Firmenwagen soll abgeschafft und durch Gehaltserhöhung ersetzt werden durch AG
Hallo Zusammen,
es gibt schon ein paar Infos hierzu aber irgendwie finde ich nicht das was ich suche. Unabhängig von einem Besuch bei einem Steuerberater würde ich gern einmal eure Meinung hören. Folgender Sachverhalt:
- aktuell im Vertrag: Firmenwagen bis 800,-€ mtl. netto reine PKW Leasingrate bei 0 Anzahlung und 30.000 km pro Jahr, hinzu kommen Versicherungs- und Inspektionspaket und uneingeschränkte private Nutzung des PKW; Anteil privater Nutzung bei den 30.000 km ca. 1/3
- ich fahre bis Mai 18 einen A6 Avant mit einem LP von ca. 85.000€ brutto für diese Leasingrate, da Home Office versteuere ich "nur" die 1%
- AG will alle Firmenwagen abschaffen und dafür einen finanziellen Ausgleich zahlen, der mich nicht schlechter dastehen lässt
Meine Frage, wie hoch sollte eurer Meinung nach der Gehaltsausgleich sein? Gerade auch unter Berücksichtigung folgender Aspekte: - Steuer + Versicherung (nach 17 Jahren Firmenwagen das erste Auto auf mich zugelassen = hohe Versicherung); - Benzin; - Wartung und Reparaturen.
Ich freue mich auf eure Meinungen.
VG
Beste Antwort im Thema
Zitat:
@salo68 schrieb am 30. März 2017 um 17:13:06 Uhr:
Ich komme auch auf ca. 2.200 € brutto mehr, inkl. Vers./Wartung/Reparaturen/Wertverlust usw. usw. . Also schon ein ordentlicher Stiefel....In dem Zusammenhang habe ich noch eine Frage - kennt jemand das Modell der car allowance und hat damit Erfahrungen? Das wäre ggfs. auch noch eine Möglichkeit weil das im angelsächsischen und englischsprachigen Raum sehr verbreitet ist.
Und noch eine etwas peinliche Frage - die 0,30€/km für betriebliche Fahrten, muss ich die 6.000€ versteuern?
Die 30 Cent sind netto.
Ich fahre auch "gezwungenermaßen" auf Car allowance. Allerdings fahre ich >50tkm dienstlich und nur 5-8tkm privat. Ich fuhr allerdings in einer anderen Liga - Passat/A4 mit 40t€ BLP (vor 8 Jahren). Wir hatten keine Wahl damals - die Firma wollte das in ganz Europa einheitlich haben. Zudem standen durch Fluktuation immer wieder Autos auf dem Hof, die Geld gekostet haben aber keiner genutzt. Und meine Kollegen haben teilweise hohe Instandhaltungskosten bei der Leasingrückgabe produziert. Was passiert wäre, wenn ich mich geweigert hätte kann ich nicht sagen. Aber da ich für meine Ausbildung im Unternehmen ziemlich gut verdiene war das nicht wirklich eine Option. Zum anderen gab es bei uns immer endlose Diskussionen über Extras. Da war mir das damals recht und kann nun fortan selbst bestimmen was ich will.
Man muss das mal durchrechnen:
+ man spart die 1% Versteuerung - dürfte hier rund 450€ mehr netto bedeuten
+ man bekommt eine steuer und ggf. sozialversicherungspflichtige car allowance - beudetet xxx € mehr netto
+ man bekommt 30 Cent pro km
+ es gibt keine Diskussionen über Extras
- man muss selbst ein Fahrzeug (vor-)finanzieren oder leasen
- man trägt das Risiko von Unfällen, defekten Reifen usw.
Bei uns trägt sich das eigentlich ganz gut. Ein Kollege least immer, ich kaufte bisher immer (Halb-)Jahreswagen. Man muss das so sehen: Die ersten beiden Punkte ergeben ein höheres Netto, welches die monatlichen Kosten für Leasing oder Wertverlust decken. Die 30 Cent pro km decken die laufenden Kosten (davon bei einem Diesel rund 10 Cent Sprit) sowie Wartung, Verschleiß und Reifen.
