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Hier noch mal das leidige Thema "Federteller abgerissen"

Mercedes E-Klasse W210
Themenstarteram 23. Januar 2012 um 9:48

Nun hat es mich auch erwischt. Fahrzeug : E420, top gepflegt und optisch zumindest Rostfrei.

Überall ist immer von Durchrostung die Rede. Bei mir war das Belch dahinter jedoch völlig intakt.

Die Aufnahme ist schlicht und einfach abgerissen und war nur leicht angerostet.

Kulanz wurde 3 mal abgelehnt. Rep. bei MB sehr teuer. Das Teil ist lediglich 11 mal punktgeschweißt.

Das Ersatzteil an sich kostet nur etwa 20 Euro!

Was an der Reparatur bei MB so teuer ist, ist für mich nicht nachvollziehbar. Habe es dann selbst

gemacht. Ist pro Seite gerade mal eine Stunde Arbeit. So nun Bilder ;-)

20120116-080038
20120116-092318
20120116-080045
Beste Antwort im Thema

Zitat:

Schlecht ist der frei stehende Teil des Federtellers bei welchem die Kräfte über zwei lächerliche schräge Blechstreben von unten abgeführt werden sollen ??

Hab ich oben erklärt. Wenn der Querschnitt in Richtung der Belastung hoch ist, kann das durchaus ausreichend sein.

Zitat:

Noch schlechter ist das die Blechstreben weder Sicken noch Abkantungen am Rand zum Zwecke der Versteifung bzw. Querschnittserhöhung haben.

Sicken und Kanten bringen nur bei auf Druck belasteten Flächen Vorteile ("Wölbspannung").

Zitat:

Ganz schlecht ist die Auslegung der Materialdicke, da es sich bei dem Federteller um ein Tiefziehteil handelt, d.h. an besonders stark gestreckten Stellen ist das Material nicht nur erheblich dünner sondern auch an der Oberfläche rauher. Somit sind Dauerbruchfestigkeit und Korrosionsschutz herabgesetzt.

Tiefgezogene Bleche haben durch die Kaltverforumung eine "gerichtete Struktur". Dadurch kommt es -- wie bei geschmiedeten Metallen -- sogar zu einer Verbesserung der Zugfestigkeit!

Zitat:

Bei der mechanischen Aufgabe des Federtellers gilt es außerdem zu beachten das in diesem Bauteil Schwingungen unterschiedlicher Frequenzen auftreten können welche dauerhaft (Dauerbruch) zur Zerstörung führen.

Die Problematik der Schwingungen und die Gefahr eines Dauerbruchs ist im KFZ-Bau allgegenwärtig.

Eines sollte man bei aller Kritik an diesen Federaufnahmen nicht vergessen: Die Aufnahmen sind völlig ausreichend dimensioniert, solange kein Rost ins Spiel kommt! Auch eine leicht stärkere Dimensionierung würde einer Materialschwächung durch Korrosion nur befristet mehr entgegensetzen.

Das ursächliche Problem ist die Rostunterwanderung der Dichtmasse und das lässt sich vorbeugend gut sanieren: Strahlen und neu abdichten. Dass sich Mercedes beim Thema "Rostvorsorge" nicht mir Ruhm bekleckert hat ist inzwischen weithin bekannt.

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Hallo :p

mach mal ein paar Bilder rein,

wie es nach Deiner Reparatur aussieht.

Gruß Strike

Zitat:

Das Teil ist lediglich 11 mal punktgeschweißt.

:rolleyes:

War das schon mal repariert ? Bei Mercedes wird das Teil normalerweise genietet .

Themenstarteram 23. Januar 2012 um 10:43

Zitat:

Original geschrieben von dickschiffsdiesel

Zitat:

Das Teil ist lediglich 11 mal punktgeschweißt.

:rolleyes:

War das schon mal repariert ? Bei Mercedes wird das Teil normalerweise genietet .

Als Reparartur wird es genietet. Ab Werk ist es Punktgeschweißt.

Wenn man das passende Schweißgerät hat kann man sich das Nieten sparen

Danke für die Bilder.

sowas nennt man tatsächlich nicht Korrosion, sondern Materialermüdung.:eek:

Klarer Hinweis darauf, dass die Komponente insgesamt unterdimensioniert ist.

