.

Aber hey, Nico sollte nicht Gegenstand dieses Threads sein, es geht doch hier um Giedo.

Und bezüglich Giedo war da doch noch was … ;) … Hand aufs Herz, Toenne, gäbe es Sauber noch, wenn Du in Giedos Haut stecken würdest?

Salut

Alfan

Das einzige was ich weiss ist, dass Kaltenborn noch immer Teamchefin ist. Obwohl es an ihr wäre zugunsten des Teams den Sessel schnellstmöglich zu räumen. Oder an Peter Sauber ihr den Stuhl schnellstmöglich vor die Tür zu stellen.

GvdG hatte ohnehin keine Superlizenz und hätte daher gar nicht fahren können, das dürfte ihm die Entscheidung etwas vereinfacht haben ;). Aber in zwei Wochen geht der Zirkus von vorne los, möglicherweise dann mit Sutil als neuem Protagonisten.

Themenstarteram 14. März 2015 um 19:05

Wie gesagt, ich befürchte, dass Peter in dieser Sache doch die eine oder andere Hand gebunden ist, denn wenn dem nicht so wäre, dann hätte er diese Entscheidung schon längst gefällt. Und dass Adrian nun sieht, was möglich ist, wenn man sich mal auf die Hinterbeine stellt, könnte im Normalfall durchaus zu einer weiteren Klage führen. Ich bin aber der Meinung, dass dieser Vergleich bereits aussergerichtlich erfolgt ist. Wobei, wer will sich heute noch sicher sein, in egal welcher Beziehung.

Fakt ist, dass die Nasr und Ericsson-Sponsoren vermutlich noch tiefer in die Tasche greifen müssen, wenn sie denn ihre zwei Protegés wirklich auch 'ne ganze Saison fahren sehen wollen.

Ich bin mit allen juristischen Mitteln aller "betrogener" Piloten einverstanden, solange sie nur schauen, dass der Rennstall nicht wegen den Verfehlungen einer gewissen Dame von der Bildfläche verschwinden wird. Denn das hätte dort wirklich niemand verdient. Bis auf ganz wenige Ausnahmen, versteht sich.

Wie dem auch sei.

Sportlich gesehen: Wenn man nun auf die Paydriver-Zeit von Nasr noch 'ne halbe Sekunde Topfahrer-Bonus draufrechnet, läuft der Sauber ja relativ gut zu Beginn der Saison.

Es sei denn, Nasr fahre trotz Paydriver-Status auf hohem Niveau. Und wer weiss DA schon genau Bescheid. ;)

Salut

Alfan

am 15. März 2015 um 12:49

Nasr würde ich nun nicht unbedingt Paydriver Status zuordnen. Er hat in der GP2 Rennen gewonnen und ist immerhin Meisterschaftsdritter geworden. Letztes Jahr habe ich da ein Rennen gesehen, wo er und Palmer in einer ganz eigenen Liga fuhren.

Auf jeden Fall ist es ein versöhnlicher Wochenendausgang für Sauber und endlich mal Grund für Optimismus.

Themenstarteram 15. März 2015 um 15:25

Werter Teppo

Gewohnt gutes Auge, mein Lieber ;). Ich kann nicht verstehen, dass Piloten wie Nasr überhaupt anstehen müssen für ein Cockpit, wenn man sieht, wer es denn sonst so auf 'nen Stuhl schafft, jahraus jahrein. Wenn die kolportierten Mitbringsel stimmen, dann ist das ein Glücksfall für Sauber, wie es ihn vermutlich alle 10, 20 Jahre mal gibt. Da kommt einer, der fahren kann und erst noch dafür bezahlt … unglaublich.

Nein, wir wollen den Tag nicht vor dem Abend loben, aber was er heute gezeigt hat, das ganze Rennen hindurch den DRS-Red Bull im Rückspiegel, das war schlicht gut gefahren.

Aber eben. War ein toller Beginn und eine angenehme Abwechslung für alle im Team. Aber bereits jetzt geht's weiter mit dem Überlebenskampf. Denn wenn Giedo in Malaysia ins Cockpit von Eriksson einsteigen sollte, dann muss jetzt schnellstens irgendwo Kohle her, und zwar verdammt viel. Ich könnte mir aber gut vorstellen, dass der eine oder andere Geldgeber (wieder) einsteigen würde, wenn Monisha nach eingehender Reflektionsphase ihren "freiwilligen" Rücktritt anböte.

Salut

Alfan

Mir als Otto Normal F1 Konsument erschliesst sich Deine Aversion gegen Frau K. irgendwie nicht so recht.

Nach diesem Rennen gibt ihr zunächst einmal der Erfolg recht. Ob D.v. d. G noch mehr Punkte eingefahren hätte?

Dass die F1 ein Haifischbecken voller Egomanen ist, weisst Du ja selbst. Irgendwie kann ich Dir, trotz Deiner ausführlich aufbereiteten Posts nicht ganz folgen, warum "Monisha" in dieser Sache falsch gehandelt hat..

Was hätte sie Deiner Meinung nach tun sollen, in der finanziellen Situation, in der sich Sauber befindet? Die Zusatzmillionen nicht nehmen und evtl. eine weitere Saison am Rande einer Pleite riskieren? Ich denke, Sauber braucht jeden Cent, daher ist es doch nur nachvollziehbar, dass in der Situation das ein oder andere Bauernopfer fällig ist. Dass sich ein D. v. d. G. wehrt, ehrt ihn zweifelsohne.

Wichtiger denn je wird für Sauber aber auch sein, dass sich der sportliche Erfolg einstellt. Was gegen die Herstellerübermachten schwer genug wird. Die beiden scheinen ja recht brauchbarer "Ersatz" als Fahrerpaarung zu sein. Wenn sie dazu noch ein paar Extramilliönchen mitbringen, wo liegt der Fehler?

Die Moral lasse ich im Zusammenhang mit der F1 grundsätzlich aussen vor, daher scheint die Entscheidung pro Paydrivermillionen auch sportlich nicht soo schlecht gewesen zu sein. Allerdings ist die Saison auch noch sehr lang und sollte sich der Erfolg nicht nachhaltig einstellen, wird ohnehin wieder ein(e) Schuldige(r) gesucht....

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