Straße im Blick

Gute Sicht beim Autofahren

Augen auf die Straße – im Zweifel mit Brille

Verschwommene Sicht beim Autofahren bei verschlechterter Sehkraft

So lange unsere Autos nicht autonom fahren, müssen wir sie selbst steuern. Gutes Sehvermögen sorgt dafür, dass wir dabei nicht im Graben landen. Eine Verschlechterung der Sehkraft erfolgt allerdings oft schleichend. Autofahrer merken dann nicht, dass sie weniger sehen – viele haben sich an einen Schleier oder verschwommene Objekte gewöhnt.

Das erhöht die Unfallgefahr, insbesondere nachts oder bei schlechteren Fahrbedingungen als gewöhnlich. Was eine gute Sehstärke ausmacht, wann Ihr zum Sehtest solltet und womit Ihr schlechteres Sehen ausgleichen könnt, hat MOTOR-TALK auf einer Seite zusammengefasst.

Sehen ist unser wichtigster Sinn

Sehen ist ebenso wichtig wie der einwandfreie technische Zustand des Autos. Es nützen die besten Bremsen nichts, wenn der Fahrer zu spät in die Eisen steigt, weil er das Stauende nicht sieht. Nach einer Studie der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) überschätzten Unfallfahrer häufig ihre Sehleistung. Fast jeder neunte Verkehrsunfall lässt sich auf schlechtes Sehen zurückzuführen.

Wer einen Unfall verursacht, weil er schlecht sieht, kann zum augenärztlichen Gutachten geschickt werden. Bei Nichtbestehen droht der Führerscheinentzug. Deshalb ist es wichtig, dass Autofahrer regelmäßig alle zwei bis drei Jahre ihre Sehleistung überprüfen lassen.

  • Sehstärke
  • Sehtest
  • Hilfsmittel

Sehstärke ist die Fähigkeit des Auges, Objekte scharf zu sehen. 100 Prozent Sehvermögen hat ein Mensch bei einem Visus von 1,0. Dann erkennt er aus fünf Meter Entfernung Details an einem Gegenstand, die 1,5 Millimeter groß sind. Der Visus wird beeinflusst von Faktoren wie Alter, Krankheiten, Beschaffenheit von Augapfel und Netzhaut. Um Auto und Motorrad fahren zu dürfen, muss die Sehschärfe des besseren Auges bei mindestens Visus 0,5 liegen, beim schlechteren bei Visus 0,2. Bei Einäugigkeit muss es bei Visus 0,6 liegen. Bis zu einer Sehschärfe von 0,7, das sind 70 Prozent Sehvermögen, reicht ein Sehtest beim Optiker, darunter benötigen Führerscheininhaber ein ärztliches Attest. Die Werte gelten auch für die Sehkraft mit Sehhilfen.

Mit den sogenannten Landoltringen prüfen Augenarzt oder Optiker die Sehstärke und führen einen Sehtest nach DIN 58 220 durch. Dieser ist die Voraussetzung, um einen Führerschein der Klassen A, B, AM, L und T zu erlangen. Ein augenärztliches Gutachten für diese Klasse wird erst bei einer Sehschärfe eines Auges unter Visus 0,7 nötig.

Im Gegensatz zu anderen Ländern wie Italien, Spanien oder Portugal besteht in Deutschland für Autofahrer keine Pflicht, regelmäßig zur Augenkontrolle zu gehen. Zumindest nicht für die Pkw- und Motorrad-Klassen. Lastwagenfahrer für Fahrzeuge ab 3,5 Tonnen und Fahrer für Personenbeförderung (Führerscheine C, CE, C1, C1E sowie die Personenbeförderung D, D1, D1E) müssen alle fünf Jahre ihre Augen kontrollieren lassen. Die Prüfung beinhaltet unter anderem die Überprüfung des Gesichtsfeldes, das Farbempfinden, das Dämmerungssehen, das räumliche Sehen und die zentrale Sehschärfe.

Erkennt der Fahrer andere Autos oder Verkehrszeichen nur verschwommen, muss er zum Augenarzt – und anschließend zum Optiker. Der passt ihm eine Sehhilfe an, entweder eine Brille oder Kontaktlinsen. Doch auch andere Scheinwerfer oder eine neue Windschutzscheibe bringen bessere Sicht – zumindest nachts. Gegen dreckige Scheiben hilft eine gefüllte Waschwasseranlage mit dem jeweils richtigen Zusatz für die passende Jahreszeit. Für schlierenfreie Scheiben sorgen außerdem neue Wischblätter.

  • Sehstärke

    Sehstärke ist die Fähigkeit des Auges, Objekte scharf zu sehen. 100 Prozent Sehvermögen hat ein Mensch bei einem Visus von 1,0. Dann erkennt er aus fünf Meter Entfernung Details an einem Gegenstand, die 1,5 Millimeter groß sind. Der Visus wird beeinflusst von Faktoren wie Alter, Krankheiten, Beschaffenheit von Augapfel und Netzhaut. Um Auto und Motorrad fahren zu dürfen, muss die Sehschärfe des besseren Auges bei mindestens Visus 0,5 liegen, beim schlechteren bei Visus 0,2. Bei Einäugigkeit muss es bei Visus 0,6 liegen. Bis zu einer Sehschärfe von 0,7, das sind 70 Prozent Sehvermögen, reicht ein Sehtest beim Optiker, darunter benötigen Führerscheininhaber ein ärztliches Attest. Die Werte gelten auch für die Sehkraft mit Sehhilfen.

