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Was ist bedeutet "drehfreudig"?

Themenstarteram 22. Februar 2011 um 16:35

Hallo,

es wird immer geschrieben der Motor/Wagen X ist "drehfreudig(er)" als ein anderer. Was bedeutet das?

a) Der Motor dreht im Leerlauf "schneller" hoch

b) Das Getriebe ist kurz abgestimmt und darum "muss" der Motor schneller hochdrehen (z.B. Sport vs Sparuebersetzung)

c) Der Wagen muss bei hohen Drehzahlen gefahren werden (z.B. Sauger vs. Turbo)

d) Der Motor hat eine lineare Leistungsentfaltung

e) Die Nennleistung liegt (fast) am Begrenzer (XX-Ghost)

f) Hat nur eine relativ geringe rotierende Masse (z.B. 4 Zylinder vs 6 Zylinder)

Bitte beschreibt was denn nun wirklich gemeint ist, wenn die Leute von Drehfreudigkeit bei einem Auto/Motor sprechen.

Danke,

Brian

Beste Antwort im Thema

"Drehfreudig" ist in erster Linie mal ein Wort aus dem Bereich Marketing: nix konkretes und immer irgendwie subjektiv. Deshalb gibt es auch keine klar definierten Eigenschaften oder Werte, die einen drehfreudigen Motor ausmachen.

 

Für mich ist ein Motor drehfreudig, wenn er geradezu nach immer höheren Drehzahlen giert und immer noch mal 'ne Schippe draufpackt je höher man ihn dreht. Sprich: lineare Leistungsentfaltung über ein breites Drehzahlband - bei ausreichender Leistung..

 

Bestes Beispiel: der Motor in meinem Civic Type R - 2 Liter Saugmotor, 200PS, Maximaldrehzahl bei 8.050 Touren.

Latsche ich im 2. Gang bei 2000 Touren voll aufs Gas, schiebt der Wagen leicht an, bei 4000 drückt's dann im Kreuz und ab 6000 brüllt der Motor infernalisch und reißt noch fester nach vorne, bis er bei 8000 volle Kanne in den Begrenzer jagt (wenn man nicht vorher schaltet ;))

 

Im Gegensatz dazu steht dann z.B. der 3-Liter-Diesel von Schwiegermama, der zwar auch 200PS hat, aber ständig in einem relativ schmalen Drehzahlband bleibt und schon gar keine Leistung mehr bringt, wenn man sich dem Begrenzer nähert ;)

 

 

Und weil ich grad so gut drauf bin, noch ein paar Kommentare zur Dieseldiskussion: 

Zitat:

Bei halbswegs identischem Fahrzeuggewicht und passender jeweiliger Übersetzung sicher der Diesel. Weil der bei schon halber Nenndrehzahl eine viel höhere Leistung hat als der Benziner, die erreichte Spitzenleistung ist aber identisch, die Drehmomentkurve beim Diesel sieht nur aus wie ein Tafelberg. Obwohl der Diesel nicht drehfreudig ist. Drehfreudig heißt ja auch, überhaupt mal hohe Drehzahlen erreichen zu können.

Das ist Unsinn.

Schon alleine deshalb, weil der Diesel und der Saugbenziner sicher nicht die gleiche Übersetzung haben werden - in dem Falle könnte der Diesel aufgrund der niedrigeren Max-Drehzahl auch nur 2/3 der Geschwindigkeit des Saugers erreichen.

 

 

Zitat:

Auch ist ein Dieselmotor sowieso kraeftiger. Da kann man doch jeden Diesel mit der richtigen Uebersetzung sportlich machen?

Vorneweg: Dieselmotoren sind nicht "sowieso kräftiger" - ein Dieselmotor mit 150 PS Maximalleistung beschleunigt ein Fahrzeug ungefähr so gut wie ein Benzinmotor mit 150 PS.

"Sportlich" ist genau so ein Marketingwort wie "drehfreudig" - für mich gehört zum sportlichen Fahren mehr als die reine Beschleunigung. Eigenschaften wie die oben zitierte lineare Leistungsentfaltung, direktes Ansprechverhalten, niedriges (Motor-)gewicht und nicht zuletzt auch der Motorsound gehören für mich - ganz subjektiv - zu einem sportlichen Fahrzeug dazu. Da hat ein Diesel - für mich - keine Chance.

