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Schuldfrage bei Kollision auf schmaler Straße

Themenstarteram 11. Mai 2012 um 21:06

Hallo zusammen,

es würde mich interessieren wie in folgendem Fall die Schuldfrage geklärt werden könnte:

Angenommen, auf einer schmalen Straße ohne Fahrbahnmarkierung fahren zwei engegenkommende Fahrzeuge aneinander vorbei.

Ein Fahrzeug ist aber zu weit links und die Fahrzeuge streifen sich / Spiegel werden abgerissen.

Woher kann man jetzt wissen wer zu weit links war? Solch Situationen gibt es ja ziemlich oft, in engen, zugeparkten Straßen. Wo man denkt "das war knapp".

Wenn sich beide Fahrer nicht einigen können, wird die Schuld dann einfach geteilt? Auch wenn einer offensichtlich zu weit links war? Man könnte es meistens gar nicht beweisen.

Sowas ist mir noch nicht passiert, aber es interessiert mich, weil ich nicht wüsste wie ich mich in einem solchen Fall verhalten sollte.

Was meint ihr dazu?

Gruß

kryptos92

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@tiger55 schrieb am 13. Oktober 2020 um 16:05:04 Uhr:

Zitat:

@tomcat092004 schrieb am 13. Oktober 2020 um 14:50:18 Uhr:

Daher werden sich beide die Haftung in irgendeiner Form teilen müssen.

Beide müssen sich überzeugen, dass es passt. Im Zweifel erstmal anhalten und dann fährt einer langsam weiter.

Der Audi hätte langsam rückwärts fahrend, die abgeschrägte Kante hochfahren und somit noch einige Zentimeter gewinnen können.

Beide haben den Fehler gemacht weiterzufahren. Wer mit welcher Geschwindigkeit kann keiner sagen, außer der Traktor hat einen Fahrtenschreiber an Board (was ich bezweifle).

Der Traktorfahrer muss eine besondere Vorsicht walten lassen, wenn er ein überbreites Gerät angehängt hat und nicht darauf vertrauen, dass es schon passen wird. Ebenso hätte der Fahrer vom Audi durchaus noch einige cm nach rechts gekonnt. Eine Linie auf der Straße ist keine 3m hoher Mauer, an der das Auto zerschellt.

Zunächst anhalten wäre hier wohl besser gewesen.

Wäre der Traktor ordentlich rechts gefahren, bei seiner Seite über der Straßenbegrenzung auf dem Seitenstreifen so wie es sein soll und vor der Kurve in Schrittgeschwindigkeit wäre NICHTS passiert. Wenn ich im Gegenverkehr dem entgegen komme muss ich erstmal davon ausgehen er fährt so ... genau wie bei einer Ampel die für mich grün zeigt, dass die anderen bei rot stehen bleiben. Da mach ich ja auch keine Vollbremsung und schaue ob tatsächlich keiner bei rot fährt. Die Kollision mit dem dem Ausleger ist zu diesem Zeitpunkt wo man den Traktor sieht, ja noch gar nicht erahnbar. Man kann m.E. aus dem Fehler des Traktorfahrers (nicht weit genug rechts gefahren) meinem Sohn nicht den Vorwurf machen ER hätte noch weiter rechts gekonnt - die Fahrbahn ist 5m, 2,50 für jeden erstmal. Das Teil war so oder so in der Fahrspur meines Sohnes, das muss dem Traktorfahrer bewusst sein und dafür trägt er primär die Verantwortung. Der Einschlag am Spiegel war 10cm von der Außenkante des Spiegels weg. d.h. selbst wenn mein Sohn größtenteils auf der Linie gewesen wäre hätte er 1-2cm tuschiert. So auf den cm genau am rechten Fahrbahnrad kann doch kein Menschen fahren, das ist doch auf einer Straße außerorts völlig unrealistisch.