  • Sehtest

    Mit den sogenannten Landoltringen prüfen Augenarzt oder Optiker die Sehstärke und führen einen Sehtest nach DIN 58 220 durch. Dieser ist die Voraussetzung, um einen Führerschein der Klassen A, B, AM, L und T zu erlangen. Ein augenärztliches Gutachten für diese Klasse wird erst bei einer Sehschärfe eines Auges unter Visus 0,7 nötig.

    Im Gegensatz zu anderen Ländern wie Italien, Spanien oder Portugal besteht in Deutschland für Autofahrer keine Pflicht, regelmäßig zur Augenkontrolle zu gehen. Zumindest nicht für die Pkw- und Motorrad-Klassen. Lastwagenfahrer für Fahrzeuge ab 3,5 Tonnen und Fahrer für Personenbeförderung (Führerscheine C, CE, C1, C1E sowie die Personenbeförderung D, D1, D1E) müssen alle fünf Jahre ihre Augen kontrollieren lassen. Die Prüfung beinhaltet unter anderem die Überprüfung des Gesichtsfeldes, das Farbempfinden, das Dämmerungssehen, das räumliche Sehen und die zentrale Sehschärfe.

  • Hilfsmittel

    Erkennt der Fahrer andere Autos oder Verkehrszeichen nur verschwommen, muss er zum Augenarzt – und anschließend zum Optiker. Der passt ihm eine Sehhilfe an, entweder eine Brille oder Kontaktlinsen. Doch auch andere Scheinwerfer oder eine neue Windschutzscheibe bringen bessere Sicht – zumindest nachts. Gegen dreckige Scheiben hilft eine gefüllte Waschwasseranlage mit dem jeweils richtigen Zusatz für die passende Jahreszeit. Für schlierenfreie Scheiben sorgen außerdem neue Wischblätter.

Die richtige Sonnenbrillenfarbe

Wenn die Sonne blendet, helfen spezielle Brillen. Polarisierende Gläser schützen vor schräg einfallenden Spieglungen, entspiegelte Sonnenbrillengläser vermindern Reflexionen durch gerade einfallendes Licht. Kontraststeigernde Gläser vermindern Dunst- und Streulicht, indem sie den blauen Lichtanteil reduzieren. Ist nur das Glas getönt, vermindert das eine Blendung des Fahrers. Zu dunkel darf sie jedoch nicht sein: Ab Tönungsstufe 4 eignen sich Sonnenbrillen nicht mehr für den Straßenverkehr.

Bewegt den Slider nach links und rechts, um zu sehen, wie viel Unterschied eine stärkere Tönung ausmacht.

Kategorie 0:

Tönungen bis 20 Prozent dämpfen die Sonnenstrahlung nur sehr gering

Kategorie 1:

Tönungen von 20-57 Prozent eignen sich eher für bedeckte Tage

Kategorie 2:

Tönungen zwischen 57 und 82 Prozent sorgen für Blendschutz an normalen, mitteleuropäischen Sommertagen

Kategorie 3:

Tönungen von 82-92 Prozent kommen am ehesten bei Fahrten in Schneegebieten, an Wasserflächen oder in Bergen sowie bei sommerlichen Lichtverhältnissen in Südeuropa zum Einsatz. Mehr als 85 Prozent sollte die Tönung einer Brille beim Autofahren nicht betragen

Kategorie 4:

Tönungen ab 92 Prozent eignen sich zwar für Hochgebirge oder Gletscher, aber nicht mehr für das Tragen im Straßenverkehr

Einfluss auf das Sehen

Auf die Sehschärfe haben viele Faktoren Einfluss. Mit dem Alter verändert sie sich, auch Krankheiten können dazu führen, dass man schlechter sieht. Wer nachts oder bei Regen mit einem schlechten Gefühl ins Auto steigt, dem können möglicherweise bereits modernere Leuchtmittel mehr Sicherheit vermitteln.

  • Veränderungen des Sehens im Alter

    Wie alles am Körper verändert sich auch das Sehvermögen mit dem Alter. Mit 60 Jahren benötigen die Augen viermal so viel Licht, um einen Gegenstand genauso gut zu erkennen wie ein 20-Jähriger. Lässt die Sehkraft nach, können erste Anzeichen Kopfschmerzen, müde Augen und Unkonzentriertheit sein – ganz unabhängig davon, ob mit oder ohne Sehhilfe. Aber auch ohne Schmerzen ist es ratsam, regelmäßig die Sehkraft überprüfen zu lassen, alle zwei bis drei Jahre.