 

Gruß

Ralle

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Wie schon angesprochen - drehfreudige Motoren gibt es nicht. Beispiel gefällig? Nimm einen mittelmäßig motorisierten Golf. Fahr ihn einmal leer um die Hausstrecke und dann mit einem Holland-Gartenhaus (Wohnanhänger). Der gleiche Motor, der gleiche Wagen, aber ganz anderes Temperament. Der Begriff beschreibt allein den subjektiven Eindruck der Fahrdynamik und diese ist von vielen Faktoren abhängig.

 

Salopp - wenn Du dem Teil auf´s Pedal steigst und es geht ab wie ein Gepard - das ist drehfreudig.

Themenstarteram 23. Februar 2011 um 18:40

@rallediebuerste und GaryK

Anbei eine Grafik die zeigt, wie ein drehfreudiger Diesel aussieht. In Anlehnung an B) wird die Leistung eines 240ps Diesels normiert (durchs Getriebe). Er dreht somit 500upm hoeher als der 2.0 TFSI (auch 240ps) und leistet ab 2000 "Benziner-UPM" mehr als der TFSI. Damit ist also der 3.0 TDI der sportlichere, drehfreudigere Motor. Kruegerl hat recht, sonst wuerden Diesel im Motorsport nicht wirklich eingesetzt werden? Ich traue mich gar nicht einen 240PS Sauger einzutragen. Auch habe ich nicht die Daten fuer einen.

Ein 240PS Diesel ist also einem 240PS Benziner (mit dieser Normierung durchs Getriebe) fast immer gleichwertig oder ueberlegen.

Zitat:

Original geschrieben von GaryK

... Das bedeutet, der Diesel ist bei gleicher Leistung und Endgeschwindigkeit länger übersetzt wie der Benziner. Alleine aufs Drehmoment zu schauen ist Schwachsinn, da man das mit der Übersetzung korrigieren muss. Zudem sind beide Motoren trotz gleicher Euro-Norm in unterschiedlichen Emissionsklassen unterwegs. Der Benziner ist weitaus kastrierter wie der Diesel. ...

Zum zweiten der vier zitierten Sätze (fett): hat das jemand hier behauptet? Eher nein. Auch ich nicht, schon gar nicht, weil ich die Übersetung explizit erwähnt hatte. Ich habe aber das Gefühl, dass du dich hier auf meinen Text beziehst.

Zum letzten der vier zitierten Sätze (auch fett): Nimm das lieber zurück, sonst behaupte ich das Gegenteil. ;) Oder hast du dafür irgendeine Begründung? Ich halte diese Aussage für absolut falsch.

 

Zitat:

Original geschrieben von rallediebuerste

...

Und weil ich grad so gut drauf bin, noch ein paar Kommentare zur Dieseldiskussion: 

Zitat:

Bei halbswegs identischem Fahrzeuggewicht und passender jeweiliger Übersetzung sicher der Diesel. Weil der bei schon halber Nenndrehzahl eine viel höhere Leistung hat als der Benziner, die erreichte Spitzenleistung ist aber identisch, die Drehmomentkurve beim Diesel sieht nur aus wie ein Tafelberg. Obwohl der Diesel nicht drehfreudig ist. Drehfreudig heißt ja auch, überhaupt mal hohe Drehzahlen erreichen zu können.

Das ist Unsinn.

Schon alleine deshalb, weil der Diesel und der Saugbenziner sicher nicht die gleiche Übersetzung haben werden - in dem Falle könnte der Diesel aufgrund der niedrigeren Max-Drehzahl auch nur 2/3 der Geschwindigkeit des Saugers erreichen.

Wäre nett und hilfreich, wenn du die Namen der Zitierten dabei stehen lassen würdest (siehe Guttenberg ;)).

Dieses erste deiner Zitate (siehe oben) ist von mir, das zweite nicht.

Dazu etwas.

Erstens ging es dem TE prinzipiell um den Begriff "Drehfreudigkeit". Dann sind ein paar Beispiele aufgetaucht, auch mit Diesel versus Benziner. Und dem TE wollte ich nur klarmachen, dass Beschleunigung mit dem Begriff Drehfreudigkeit nicht direkt etwas zu tun hat (er glaubt das laut eigener Aussage).