Nagut ... da es nicht anders geht: Du bist persönlich schuld an diesem Unfall und zwar ganz alleine. Dein Sohn konnte tatsächlich nichts dafür. Er wurde in seinem Leben von dir in Sachen Straßenverkehr so dominant konditioniert, dass er weiße Linien nicht ohne Verlust der Lebensfunktionen überfahren kann. Da führt kein Weg zurück wenn er erstmal drüber wäre. Diese Barriere hast du ihm in den Kopf gepflanzt. Wie fühlst Du dich damit? Der Traktorist konnte auch nicht weiter nach rechts. Er konnte auch nicht über den Gegenverkehr drüber hüpfen, durfte aber 3m breit sein. Hätte er angehalten, wäre dein unschuldiger Sohn trotzdem dort unschuldig reingefahren, denn es war ja kein Platz für eine Passage innerhalb der weißen Linien. Rückwärts wäre es auch nicht gegangen, denn das würde ein Nachgeben im Recht bedeuten, dessen man sich doch so sehr gewiss ist. Das geht schon aus Prinzip nicht. Auch das ist Folge der Erziehung zur strikten Durchsetzung des eigenen Rechtes. Darin liegt also der "Pfähler". Ich hoffe es hilft dir, dass nicht dein Sohn sondern Du allein schuld bist. ;)

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Wenn es keine Brems-/Reifenspuren gibt, aus denen man genau darauf schließen kann, wo sich welches Fzg. befunden hat, wird es wohl immer auf geteilte Schuld hinaus laufen.

Wie sollte man es denn anders bewerten?

Wenn einer anhält und nur einer 'schiebt sich vorbei' hat der Schuld der gefahren ist. Deswegen bleiben defensiv fahrende Lenker auch immer stehen ;) Sonst läuft es wohl auf 50/50 hinaus.

Zitat:

Original geschrieben von bigLBA

Wenn einer anhält und nur einer 'schiebt sich vorbei' hat der Schuld der gefahren ist. Deswegen bleiben defensiv fahrende Lenker auch immer stehen ;) Sonst läuft es wohl auf 50/50 hinaus.

Ohne Zeugen nützt es dir nur nichts gestanden zu haben. Denn der andere wird behaupten, dass du dich auch noch bewegt hast.

Wieder mal ein Fall, wo eine Kamera im Auto zu haben extrem hilfreich wäre.

Zitat:

Original geschrieben von Rocket2

Wieder mal ein Fall, wo eine Kamera im Auto zu haben extrem hilfreich wäre.

Wird gerade günstig bei LIDL angeboten. :D Ich habe schon eine. :)

MfG aus Bremen

am 12. Mai 2012 um 10:49

Bei solch einer Verkehrssituation sind wir ganz schnell bei der "gegenseitigen Rücksichtnahme im Straßenverkehr". Sowas läuft fast immer darauf hinaus, das jeder seinen Schaden selbst trägt. Ausnahmen wären, wenn einer der beiden sagt: "Sorry, war mein Fehler" und für den Schaden aufkommt oder wenn einer der beiden mit den rechten Reifen schon weit ab der Teerkante steht und der andere sich Breit macht auf der Straße und trotzdem die Spiegel abklatscht. Dann sollte der schon stehende aber auch sein Fahrzeug so lassen und Bilder machen, auch mit evtl vorhandenen Splittern am Unfallort.

Alles andere geht vor Gericht so aus, das jeder für seine Schäden selbst aufkommt. Und viel Stress und Lauferei.

MFG Thomas

am 12. Mai 2012 um 10:57

Zitat:

Original geschrieben von Spatenpauli

Zitat:

Original geschrieben von Rocket2

Wieder mal ein Fall, wo eine Kamera im Auto zu haben extrem hilfreich wäre.

Wird gerade günstig bei LIDL angeboten. :D Ich habe schon eine. :)

MfG aus Bremen

Meinst du DAS hier

Zum Thema, ich denke mal, dass die Schuldfrage nur vor Gericht geklärt werden kann. Es sei denn es gibt glaubwürdige (!!!!) Zeugen!

Im Zweifel, wie es @ bigLBA schon schrieb: ANHALTEN!

Zitat:

Original geschrieben von Spatenpauli

Zitat:

Original geschrieben von Rocket2

Wieder mal ein Fall, wo eine Kamera im Auto zu haben extrem hilfreich wäre.

Wird gerade günstig bei LIDL angeboten. :D Ich habe schon eine. :)

MfG aus Bremen

Hmmm...

Zitat:

Original geschrieben von Lidl-Shop

Gesichtserkennung

Lächelnerkennung

:D

ich weiß nicht, ob die für den angegebenen Zweck optimiert ist.

