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Vorgestellt: Google Android fürs Auto - Silicon Valley erobert Detroit

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Die Autoindustrie steht Schlange bei Apple und Google: Deren Software erobert nach dem Handy jetzt auch das Auto. Noch in diesem Jahr geht es los.

Patrick Brady (Android director of engineering) präsentiert das Android Car Interface bei der Google I/O 2014 Patrick Brady (Android director of engineering) präsentiert das Android Car Interface bei der Google I/O 2014 Quelle: picture alliance / dpa

San Francisco - Infotainment, glauben die Autohersteller, ist das große Ding – selbst Nutzfahrzeuge kommen heute nicht mehr ohne Touchscreen aus. So soll die technikaffine junge Generation fürs Auto begeistert werden.

Das Problem ist nur: Die kennen von ihren Smartphones deutlich Besseres als das, was sie auf den Displays neuer Autos sehen. Grafisch, softwaretechnisch. Da war es nur eine Frage der Zeit, bis die Automobilbranche bei den Handy-Betriebssystem-Profis um Hilfe bittet: Auf dem Genfer Salon 2014 stellte Apple sein „Carplay“ vor. Jetzt zieht Google nach und präsentiert in San Francisco das „Android Auto“. Es basiert auf dem erfolgreichen Handy-Betriebssystem Android.

40 neue Partner

Der große Unterschied zu stationären Infotainment-Systemen wie Ford Sync oder Command Online von Mercedes ist, dass Android Auto die Technik von Smartphones als Erweiterung der eigenen Funktionen nutzt. Es verwendet außerdem, wo möglich, Features des Suchmaschinen-Giganten: Navigation per Google Maps, Suche per Google Now. Das System, sagt der Chefentwickler Patrick Brady, funktioniert komplett sprachgesteuert. So soll die Ablenkung des Fahrers minimiert werden.

Ein Android-Angestellter demonstriert das neue System auf der Google I/O 2014 in San Francisco Ein Android-Angestellter demonstriert das neue System auf der Google I/O 2014 in San Francisco Quelle: picture alliance / dpa Die Autoindustrie steht Schlange: Google gab am Mittwoch 40 neue Partner für das Projekt bekannt, darunter Volkswagen, GM, Renault-Nissan, Fiat-Chrysler, Hyundai und Honda. Schon Ende 2014 kommen die ersten Autos mit dem Google-System in den Verkauf.

Googles neues System soll außerdem die Zugänglichkeit von Infotainment im Auto für App-Entwickler erhöhen: Ähnlich wie fürs Smartphone können Programmierer eigene Apps entwickeln und über Google Updates verteilen.

App-Store für Autos

„Wir wissen, dass es momentan schwer ist, Apps fürs Auto zu entwickeln“, sagte Brady bei der Vorstellung von Android Auto. Es gebe Dutzende technische Plattformen und Schnittstellen, und keinen Weg, Apps und Updates zentral zu vertreiben – es fehlt also alles, was Apple und Android beim Handy so stark macht. Das will Google ändern.

„Android Auto“ steht im Wettbewerb mit Apples „Carplay“-Technik, die das iPhone auf den Cockpit-Bildschirm holt. Viele Autohersteller werden künftig vermutlich beide Systeme anbieten – je nachdem, welches Handy der Käufer bevorzugt.

Quelle: Autonews; SP-X; dpa

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