Zweitens ist das trotzdem kein Unsinn. Wenn du meinen Text halbwegs genau gelesen und auch im Zusammenhang gesehen hättest, hättest du die Einschränkungen gemerkt und auch, dass da sehr wohl etwas von der "jeweils passenden" Untersetzung" steht. Sogar etwas von "halbwegs identischem Gewicht", was in der Praxis sowieso nicht vorkommt. Das war alles nur zur Verdeutlichung der Zusammenhänge, um die es hier bis vorhin noch ging. Aber selbst wenn nicht, sogar die Grundaussage stimmt. Ist dir eigentlich der Zusammenhang zwischen Drehmoment und Leistung klar?

 

Ich finde das generell einfach ärgerlich. Wenn man hier versucht, jemanden, der die Zusammenhäge wieder und wieder nicht versteht, diese mit teils absichtlich krassen Beispielen zu verdeutlichen und dann jemand kommt, der aus diesen Beispielen kurze Passagen herauszieht und diese mit Begriffen wie "Unsinn" oder "Schwachsinn" bezeichnet. So etwas kann entweder nur aus Versehen passieren oder es ist einfach unterirdisch niveaulos.

Mir langt's hier, habe keine Zeit für sowas.

 

 

Zitat:

Original geschrieben von XX-Ghost

Ist dir eigentlich der Zusammenhang zwischen Drehmoment und Leistung klar?

http://www.motor-talk.de/.../...-wie-haengt-das-zusammen-t1622325.html

http://www.motor-talk.de/.../...-zu-geschwindigkeit-wird-t1732514.html

 

Zum eigentlichen Kritikpunkt: sorry, ich hatte bei "gleicher Übersetzung" statt "bei passender Übersetzung" gelesen. Mein Fehler!

Dennoch würde ich behaupten, dass der Unterschied marginal ist - mal abgesehen davon, dass das Zurechtbiegen á là "gleiches Gewicht" ja Geschummels ist ;)

Außerdem befindet sich ja bei passender Übersetzung sowohl der Benziner als auch der Diesel im idealen Leistungsbereich - da herrscht wie gesagt kein gravierender Unterschied.

Gruß

Ralle

Zitat:

Original geschrieben von brian_e

Anbei eine Grafik die zeigt, wie ein drehfreudiger Diesel aussieht. In Anlehnung an B) wird die Leistung eines 240ps Diesels normiert (durchs Getriebe). Er dreht somit 500upm hoeher als der 2.0 TFSI (auch 240ps) und leistet ab 2000 "Benziner-UPM" mehr als der TFSI. Damit ist also der 3.0 TDI der sportlichere, drehfreudigere Motor. Kruegerl hat recht, sonst wuerden Diesel im Motorsport nicht wirklich eingesetzt werden? Ich traue mich gar nicht einen 240PS Sauger einzutragen. Auch habe ich nicht die Daten fuer einen.

 

Ein 240PS Diesel ist also einem 240PS Benziner (mit dieser Normierung durchs Getriebe) fast immer gleichwertig oder ueberlegen.

Moment, verstehe ich das richtig?

Du hast die Drehmomentkurven genommen und in das Diagramm eingetragen: x-Achse Drehzahl, y-Achse Drehmoment.

Dann hast du die Leistungskurve des Benziners genommen: x-Achse Drehzahl, y-Achse Leistung.

Und dann hast du die Leistungskurve des Diesels genommen, mit dem Übersetzungsverhältnis Diesel zu Benziner multipliziert und dann in das Diagramm eingetragen?!

 

Dann stimmen deine Achsenbeschriftungen nicht!  Die X-Achse für das Leistungsdiagramm stellt dann die [edit] Raddrehzahl - also die Geschwindigkeit - dar, nicht die Motordrehzahl.

 

Und das sagt überhaupt nichts über die Drehfreude des Motors aus - jedenfalls nicht darüber, was man im Allgemeinen als Drehfreude bezeichnet. Wenn im Autoheftchen steht, dass ein Motor drehfreudig ist, dann heißt das, dass der Motor sich über ein breites Drezahlband jagen lässt - und nicht, dass er mit einem Gang einen großen Geschwindigkeitsbereich abdecken kann :)

 

 

Aber der Vergleich zum Sauger würde mich mal interessieren: würdest du die Zahlen mit mir teilen, dann trage ich mal einen 240PS-Sauger (Honda S2000) ein.

Aber um das ganze wirklich aussagekräftig zu machen, schauen wir uns dann bitte das Radzugdiagramm über alle Gänge an. Ich bin ehrlich gespannt, was herauskommt. Meine Vermutung: alle liegen relativ nahe beieinander, denn alle haben 240 PS.

