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Delhi führt Helmpflicht für indische Frauen ein - Neue Gleichberechtigung auf indischen Straßen

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In Indien waren Frauen bislang von der Helmpflicht für Zweiradfahrer befreit. Damit ist jetzt Schluss - bis auf eine Ausnahme. Für alle Sikh bleibt das Tragen freiwillig.

Mitglieder der Religionsgemeinschaft der Sikh müssen einen Turban oder ein Tuch auf dem Kopf tragen, deshalb sind sie von der Helmpflicht befreit Mitglieder der Religionsgemeinschaft der Sikh müssen einen Turban oder ein Tuch auf dem Kopf tragen, deshalb sind sie von der Helmpflicht befreit Quelle: picture alliance / dpa

Neu Delhi/Indien - In Indiens Hauptstadt Neu Delhi müssen nun auch Frauen auf Rollern und Motorrädern Helme tragen. Bislang habe die Helmpflicht nur für Männer gegolten, berichteten indische Medien am Freitag. Eine Ausnahme bleibt allerdings bestehen: Mitglieder der Religionsgemeinschaft der Sikh sind nach wie vor ausgenommen. Ihre Religion schreibt vor, dass sie auf dem Kopf nur einen Turban oder ein Kopftuch tragen dürfen.

Bereits im Jahr 1998 hatte die Lokalregierung von Delhi eine Helmpflicht für alle eingeführt. Doch dies führte zu vehementen Protesten der Sikhs und die Regeln mussten geändert werden. Weil Sikh-Frauen optisch nicht von Mitgliedern anderer Religionen unterschieden werden können, wurden alle Frauen von der Helmpflicht befreit. In anderen Bundesstaaten wie Punjab und Haryana gilt die Ausnahmeregelung für Frauen weiter.

Die Zeitung "The Hindu" berichtete, auch Muslime hätten Ausnahmen für Frauen in Burkas gefordert. Dieser Bitte sei aber nicht entsprochen worden. Sikh-Vereinigungen erklärten dem Blatt, sie würden

Zertifikate ausstellen, damit Sikh-Frauen erkannt werden könnten. Außerdem erklärte die Vereinigung, dass Sikh-Frauen, die freiwillig einen Helm tragen wollten, dies auch tun dürften.

 

Allein im Jahr 2012 starben 576 Zweiradfahrer auf Delhis Straßen.

 

 

Quelle: dpa

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