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Porsche 911 996 Carrera 4 Cabriolet: Nutzertest - Plaetzchen fühlt sich wohl im Porsche

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Ein Jahr lang fuhren wir ein Porsche 911 Cabriolet von 2001 im Alltag. Dabei hatten wir Hilfe aus der Community: Lest hier, was Plaetzchen mit dem Elfer erlebt hat.

Das Dach bleibt zu: MOTOR-TALKer Plaetzchen fuhr unseren Dauertester zwei Wochen lang, hauptsächlich bei Regen Das Dach bleibt zu: MOTOR-TALKer Plaetzchen fuhr unseren Dauertester zwei Wochen lang, hauptsächlich bei Regen Quelle: Plaetzchen für MOTOR-TALK

Berlin – Plaetzchen heißt im wahren Leben Philip und fährt vor allem kleine Autos – oder mit der Bahn. Für uns hat er einen Flitzer getestet: Zwei Wochen lang fuhr der Riese aus dem MOTOR-TALK-Team unseren Dauertester, ein Porsche 911 Cabriolet der Baureihe 996. Wie man mit fast zwei Metern Körpergröße in einem alten Sportwagen sitzt, schreibt er in seinem Fahrbericht.

Das Wetter treibt uns nach Brandenburg. Es ist ein graues Wochenende in einer grauen Stadt. Wir wünschen uns etwas Farbe. Grün, zum Beispiel. Wie die Wälder rund um Berlin. Oder Orange, wie unser Porsche. Den darf ich zwei Wochen lang testen, „aber vorsichtig!“ Diesen Hinweis hört offenbar jeder, der den Elfer fahren darf. Frechdach73 berichtete Ähnliches in seinem Fahrbericht.

Plaetzchen im Elfer: Philipp fährt unseren Dauertester

In Brandenburg gibt es viele Orte, die auf "-ow" enden. Und tolle Kurven für Porschi In Brandenburg gibt es viele Orte, die auf "-ow" enden. Und tolle Kurven für Porschi Quelle: Plaetzchen für MOTOR-TALK Meine Auto-Geschichte beschränkt sich vor allem auf Nützliches. Eine A-Klasse (ja, die mit dem Elch), später ein kleiner Peugeot. Mein erster Beitrag auf MOTOR-TALK stammt aus eben dieser Zeit. Seit ich in Berlin wohne, fahre ich Bahn oder Carsharing-Smart.

Umgewöhnen also, von winzig auf 911. Irgendwie auch winzig, aber anders. Wie eine enge Umarmung. Sehr interessant, so ein Arbeitsweg im Porsche. Wie in einem normalen Auto, vielleicht etwas tiefer. Und dann ist da dieser wundervolle Sound. Ich möchte alle Verkehrszeichen vergessen und den Elfer hochjubeln, mit Blick von ganz unten auf den Verkehr. An die Blicke der anderen gewöhnt man sich hingegen schwer. Ein End-Zwanziger im Porsche, na sowas! Immerhin sahen sie mich stets mit einem Lächeln im Gesicht.

Zurück zum kalten, grauen Wochenende. Richtung Potsdam soll es gehen, durch Regen und Feierabendverkehr. In diesem Moment ist der Porsche nur ein Auto zum Ankommen, nicht zum Fahren. Sauna und Wellness sind geplant, aber das Hotel verspricht viel, hält aber nichts. Unsere einzige Chance auf ein schönes Wochenende parkt vor der Tür und hat sechs Zylinder.

Autofahren ist auch Wellness

Die MOTOR-TALK-Redaktion fuhr den Porsche 911 996 aus dem Porsche-Museum ein Jahr lang im Alltag Die MOTOR-TALK-Redaktion fuhr den Porsche 911 996 aus dem Porsche-Museum ein Jahr lang im Alltag Quelle: MOTOR-TALK Also Boxerbrabbeln statt Rückenkneten. Klingt gut, funktioniert ausgezeichnet. Es geht über Landstraßen und Autobahnen. Eben dort entlang, wo sich ein Porsche wohl fühlt. Langsam warm fahren, flott durch die Kurven sausen, dann ab auf die A10. 200 km/h? Kein Ding für den King, schon gar nicht im Elfer. Kenne ich schon aus Papis Benz, schnell geradeaus kann jeder.

Wir wechseln auf die kurvige Landstraße. Walter Röhrl soll mal gesagt haben, dass Porsche-PS doppelt zählen. Der Mann hat recht. 320 PS stehen im Schein, es fühlt sich aber nach viel mehr an. Fast egal, was Tacho und Drehzahlmesser melden. Der Sechszylinder-Boxer zieht schöner hoch, als man es Turbo-Kindern jemals erklären könnte.

Papier ist geduldig, Zahlen sowieso. Es geht nicht um das „wie viel“, sondern um das „wie“. Die Kraft kommt im Elfer auf der Straße an. Natürlich hilft der Allrad-Antrieb, aber den merkt man eben nicht sofort. Er schiebt so stark, dass es sich nach viel Leistung im Heck anfühlt. Und zieht dabei nur so viel, dass man dabei nicht nervös wird.

So richtig perfekt wird es aber erst mit dem niedrigen Schwerpunkt und der tollen Fahrwerksabstimmung. Viele Menschen haben schon Vergleiche mit Schienen-Fahrzeugen gezogen. Das hier meinten sie wohl. Trotzdem rumpelt unser Elfer nicht knüppelhart über den Asphalt. Sportlich, ja. Aber noch bequem.

Der Sechszylinder-Boxer in unserem 996 leistet 320 PS Der Sechszylinder-Boxer in unserem 996 leistet 320 PS Quelle: MOTOR-TALK

Mit zwei Metern im Sport-Cabrio

Sogar für einen (beinahe) Zwei-Meter-Mann. Sportliche Autos kenne ich, in diesem fahre ich auch gern. Obwohl sich das Lenkrad an die Knie schmiegt. Ich sitze tief genug, stoße nicht an das Armaturenbrett und schaue durch die Windschutzscheibe – nicht auf ihren Rahmen. Nur der tiefe Einstieg und der Kofferraum kosten Punkte in der Plaetzchen-Wertung. Egal, because Racecar.

Nun führte uns unser Weg nicht um den Gardasee, sondern durch viele Orte, die auf „-ow“ enden. Trotzdem waren es die schönsten Kurven, die ich je gefahren bin. Jede einzelne hat mir erklärt, warum Porsche diesen Ruf hat. Sollen sich die Jungs doch mit „Fünfkommazwo auf Hundert“ unterbieten. Männer genießen einen Elfer, in jeder noch so unspektakulären Kurve. Das ist viel erholsamer als alles, worauf ich mich eigentlich gefreut hatte.

Nutzertest von frechdach73

Vergleich: Porsche 911 4 Cabrio Typ 996 gegen 991

Technische Daten: Porsche 911 Carrera 4 Cabrio (Typ 996)

  • Modell: Porsche 911 Carrera 4 Cabriolet, Typ 996
  • Hubraum: 3.596 cm3
  • Getriebe: Sechsgang-Handschaltung, Allradantrieb
  • Leistung: 320 PS
  • Max. Drehmoment: 370 Nm
  • Verbrauch: 11,2 l/100 km (NEFZ)
  • Testverbrauch: ca. 14 l (Stadtverkehr)
  • 0 - 100 km/h: 5,2 s
  • Höchstgeschwindigkeit: 280 km/h
  • Leergewicht: 1.485 kg
  • Wert: ca. 25.000 Euro
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