Ist aber wie gesagt nur meine Theorie.

 

Gruß

Ralle

@Brian-e

Irgendwas ist bei deinem Vergleich in die Hose gegangen, die Daten scheinen nicht ganz zu stimmen und von unterschiedlichen Motorengenerationen zu sein. Einen 240PS TFSI kenne ich nicht, 220PS hatte der alte in der DTM Edition (Euro 4) und der neue Euro-5 nur noch 211 PS.

Ich nehme mal den aktuellen A5 als 2.0 TFSI mit 6-Gang Handschalter sowie als 3.0 TDI quattro Handschalter, Daten von der Audi Website.

2.0 TFSI: 245 km/h, 350 Nm@1500-4200 UPM und 211PS@4300-6000UPM

3.0TDI: 250 km/h, 500 Nm@1500-3000 UPM, und 240PS@4000-4400 UPM.

Der Benziner dreht etwa 6000@245 km/h, der Diesel maximal 4400@250 km/h. Verhältnis der Übersetzungen: 1.4 zu 1, Karosse identisch. Wäre der A5 nennenswert abgeriegelt, so steigt der Multiplikator.

 

Der Benziner hat bei 1500-4200 von 6000 UPM und damit zwischen 25%-70% der Drehzahl bei Nennleistung maximales Drehmoment. 350Nm x 1.4 Übersetzungsfaktor sind auf den Diesel umgerechnet 490 Nm. Der rund 30 PS stärkere V6 Diesel hat 500 Nm, welche ab 1500-3000 zu 4400 und damit "nur" zwischen 33%-68% der Drehzahl mit Nennleistung anliegt. Wenn es ums schaltfaule fahren geht ist der 2.0 TFSI der bessere Motor. Spitzenleistung bringt der TFSI innerhalb von 1700 UPM bzw. 28% der Nenndrehzahl, der Diesel in 400 von 4400 UPM und somit 9%.

Was die Emissionen angeht: Ein Euro-5 Benziner darf 60 mg NOx je km, der Diesel 180 mg, das ist das dreifache. Die NOx runterzubekommen ist das Problem der Prüfzyklen, damit sind die Temperaturen reichlich begrenzt. Beim Benziner wäre das übrigens Euro-3 Norm.

Der Diesel hat jedoch den Vorteil der höheren Verdichtung und nicht wirklich existenter Drosselverluste bei Teillast, zudem den steuerlich billigeren Kraftstoff. Das heißt, der Wirkungsgrad ist höher (gerade bei Teillast) und Vollgasorgien sind deutlich preiswerter.

Wenn du die Kraftstoffpreise auf eine gleiche Kraftstoffsteuer je kg emittiertes CO2 normieren würdest, wäre Diesel heute 32 Cent teurer wie Superbenzin. Benziner 2,32 kg/l sowie 65 Cent/l, Diesel 2.65 kg/l zu 47 Cent/l besteuert. Somit wage ich zu bezweifeln, ob der Dieselmotor immer noch die wirklich günstige Variante ist, Emissionen ganz außen vor.

Dass Drehfreude nichts mit Beschleunigung zu tun hat sehe ich jeden Tag. Mein alter 3.0 Saug-V6 braucht laut Audi 6.8s von 0->100 km/h, der A5 mit dem weitaus neueren 2.0TFSI und ähnlicher Leistung 7.1s. Trotzdem ist der 2.0 TFSI der deutlich dynamischere Motor, obwohl der fast 700 UPM weniger dreht. Durch den Turbo drückt der gerade im mittleren und oberen Bereich weitaus besser. Dass der im höchsten Gang ab 900 UPM ohne ruckeln "beschleunigen" kann wage ich zu bezweifeln ;)

Themenstarteram 24. Februar 2011 um 11:02

@rallediebuerste

Es handelt sich um eine einfache Uebersetzung um das Drehzahlband des Diesels an das des Benziners anzupassen. "Danach" wird das gleiche Getriebe "deiner Wahl" an beide angeschlossen. Was du erhaelst ist ein Diesel der sich drehfreudiger bei jeder Geschwindigkeit fahren laesst und sogar in den einzelnen Gaengen hoeher dreht usw. (beide haben 240ps)

@GaryK

Die Daten sind fuer einen 240ps 2.0 TFSI den es bei Seat gibt. Der andere ist der bekannte 3.0TDI von Audi. Es geht hier bisher nicht wirklich um Euroeinstufung, vMax und in welchem Auto der Motor steckt, bzw. was der Verbrauch ist. Sondern eigentlich nur um die Definition von Drehfreudigkeit. Aber trotzdem danke fuer die viele Zusatzinfo :)

Der 3.0TDI "drueckt" ab 2000 (Benziner-UPM) nun mal besser und dreht 500upm hoeher, die Leistungsentfaltung ist ebenfalls linear. All dies macht ihn drehfreudiger als einen Benziner.

