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Motorrad News

Start frei für die Motorradsaison 2011

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Das Wetter passt, das Fieber steigt: Der Auftakt der Motorradsaison steht unmittelbar bevor. Natürlich haben den nicht wenige Biker schon in den letzten Wochen individuell für sich vollzogen. Aber das erste Aprilwochenende ist dennoch Jahr für Jahr ein besonderer Termin rund ums Motorrad. Damit der Saisonstart auch sorgenfrei gelingt, haben wir ein paar Tipps für Euch gesammelt.

Traditionell präsentieren fast alle Motorradhersteller am ersten Aprilwochenende den Motorradfahrern ihre Kollektion der 2011er Maschinen. In der Regel wird das mit einem Frühlingsfest als offizieller Saisonauftakt begangen. Da gibt es jedes Jahr einiges zu sehen, wenn man alle oder auch nur einige Events mitnehmen will, sollte man auf jeden Fall früh aufstehen.

Feste zum Saisonstart

Viele große Hersteller veranstalten zentral organisierte Feste bei ihren Vertragshändlern. Ein paar Beispiele: Honda zeigt seinen Fans am 02.04.2011 unter dem Motto „Are you ready for Honda“ unter anderem die neue CBR 250R. Am gleichen Tag könnt Ihr bei Kawasakis Drachenfest das neue Superbike Ninja ZX-10R mit ABS unter die Lupe nehmen.

Bei Harley Davidson kommen Fans von Twins aus Milwaukee ebenfalls bei Sportster, Softail und Co. auf ihre Kosten, hier kann man sogar noch auf den 09.04. ausweichen. Dafür muss man allerdings die Reise nach Österreich antreten. Unserem südlichen Nachbarn gibt man wohl noch eine Woche länger Zeit, sich von den kalten Temperaturen zu verabschieden.

Yamaha und Suzuki stellen ihren Händlern frei, über ein ganzes Wochenende oder nur am Samstag zu feiern; hier sollte man sich deshalb vorher bei seinem Händler informieren, um nicht vor verschlossenen Türen zu stehen. Viele kleinere Hersteller organisieren ihren Saisonauftakt nicht zentral. So mancher Motorradhändler wird es sich aber nicht nehmen lassen, am ersten Aprilwochenende auf eigene Faust seine Kunden einzuladen.

Was gibt es Neues in 2011?

Auch Biker sind nicht ganz unberührt von der E10-Debatte. Zwar haben auch die meisten Motorradhersteller Informationen veröffentlicht, welche Modelle sie für das Betanken mit E10 freigeben. Allerdings ist davon auszugehen, dass E10 bei Motorradfahrern nicht beliebter ist als bei Autofahrern. Ob Euer Bike eine E10-Freigabe des Herstellers hat, könnt Ihr der maßgeblichen E10-Liste beim DAT entnehmen.

Ein weiteres Thema ist eine Neuerung der Zulassungsverordnung: Die Gesetzgebung erlaubt endlich auch den deutschen Motorradfahrern, anstatt eines sogenannten Kuchenbleches ein kleineres Nummernschild an ihrem Motorrad anzubringen. Vorbild hierfür sind unsere Nachbarn aus Österreich, Italien und Frankreich, bei denen die Schilder der Größe 18 x 20 cm schon lange das Straßenbild prägen. Voraussichtlich ab Anfang April wird das neue Nummernschild von den Zulassungsstellen ausgegeben. Motorradfahrer sollten sich informieren bevor sie die Wartemarke im Amt ziehen, denn der genaue Einführungstermin kann von Zulassungsstelle zu Zulassungsstelle variieren – und zwar um mehrere Monate. Bisher liegt nur die entsprechende Verordnung des Gesetzgebers vor, so dass es noch dauern kann, bis in ganz Deutschland die neuen Kennzeichen zu haben sind.

Tipps und Tricks zum Saisonstart

[Im Vorteil ist zunächst mal, wer die Batterie zum Saisonende ausgebaut und vor Tourstart frisch geladen hat. Für alle anderen verzögert sich der sofortige Tourstart möglicherweise erstmal um eine Ladeperiode.

Trotzdem: Wer sein Motorrad im Herbst nichts Böses ahnend eingemottet hat, steht im Frühjahr oft vor einer gemeinen Überraschung: Wie von Geisterhand haben sich im Winter die Reifen abgefahren, auch Bremsen, Kette, usw. präsentieren sich nicht im besten Zustand. Im Ernst: Hat man das Motorrad nach der Saison ohne diese Dinge weiter zu beachten einfach eingemottet, empfiehlt es sich, bei der ersten Tour in der Werkstatt des Vertrauens vorbeizuschauen. Oder, wer kann, selbst einen gründlichen Check vorzunehmen. Denn wer an der Sicherheit des Geräts spart, spart am falschen Ende. Ein paar Punkte, die beachtet werden sollten:

Reifen überprüfen

Das Profil der Reifen sollte deutlich über den gesetzlichen Mindestanforderungen (1,6 Millimeter) liegen. Am besten lassen sich die Pneus bei aufgebockter Maschine untersuchen: Die Räder einfach langsam von Hand drehen und auf Risse, poröse Stellen und eingefahrene Gegenstände untersuchen. Wer sich für neue Reifen entscheidet, sollte die vorsichtig einfahren, damit sie ausreichend Grip aufbauen. Auch der richtige Luftdruck ist wichtig. Der Luftdruck wird wie beim Pkw immer am kalten Reifen gemessen und dann ggf. korrigiert.

