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Firmenwagen: Lohnt sich überhaupt nicht?

Themenstarteram 6. März 2014 um 9:57

Hallo,

 

ich weiß, dass es zu diesem Thema schon tausende Fragen gibt, aber nirgendwo wird direkt darauf eingegangen, dass sich ein Firmenwagen anscheinend überhaupt nicht lohnt?! Ich habe mich mal interessehalber mit dem Thema Firmenwagen beschäftigt, da ich wissen wollte, ob ich so etwas sparen könnte. Wenn ich das aber alles durchrechne, spart man so gut wie nichts. Viele, die meinen, man würde dabei sparen, kommen immer mit Argumenten wie "dafür musste ja auch keine Steuern, Versicherung, Reparaturen, Sprit, etc. bezahlen". Naja. Das stimmt doch nur, wenn dein Arbeitgeber dir das alles schenkt. Aber wenn er dir diese Kosten schenkt, dann kann er sie dir auch als Gehaltserhöhung geben und man hätte dann wieder mehr als mit Firmenwagen.

Ich habe folgendes testweise berechnet:

- Beispielgehalt von 3.000 EUR Brutto

- Auto kostet 40.000 EUR Listenpreis (unverschämt, dass nicht der Kaufpreis für die 1%-Regelung verwendet wird! Unverschämt, dass dagegen noch keiner erfolgreich Klagen konnte)

- Im Privat-Leasing oder bei der 3-Wege-Finanzierung monatlich 400 EUR

- Versicherung, Steuern, Wartungsvertrag und Sprit umgerechnet auf den Monat: 150 EUR

- 1km Arbeitsweg

Privat:

3.000 EUR Brutto => 1.905 EUR netto abzüglich (400 + 150 EUR fürs Auto) => 1.355 EUR über

Über Firma:

3.000 EUR Brutto - 462 EUR (Eigenanteil: 550 EUR abzgl. 19% MwSt.) + 400 EUR (1%) + 12 EUR (Arbeitsweg) => 1.467 EUR

Ergebnis:

1467 EUR - 1355 EUR = 112 EUR Ersparnis!

Wegen 100 EUR so ein Aufwand? Das Auto gehört dann der Firma, man muss alles über die Firma abrechnen, hat ggf. Vorgaben seitens der Firma, wie der Wagen zu sein hat. Hat man ggf. auch noch beim Geschäftsleasing Vorgaben seitens des Herstellers (z.B. Audi) ?

Sind die Leute also wegen dieser 100 EUR so wild auf einen Firmenwagen, oder in welchen Fällen spart man noch viel mehr dabei? Vorteile wie ständig neues Auto habe ich ja beim Privat-Leasing oder Finanzierung genauso.

Oder mache ich bei der Berechnung irgendeinen Fehler?

Wie gesagt hat der Arbeitgeber ja nichts zu verschenken. D.h. ich habe es nun so gerechnet, dass alle Kosten, die auf einmal auf die Firma "unfairerweise" zukämen, mir vom Gehalt abgezogen werden.

Wenn ich davon ausgehe, dass die Firma so großzügig ist und die Kosten für den Firmenwagen komplett übernimmt, ohne dass ich einen Eigenanteil hätte (es also einer Gehaltserhöhung gleich käme), dann hätte man bei obiger Berechnung ohne Eigenanteil am Ende: 1700 EUR netto über. Wenn der Arbeitgeber aber die Kosten für den Firmenwagen einfach als höheres Gehalt zahlt (und man den Wagen wieder privat finanziert), bleiben 1587 EUR netto über. Also wieder dieselbe Differenz wie oben (durch fehlende Cent-Beträge hier 1 € mehr...)

Gruß

Sascha

Beste Antwort im Thema
am 12. März 2014 um 13:01

Zitat:

Original geschrieben von Snoopy1987

Sehr konstruktiver Beitrag von Dir! Ich belege all meine Aussagen mit Fakten und Zahlen und bisher stimmen sie und konnten nicht widerlegt werden. Sorry, dass ich es nicht in dein Weltbild passt, dass sich ein Firmenwagen nicht immer großartig lohnt! Ich vermute mal, dass es sich nur lohnt, wenn man ihn sehr viel dienstlich nutzt. Wenn man ihn aber fast oder sogar ausschließlich privat nutzt, lohnt es sich meiner Meinung nach nicht und die Zahlen geben mir bisher Recht. D.h. für mich ist es bisher uninteressant und es ist sollte für viele andere auch interessant sein, die sich bei Bewerbungen einen Firmenwagen statt höherem Gehalt andrehen lassen, denn viele Firmen bieten einen Firmenwagen als Lockmittel an, welcher dann wie gesagt auch nur privat genutzt werden würde.