Fuer alle: Ich haenge die Excel Tabelle fuer die Graphen an. Vielleicht liegt ja ein Rechenfehler vor.

PS: Mir kommt es immer mehr so vor dass "tolle" Drehfreudigkeit wohl ungefaehr so aussagekraeftig ist wie "tolle" Farbe ;) Und besonders gerne von Leuten verwendet wird denen die Farbe viel wichtiger ist als der Rest vom Wagen. Was meint ihr?

Zitat:

Original geschrieben von brian_e

All dies macht ihn drehfreudiger als einen Benziner.

:rolleyes::rolleyes::rolleyes:

Das kann doch nicht sein dass Du immer noch nicht begriffen hast dass weder ein Drehmoment- noch ein Beschleunigungsvergleich irgendwas mit einem "drehfreudigen Motor" zu tun hat, wurde doch jetzt schon mehrmals versucht zu erklären, hier der letzte Versuch:

Zitat:

Original geschrieben von GaryK

Dass Drehfreude nichts mit Beschleunigung zu tun hat sehe ich jeden Tag. Mein alter 3.0 Saug-V6 braucht laut Audi 6.8s von 0->100 km/h, der A5 mit dem weitaus neueren 2.0TFSI und ähnlicher Leistung 7.1s. Trotzdem ist der 2.0 TFSI der deutlich dynamischere Motor, obwohl der fast 700 UPM weniger dreht. Durch den Turbo drückt der gerade im mittleren und oberen Bereich weitaus besser. Dass der im höchsten Gang ab 900 UPM ohne ruckeln "beschleunigen" kann wage ich zu bezweifeln ;)

Schlage vor den Begriff "Drehfreudiger Motor" zum Unwort des Jahres hier im Forum zu erklären.

 

Themenstarteram 24. Februar 2011 um 11:47

Zitat:

Original geschrieben von Noris123

Das kann doch nicht sein dass Du immer noch nicht begriffen hast dass weder ein Drehmoment- noch ein Beschleunigungsvergleich irgendwas mit einem "drehfreudigen Motor" zu tun hat, wurde doch jetzt schon mehrmals versucht zu erklären, hier der letzte Versuch:

Wenn es nicht, durch Drehzahl- und Drehmoment- oder Getriebeunterschiede zu praezisieren ist, wodurch dann? Drehfreudig hat doch z.B. nichts mit dem Auspuffsound zu tun?! Wenn drehfreudig mit dynamisch gleich zu setzen ist, dann ist es doch wieder Drehzahl, Drehmoment und Getriebe was die Dynamik eines Motors genau beschreibt? "Ansaugquerschnitte, -weglänge, Einlaßquerschnitte, Steuerzeiten, entsprechendes Verhältnis Bohrung/Hub" sind doch alles Dinge die zum Schluss Drehmoment und Drehzahl veraendern.

@Brian

Seat hat den "alten" 2.0 TFSI etwas aufgepeppt, das siehste an den 300 Nm maximalem Drehmoment, für 240PS statt 220 wie zuvor kamen "nur" ein paar UPM oben drauf. In der neuen Baureihe hat der 2.0 TFSI 350 Nm. Der von dir im Vergleich zitierte 3.0TDI ist wahrscheinlich der Brandneue, dieser dreht fast 400 UM mehr wie die Baureihe davor.

Wer Drehfreude erfahren will, der sollte sich eine 600er Supersport unter den Hintern klemmen. Ab 9000 UPM wird die erst lebendig und reisst dir bis 14.000 die Arme lang. Bei den 1000ern ist völlig egal wieviel UPM, du hast die Wahl zwischen langen Armen oder steigendem Vorderrad. Danach ist schnuppe, ob du einen 2.7 oder 3.0 TDI fährst ... Beide bewegen sich subjektiv empfunden nur in Zeitlupe und sind bestenfalls ein nicht sinnvoll/sicher überholbares Verkehrshindernis.

