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Neue BMW-Motorräder 2015 - Nur der Lack wird wirklich gepflegt

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Vor 50.000 Fans in Garmisch-Partenkirchen enthüllt BMW heute seine Bikes für das Jahr 2015. MOTOR-TALK schaute sich die beliebtesten motorisierten Zweiräder schon vorher an.

Die neuen BMW-Motorräder der Saison 2015 Die neuen BMW-Motorräder der Saison 2015

Von MOTOR-TALK-Reporter Ralf Schütze

Garmisch - Mode und Motorrad, das hat einiges gemein: Die neue Kollektion kommt schon daher, wenn die vorige Saison noch gar nicht richtig läuft. Und Farbentrends schwappen oft von der Haute Couture zur technikverliebten Zweiradbranche. So kommt's, dass BMW bereits Anfang Juli seine Bikes vom Jahrgang 2015 enthüllt, wenn rund 50.000 Fans aus aller Welt zu den Garmisch Motorrad Days pilgern. Und dass neue Töne dabei im Mittelpunkt stehen. Für 2015 sind darunter so blumige Colorierungen wie „Kalamata metallic matt“ oder „Montegoblau metallic“.

Bei „Sandrover“ glaubten manche Betrachter an eine Fata Morgana

Gezählt sind dagegen die Tage klangvoller Lackierungen wie „Red Apple“, „Ostragrau“ und „Sandrover“. Auf letztere, nicht leicht verdauliche Mischung aus mattem Gelb und Beige hatten Trendstrategen seit 2012 große Hoffnungen gesetzt, die Kundschaft zog aber nicht mit. Möglicher Grund: Den eigenwilligen Farbton mit ebensolchem Namen fanden manche Betrachter so unschön, dass sie auf eine Fata Morgana hofften – passend zum Wüstentourer F 800 GS Adventure, dem „Sandrover“ einen weltenbummlerischen Anstrich verleihen sollte.

Der langjährige Marktführer und ständige Trendsetter BMW dreht beim Modelljahr 2015 natürlich auch technisch an der Innovationsschraube. Ein rassiges Sondermodell soll Schwung in die vierzylindrige K-1300-Baureihe bringen, die zuletzt neben spektakulären Neuheiten wie den supersportlichen S-1000- oder den sechszylindrigen K-1600-Modellen etwas in den Hintergrund rückte. „K 1300 S Motorsport“ heißt die dynamisch gepimpte neue Version, die man wie den gesamten Jahrgang 2015 ab August beim Händler ordern kann.

Die BMW-Motorsportfarben stellen auf den ersten Blick klar: Die muss schnell sein!

Schon beim flüchtigen Hinsehen outet sich die Neue dank der aktuellen BMW-Motorsportfarben als Dynamikerin. Der Marketing-Jargon beschreibt diese als „Blackstorm metallic, Lightwhite uni und Lupinblau metallic, kombiniert mit roten Zierstreifen“. Das Auge des Betrachters erkennt jedenfalls sofort Ähnlichkeiten zu pfeilschnellen Racern wie der Superbike-Rennversion der S 1000 RR und signalisiert dem Hirn: Die muss schnell sein!

Um diese Erwartung nicht nur zu wecken, sondern zu erfüllen, hat BMW der neuen K 1300 S Motorsport neben der Optik technisch ein wenig auf die Sprünge geholfen: Leichte HP(„High Performance“)-Laufräder senken die ungefederten Massen und erhöhen so die Agilität des Sporttourers. Endschalldämpfer von Akrapovic erleichtern dem 175 PS starken Vierzylinder das Ausatmen, sorgen für adäquaten Sportsound und verringern den Ballast. Und HP-Fußrasten für Fahrer und Beifahrer sparen weitere Gramm und sorgen für festen Tritt beim rasanten Kurvenritt. Dazu kommt ein getöntes Windschild. All das zu haben für 19.950 Euro.

Mehr Schwungmasse auf der Kurbelwelle beruhigt jetzt auch den GS-Boxer

Im wahrsten Sinne mehr Schwung erhält Bestseller BMW R 1200 GS im neuen Modelljahr. Die Anfang 2014 präsentierten Modelle GS Adventure und RT hatten bereits eine Kurbelwelle mit erhöhter Schwungmasse im teilwassergekühlten Boxermotor. Dieser Kniff erhöht ab sofort und ab Werk auch die Laufkultur beim populären Allrounder GS. Die Freude der künftigen GS-Piloten darüber könnte gegen Aufpreis noch verstärkt werden durch den Schaltassistenten Pro: Nach dem Vorbild der supersportlichen BMW S 1000 RR kann man jetzt auch beim meistverkauften Bike Deutschlands und bei ihrer Schwester GS Adventure die Gänge ohne Zug am Kupplungshebel und fast ohne Zugkraftunterbrechung hoch- und runterschalten. Beim Herunterschalten gibt der Schaltassistent Pro sogar selbständig Zwischengas. Also nicht wundern, wenn GS-Fahrer künftig noch freundlicher und länger als bisher die beschäftigungslose linke Hand zum Biker-Gruß heben.

Immer mehr BMW-Piloten genießen ab Modelljahr 2015 den „Keyless Ride“, wenn auch gegen Aufpreis. Neu ist das Komfortmerkmal für die R 1200 GS und ihre Weltenbummler-Variante GS Adventure, den Boxer-Tourer R 1200 RT sowie die Sechszylinder-Reisedampfer K 1600 GT und GTL. Schlüssel in der Innentasche genügt. Lenkrad- und Zündschloss sowie Tankklappe und Staufächer lassen sich betätigen oder öffnen, sobald ein Transponder in ausreichender Nähe den rechtmäßigen Besitzer identifiziert.

Neues gibt’s 2015 sogar beim ohnehin brandneuen Elektroroller C evolution

Sogar beim ohnehin brandneuen Elektroroller C evolution hat BMW fürs Modelljahr 2015 schon wieder nachgelegt: Eine Komfortsitzbank lässt sich jetzt beim Kauf ordern. Bisherige Fans des Strom-Scooters können jedoch beruhigt sein: Das neue Sitzteil gibt’s auch als Sonderzubehör zum Nachrüsten.

Besonders aufgewertet rollen die Sechszylinder-Kolosse K 1600 GT und GTL ins Modelljahr 2015. Sie haben jetzt serienmäßig die dynamische Traktionskontrolle DTC an Bord. Dadurch bringen sie ihre 160 PS Leistung und vor allem die enorme Schubkraft von 175 Newtonmeter Drehmoment noch souveräner auf den Asphalt. Neu in der Aufpreisliste der beiden Tourenbikes: Hill Start Control erleichtert es dem BMW-Fahrer, 319 oder 348 kg an einer Steigung in Schwung zu bringen, ohne dass sie den Reihensechszylinder abwürgen. Eine vollbeladene K 1600 GTL, die gigantische 560 Kilo wiegen darf, kann so ein Extra eher vertragen, als so mancher Skeptiker glauben mag.

Schließlich haben die Colorierungs-Experten „Frozen darkblue“ neu angemischt

Mehr Assistenz beim Schalten, mehr Schwung über die Kurbelwelle, viele technische Goodies in Serie oder gegen Aufpreis – der 2015er-Modelljahrgang von BMW bringt weit mehr Neues als die reinen Farbenspiele. Ach ja: Die Colorierungsexperten von BMW haben für einige Bikes weitere neue Töne zusammengemischt wie: „Racing Red uni“, „Blackstorm metallic“ und „Frozen darkblue metallic“.

 

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