Und Du hast auch nach 7 Seiten noch immer nicht verstanden, dass es für den Arbeitgeber steuerlich und betriebswirtschaftlich einen himmelweiten Unterschied macht, ob er 500,- für einen Firmenwagen zahlt oder 500,- auf Dein Gehalt legt. Ich denke selbst in dieser groben Vereinfachung willst Du das nicht verstehen, daraus folgt: Du bist beratungsresistent aber lustig (sehr sogar) :D:D:D

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Zitat:

- Versicherung, Steuern, Wartungsvertrag und Sprit umgerechnet auf den Monat: 150 EUR

Reicht niemals, eher das doppelte ist realistisch.

Reifen, TÜV, Reparaturen (ährend der Laufzeit und vor der Übergabe) mal gar nicht betrachtet.

All das braucht dich bei einem Firmenwagen nicht zu jucken.

Anders gesagt: Deinen Vergleich hast Du dir schön gerechnet.;)

Ich glaube kaum, dass ein 40000€ Auto (mal auf 3 Jahre und 20000km/Jahr gerechnet) privat mit allen Kosten unter 700€ im Monat zu finanzieren ist.

Themenstarteram 6. März 2014 um 12:10

Natürlich reicht das!

Sprit: 100 EUR

Wartungsvertrag: 10-20 EUR

Versicherung: 30 EUR

Steuern: 5-10 EUR

 

Bei einem Neuwagen fallen keine weiteren Kosten hat. Ich finanziere und lease nun schon seit 7 Jahren das 3. Auto und hatte sonst nie andere Kosten. Reparaturkosten fallen keine an, da Neuwagen inkl. Garantie.

Statt Wartungsvertrag würden alternativ alle 2 Jahre Inspektion (ca. 200-250 EUR) anstehen.

Reparaturkosten gibt es keine, außer ich bin so blöd und zerstöre das Auto selbst mutwillig. Ansonsten hat man Garantie oder bei Unfällen die Versicherung (und maximal Selbstbeteiligung).

Neue Reifen werden nicht benötigt, da ich mit beiden Sätzen (Sommer und Winter) problemlos 3-4 Jahre hinkomme und man da sowieso schon wieder ein neues Auto nehmen würde.

Meine letzten beiden Audi A3s haben jeweils ca. 40.000 EUR Listenpreis gehabt und ich habe für beide ca. 400 EUR (ohne Anzahlung) an Leasingrate bezahlt. Dazu kommen Sprit, Steuerung und Versicherung wie oben angegeben. Bisher habe ich privat keinen Wartungsvertrag, sondern Inspektionen direkt bezahlt, wobei diese bei 200-250 EUR inkl. selbst mitgebrachtem Öl lagen.

Andere Kosten habe ich nie gehabt. Ok, TÜV habe ich vergessen, fällt aber nur bei Laufzeiten von mehr als 3 Jahren einmalig an und kostet jetzt nicht die Welt und hätte umgerechnet keinen Einfluss auf meine Berechnung oben.

Du bringst auch, wie ich bereits im Allgemeinen kritisiert habe, das Schein-Argument "das braucht dich nicht zu jucken". Natürlich tut es das! Schließlich hat der Arbeitgeber nichts zu verschenken! Kosten, die entstehen müssen auch bezahlt werden. Wer zahlt die Kosten? Der Arbeitgeber. Und woher kommt das Geld? Von deinem Gehalt. (egal ob du vom bisherigen Gehalt die Kosten abgezogen bekommst, oder den Wagen statt einer Gehaltserhöhung bekommst => Berechnungen siehe oben).

Egal wie man es auch dreht, es bleiben nur die oben genannten 112 EUR.

Wenn ich also meinen Chef frage, ob ich einen Wagen über die Firma laufen lassen darf, damit ICH dabei etwas spare und sich sonst aber nichts am Gehalt, etc. ändern soll, dann würden mir alle Kosten (siehe oben) vom Gehalt abgezogen werden.

Wenn mein Chef die Kosten aber alle komplett übernimmt, dann bekomme ich somit eine indirekte Gehaltserhöhung. Dann wäre die Frage, ob er mir statt des Firmenwagens nicht einfach diese Kosten als direkte Gehaltserhöhung geben könnte.