Auch wenn das ein wenig vom eigentlichen Topic abdriftet...

Ich habe mir mal die Mühe gemacht und die Daten von brian_e um einen "drehfreudigen" 240PS Saugbenziner (Honda S2000) erweitert. Außerdem habe ich noch ein paar weitere Daten wie Getriebeübersetzungen etc. organisiert und die Kräfte ausgerechnet, die am Rad (Raddrehmoment) bzw. auf der Straße (Radzugkraft) ankommen.

 

Und wenn man sich die Werte so anschaut - im Speziellen das Radzugdiagramm - sieht man recht deutlich, dass keiner der drei bei der Beschleunigung deutlich die Nase vorn hat.

Im Gegenteil: alle liegen recht nahe beieinander und je nach gefahrener Geschwindigkeit bringt mal der eine und mal der andere mehr Power auf die Straße... man kann also festhalten: deutlich "sportlicher" in der Längsbeschleunigung ist keiner der verglichenen Motoren.

 

Gruß

Ralle

 

(PS: nicht für alle Daten waren verlässliche Informationen zu bekommen. So habe ich z.B. nirgends die Getriebeübersetzung vom 240 PS Seat Leon Cupra gefunden. Ich habe stattdessen das Getriebe eines anderen 2.0 TFSI (ich glaube vom Audi TTS) genommen - die Werte stimmn aber z.B. mit Youtube-Tachovideos sehr gut überein - wenn jemand bessere Werte hat: her damit!)

240ps

Ich geb es gleich mal vornweg zu - ich hab von Technik keine große Ahnung und kann mit Euren Erläuterungen sicher nicht mithalten. Doch bei allen klugen Gedanken - Eure Ausführungen sind wenig zielführend, weil knapp am Thema vorbei.

 

Geht es um den subjektiven Eindruck der Fahrdynamik, dann helfen einfach die Werte der Zugkraft an der Antriebsachse. Verfeinern könnt Ihr ja noch mit Gewicht und cw-Werten, aber bei ähnlichen Fahrzeugtypen sind dies dann Marginalien.

 

Geht es rein um die Drehfreude des Motors, dann koppeln wir mal die gesamte Peripherie ab und betrachten allein den Brennraum. Und dann gilt die einfache Weisheit - je kurzhubiger (Verhältnis Bohrung/Hub) der Motor, desto schneller und höher dreht er bei gleichem Hubraum, da der Kolben einfach einen kürzeren Weg hat.

am 24. Februar 2011 um 18:20

Für meine Definition des Spongebob-Schwammigen Ausdrucks "drehfreudig" benötige ich keine Fakten und Zahlen:

Für mich bedeutet Drehfreude, wenn ich auf´s Gas latsche, der Motor jubelnd aufschreit, bis 8.000rpm durchzieht und es mächtig im Kreuz drückt! ;)

Zitat:

Original geschrieben von Kruegerl

Für meine Definition des Spongebob-Schwammigen Ausdrucks "drehfreudig" benötige ich keine Fakten und Zahlen:

 

Für mich bedeutet Drehfreude, wenn ich auf´s Gas latsche, der Motor jubelnd aufschreit, bis 8.000rpm durchzieht und es mächtig im Kreuz drückt! ;)

Aber vorher schön einfahren---:D;)

Themenstarteram 25. Februar 2011 um 9:49

@rallediebuerste

Danke fuer das tolle Excel-Sheet! Ich habe mich sogleich daran gemacht, wie ich urspruenglich postuliert hatte, alle Motoren in den S2000 einzubauen. Ich verwende also das Getriebe des S2000 plus eine Achsuebersetzung um das Drehzahlband des jeweils neuen Motors an das des original S2000 anzupassen. Damit verhindere ich nicht sportlich-abgestimmte Getriebe vom TDI und TFSI mit dem des S2000 zu vergleichen.

Anbei die Grafik und das modifizierte Excel-Sheet mit dem original S2000 und dem S2000 mit jeweils TFSI und TDI Motor drinn. Ich habe auch noch die Leistungsangabe des S2000 von dieser Webseite genommen:

Honda S2000 240PS

Der TDI "dreht" jetzt ohne Probleme schneller bis 150km/h im 3.Gang als der 240ps Sauger ...

Ich denke das Radzugdiagramm ist die beste Moeglichkeit die Drehfreude eines Motors zu versinnbildlichen (objektiv) ;)

Was meint ihr?

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