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Bundestag beschließt das Ende der UKW/MW/LW-Radios

Themenstarteram 17. Juni 2017 um 7:15

Hallo in die Runde.

Ich beziehe mich auf folgenden Artikel, in dem wir erfahren, dass der Bundestag klammheimlich das Ende des analoge und unverschlüsselten Radios beschlossen hat:

https://www.elektormagazine.de/.../...as-ende-der-ukw-mw-lw-radios?...

Ich für meinen Teil habe bereits eine entsprechende Petition gegen die Abschaltung unterschrieben und werde auch alle Radio- Sender die ich höre anschreiben.

Hier meine Gründe:

1. Mit der Digitalisierung des terrestrisch ausgestrahlten Radios werden die Signale verschlüsselt- eine Verschlüsselung ermöglicht somit auch eine Kontrolle des Zugangs- denkbar dass wir bald unsere Daten preisgeben müssen um den Zugang zu erhalten oder unser Portemonai öffnen müssen (siehe terrestrisches TV).

2. Jeder Haushalt produziert mit einem Schlag Unmengen an Elektronikschrott und ist gezwungen eine Vielzahl von Neugeräten zu kaufen. In meinem Haushalt sind 7 UKW- Radios im Einsatz, darunter auch Klassiker wie ein Kenwood 11G, hinzu kommt ein Radio im Büro und 2 Auto- Radios. Ein Autoradio ist ein org. Radio was in meinem 40- Jahre altem Oldtimer im Einsatz ist.

3. Neugeräte werden sehr wahrscheinlich teurer, der DAB+ Chip kostet laut Verein Digitalradio (Quelle AMP 11.01.2017) ca. 7,- ein UKW- Chip kostet wenige Cent (eigene Erfahrung, aus Selbstbauprojekten). Einkaufspreise werden nicht 1:1 im Endpreis abgebildet....

Diese 3 Punkte lassen schon erkennen, dass hier mal wieder Lobbyisten zugange waren, die auf politischem Wege ein Konjunkturprogramm gestartet haben!

4. Wesentlich schlechterer Klang. DAB+ ist auf mittleren mp3- Niveau (128kbps) und damit wesentlich schlechter als das analoge UKW. (Ich empfehle jeden einen direkten Vergleich in einem ruhigen Raum)

5. Schlechterer Empfang. Im mobilen Einsatz kann bei schlechtem Empfang UKW bestenfalls rauschen- bei DAB ist der Ton schlagartig weg.

6. Unzureichender Bedienkomfort. Bis ein Digitalradio die Daten ausgelesen und in den Puffer geschoben hat und dann tatsächlich Musik spielt vergehen einige Sekunden. Selbst beim Umschalten der Sender. UKW ist Echtzeit und so gut im Timing, dass das RDS Signal oft zum Stellen von Uhren (z.b. Autoradio) genutzt werden kann.

Die Liste kann man noch ewig weiterführen.... Ich hoffe aber das auch die kurze Liste reicht, dass sich mehr Bürger zur Wehr setzen. Beim Ausstieg vom Atom- Ausstieg haben wir es auch geschafft!

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31 Antworten
am 17. Juni 2017 um 8:07

Da werden noch Jahre ins Land gehen, bis UKW abgeschaltet wird. Es geht erst einmal darum, genug Autoradios mit DAB+ auf den Straßen zu haben, damit man irgendwann umschalten kann.

Beim Lobbyismus ist es übrigens genau andersherum: bisher haben vor allem die lokalen Zeitungsverlage die Umstellung aufgehalten, da sie mit ihren Anteilen an Privatradiosendern das Monopol auf regionale Werbung haben. Da geht es wirklich um Milliarden und NRW hat deswegen alle Schritte hin zum Digitalradio im Bundesrat blockiert.

Wenn DAB+ Geräte ein Massenprodukt werden, wird damit kein Hersteller reicher als vorher. Die Chips werden billiger und im Hausgebrauch werden sich die Chinesen mit ihren Radios durchsetzen. Vielmehr können die Autohersteller nicht mehr verlangen, dass man für DAB+ das teuerste Radio einbauen und dann noch 300€ draufzahlen muss.

Themenstarteram 17. Juni 2017 um 8:40

Lies mal bitte mein erstes Argument.

ich denke mal fast jeder hat als Kind eine Detektorempfänger gebastelt und gestaunt mit wie wenigen Teilen man auf einmal Musik hören kann.