In allen Fällen komme ich auf 112 EUR bei einem Beispielgehalt von 3.000 EUR Brutto und die oben genannten Kosten.

am 6. März 2014 um 12:15

Ich weiß, weshalb ich keinen Firmenwagen fahre ... (obwohl ich "dienstwagenberechtigt" bin)

Gruß

Der Chaosmanager

Themenstarteram 6. März 2014 um 12:23

Das einzige, was ich mir noch vorstellen könnte, was etwas Einfluss auf die Berechnung hätte:

Ich habe jetzt die 550 EUR abzgl. 19% MwSt. gerechnet. Ich weiß nicht, ob man es genau ausrechnen kann, aber in wie fern hat der Arbeitgeber noch Vorteile bei einem Firmenwagen. D.h. welche Kosten hat er, wenn er 462 EUR mehr Gehalt zahlt und welche Kosten hätte er, wenn er 462 EUR für einen Firmenwagen inkl. Kosten zahlt? Gibt es da steuerliche Vorteile, etc.? Diese könnte er dann ja auch direkt an mich weiterreichen.

Mir geht es bei der ganzen Überlegung einfach darum, dass ICH (wenn es sich lohnen würde) einen Firmenwagen nehmen würde und nicht, dass mein Arbeitgeber will, dass ich einen nehme. D.h. wenn ICH so etwas möchte und vorschlage, sollte es für den Arbeitgeber Kostenneutral sein. Also +/- 0. D.h. die Belastungen, die auf die Firma zu kämen, würden dann logischerweise von mir getragen werden (also vom Gehalt abgezogen).

Und da ist es so, wenn ich es richtig sehe und berechne, dass sich der ganze Aufwand für 100 EUR Ersparnis nicht wirklich lohnt. Ich werde es noch mal mit anderen Gehaltsgrößen durchrechnen, ob es sich dann vielleicht eher lohnt oder noch weniger, da die 3000 EUR jetzt ja nur ein Beispielwert war.

EDIT:

Ich hab es noch mal mit 2.000 EUR und 5.000 EUR ausgerechnet. Es bleiben nach oben immer die ca. 100 EUR und nach unten hin wird das Sparpotential noch geringer bis fast 0 EUR.

Wenn ich nicht mehr nur 1km entfernt wohne, sondern z.B. 20 km, sind es auch fast nur noch 0 EUR.

Ergo: Es bleibt dabei, dass sich das ganze absolut nicht lohnt, außer an den Berechnungen ist etwas falsch.... ?!

am 6. März 2014 um 12:29

Zitat:

Original geschrieben von Snoopy1987

Das einzige, was ich mir noch vorstellen könnte, was etwas Einfluss auf die Berechnung hätte:

welche Kosten hat er, wenn er 462 EUR mehr Gehalt zahlt

Sofern das Gehalt unter der SV- und KV-Pflicht-Grenze liegt, kämen zum höheren Gehalt noch die SV-Beiträge dazu.

Gruß

Der Chaosmanager

Ein Fehler in der Rechnung könnte sein, daß man als Firma bessere Konditionen bekommt. Wir als Firma stehen z.B. min. ein Mal im Jahr bei unserem Händler und bestelle ein Fahrzeug. Somit kommt man ggf. an die Flottentarife heran. Bei den Versicherungen kann es auch einen Unterschied machen, wenn man mehrere Fahrzeuge versichert. Und dann ggf. bei dieser Versicherung noch die ganzen restlichen Versicherungen, die man als Firma haben sollte, hat.

Steuerliche Vorteile gibt es für die Firma. Leasing sind Betriebsausgaben und drücken somit die Steuerlast. Wird dann richtig interessant, wenn man Gewinnspitzen mit einer hohen Sonderzahlung abschneiden will. Dann sinken auch die Gesamtkosten für das Leasing. Wir zahlen generell einen signifikanten Anteil an.

Wenn man die Fahrzeuge finanziert, kann man die Fahrzeuge über die Laufzeit schön abschreiben.

Das setzt aber voraus, daß die Firma genügend Gewinn erwirtschaftet, damit sie die Vorteile ausnutzen kann. Deswegen lassen wir das unseren Steuerberater am Ende ausrechnen und es geht in den Gesamttopf der Kosten. Das ist eben immer ein gewisses Risiko, da ich keine verbindlichen Aussagen machen kann, wie sich die wirtschaftliche Situation der Firma entwickelt.

Wir handhaben es auch so, daß Fahrten zum Kunden in den Kostentopf als Guthaben eingehen. Sonst müßten wir Kilometergeld zahlen - wenn man schon alle Kosten auf den Arbeitnehmer umlegt, sollte man auch die gesparten Kosten einrechnen.

Du siehst, das alles ist stark vom Arbeitgeber und auch Deiner Tätigkeit abhängig. In wie weit ist der Arbeitgeber bereit einen individuellen Aufwand zu treibenl. Was für Konditionen bekommt er.