Ich fahre seitdem Mercedes E-Klasse und führe akribisch eine Exceltabelle. Bei mir hat sich das bislang sehr deutlich gelohnt.
In unserem Fall gibt es 650€ (brutto) im Monat - sowie ersparte 400€ (GWV) zu versteuern --> da bleiben bei mir netto mind. 500€ mehr über. Die 650€ ergaben sich aus den gesparten (vermutlich aber netto) Aufwendungen der Firma. Die Leasingrate betrug damals unter 500€ netto, mit Versicherung, Wartung, Verschleiß sowie Reifen und GEZ lag das ganze unter 650€ (hatte ich mal nachgerechnet).
Zurück zum TE:
Wenn aktuell eine Leasingrate von 800€ drin ist dann sollte der AG bereit sein rund 1000€ auf Dein brutto zu packen. Wartung bei Audi mitgeleast liegt vermutlich bei ~50€, Versicherung vielleicht bei ~75€ (wenn mitgeleast und nicht individuell). Denke nicht, dass der Arbeitgeber mehr als 200€ Kosten im Monat zusätzlich zur Leasingrate hat. Aber das kannst Du vielleicht besser beurteilen.
Mit dem Netto aus diesen ~1000€ sowie dem gesparten Steuern auf den GWV von 800€ sind da also 900-1000€ mehr Netto drin. Aus meiner Sicht reicht das locker zur Finanzierung/Leasing eines gleichwertigen Fahrzeugs. Ich komme mit rund 500€ aus (E-Klasse, BLP 72t€) - habe allerdings durch die vielen KM einen deutlich höheren Wertverlust, profitiere aber auch wenn ich nicht die vollen 30 Cent für die variablen Kosten brauche.
Das wirkliches Problem ist nur die ggf. nicht mehr vorhandene Schadensfreiheitsklasse in der Versicherung. Im Privatleasing kann man zwar die Versicherung auch mit ins Paket nehmen, das ist aber lange nicht so günstig wie beim geschäftlichen Leasing. Ist mir zwar unverständlich (vor allem wenn ich an meine Kollegen denke, die Autoscooter mit den Dienstwagen gefahren sind), ist aber so.
Just my2cents
Nachtrag:
2000€??? Jungs, bleibt mal auf dem Teppich. Das steht in keinen Verhältnis und wird der AG auch nicht mitmachen. Rechnen tut sich das für den niemals mehr...
83 Antworten
Zitat:
@salo68 schrieb am 29. März 2017 um 08:33:16 Uhr:
Jedenfalls ist natürlich nicht in meinem Interesse hier in eine juristische Auseinandersetzung zu gehen.
Am Ende ist es wohl eine Machtfrage, wer braucht wen dringender?
Ich denke nicht, dass es hier zu einer juristischen Auseinandersetzung am Ende kommen wird, denn der AG wird wissen, dass er das verlieren wird.
Am Ende gibt es immer zwei Möglichkeiten, du behältst deinen Dienstwagen und alles geht so weiter oder man wird dir die Tür zeigen. Was wahrscheinlicher ist, das kannst nur du beurteilen.
Und um Rasios Überlegungen weiter zu führen: Das wäre eine gute Basis für einen sehr hohen finanziellen Ausgleich. Der AG wird das teure Auto los (andere Mitarbeiter kommen nicht auf die Idee das gleiche zu fordern) und ist im Gegenzug evtl zu mehr Gehalt bereit.
Über Gehälter wird oft nicht gesprochen, die Firmenwagen sind sicht- und vergleichbar.
Puh... Wenn Du weiterhin Geschäftsfahrten hast, solltest Du auf den Dienstwagen keinesfalls verzichten. Eine 0%-Versteuerung mit Fahrtenbuch zur ausschließlich dienstlichen Nutzung (Außendienst) und ein einfacher Wagen (A1 ca. 100 PS oder Ähnliches) sollte mindestens zur Verfügung stehen.