Hier sehe ich und auch viele andere Kritiker den wesentlichen Kern des Problems. Man kann die Informationen nicht mehr unverschlüsselt empfangen und hörbar machen. Man ist immer auf ein bestimmtes Verfahren zur Entschlüsselung gebunden, mit allen Nachteilen die diese mit sich zieht.

Für digitalen Radio-"Empfang" eignen sich Alternativen wie das Internet- Radio deutlich besser. Mit den aktuell hohen Übertragungsraten im mobilen Internet und der bi- drektionalen Kommunikation ist das Internetradio DAB+ deutlich überlegen.

Was die analoge Ausstrahlung angeht, geht es hierbei aber um eine Grundversorgung des Bürgers mit Information und dessen unkomplizierten Empfang auch in Notfallsituationen und Katastrophen.

Der analoge Empfang basiert auf einfachen physikalischen Eigenschaften, der Empfang läßt sich (zumindest bei den amplituden-modulierten Formaten) schnell und unkompliziert herstellen.

Hallo, vielen Dank für den Hinweis. Wo findet man die entsprechende Petition ?

am 17. Juni 2017 um 9:24

Lieber Themenstarter. Analog ist in meiner Meinung , Siehe Schallplatte , dem digitalen vorzuziehen. Warum . es liegt enfach daran; dass das Signal digital erst aufbereitet werden muss und dementsprechend verliert es an Originalität. In der Natur gibt es meiner Meinung nach keine digitalen Signale.Die Natur macht keine Sprünge. Der Vorteil ist, dass man mit weniger Bandbreite auskommt.Ich persönlich bin immer noch im High End Bereich ,ein Fan der Röhrentechnik Klasse A Trafolos, Kascadenschaltung. Eigenbau, da ich ansonsten die Preise nicht hätte bezahlen können.Gleiches gilt für meine Lautsprecherboxen. Doppelte Kühlschrankgrösse.( Exponential) Es wäre furchtbar aber nicht zu ändern, wenn Analog abgeschaltet wird. Nun gehöre ich noch der Fraktion der Rdf u. Fs Techniker Mstr. an. Meine Sammlung alter Radios wäre dann nur noch vorführbar über Abstimmbaren Messsender . mit analoger Einspeisung. Aber mit Stereo!

am 17. Juni 2017 um 19:11

Internetradio hat bei Autos den Nachteil, dass für jeden Empfänger eine eigene Verbindung aufrechterhalten werden muss, das lässt das benötigte Datenvolumen linear mit der Anzahl der Empfänger wachsen. Aus gibt es dann einen Rückkanal, welcher Datenanalysen und auf dich abgestimmte Radiowerbung erlaubt. Sobald alles mit 5G abgedeckt ist, wird man vielleicht darauf umstellen wollen.

Ich vermisse manchmal auch die freie Analogtechnik, aber die scheint langfristig zu teuer zu sein.

Themenstarteram 19. Juni 2017 um 5:29

Eine eigene Verbindung hat auch jedes Smartphone (und ganz viele andere Geräte), sei es für mobile Navigation, zum Zocken oder Streamen- das ist schon gängige Praxis- die Datentarife diverse Mobilfunkanbieter bilden den hohen Bedarf auch schon ab.

Ich habe mich zu der Thematik mal etwas weiter eingelesen.

Interessanterweise geht man relativ offen damit um, dass man DAB+ auch nur als Brücke ansieht und darauf abzielt alles auf Streaming- Dienste um zulegen (wo dann neben den Rundfunkgebühren und Internetgebühren auch entsprechende Steaminggebühren geplant sind).

Die Streamingdienste haben dann natürlich den "Vorteil", dass Nutzungsverhalten der Hörer transparent zu machen...

am 19. Juni 2017 um 6:04

Bei Streaming mit 128 kbit/s kommst du pro Client auf fast ein halbes Gigabyte pro Stunde. Das würden sich die Netzbetreiber schon ordentlich vergolden lassen.

Außerdem ist Streaming nur sehr schwer zu regulieren, daher sehe ich das erst in ferner Zukunft.