Ohne Zeugen oder halt ein aussagekräftiges Video hat man in so einer Situation tatsächlich Schwierigkeiten. Etwas anders sieht es aus, wenn nur auf einer Seite geparkt wird. Position der Fahrzeuge auf der Straße markieren und Fotos machen ist in jedem Fall sinnvoll.

Sind diese Kameras nicht auch ein hervorragendes Mittel um die Verkehrsmoral zu erhöhen?:D Wenn die Geräte in allen Autos eingebaut werden, kann sich keiner mehr einen Fehler erlauben, denn der andere VT filmt ja mit. Da werden vermeintliche Rechthaber ganz schnell ihren Schwanz einziehen müssen, der Richter sieht sich beide Filmsequenzen an und ein Unrechtsurteil gibt es künftig nicht mehr. Für die Versicherungen wird es leichter bei der Schadensregulierung - ist doch alles eine feine Sache.

Aber auf Schritt und Tritt sprich Gas und Bremse jederzeit von einem anderen VT überwacht zu werden - da kommt ein ungutes Gefühl in mir hoch:rolleyes:

Zitat:

Original geschrieben von freddi2010

Aber auf Schritt und Tritt sprich Gas und Bremse jederzeit von einem anderen VT überwacht zu werden - da kommt ein ungutes Gefühl in mir hoch:rolleyes:

Deswegen muss verhindert werden, dass irgendwer alle Daten (sprich Filmmaterial) zentral speichert und auswerten kann. Denn idR begegnet Dir ein anderer VT ja nur ein mal ... es sei denn, er fährt längere Zeit hinter dir her.

Wenn aber jemand (und ich rede hier von einer staatlichen Stelle) aller Aufnahmen habhaft wird, diese speichert und bearbeitet, dann kann er Dich die ganze Zeit überwachen.

Deswegen muss z.B. auch die Voratsdatenspeicherung ganz schnell abgeschafft werden. Nicht das erstellen der Daten ist das gefährliche, sondern das zentrale Sammeln.

Zitat:

Original geschrieben von bigLBA

 

Wenn aber jemand (und ich rede hier von einer staatlichen Stelle) aller Aufnahmen habhaft wird, diese speichert und bearbeitet, dann kann er Dich die ganze Zeit überwachen.

Wozu die Mühe.Überwache die Mobilnetze und schon hast du alles.Bei Fratzenbuch wird alles freiwillig preisgegeben.Und schon hast du alles.Mit der Vorratsdatenspeicherung hast du zwar recht, aber da gibt es Mittel gegen :cool:. Zum Thema: Wie schon zuvor geschrieben: Ohne Zeugen schlechte Karten.