Wenn Du mit einem Privatwagen Dienstfahrten machen musst, dann höchstensmit so etwas. Wenn Du mit so etwas vor einem Kunden auftauchst, ist es (in Deiner von mir vermuteten, etwas höheren Position) ziemlich peinlich für die Firma...
Für die 1/3 private Nutzung des 85.000-EUR-Autos rechnen wir 1% (850 EUR) plus die Privatkilometer 10.000/12 pro Monat = 833 km zu ca. 1 EUR/km plus Steuern und Versicherung - ergibt summa summarum ca. 1700 - 2000 EUR Brutto mehr an Gehalt....
Aber das nur, wenn Du einen kleineren Dienstwagen kriegst, oder wenn Du mit obigem Schrotti die 20.000 km im Jahr fährst.
Rechnung Schrotti:
So ein Schrotti schafft die 20.000 km im Jahr nur unter den alleroptimalsten Umständen (Steigerung von optimalst = alleroptimalst). Mit 30 ct/km kriegst Du allerdings 6000 EUR raus. Bei 10 EUR/km Öl- und Spritkosten (2000 EUR) und ca. 1000 EUR für Steuern und Versicherungen, kannst Du 4 solche Autos pro Jahr kaufen (4 x 50 = 2000 EUR), Diese zulassen (400 EUR), und es bleiben noch 600 EUR für Kino, Männerabende mit sinnlos besaufen und Blumen+Pralinen für die Frau, damit sie in 1-2 Wochen nach dem Saufgelage wieder mit Einem spricht, und ins Ehebett lässt...
P.S.: privat kaufst Du Dir natürlich KEINEN Neuwagen, sondern etwas junges, Gebrauchtes, was den ersten Wertverlust längst hinter sich hat. Zum Beispiel haben Bekannte von mir ihren Q5, den sie günstig gekauft haben, zum gleichen Preis verkauft, wie gekauft - nach 3 Jahren zu 50.0000 EUR. Der Listenpreis war auch mit einer 8 vorne.... Und Du machst nicht Leasing, sondern Ratenzahlung - so gehört das Auto schließlich Dir. Damit schlägst Du zwei Fliegen mit einer Klappe - gutes Auto und weniger monatliche Belastung. Und noch etwas: die Gehaltserhöhung findet wahrscheinlich außerhalb der Beitragsbemessungsgrenze für die Sozialversicherungen statt. Das bedeutet mehr Netto vom Brutto.
Die möglicherweise bösen Hintergedanken des AG bei dieser Aktion seien mal dahingestellt....
bei weiterhin 20000km im Jahr und gleichzeitiger Abschaffung des Firmenwagen ist der AG nicht besonders helle, tut mir leid. Anders kann ich das Vorhaben nicht beschreiben: dumm. Neidfaktor? Scheix drauf, der neidische andere MA sollte sich selbst hinterfragen, warum der TE eine Stufe höher fährt als man selbst. Neid in dieser Konstellation ist das Eingeständnis an sich selbst, das der andere irgendwo besser ist.
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Wie schon erwähnt wenn es zugesichert wurde, würde ich mich da erstmal auf nichts einlassen.
Die 2000 Brutto dürften wohl nicht ganz hinkommen. Die Brutto Leasingrate liegt schon bei fast 1000€ dann ist davon auszugehen das man privat keine so guten Konditionen wie als Firma erhält dazu Benzin, Wartung, Versicherung, Inspektion, Reifen ... dem muss man natürlich noch den Geldwerten Vorteil gegenüberstellen aber ich würde da eher mit 2500-3000 Brutto mehr pro Monat ins Gespräch gehen.
