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Alfa Romeo: Markenausblick - Schlafende Schönheit wartet auf Prinzen

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Alfa-Romeo – das klingt nach faszinierenden Autos und nach einer wirtschaftlichen Berg- und Talfahrt. Jetzt soll es wieder bergauf gehen. Allerdings ohne Hektik.

Wie geht es weiter mit Alfa? Das weiß keiner, doch die Italiener sind optimistisch und geduldig Wie geht es weiter mit Alfa? Das weiß keiner, doch die Italiener sind optimistisch und geduldig

Turin/Italien - Alfa Romeo gehört zu den bekanntesten Automarken der Welt. Dummerweise will sich das partout nicht in der Zulassungsstatistik der schönen Fiat-Tochter niederschlagen. Denn seit das marode Staatsunternehmen Ende der 80er-Jahre kurz vor der Pleite vom Fiat-Konzern geschluckt wurde, fährt die Marke einen wirtschaftlichen Schlingerkurs.

Allein in Deutschland wurden früher mehr als 30.000 Alfas pro Jahr zugelassen. In diesem Jahr werden die Italiener wohl keine 5.000 Einheiten verkaufen. Im Rest der Welt sieht es nicht besser aus: „Letztes Jahr lag unsere Jahresproduktion bei etwa 100.000 Fahrzeugen, dieses Jahr planen wir mit der Hälfte“, muss der europäische Marketingchef Alberto Cavaggioni einräumen.

Zurück zu alter Größe

Doch Cavaggioni lässt sich nicht entmutigen. Glaubt man den Italienern, ist Alfa – mal wieder – auf dem Weg zu neuer Größe. 300.000 Zulassungen sind das mittelfristige Ziel, das Konzernchef Sergio Marchionne Der Alfa 33 Stradale - an ihm haben sich die Desinger des 4C orientiert Der Alfa 33 Stradale - an ihm haben sich die Desinger des 4C orientiert Quelle: Alfa Romeo für die Marke ausgegeben hat.

„Aber dafür müssen wir uns natürlich kräftig ins Zeug legen“, sagt Louis Carl Vignon, der die Geschäfte in Europa, Afrika und dem Mittleren Osten leitet. Er vergleicht seine Marke mit einer schlafenden Schönheit, die nur wach geküsst werden muss.

Diese Aufgabe soll zunächst der neue Sportwagen 4C übernehmen, der mit eindrucksvoller Technik und spektakulären Fahrleistungen zum fairen Preis von 50.500 Euro punkten will. Er soll die Marke wieder glänzen lassen.

Der 4C gilt außerdem als Wegbereiter für die Rückkehr Alfa Romeos nach Amerika und die Eroberung von Asien. Dummerweise ist die Produktion des Coupés bei Maserati aufwändig und langwierig. Pro Jahr wird es nicht mehr als 3.500 Autos geben, und da ist der für 2014 geplante 4C Roadster schon mit eingerechnet. Den Absatz kann der 4C also nicht erhöhen.

Facelift für Mito und Giulietta

Absatzvolumen, das bleibt also die Aufgabe von Mito und Giulietta. Beide wurden gerade ein bisschen aufgefrischt und werden peu à peu auf Euro-6-Motoren umgestellt. Zwar gibt es keine modernen Der geliftete Alfa Mito - von außen sieht man dem Kleinwagen die Modellpflege kaum an Der geliftete Alfa Mito - von außen sieht man dem Kleinwagen die Modellpflege kaum an Quelle: Alfa Romeo Assistenzsysteme, aber zumindest neue Navis. „Das wird auf Dauer natürlich nicht reichen“, sagt Europa-Chef Vignon und hofft sehnlichst auf neue Modelle.

Der Manager wünscht sich eine sportliche Mittelklasselimousine im Geist des 156, die gegen 3er und Co. antreten könnte. Und eine große Limousine, die den legendären 164 beerben und die Amerikaner und Chinesen begeistern könnte. Und natürlich das unvermeidliche SUV.

All diese Autos sind zwar längst in der Pipeline, bestätigt ein Sprecher des Unternehmens. Wann sie kommen und welche Baukästen aus der Allianz von Fiat, Chrysler und Jeep sie nutzen, das lassen die Italiener offen.

Jetzt erfreuen sie sich erst einmal am 4C und den aufgefrischten Massen-Modellen. Dann kommt der neue Spider, der bis 2015 in Kooperation mit Mazda auf Basis des nächsten MX-5 entsteht. So lange üben sich Italiener einfach in Geduld.

Alfa hat schon zu viel gesagt

„Vor 2015 wird sicher keines der anderen Autos auf den Markt kommen“, lässt sich Vignon entlocken. Viel mehr will er dazu nicht sagen. „Wir haben in den letzten Jahren bei Alfa schon zu viel angekündigt, was dann doch nicht eingetreten ist. Deshalb sprechen wir über neue Autos jetzt nur noch, wenn sie auch tatsächlich da sind“, sagt er.

Hetzen lassen wollen sich die Italiener dabei nicht, selbst wenn die Durststrecke dadurch noch länger wird. Genau wie der 4C müssen alle neuen Modelle perfekt zur Marke passen. „Kompromisse wollen wir keine mehr machen“, sagt Vignon, „jedes neue Auto muss ein richtiger Alfa sein. Dafür nehmen wir die Wartezeit gerne in Kauf.“

Quelle: SP-X

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