  • Sehen im Dunkeln

    Vor allem nachts wird es gefährlich: 40 Prozent der tödlichen Verkehrsunfälle passieren im Dunkeln, dabei liegt die nächtliche Fahrleistung nur bei 20 Prozent. Bei einer Kurzsichtigkeit von -1 ­Dioptrien beträgt die Sehleistung nur 25 Prozent. Anders als in Italien, Spanien oder Portugal gibt es in Deutschland keine verpflichtenden wiederholenden Sehtests.

    Auch normal sehtüchtige Kraftfahrer geraten in der Dämmerung und bei Nachtfahrten an die Grenzen der Leistungsfähigkeit ihrer Augen. Schlecht erkennbare Objekte im Straßenverkehr werden oft zu spät erkannt. Allein deswegen sollten Autofahrer bei Dunkelheit langsamer unterwegs sein. Dazu reagieren wir im Dunkeln empfindlicher, wenn wir geblendet werden: Durch starke Blendung wird die Netzhaut gereizt, sodass Gegenstände schwerer erkannt werden.

    Auch wenn die Augen noch scharf sehen, kann es vor allem bei alten Autos zu Sehbehinderungen kommen. Das passiert dann, wenn alte, zerkratzte Windschutzscheiben bei Regen und Dunkelheit das Licht anderer Verkehrsteilnehmer falsch brechen und einen Lichtschleier über die Scheibe legen.

  • Moderne Scheinwerfer machen viel aus

    Nicht immer ist es die Sehschärfe, die angepasst werden muss. Mit Hilfe modernerer Lampen und Scheinwerfer lässt sich mehr Licht auf die Straße bringen. Fahrer von Autos mit Halogen-Scheinwerfern können ihre konventionellen Leuchten durch sogenannte Upgrade-Lampen verbessern. Die sind technisch optimiert und leuchten die Straße besser aus.

    Wird das Licht bei älteren Autos schwächer, kann das auch an Übergangswiderständen in Schaltern, Relais, Kabeln oder Steckern liegen. Diese führen zu einem Spannungsabfall, der Lichtleistung kostet. Kfz-Werkstätten überprüfen die Widerstände, aber auch Reflektoren oder Abschlussscheiben des Scheinwerfers auf Abnutzung. Bei blinden Reflektoren hilft ein Tausch.

    Steht ohnehin ein Neuwagenkauf an, sollte man sich den Unterschied zwischen den sogenannten Matrix-, adaptiven bzw. intelligenten Scheinwerfersystemen und konventionellen Scheinwerfern zeigen lassen. Die neuen Lichtsysteme tragen viel zum besseren Sehen im Dunkeln bei und erhöhen so auch die Fahrsicherheit.

Wissenswertes zum Thema Sehen als Autofahrer

  • Wo kann ich Sehtests für das Autofahren machen lassen?

    Einen Sehtest führen die meisten Optiker durch. Auch Augenärzte bieten den an. Sollte die Sehkraft unter Visus 0,7 liegen, benötigen Führerscheinneulingen ein ärztliches Attest, das nur ein Augenarzt ausstellen darf.

  • Wie gut muss ich als Autofahrer sehen können?

    Die Sehschärfe des besseren Auges muss bei mindestens Visus 0,5 liegen, beim schlechteren bei Visus 0,2. 100 Prozent Sehvermögen hat man bei einem Visus von 1.

  • Muss ich immer eine Sehhilfe tragen?

    Ist eine Sehhilfe im Führerschein vermerkt, muss sie auch getragen werden. Macht man das nicht, geht das zu Lasten der Verkehrssicherheit. Wird der Fahrer ohne Sehhilfe hinter dem Steuer erwischt, riskiert er ein Verwarngeld von 25 Euro. Bei einem verschuldeten Unfall kann es aber auch auf drei Punkte in Flensburg, Fahrverbot und Freiheitsstraße hinauslaufen, je nachdem wie schwer der Unfallgegner verletzt wurde. Tipp: Immer eine Ersatzbrille im Auto lagern.

  • Gibt es eine verpflichtende regelmäßige Überprüfung der Sehstärke?

    Für Pkw- und Motorradfahrer gibt es keine Pflicht zur Überprüfung der Sehkraft, nur bei Berufskraftfahrern für Lkw und den Personentransport. Diese müssen alle fünf Jahre ihre Augen kontrollieren lassen. Fällt es zunehmend schwer, Gegenstände scharf zu sehen, sollte man dringend freiwillig zum Augenarzt gehen und die Sehfähigkeit untersuchen lassen.

  • Was mache ich bei einer Rot-Grün-Sehschwäche?

    Die Betroffenen sind entweder sehschwach für Rot oder für Grün. Auch mit einer Rot-Grün-Schwäche dürfen Autofahrer unterwegs sein. Es kommt allerdings darauf an, wie stark die Schwäche ausgeprägt ist. Es ist ja nicht nur die Ampelfarbe, die zuverlässig erkannt werden muss. Rotschwache bzw. rotblinde Menschen sind stärker eingeschränkt, weil sie zum Beispiel Bremslichter schlechter wahrnehmen.