Wenn Du gut mit Deinem Arbeitgeber reden kannst, dann spreche ihn am Besten einfach offen an. Laßt Euch zusammen ein Angebot erstellen. Laßt die Lohnbuchhaltung eine Beispielabrechnung erstellen. Geändertes netto und geänderter Anteil an den Sozialabgaben für den Arbeitgeber. Dann vergleicht man und nimmt, was einem besser erscheint.

Gruß

Dirk

am 6. März 2014 um 15:20

Die Frage ist ja auch, ob dein AG die Spritkosten vollständig (also auch für private Fahrten) übernimmt und wieviel du letztlich privat fährst. Bei mir lohnt sich das doppelt und dreifach...

Ich würde gerne wissen, wo man ein 40.000€ Auto für 400€ mtl. privat least ohne Anzahlung? :confused:

Und mit wie vielen KM p.a. ist die Rate berechnet? Beim Firmenwagen ist das egal, privat überhaupt nicht!

Weiterhin sind 3J. mit 400€ mtl. = 14400€. Das entspricht einem Wertverlust von 36% in 3J. Leider zeigt die Realtät für viele Modelle, dass das viel zu optimistisch ist. Wenn man Rabatt einrechnet, haut es dann vielleicht etwas besser hin, aber der Leasinggeber will ja auch was verdienen ;).

Zitat:

Über Firma:

3.000 EUR Brutto - 462 EUR (Eigenanteil: 550 EUR abzgl. 19% MwSt.) + 400 EUR (1%) + 12 EUR (Arbeitsweg) => 1.467 EUR

Die Rechnung verstehe ich nicht.

Ehm, es lohnt sich für den AN meist dann, wenn die Firma die vollen Kosten übernimmt. Dann wird "nur" 1% vom BLP auf das Bruttogehalt als geldwerter Vorteil zugerechnet und muss versteuert werden. Das ist für die meisten AN sehr sehr attraktiv.

Für den AG ist es charmant, da er die Ausgaben als Betriebsausgaben geltend machen kann. Meist "teilen" sich AN und AG die gesparten Steuern.

Moin,

Firmenfahrzeug lohnt sich immer, wenn der AG aus die vollen Kosten übernimmt und der AN auch ein Fahrzeug in der entsprechenden Fahrzeugklasse benötigt.

Es ist schon fein, wenn man die Familie zum Festpreis in die entlegensten Ecken der Republik, und darüber hinaus, karren kann.

Das geht in der Regel nur bei Bruttogehalt + 1% + 0,03%*BLP*km zum Arbeitsort.

Gruß

 

am 6. März 2014 um 18:13

Zitat:

Original geschrieben von dienoth

Das geht in der Regel nur bei Bruttogehalt + 1% + 0,03%*BLP*km zum Arbeitsort.

Gruß

Verstehe ich das richtig, das ich bei einem BLP von 40 000€ und 20km Arbeitsweg, monatlich dann 40000*1%=400€ + (0,03% *40000*30km) = 760€ mit meinem Gehalt versteuern müsste?

Also unter bestimmten Bedingungen und Lohnsteuerklasse 1 etwa 270 € Netto weniger oder(Schätzwert bei 35%)?

Zitat:

Original geschrieben von thps

Zitat:

Original geschrieben von dienoth

Das geht in der Regel nur bei Bruttogehalt + 1% + 0,03%*BLP*km zum Arbeitsort.

Gruß

Verstehe ich das richtig, das ich bei einem BLP von 40 000€ und 20km Arbeitsweg, monatlich dann 40000*1%=400€ + (0,03% *40000*30km) = 760€ mit meinem Gehalt versteuern müsste?

Also unter bestimmten Bedingungen und Lohnsteuerklasse 1 etwa 270 € Netto weniger oder(Schätzwert bei 35%)?

So ist es, für die ca. 270 € kannst du jedoch keinen 40t € Schlurren unterhalten.

Nochmal unbezahlbar ist die Freiheit dorthin zu fahren wo man möchte, sofern man die Zeit dazu hat.

Das ganze ohne nerviges Gerechne mit günstigen Spritkosten oder so.

Ein Kumpel hat nen Dauercamper ca. 60 km von seinem Wohnort fein am See.

Wenn tolles Wetter ist fährt der eben mit seinem Firmenwagen dahin,

kommt dann tiefenentspannt und voller Motivation am Montag zur Arbeit.

Vorher waren das immer so 50€ an Kosten/Fahrt.

Das hängt sich dann schonmal an wenn 4 WE am Stück gutes Wetter ist.

Gruß

Eben. Firmen-Tankkarte und unlimitierte Privatfahrten sind da aber ein Muß.

am 6. März 2014 um 19:29

Sehr schön, dann hab ich das auch mal Verstanden :)

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