Bremsen, Kette und Ölstand checken

Auch die Bremsen sollten vor dem Start in die Motorradsaison unbedingt überprüft werden. Weisen die Bremsscheiben Riefen auf oder haben sie Roststellen bekommen? Sie sollten gegebenenfalls mit speziellen Reinigern aus dem Fachhandel gesäubert werden. Die Stärke der Bremsbeläge oder -klötze ist ebenfalls einen Blick wert.

Auch solltet Ihr kontrollieren, ob die die Bremsleitungen und -schläuche noch dicht sind. Risse oder Scheuerstellen sind ein Indiz, dass man hier eventuell ein paar Euro investieren muss. sen. Der Tüv Rheinland rät zudem, die Bremsflüssigkeit durch eine Fachwerkstatt prüfen zu lassen. Sie sollte aus Sicherheitsgründen alle zwei Jahre gewechselt werden.

Die Antriebskette muss auf jeden Fall mit ausreichend Schmierstoff versorgt sein. Die richtige Kettenspannung ist ebenfalls wichtig. Faustregel: Die Kette sollte sich rund zwei Fingerbreit auf und ab bewegen lassen. Abschließend sollte noch der Ölstand geprüft werden.

Entscheidet man sich für die Werkstatt, können dort gleich solche lästigen Dinge wie eine evtl. abgelaufene HU oder ein überschrittenes Serviceintervall erledigt werden. Alle zwei Jahre sollte aus Sicherheitsgründen auch die Bremsflüssigkeit gewechselt werden. Es wird empfohlen, sie auf jeden Fall in der Werkstatt prüfen zu lassen.

Passen die Klamotten noch?

Auch die Motorradkleidung sollte vor dem Start kritisch beäugt werden: Während sich das Motorrad über den Winter vermutlich in der Garage oder im Keller nicht groß verändert hat, kann das bei der Figur des Fahrers ganz anders aussehen. Wenn der Reißverschluss zwickt oder die Bewegungsfreiheit eingeschränkt ist, sollte man hier lieber etwas unternehmen. Nur, wenn die Kluft perfekt sitzt, kann die volle Konzentration dem Straßenverkehr gewidmet werden. Ein Neukauf ist aber nicht immer erforderlich, die Auswirkungen von ein bisschen Winterspeck oder andersrum der Fastenzeit können spezialisierte Änderungsschneider wie Angelika Otto von rennleder.de oft noch kompensieren.

Gar nicht peinlich: Sicherheitstraining

Natürlich sind ausschließlich hervorragende Fahrer unter uns. Trotzdem kann sich ein Motorradsicherheitstraining auszahlen, nicht nur für Wiedereinsteiger. Schließlich können die langen, dunklen Monate in geschlossenen Verkehrsmitteln doch ihre Spuren in der Reaktionsschnelligkeit und im automatischen richtigen Einschätzen von Situationen hinterlassen. Wer will schon, dass die erste Fahrt gleich im Krankenhaus endet.

Genau dafür sind solche Sicherheits-Fahrertrainings da. Angeboten werden sie von Clubs und auch von Herstellern. Beispielsweise bietet der ADAC in Kooperation BMW solche Kurse zu Preisen zwischen 135 und 165 Euro an. Dabei können vom Anfänger bis zum Sportfahrer verschiedene Schwierigkeitsgrade belegt werden. Für Wiedereinsteiger, die mehrere Jahre nicht gefahren sind und es mal wieder wissen wollen, ist ein solches Training fast schon obligatorisch.

Ein Tipp aus der Werkstatt, aus eigener Erfahrung unserer Motorradspezis: Falls eine Neuanschaffung ansteht, schon mal ein Motorrad mit weniger Leistung probiert? Auch wenn es vielleicht am Stammtisch uncool wirkt, aber oft bieten Motorräder mit weniger Leistung den größeren Fahrspaß. Man muss dann auch nicht bei jeder fiesen, feuchten Stelle oder auf rutschigem Asphalt Angst haben, sofort den teuren Carbonzubehörauspuff am Asphalt zu parken.

(bmt/mm)

 

Quelle: MOTOR-TALK

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