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Anhänger mit 100-km/h-Zulassung: Alle sechs Jahre Reifen wechseln - Wer viel steht, braucht öfter neue Reifen

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Wohnwagen stehen viel und fahren wenig. Deshalb erfordern ihre Reifen besondere Aufmerksamkeit. Bei Anhängern, die bis 100 km/h zugelassen sind, ist das sogar gesetzlich vorgeschrieben.

Manche Wohnanhänger dürfen mit bis zu 100 km/h bewegt werden Manche Wohnanhänger dürfen mit bis zu 100 km/h bewegt werden Quelle: picture alliance / dpa

Berlin - Wohnwagen stehen die meiste Zeit des Jahres und werden oft nur in der Ferienzeit genutzt. Abgefahrene Reifen gehören nicht zu ihren Problemzonen. Trotzdem erfordern die Pneus besondere Aufmerksamkeit, vor allem an Anhängern, die für Geschwindigkeiten bis 100 km/h zugelassen sind. "Hier gilt die gesetzliche Vorgabe, dass sie alle sechs Jahre gewechselt werden müssen", sagt Constantin Hack vom Auto Club Europa (ACE). Campingurlauber sollten anhand der vierstelligen DOT-Nummer auf der Reifenflanke überprüfen, ob ihre Reifen noch jung genug sind. Die ersten beiden Ziffern geben die Produktionswoche an, die zweiten beiden das Jahr.

Grund für die Sonderbehandlung der Reifen an Anhängern mit 100-km/h-Zulassung ist, dass es durch das lange Stehen Schäden an den Reifen geben kann. "Manche Anhänger stehen fast das ganze Jahr über an ein und derselben Stelle", sagt Hack. Hinzu komme das Risiko durchs Campen im sonnigen Süden. "Gerade bei Dauercampern können die Reifen durch die andauernde UV-Strahlung regelrecht porös werden." Diesen Risiken soll die gesetzliche Regelung für Anhänger mit 100-km/h-Zulassung entgegenwirken.

Sonst gelten für die Reifen am mobilen Heim die gleichen Maßstäbe wie am Pkw: Zum Beispiel muss das Profil mindestens 1,6 Millimeter tief sein. Hack empfiehlt aber mehr. "Die gesetzliche Vorgabe halten wir für nicht ausreichend, drei Millimeter sollten es sein." Anderenfalls drohe der Anhänger bei Nässe zu schnell aufzuschwimmen, was gerade im Sommer bei starken Platzregen eine große Gefahr ist. "Wenn der Wohnwagen dann ins Schleudern gerät, bekommt man ihn kaum noch kontrolliert und er kann das Zugfahrzeug mitumdrehen", warnt Hack.

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