Da hilft zur Inspektion noch nicht mal freilegen bzw. entrosten, und wer kann so ein Teil schon im eingebauten Zustand röntgen?

Eigentlich müsste hier ein Werksrückruf der gesamten Serie erfolgen.

Sind wohl noch keine folgenschweren Unfälle aktenkundig geworden.

Wer ist der Erste?

 

am 23. Januar 2012 um 22:03

Sobald minimal Rost auftritt hat, hat man auch immer ne Kerbwirkung und ich glaube es gibt kein Bauteil was so heftig schwellender Belastung ausgesetzt ist wie die Federaufnahmen....

 

Mann o Mann, die haben damals echt knapp kalkuliert in der Konstruktion (oder kalkulieren müssen).

So schlecht kann es nicht dimensioniert sein, wenn das Teil trotz der häufigen Rostprobleme meist 12 Jahre an der ihm zugedachten Stelle bleibt ...

Themenstarteram 25. Januar 2012 um 7:20

Zitat:

Original geschrieben von Austro-Diesel

So schlecht kann es nicht dimensioniert sein, wenn das Teil trotz der häufigen Rostprobleme meist 12 Jahre an der ihm zugedachten Stelle bleibt ...

Das Ding ist wirklich aus sehr dünnem Blech. wenn ich denke, was da für eine Spannung auf der Feder ist wundert mich, dass das überhaupt hält. Ich kann dieses Blech mühelos mit einer Hand verbiegen.

Es kommt ja immer darauf an, in welcher Richtung die Kraft einwirkt. Die Steifigkeit wächst zur dritten Potenz der Höhe quer zur Biegerichtung. Ein dünnes 0,5-mm-Blech, das du quer noch mit Daumenkraft biegen kannst hat bei zB 30 mm Höhe eine 200.000-fach höhere Steifigkeit!

Natürlich ergibt so eine "sparsame" Dimensionierung in Kombination mit Korrosion schnell ein gravierendes Problem.

Ich habe gerade, weil ich so günstig mit eingeschlagenem Lenkrad geparkt habe, meine Federbeinaufnahme vorne links fotografiert. Kann Euer geschultes Auge dort spontan ein Problem erkennen -- oder bringen die Fotos gar nichts und man müsste den Schutz abkratzen und an der Aufnahme herumfingern, um eine Aussage treffen zu können?

Glubschis Feder 1
Glubschis Feder 2

Erfahrungsgemäß muss der Schutz weg, damit man den Umfang der Anrostung beurteilen kann.

Hm okay, schade.

Dank' Dir :)

Es würde mich nicht wundern , wenn speziell bei Bild 2 die Federaufnahmen

schon rosten . Wenn du sicher gehen willst : Lass sie und die Umgebung mit

Trockeneis abstrahlen (kostet nicht die Welt und ist sehr schonend für die Umgebungstrukturen , trägt praktisch nicht ab)

Sind sie angerostet , würde ich sie sandstrahlen (nicht abschleifen , trägt zuviel Material ab ). Anschließend mit Rostumwandler auf Phosphorsäurebasis

von Hand einpinseln und phosphatieren , darüber Fertan auftragen und anschließend mit transparentem (damit man erneute Korrosion schneller sieht!) Fertanwachs konservieren .

Dabei gleich nach der untersten Feder - Windung schauen , das ist die Prädilektionsstelle für Federbrüche . Wenn erste Rostspuren an der Feder erkennbar sind , ebenfalls Rostumwandler drauf und die Federn mit techn. Vaseline oder Seilfett einstreichen.

Vor allem sollte man bei der Wäsche, falls mal eine gemacht wird, die Radhäuser ausspritzen damit da nicht soviel Dreck drin sitzt, das vermindert auch schon mal so manches.

Kann es sein, dass sich die Konstruktion beim 4matic ziemlich von der "normalen" Version unterscheidet? Wenn ich bei meinem(4matic) schaue, dann erkenne ich nicht viel Gemeinsamkeiten. Oder versteckt sich die Problemzone hinter dem Reifen, sodass man das nur erkennt, wenn der Reifen abmontiert ist? Muss dann mal beim nächsten Reifenwechel genauer gucken. :P

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