Themenstarteram 19. Juni 2017 um 6:06

Ziel ist ja auch "erst" 2025- und eben ums vergolden geht es ja dabei... hat schon seinen Grund warum Deutschland als eines der wenigen Länder die Anti- Korruptionsgesetze nicht unterschreibt...

am 19. Juni 2017 um 9:20

Wem soll da bitte was "vergoldet" werden? Die gegenwärtige Situation ist für die privaten UKW-Frequenzinhaber (Zeitungsverlege) so lukrativ, dass sie die Umstellung auf DAB+ bisher erfolgreich verhindert haben. Und für die Automobilhersteller ist es auch lukrativer, DAB+ als zusätzliches Extra teuer zu verkaufen.

Mit DAB+ spart der öffentliche Rundfunk viel Geld für Infrastruktur, während der Staat mit Streaming viel Kontrolle verliert. Daher sehe ich bei der Umstellung auf DAB+ keinen besonderen Fall von Lobbyismus, sondern vielmehr in der 15 Jahre langen Verzögerung dieser Umstellung.

Grundsätzlich lassen sich digital mehr Sender auf dem gleichen Frequenzband übertragen. Das heisst ganz einfach mehr Anbieter auf Kosten der Übertragung Und dementsprechend auch ein mehr an Rendite. Dies in Kurzfassung

Themenstarteram 20. Juni 2017 um 4:53

Ja, mehr Quantität zu Lasten der Qualität ist eine Möglichkeit- unterliegt aber dem Risiko eines Wertewandels in der Gewerkschaft.

Wie der Plan mit dem Radio aussieht hat man uns schon beim Fernsehen vorgemacht.

In Ballungsgebieten wie Berlin war terrestrisches Fernsehen immer sehr stark verbreitet, da man kein Problem mit der Reichweite hat (je höher die Übertragungsfrequenz, desto geringer die Reichweite- Langwelle und Mittelwelle breitet sich noch an der Erdoberfläche aus und hat dadurch hohe Reichweiten, bei UKW und erst Recht bei VHF und UHF ist die Strahlung sehr stark gerichtet und damit die Reichweite schon durch die Erdkrümmung limitiert)

Man hat beim Fernsehen die Leute zunächst auf einen neuen Standard umgestellt, der erstmals überhaupt eine Verschlüsselung ermöglicht, ohne das Nutzungsverhalten wesentlich zu ändern. So etwas geht noch ohne große Proteste.

Nun hat man den Standard geschlossen und gewährt den Zugang nur gegen Cash.

So auch der Plan beim Radio- die Leute sollen erstmal auf einen neuen Standard umstellen, der eine Verschlüsselung hat- selbstverständlich ändert sich am Nutzungsverhalten des Mediums an sich nicht. Hat dann endlich der Großteil umgestellt wird der Schlüssel geändert und muss gegen Cash erworben werden.

Und die Scahfherde läßt es mit sich machen.

am 20. Juni 2017 um 5:58

Man kann die Situation bei Radio und Fernsehen nicht gleichsetzen. Im Radio dominiert immer noch der öffentliche Rundfunk und bei diesem ist die Finanzierung fest gesichert. Hier wird es niemand wagen, Geld für Radioentschlüsselung zu verlangen.

Ich sehe immer noch nicht, welches Business hier nennenswerte Lobbyarbeit für Digitalradio betreiben soll. Ich habe nur das Gegenteil beobachten können.

Es geht hier um die Infrastrukturkosten und eventuell einen leichteren Einstieg für neue Sender. Letzteres ist der Grund dafür, dass es eine starke Lobby gegen DAB+ gibt und diese wird die Umstellung noch lange verzögern.

Themenstarteram 20. Juni 2017 um 8:45

Mir ist nicht bekannt, dass mit DVB-T2 ARD, ZDF, ZDF neo, NDR, MDR, SWR und die ganzen anderen öffentlich rechtlichen Sender kostenlos empfangbar sind. Die Finanzierung der privaten ist Dank sprudelnder Werbeeinahmen gesichert- fällt dir etwas auf?

Ich glaube du hast dich nicht wirklich mit dem Thema befaßt- bemühe doch mal selbst Google und Co...

Da wirst du z.b. auch herausfinden, dass die Frequenzen für das 5G - Netz gebraucht werden- vielleicht erinnerst du dich an die letzte Versteigerung von Frequenzen?

Und du wirst auch heraus finden, dass die ersten Länder DAB+ schon wieder abschalten...

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