Hallo Forum, meinen Sohn hat es am Samstag mit meinem Auto (A6 Avant) leider getroffen: Er fuhr (mit meiner Frau auf dem Beifahrersitz) auf einer Kreisstrasse. 5m breit (zwischen den Begrenzungslinien, kein Mittelstreifen). leicht kurvige Strecke, max. Geschwindigkeit erlaubt 70km/h. Es war mittags und Sonnenschein, er fuhr ca 50-60km/h. Hinter einer Kurve kam ihm plötzlich ein großer Traktor entgegen. Dieser fuhr führ ihn gefühlt fast so schnell wie er. D.h. sie nährten sich schnell und er ging vom Gas und hielt sich soweit rechts wie er es sicher verantworten konnte, WEIL rechts von ihm hinter dem Begrenzungsstreifen ein Aspahlt/Betonwulst nach oben geht an der Stelle und ihm klar ist, dass er den auf keinen Fall berühren darf. Der Traktor verringerte seine Geschwindigkeit NICHT. Sie passierten sich .... und dann als die Zugmaschine schon vorbei war krachte es und der Spiegel war ab. Mein Sohn stoppte sofort und hupte laut. Meine Frau machte den Warnblinker an. Der Traktor fuhr erstmal weiter, bemerkte dann aber, dass etwas passiert sein musste und hielt an. Ein ca. 75 jähriger Traktorfahrer kam zu meinem Sohn an den Wagen und beschimpfte ihn er sei nicht weit genug rechts gefahren. Meine Frau stieg aus und wiesen auf unser Auto hin was GENAU mit den rechten Reifen an der weißen Linie stand. Mehr ging nicht aus dem fahrenden Auto heraus, da nach der weißen Linie ja der Wulst kam. Mein Sohn rief dann umgehend die Polizei ... Ergebnis: Der Anbau des Traktors war 3m breit (!), die Strasse wie gesagt 5m, der A6 ist ca. 2,10-2,15m breit. Auf der Seite meines Sohnes war wie gesagt der Wulst neben der weißen Linie (siehe Bild), auf der anderen Seite eine Leitblanke so dass der Traktor nicht ganz auf den befestigten Seitenstreifen wohl konnte. Die Polizei war genervt, machte paar Bilder und Messungen und dann der Hammer: BEIDE (inkl. mein Sohn) bekamen eine Verwarnung (100 EUR und 1 Punkt) wegen Missachtung Rechtsfahrgebot. Wir haben die Welt nicht mehr verstanden ... auch meine Frau als Zeugin wurde nicht beachtet. Der 75 jährige Traktorfahrer war nichtmal in der Lage unsere Daten auf einen Zettel zu schreiben, das mussten wir ihm aufschreiben. Aber frech war er wie Oskar. Mein Sohn hat erstmal das nicht akzeptiert, er hat noch Probeführerschein, ist 19. Fährt seit 2 Jahren den A6 (schon beim begleitenden Fahren, hat ca. 10.000km damit gefahren und der Unfall war ca. 1km von unserem Haus entfernt). Für mich und alle mit denen ich gesprochen habe ist die reine Sachlage klar wer die Kollision verursacht hat. Nur durch die Vorwürfe des Bauern hat jetzt a) mein Sohn ein Bußgeldverfahren an der Backe (und er hatte noch gutgläubig die Polizei gerufen) und b) ist unklar ob mein Schaden von ca. 3.500 EUR (Spiegel ab, Tür und Fenster kaputt) komplett bezahlt wird. Ich brauch einen Anwalt, Auto ist nicht mehr fahrbereit, Wertverlust etc. An dem Pflug des Traktors ist logischerweise kein Schaden entstanden, der war am Sonntag schon wieder auf dem Feld. Ich frage mich WIE KANN DAS ERLAUBT SEIN ??? Ein 3m breites Metallmonstrum OHNE Schutzeinrichtung drumherum über eine kurvige 5m breite Kreisstrasse zu bewegen ??? Und dann noch einem normalen Verkehrsteilnehmer zu unterstellen (trotz Zeuge im Auto) er habe das rechtsfahrgebot missachtet ??? Während der Unfallaufnahme kam ein Linienbus, der Bauer hatte den Traktor mittlerweile so weit nach rechts gefahren wie er konnte. Der Bus konnte nicht vorbeifahren und musste samt Fahrgästen warten bis der Traktor nach Unfallaufnahme weiter fuhr (!). Sorry, hier läuft doch irgendwas falsch. Hat irgendjemand von Euch noch paar Gute Tipps, Hinweise, Gesetzeszitate die uns hier weiter helfen ?

Position unser AUDI nach Kollision

Landwirtschaftliche Fahrzeuge dürfen auch 3m breit sein. somit ist das also ein Patt Situation, das einzig richtige wäre gewesen anhalten, dann hätte der Landwirt Schuld, so haben eben beide einen Fehler gemacht. Außerdem ist da rechts ja auch noch Platz neben dem Audi.

1.: Steht der Audi nicht ganz rechts

 

2.: Sollte man abbremsen, ggf anhalten, wenn ein breites Fahrzeug entgegen kommt, wozu man jederzeit bereit und in der Lage sein MUSS

 

3.: Eiern Traktoren mit Anbaugerät ganzschön, es fällt ihnen dann oft schwer, eine gerade Linie zu fahren (zurück zu Punkt 2)

 

4.: Sind Traktorfahrer sehr oft unaufmerksam unterwegs (zurück zu Punkt 2)

 

5.: Sind PKW-Fahrer oft nicht in der Lage, ihr Fahrzeug richtig abzuschätzen

 

6.: Ist jeder zu faul, oder zu egoistisch abzubremsen

 

7.: Der schwächere verliert (zurück auf Punkt 2)

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