Zitat:
@MattR schrieb am 30. März 2017 um 14:11:12 Uhr:
Wie schon erwähnt wenn es zugesichert wurde, würde ich mich da erstmal auf nichts einlassen.Die 2000 Brutto dürften wohl nicht ganz hinkommen. Die Brutto Leasingrate liegt schon bei fast 1000€ dann ist davon auszugehen das man privat keine so guten Konditionen wie als Firma erhält dazu Benzin, Wartung, Versicherung, Inspektion, Reifen ... dem muss man natürlich noch den Geldwerten Vorteil gegenüberstellen aber ich würde da eher mit 2500-3000 Brutto mehr pro Monat ins Gespräch gehen.
Die Leasingrate wird aber vom Arbeitgeber wiederum abgesetzt usw...
Privat kriegt man auch die gute, vielleicht sogar die bessere Leasingrate: weil man nur 10.000 km fährt, und nicht 30.000 km.
Zudem geht bei der ganzen Gehaltsumwandlung evtl. ein teil des Rentenbeitrages flöten. Bei einer Gehaltserhöhung wiederum wird volles Rohr eingezahlt (bis zur Beitragsbemessungsgrenze).
Ich würde nicht schauen, dass ich den Arbeitgeber ebenso viel koste (zumal Gehaltserhöhungen bis zur Beitragsbemessungsgrenze auch die Sozialbeiträge erhöhen), sondern dass ich mindestens die gleiche finanzielle Ausstattung habe.
Zitat:
@MattR schrieb am 30. März 2017 um 14:11:12 Uhr:
Die 2000 Brutto dürften wohl nicht ganz hinkommen.
Doch, ich denke schon.
Unterstellt man mal, dass von den 2000€ Brutto, 1000€ Netto übrig bleiben. Dazu kommen monatlich 500€ seitens der Firma für dienstliche Kilometer und er spart sich im Rahmen der 1% Regelung rund 1000€ zu versteuern (macht 500€ netto).
Das bedeutet, er könnte 2000€/Monat für das Auto ausgeben, welches 30.000km/Jahr läuft ... ganz grob gerechnet. Ich denke damit würde man schon hinkommen.
Danke allen für die rege Teilnahme an der Diskussion.
Ich komme auch auf ca. 2.200 € brutto mehr, inkl. Vers./Wartung/Reparaturen/Wertverlust usw. usw. . Also schon ein ordentlicher Stiefel....
In dem Zusammenhang habe ich noch eine Frage - kennt jemand das Modell der car allowance und hat damit Erfahrungen? Das wäre ggfs. auch noch eine Möglichkeit weil das im angelsächsischen und englischsprachigen Raum sehr verbreitet ist.
Und noch eine etwas peinliche Frage - die 0,30€/km für betriebliche Fahrten, muss ich die 6.000€ versteuern?
... car allowance, warte mal bis der chaosmanager sich meldet. Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, hat der das auch.
Die 30 Cent für die betrieblichen km sind eine steuerfreie Erstattung.
XF-Coupe
Zitat:
@salo68 schrieb am 30. März 2017 um 17:13:06 Uhr:
Ich komme auch auf ca. 2.200 € brutto mehr, inkl. Vers./Wartung/Reparaturen/Wertverlust usw. usw. . Also schon ein ordentlicher Stiefel....
Wenn man bedenkt, dass für die Firma dann noch einmal 500€ für die dienstlichen Fahrten hinzukommen, wird die Nummer für die rund doppelt so teuer wie bislang.
Auf den Einzelnen bezogen, ja. Wenn durch die Abschaffung aber auch andere (zukünftige?) Mitarbeiter erst gar keinen Firmenwagen bekommen können und mit niedrigeren Löhnen abgespeist werden kann sich das für die Firma dennoch rechnen.
Ich an der Stelle würde dem AG anbieten einen günstigeren Firmenwagen zu wählen + (kleinere) Gehaltserhöhung. Vielleicht ist es auch das was der AG eigentlich möchte...
