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Hyundai i30 CW - Von hinten betrachtet ist er der Größte

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Martin Winterkorn weiß: Der Hyundai i30 ist ein richtig gutes Auto. MOTOR-TALK Redakteur Björn Tolksdorf findet: Der neue i30 Kombi ist sogar ein verdammt gutes Auto. Für Pragmatiker.

Er hat den Knick in der Optik Er hat den Knick in der Optik München - Bei Hyundai gehen die Uhren offensichtlich anders. Während bei vielen europäischen Herstellern die Käufer zu Hause bleiben, wächst Hyundai zweistellig. Und das, obwohl die Marke 92 Prozent ihrer Autos an Privatkunden verkauft.

Seit März 2012 verkauft Hyundai den neuen i30 in Deutschland. Jetzt folgt der Kombi. Schließlich kaufen das ein Drittel aller Kompaktklasse-Käufer.

Dieser Koreaner punktet dabei vor allem mit seiner 2-G-Strategie: Bei Größe und Garantie ist er der Beste.

Zunächst einmal das: Der koreanische Hyundai i30 CW ist im Kern ein Europäer. Entwickelt in Rüsselsheim, gebaut im tschechischen Novosice. Wie ein Lastentier sieht der Kombi nicht aus, trotz seiner 19 Zentimeter Mehrlänge gegenüber der Limousine. Sein zeitgeistiges Design fällt im Grunde nicht besonders auf. Außer beim Rangieren in engen Parklücken. Da sieht man im i30 CW genauso schlecht nach hinten wie bei der Schrägheck-Variante.

Ganz schön groß geworden, der Kleine

Beim Kombi ist Größe die eigentliche Stärke und ja, der Hyundai zeigt hier Muskeln. Fünf bequeme Sitzplätze und der mit 528 Litern größte Kofferraum im Segment geben Platzangst keine Chance. Im Vergleich zu manchem Konkurrenten wirkt der Hyundai geräumig wie ein Transporter. Bei umgelegter Rückbank schluckt er satte 1.642 Liter.

Innen, da scheppert nix Innen, da scheppert nix Nicht nur das Raumgefühl beeindruckt, auch das Qualitätsgefühl lässt staunen. Wie der inoffizielle Hyundai-Markenbotschafter Martin Winterkorn treffend feststellte: Da scheppert nichts. Materialauswahl und Verarbeitung repräsentieren Klassen-Topniveau, der i30 wirkt wertiger als die meisten Konkurrenten. Was die Koreaner hier abliefern, reicht (noch) nicht für Premium, liegt aber weit über dem Durchschnitt.

So viele pfiffige Ablagemöglichkeiten wie der Hyundai-Kombi bieten wenige. Schlüssel, Feuerzeug, Schminktäschchen, Geldbörse, da scheppert nicht nur nichts, da fliegt auch nichts rum.

Durchdacht sind die meisten Bedien-Elemente: Sitz verstellen, Rückbank umlegen, die Winterkorn-geprüfte Lenkradverstellung, alles funktioniert selbsterklärend. Unter dem Ladeboden finden sich kleine Staufächer für allerlei Kleinkram, auch das ist praktisch.

Unter der Haube etwas emotionslos

Praktisch ist ein gutes Stichwort, denn praktisch veranlagt ist das Herzstück des Hyundai: Keine Motorisierung lädt zum Schwärmen ein. Die beiden Benziner sind eher brummig. Nicht zu stark, nicht zu schwach, nicht durstig, aber auch nicht spannend sparsam: Der 99-PS-Basismotor bewegte sich mit etwa 7,5 Liter auf 100 Kilometer. Ein Motor für Pragmatiker.

Eine Start-Stopp-Automatik würde helfen, den Verbrauch zu senken. Gibt es auch, aber nur im Blue-Paket mit dem stärksten Diesel. Totaler Quatsch.

Die Selbstzünder überzeugen generell mehr als die Benziner. Begeisternde Fahrleistungen darf man auch hier nicht erwarten. Dafür begeistern die Verbräuche: Der 1.6 CRDI mit 110 PS begnügt sich während der Probefahrt mit 4,6 Liter pro 100 Kilometer, beim 128-PS-Spitzenmodell standen am Ende 5,3 Liter auf der Uhr.

Familientauglich geht es weiter: Das leichtgängige Sechsganggetriebe hinterlässt einen ebenso gutmütigen Eindruck wie das Fahrwerk. Es wurde für den Kombi weicher und belastbarer abgestimmt als beim Schrägheck. Ein tolles Spielzeug: Die Servolenkung bietet serienmäßig drei verschiedene Härtegrade zur Auswahl, von widerstandlos bis sportlich-direkt.

Ein Kombi für Vernunftmenschen Ein Kombi für Vernunftmenschen

Ein Siegertyp?

Der Hyundai i30 CW ist eine Versuchung für das kombi-kaufende Drittel der Kompaktwagenkäufer. Dass kein Benziner mit Sportler-Charme im Angebot ist, werden junge Familien und Handwerker sicher verkraften.

Der Einstandspreis ab 17.290 Euro sieht nicht nach Schnäppchen aus, aber das täuscht. Schon die Basisversion hat z. B. eine Klimaanlage, Radio und ein Trenn-Netz, vor allem aber die Fünfjahres-Garantie. Die gibt Sicherheit vor unerwünschten Nebenkosten und beruhigt das Hirn, wenn der Bauch fragt: Hyundai? Ja, Hyundai! Verstand geht manchmal vor Gefühl.

 

Der Einstiegs-Benziner

Modell: Hyundai i30 CW 1.4

Motor: 1,4-Liter-Vierzylinder-Benziner

Getriebe: 6-Gang-Schaltgetriebe

Leistung: 99 PS

Verbrauch: 6,5 Liter/100km (NEFZ)

CO2: 145 g/km

0 – 100 km/h: 13,5 Sekunden

Höchstgeschwindigkeit: 180 km/h

Länge x Breite x Höhe: 4,48 m x 1,78 m x 1,50 m

Kofferraum: 528 – 1.642 Liter

Preis: 17.290 Euro

Marktstart: 20. September 2012

 

Der vollausgestattete Top-Diesel

 

Modell: Hyundai i30 CW

Motor: 1,6-Liter-Vierzylinder-Turbodiesel

Getriebe: 6-Gang-Schaltgetriebe, optional: Sechsstufen-Automatik

Leistung: 128 PS

Verbrauch: 4,5 Liter/100km (NEFZ)

CO2: 117 g/km

0 – 100 km/h: 11,2 Sekunden

Höchstgeschwindigkeit: 193 km/h

Preis: 25.250 Euro

Marktstart: 20. September 2012

 

Kompakte Kombis: Preisvergleich

Basisversionen, konfiguriert auf vergleichbare Ausstattung

Modell Motorisierung Listenpreis
Hyundai i30 CW 1.4 Classic 99 PS, Sechsgang-Getriebe 17.290,00
Opel Astra Sports Tourer 1.4 Selection 100 PS, Fünfgang-Getriebe 17.405,00
Škoda Octavia Combi 1.5 Active 80 PS, Fünfgang-Getriebe 18.539,90
Renault Mégane TomTom Edition 100 PS, Fünfgang-Getriebe 18.890, 00
Ford Focus Turnier 1.6 Ambiente 85 PS, Fünfgang-Getriebe 19.500,00
VW Golf Variant 1.4 Trendline 80 PS, Fünfgang-Getriebe 20.538,00

 

Quelle: MOTOR-TALK

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