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Fahrbericht: Opel Mokka - Wenn ich groß bin werde ich Offroader

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Mit neuen Modellen in neuen Segmenten will Opel Boden zurückgewinnen. Ganz wichtig dabei: Der Opel Mokka. Und der schmeckt, wie Björn Tolksdorf herausfand.

Der bullige kleine Opel aus Korea Der bullige kleine Opel aus Korea Versuchen wir es ab jetzt ohne Anspielungen auf Koffein, heiße Muntermacher und Krisen-Opel. Es geht ums Auto – den Mokka. Der kleine Rüsselsheimer aus Korea könnte Opels Kasse klingeln lassen: Der Mokka ist das erste deutsche Angebot im schnell wachsenden B-SUV-Segment. Über 40.000 Europäer, davon 10.000 in Deutschland, können es kaum erwarten. So oft wurde der Mokka bereits vorbestellt.

Auf den rückenschonenden Ergonomiesitzen Platz genommen; der solide Griff für die Längsverstellung befindet sich da, wo er hingehört. Viel Freiheit für den Kopf sorgt dafür, dass die Höhenverstellung keine bloße Staffage ist.

Vertrautes Opel-Cockpit

Das sportliche Cockpit in schwarz und Aluminium bietet, mit seinen vertrauten Elementen, keine Überraschungen für Opel-Fahrer. Für alle anderen: Die wichtigsten Funktionen lassen sich sehr intuitiv bedienen. Beim Fahren muss allerdings gelegentlich gerätselt werden: Welcher Klingelton gehört zu welchem Assistenzsystem?

Innen: Ein Opel eben. Ein Guter. Innen: Ein Opel eben. Ein Guter. Damit niemand über billiges Hartplastik meckert, polstert Opel einen Großteil des Armaturenbretts und der Türverkleidungen. Das ist gut, wie die Verarbeitung im Cockpit, auch wenn die Hauben über Kombi-Instrument und Display etwas wackeln.

Auch hinten profitieren die Passagiere vom Turnhallendach. Wer mehr Kniefreiheit braucht, braucht kein Kompakt-SUV. Praktisch: Die Ladekante ist eben, die Rückenlehne mit einem Griff umgeklappt.

Weniger praktisch: Eine ebene Ladefläche zu schaffen ist wie Automöbel-Tetris. Sitzbank, Kopfstützen Vordersitz, Rücklehne - ich gebe auf und parke stattdessen aus.

Dabei ist die Rückfahrkamera sehr hilfreich. Zwar ist klar, wo das Auto aufhört, aber nicht, ob unter der Heckscheibe ein Hindernis lauert. Die Sicherheit beim Stadtparken kostet fast 1.000 Euro extra.

Rauer Diesel, dynamischer Benziner

Opels 1,7 Liter-Diesel hat bekannte Stärken und Schwächen. Er klingt rau, ist aber ein echtes Spartalent und bei Zwischensprints sehr drehfreudig. Auch im Mokka: Knapp über fünf Liter auf der Autobahn sind eine Ansage. Auf der Autobahn zeigt sich, dass dem Mokka vielleicht 1-2 Dämmmatten und ein letzter aerodynamischer Feinschliff gut tun würden: Ab 140 km/h wird es, auch für ein SUV, sehr laut.

Den 1,4 Liter Turbobenziner gibt es vorerst nur mit Allrad. Macht nichts, denn das Allradsystem wiegt nur 65 kg, und schließlich wollen wir in St. Peter-Ording noch an den Autostrand.

Alle Achtung: Mit diesem Motor macht der Mokka richtig Spaß. Antrittsstark und kernig, flink und genau in den Kurven. Im nassen Sand schaltet sich der Allrad zu, damit der Mokka nicht alleine zurückbleiben muss. Ich merke davon, und von der Allrad-Unterstützung beim Anfahren, nichts. Es funktioniert einfach. Prima.

MT-Redakteur Björn hatte seinen Spass MT-Redakteur Björn hatte seinen Spass Überraschung: Genau so viel Spaß macht der Turbomotor beim Tanken. Dezente 6,2 Liter/100 km in der Tiefebene und laut Bordcomputer 8,2 Liter auf der Autobahn, wenn der Turbo läuft und säuft – das sind gute Werte für ein sportliches Allrad-SUV.

Start-Stopp gibt es bei allen Handschaltern serienmäßig. Leider hat es GM noch nicht geschafft, die Technologie mit einer Automatik zu koppeln.

Beide Varianten sind komfortabel abgestimmt, ohne dass das Fahrgefühl zu schwammig ausfällt. Mokka-Variationen: Der Diesel federt weicher und lenkt etwas indirekter als der Turbobenziner. Damit will Opel dem Fahrverhalten der jeweiligen Kunden entgegenkommen.

Eine echte Alternative

Ganz ohne Kaffee geht es nicht: Dieser Mokka schmeckt. Die Schwächen bei der Dämmung sind im B-Segment verzeihlich. Opels neues SUV macht viel Spaß, besonders der kleine Turbobenziner steht ihm ausgezeichnet. Preislich liegt der Mokka gleichauf mit Škoda Yeti und Mitsubishi ASX; eine Kopie der Konkurrenz ist er nicht, in Look und Fahrverhalten. Sondern: Eine echte Alternative. Darauf erst mal einen Tee.

Der genügsame Diesel

  • Modell: Opel Mokka 1.7 CDTi
  • Motor: 1,7 Liter Vierzylinder-Diesel
  • Getriebe: Sechsgang manuell (Optional Allrad oder Automatik)
  • Leistung: 130 PS
  • Verbrauch: 4,5 Liter/100 km (NEFZ)
  • CO2: 120 g/km
  • 0 – 100 km/h: 10,5 Sekunden
  • Höchstgeschwindigkeit: 187 km/h
  • Länge x Breite x Höhe: 4,28 m x 1,78 m x 1,66 m
  • Leergewicht: 1.354 kg
  • Kofferraum: 356-1.372 Liter
  • Preis: Ab 23.380 Euro
  • Marktstart: Oktober 2012

Der agile Benziner

  • Modell: Opel Mokka 1.4 Turbo
  • Motor: 1,4 Liter-Vierzylinder-Turbobenziner
  • Getriebe: Sechsgang manuell, Allrad
  • Leistung: 140 PS
  • Verbrauch: 6,4 Liter/100 km
  • CO2: 149 g/km
  • 0 – 100 km/h: 9,9 Sekunden
  • Höchstgeschwindigkeit: 190 km/h
  • Leergewicht: 1.350 kg
  • Preis: Ab 23.790 Euro
  • Marktstart: Oktober 2012

Quelle: MOTOR-TALK

Avatar von bjoernmg
Renault
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