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Rolls-Royce Dawn: Test, Technische Daten - Paparazzis Liebling

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Das Cabrio vom kleinen Rolls-Royce heißt Dawn, Morgendämmerung. In ihm fahren Reiche, die vor allem eines wollen: gesehen werden.

Rund 80 Prozent der Karosserieteile wurden beim Rolls-Royce Dawn gegenüber dem Ghost verändert Rund 80 Prozent der Karosserieteile wurden beim Rolls-Royce Dawn gegenüber dem Ghost verändert Quelle: Rolls-Royce

Kapstadt - Der Dawn ist der James Bond unter den Rolls-Royce-Modellen. Lässiger, cooler, mitunter gar wilder. Für ihn ergänzen die sonst so distinguierten Briten um Vokabeln wie „Verführung“ oder „Sexappeal“.

Dafür hat Designchef Giles Taylor immerhin 80 Prozent der Karosserieteile des Ghost entsorgt. Zwar basiert der Dawn auf der Limousine, sieht aber fescher aus: Die Kotflügel sind weiter, die Gürtellinie taillierter, der riesige Kühler wurde schnittiger. Selbst die Spirit of Ecstasy reckt ihren spärlich verhüllten Körper zwei Zentimeter höher in den Wind.

Mit 2,5 Tonnen Gewicht erinnert der Rolls-Royce Dawn nicht nur optisch an ein Schiff Mit 2,5 Tonnen Gewicht erinnert der Rolls-Royce Dawn nicht nur optisch an ein Schiff Quelle: Rolls-Royce

Das Verdeck des Dawn lässt in 22 Sekunden die Sonne rein

Anders als alle anderen neueren Rollis heißt dieses Modell zum ersten Mal nicht Geist, Gespenst oder Gruselonkel. Sondern Morgenröte. „Der Name steht in perfekter Weise für die Möglichkeiten, die ein neuer Tag bereithält – ein Erwachen der Sinne und das Hervortreten der Sonnenstrahlen“, fabuliert Firmenchef Torsten Müller-Ötvos. Nicht, dass jemand, der 330.000 Euro für ein offenes Auto ausgibt, einen philosophischen Überbau als Rechtfertigung für die Investition bräuchte.

Also: Sonnenstrahlen reinlassen. Das geht geräuschlos und dauert 22 Sekunden. Man kann schon mal dabei losfahren, sofern man unter 50 km/h bleibt. Die Brise frischt auf, die Sonne brennt - so viel Gegenwind sind die sehr viel Besserverdiener im wirklichen Leben wahrscheinlich nicht gewöhnt.

Dass man das Windschott noch von Hand montieren muss? Geschenkt. Dass es im teuersten Cabrio der Welt kein beheiztes Lenkrad und keinen Nackenföhn gibt, das irritiert manchen Wohlverdiener. Solche Annehmlichkeiten hat sogar Mercedes in bezahlbaren Klein-Roadstern. Produktmanager Jonathan Shears erklärt das so: „Die meisten unserer Kunden fahren in Regionen, in denen man eher ein gekühltes als ein beheiztes Lenkrad brauchen könnte." Das ist wahrscheinlich wahr, aber inhaltlich dennoch unpassend. Denn saudische Scheichs fahren dann sicher auch nicht oben ohne.

Rolls-Royce Dawn Rolls-Royce Dawn Quelle: Rolls-Royce

Mühelos treiben 570 PS den Rolls-Royce voran

Konzentration auf das Wesentliche. Der Dawn vermittelt Sinnlichkeit Ambientes, bietet Platz und verleiht ein erhabenes Gefüh Schon nach wenigen Kilometern fühlt man sich abgehoben - auch, weil man höher sitzt als in den meisten Cabrios.

570 PS und vor allem die 780 Newtonmeter des 6,6 Liter großen V12-Triebwerks reichen, um den 2,6-Tonner in 4,9 Sekunden von 0 auf Tempo 100 zu beschleunigen, die üblichen 250 km/h markieren die Tempoobergrenze.

Sanft und seidig durchschifft das Kraftpaket den Alltag

Was den Dawn ausmacht, ist nicht seine schiere Kraft, sondern die Mühelosigkeit, mit der sich dieser Luxusliner durch den Alltag bewegen lässt. Die Luftfederung nah an der Perfektion, die satellitengestützte Automatik sanft und seidig und vom Kraftpaket unter der Haube kaum mehr als eine ferne Ahnung – so schwebt man über die Straße.

Und wenn die Außenwelt doch mal zu nahe kommt: Bei geschlossener Haube fühlt man sich im Dawn genauso behütet, geborgen und der Welt entrückt wie im Wraith. Das Verdeck isoliert besser als bei jedem anderen Cabrio. Außerdem sieht der Dawn geschlossen mindestens genauso gut aus wie offen. Nur im geschlossenen Wagen wird man natürlich viel schlechter gesehen. Und darum geht es doch. Um das Sehen und Gesehen werden. Paparazzi freuen sich über Sternchen und Stars in diesem Wagen. Endlich mal freie Sicht auf die Pretiosen.

Technische Daten: Rolls-Royce Dawn

  • Modell: Rolls-Royce Dawn
  • Motor: 6,5-Liter-V12-Benziner
  • Getriebe: 8-Gang-Automatik, Hinterradantrieb
  • Leistung: 420 kW/570 PS bei 5.250 U/min bis 6.000 U/min
  • Drehmoment: 780 Newtonmeter bei 1.500 U/min bis 5.000 U/min
  • Verbrauch: 14,2 Liter pro 100 Kilometer laut NEFZ
  • CO2: 330 g/km
  • 0 – 100 km/h: 4,9 s
  • Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h elektronisch begrenzt
  • Länge: 5,29 m
  • Breite: 1,95 m
  • Höhe: 1,50 m
  • Radstand: 3,11 m
  • Kofferraumvolumen: 244 bis 295 Liter
  • Preis: ab 329.630 Euro
  • Leergewicht: 2.560 kg

 

Quelle: Spotpress

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