Zitat:
@Thinky123 schrieb am 30. März 2017 um 21:56:13 Uhr:
Auf den Einzelnen bezogen, ja. Wenn durch die Abschaffung aber auch andere (zukünftige?) Mitarbeiter erst gar keinen Firmenwagen bekommen können und mit niedrigeren Löhnen abgespeist werden kann sich das für die Firma dennoch rechnen.
Ich weiß nicht, was daran so schwer sein soll. Wer dienstlich einen Firmenwagen braucht, wie der TE mit seinen 20.000km/Jahr, der bekommt einen und wer nicht, der bekommt keinen. Das kann man als Firma durchaus durchsetzen und an der Stelle auch finanziell gerecht agieren, indem man z.B. je nach privaten Kilometern eine kleine Beteiligung verlangt.
Zitat:
@salo68 schrieb am 30. März 2017 um 17:13:06 Uhr:
Ich komme auch auf ca. 2.200 € brutto mehr, inkl. Vers./Wartung/Reparaturen/Wertverlust usw. usw. . Also schon ein ordentlicher Stiefel....In dem Zusammenhang habe ich noch eine Frage - kennt jemand das Modell der car allowance und hat damit Erfahrungen? Das wäre ggfs. auch noch eine Möglichkeit weil das im angelsächsischen und englischsprachigen Raum sehr verbreitet ist.
Und noch eine etwas peinliche Frage - die 0,30€/km für betriebliche Fahrten, muss ich die 6.000€ versteuern?
Die 30 Cent sind netto.
Ich fahre auch "gezwungenermaßen" auf Car allowance. Allerdings fahre ich >50tkm dienstlich und nur 5-8tkm privat. Ich fuhr allerdings in einer anderen Liga - Passat/A4 mit 40t€ BLP (vor 8 Jahren). Wir hatten keine Wahl damals - die Firma wollte das in ganz Europa einheitlich haben. Zudem standen durch Fluktuation immer wieder Autos auf dem Hof, die Geld gekostet haben aber keiner genutzt. Und meine Kollegen haben teilweise hohe Instandhaltungskosten bei der Leasingrückgabe produziert. Was passiert wäre, wenn ich mich geweigert hätte kann ich nicht sagen. Aber da ich für meine Ausbildung im Unternehmen ziemlich gut verdiene war das nicht wirklich eine Option. Zum anderen gab es bei uns immer endlose Diskussionen über Extras. Da war mir das damals recht und kann nun fortan selbst bestimmen was ich will.
Man muss das mal durchrechnen:
+ man spart die 1% Versteuerung - dürfte hier rund 450€ mehr netto bedeuten
+ man bekommt eine steuer und ggf. sozialversicherungspflichtige car allowance - beudetet xxx € mehr netto
+ man bekommt 30 Cent pro km
+ es gibt keine Diskussionen über Extras
- man muss selbst ein Fahrzeug (vor-)finanzieren oder leasen
- man trägt das Risiko von Unfällen, defekten Reifen usw.
Bei uns trägt sich das eigentlich ganz gut. Ein Kollege least immer, ich kaufte bisher immer (Halb-)Jahreswagen. Man muss das so sehen: Die ersten beiden Punkte ergeben ein höheres Netto, welches die monatlichen Kosten für Leasing oder Wertverlust decken. Die 30 Cent pro km decken die laufenden Kosten (davon bei einem Diesel rund 10 Cent Sprit) sowie Wartung, Verschleiß und Reifen.
Ich fahre seitdem Mercedes E-Klasse und führe akribisch eine Exceltabelle. Bei mir hat sich das bislang sehr deutlich gelohnt.
In unserem Fall gibt es 650€ (brutto) im Monat - sowie ersparte 400€ (GWV) zu versteuern --> da bleiben bei mir netto mind. 500€ mehr über. Die 650€ ergaben sich aus den gesparten (vermutlich aber netto) Aufwendungen der Firma. Die Leasingrate betrug damals unter 500€ netto, mit Versicherung, Wartung, Verschleiß sowie Reifen und GEZ lag das ganze unter 650€ (hatte ich mal nachgerechnet).
