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Subaru Ascent (USA, 2018): Fehler in der Karosserie-Produktion - Subaru muss fabrikneue SUV verschrotten

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Die Schweißroboter in einem US-Subaru-Werk nahmen es zu locker. Damit wurden einige Karosserien nicht fest genug. Die fertigen Autos wandern nun direkt in die Presse.

Exklusiv für den US-Markt baut Subaru das siebensitzige SUV Ascent - in einigen Fällen völlig vergebens: Aufgrund eines Software-Fehlers in der Produktion wandern ein paar Exemplare von der Fertigungshalle direkt in die Metallpresse Exklusiv für den US-Markt baut Subaru das siebensitzige SUV Ascent - in einigen Fällen völlig vergebens: Aufgrund eines Software-Fehlers in der Produktion wandern ein paar Exemplare von der Fertigungshalle direkt in die Metallpresse Quelle: dpa / Picture Alliance

Lafayette, Indiana (USA) – Hören wir „Softwarefehler“ und „Rückruf“, denken wir an Motorsteuergeräte mit Macken, an eine fehlerhafte Abgasreinigung oder an Schneegestöber auf dem Bildschirm des Infotainment-Screens. Jedenfalls an ein Elektronikproblem des Fahrzeuges – und eine schnelle Lösung in der nächsten Vertragswerkstatt.

Doch in diesem Fall ist die Sache komplexer. Weil die Software der Fertigungsmaschinen patzte: Die Roboter in einem Subaru-Werk in Indiana ließen bei Exemplaren des SUV Ascent wichtige Schweißpunkte und Schweißnähte aus. In einem solchen Fall sind die Mechaniker beim örtlichen Subaru-Händler machtlos, ja nicht einmal im Werk selbst hat man nachträglich eine Lösung. Das heißt, doch. Eine radikale Lösung: Sämtliche betroffenen Modelle werden verschrottet. Theoretisch sind das bis zu 293 Einheiten.

Mangelhafte Karosseriesteifigkeit

Weite Teile der Autoproduktion laufen heute automatisch ab. Roboterarme formen, nieten und schweißen an den Karossen - offenbar nicht immer fehlerfrei (Symbolbild) Weite Teile der Autoproduktion laufen heute automatisch ab. Roboterarme formen, nieten und schweißen an den Karossen - offenbar nicht immer fehlerfrei (Symbolbild) Quelle: dpa / Picture Alliance Konkret können laut dem Rückruf-Bericht der US-Verkehrsbehörde NHTSA entscheidende Schweißnähte im Bereich der B-Säule fehlen. Das wirke sich negativ auf die Steifigkeit der Karosserie aus. Hieße für die Käufer: In einem fehlerhaften Ascent fällt einem nicht plötzlich das Dach auf den Kopf, doch im Falle eines Crashs bestünde ein erhöhtes Sicherheitsrisiko.

Der Fehler trat im Werk zwischen dem 16. und 25. Juli 2018 auf, allerdings nicht durchgehend. Die Behörde geht davon aus, dass nur rund ein Prozent der 293 in diesem Zeitraum gefertigten Karosserien mangelhaft sind. Begutachten muss sie Subaru dennoch allesamt.

Keine europäischen Modelle betroffen

Nur wenige Endkunden werden ihr Fahrzeug abgeben müssen – lediglich neun Exemplare der betroffenen Serie wurden bereits ausgeliefert. Der Rest befand sich in Schauräumen (oder überhaupt erst auf dem Weg dorthin), als Subaru das Problem im Zuge eines Routinechecks bemerkte. Europäische Subaru-Kunden sind nicht betroffen. Das in Lafayette gefertigte, siebensitzige SUV Ascent ist ausschließlich für den nordamerikanischen Markt bestimmt.

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