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VW-Übernahme: Zivilklage gegen Ferdinand Piëch - Vorwurf: Täuschung von Aktionären

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Nachspiel der gescheiterten Übernahme: Investoren haben Zivilklagen gegen die Porsche-Aufsichtsräte Ferdinand Piëch und Wolfgang Porsche erhoben.

Ferdinand Piëch (l) und Wolfgang Porsche auf dem Genfer Auto-Salon, 2009 Ferdinand Piëch (l) und Wolfgang Porsche auf dem Genfer Auto-Salon, 2009 Quelle: dpa

Stuttgart - Im Streit um die Übernahmeschlacht von Porsche und Volkswagen vor sechs Jahren hat eine Hedgefonds-Gruppe ihre Klage ausgeweitet. Ferdinand Piëch und Wolfgang Porsche sollen nun ebenfalls belangt werden.

Der Hedgefonds Elliott Associates des US-Investors Paul Singer fordert von den beiden Porsche-Aufsichtsratsmitgliedern persönlich Schadensersatz in Höhe von 1,8 Milliarden Euro, berichtet das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Sie hätten die später geplatzte Übernahme von VW durch Porsche heimlich vorbereitet und die übrigen Aktionäre getäuscht.

Ein Porsche-Sprecher sagte am Sonntag, die Dachgesellschaft Porsche Automobil Holding SE (PSE) halte die Klage für unbegründet. "Aus unserer Sicht dient die neue Klage allein prozesstaktischen Gründen und zielt darauf ab, Druck aufzubauen".

Sieben Hedgefonds klagen vor dem Landgericht Hannover gegen die Porsche SE. Die nun bekanntgewordene Zivilklage gegen Porsche und Piëch sei im Herbst 2013 am Landgericht Frankfurt am Main eingereicht worden.

Geheimdienst Porsche SE?

Die Kläger begründen ihre Klage damit, dass die beiden Cousins an sämtlichen Entscheidungen der PSE im Zusammenhang mit dem Aufbau der VW-Beteiligung in den Jahren 2005 bis 2008 beteiligt gewesen seien.

Laut "Spiegel" wird Piëch und Porsche auch vorgeworfen, sie hätten bei der Übernahme Methoden verwendet, "wie man sie sonst nur aus dem Bereich der Geheimdienste und der

organisierten Kriminalität kennt". Entwicklung und Ausführung des Plans seien über ein "geheimes Logistikzentrum in Österreich erfolgt". Man habe "nicht registrierte Mobiltelefone" verwendet und eine "sonst nur Regierungen zugängliche Verschlüsselungstechnologie".

Investoren fühlen sich rückblickend von der PSE falsch informiert. Dabei geht es um die Mitteilung der Porsche SE über das Vorhaben, seine VW-Anteile auf 75 Prozent aufzustocken - beziehungsweise das Dementi entsprechender Medienberichte gut ein halbes Jahr zuvor.

An anderen Gerichten sind noch weitere Verfahren anhängig. Bislang haben Privatanleger und Hedgefonds Porsche und VW auf Schadensersatz in Höhe von insgesamt 5,7 Milliarden Euro verklagt.

 

 

Quelle: dpa

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