Zurück zum TE:
Wenn aktuell eine Leasingrate von 800€ drin ist dann sollte der AG bereit sein rund 1000€ auf Dein brutto zu packen. Wartung bei Audi mitgeleast liegt vermutlich bei ~50€, Versicherung vielleicht bei ~75€ (wenn mitgeleast und nicht individuell). Denke nicht, dass der Arbeitgeber mehr als 200€ Kosten im Monat zusätzlich zur Leasingrate hat. Aber das kannst Du vielleicht besser beurteilen.
Mit dem Netto aus diesen ~1000€ sowie dem gesparten Steuern auf den GWV von 800€ sind da also 900-1000€ mehr Netto drin. Aus meiner Sicht reicht das locker zur Finanzierung/Leasing eines gleichwertigen Fahrzeugs. Ich komme mit rund 500€ aus (E-Klasse, BLP 72t€) - habe allerdings durch die vielen KM einen deutlich höheren Wertverlust, profitiere aber auch wenn ich nicht die vollen 30 Cent für die variablen Kosten brauche.
Das wirkliches Problem ist nur die ggf. nicht mehr vorhandene Schadensfreiheitsklasse in der Versicherung. Im Privatleasing kann man zwar die Versicherung auch mit ins Paket nehmen, das ist aber lange nicht so günstig wie beim geschäftlichen Leasing. Ist mir zwar unverständlich (vor allem wenn ich an meine Kollegen denke, die Autoscooter mit den Dienstwagen gefahren sind), ist aber so.
Just my2cents
Nachtrag:
2000€??? Jungs, bleibt mal auf dem Teppich. Das steht in keinen Verhältnis und wird der AG auch nicht mitmachen. Rechnen tut sich das für den niemals mehr...
Zitat:
@Baarcky schrieb am 30. März 2017 um 22:07:12 Uhr:
Nachtrag:
2000€??? Jungs, bleibt mal auf dem Teppich. Das steht in keinen Verhältnis und wird der AG auch nicht mitmachen. Rechnen tut sich das für den niemals mehr...
Ich bin bei dir und würde auch eher in Richtung 1000€ brutto beim TE gehen. In meiner Rechnung wären das dann 1500€ für das Auto im Monat und das wäre aus meiner Sicht realistisch.
Aber nochmal: Die Konstellation beim TE ist mustergültig für eine Win-Win Situation beider Seiten. Steigt man da aus und will die eine Seite schadlos halten, dann wird die andere ordentlich drauf legen müssen.
Wenn alle Kosten bislang vor Steuern abgerechnet werden und hinterher der Fiskus statt den 400-500€ (1% Regelung geldwerter Vorteil) deutlich mehr bekommt, dann muss das irgendwer bezahlen. Das macht die Sache nun einmal nicht billiger.
Solange der Firmenwagen Vertragsbestandteil ist, gehört er eben zum Gehalt dazu.
Daher kann der AG dem AN nicht so ohne weiteres den Firmenwagen abnehmen.
Wenn dann nur mit Änderungskündigung, wer die unterschreibt ohne darüber nachzudenken oder nachzurechnen ist selbst Schuld.
Die Frage wäre nur, was die Firma machen wird, wenn man sich nicht darauf einlässt.
Aber rein rechtlich dürfte die Sache recht einfach sein. Wenn man nicht unterschreibt behält man den Firmenwagen.
Und eine Kündigung aufgrund dessen, dass man den Firmenwagen nicht hergeben möchte, wenn man dadurch am Ende des Monats weniger Geld hat, dürfte spätestens vor Gericht auch schwierig zu begründen sein. Hier kenn ich mich aber zu wenig aus, da müsste man vorher evtl. mal bei seinem Anwalt nachfragen.
Jedoch wäre die wichtigere Überlegung dann, ob man überhaupt für eine Firma arbeiten möchte, die solche Geschütze auffährt.