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Fiat Chrysler Automobiles: Neuer Konzern - Herr Elkann bringt Fiat nach Holland

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Der neue Konzern Fiat Chrysler Automobiles siedelt sich weder in Turin noch in Detroit an. Fiat geht in die Niederlande und will seine Steuern in Großbritannien zahlen.

Sie haben es geschafft: Die Fiat-Lenker Sergio Marchionne (l.) und John Elkann bauten einen neuen Konzern Sie haben es geschafft: Die Fiat-Lenker Sergio Marchionne (l.) und John Elkann bauten einen neuen Konzern Quelle: dpa/Picture Alliance

Turin - Fiat Chrysler Automobiles (FCA) heißt der neue globale Autogigant, der mit der kompletten Übernahme von Chrysler durch Fiat entstand. Die Übernahme „beseitigte alle Schwierigkeiten, die sich aus der Führung zweier Unternehmen ergeben“, sagte Fiat-Chef Sergio Marchionne am Donnerstag.

Deshalb geht nun alles ganz schnell. Der bisherige Konzern Fiat S.p.A. firmiert künftig unter dem neuen Namen FCA und mit neuem Logo in den Niederlanden.

Das ist das neue Logo des Fiat Chrysler Konzerns. Bei den bisherigen Markenlogos bleibt es Das ist das neue Logo des Fiat Chrysler Konzerns. Bei den bisherigen Markenlogos bleibt es Quelle: Chrysler Marchionne, bisher in Doppelfunktion Geschäftsführer beider Hersteller, sagte: „Heute ist einer der wichtigsten Tage meiner Karriere bei Fiat und bei Chrysler." Vor fünf Jahren habe man eine Vision gehabt, von voller kultureller Integration auf allen Ebenen. Man habe Unterschiede in Stärken verwandelt und nationale und kulturelle Widerstände niedergerissen.

Nun, so Marchionne weiter, sei „eine solide Basis für einen globalen Autobauer geschaffen, der auf einem Niveau mit unseren besten Wettbewerbern steht“. Auch John Elkann, Agnelli-Enkel und Präsident des Fiat-Verwaltungsrates, sprach von einem "neuen Kapitel in unserer Geschichte".

Fiat-Aktionäre erhalten für jede Aktie eine FCA-Aktie. Die Aktien werden in New York und zusätzlich in Mailand gehandelt. Aus Steuergründen wird die neue Organisation auch in Großbritannien registriert. Dies habe keinen Einfluss auf die Steuerpflicht nationaler Konzerntöchter, heißt es in der Erklärung. Die Aktionäre von Fiat S.p.A. müssen der Umfirmierung noch zustimmen

Schlechte Aussichten für 2014

Die Zahlen des abgelaufenen Geschäftsjahrs zeigen noch einmal die Probleme, die Fiat loswerden will. Grob gesagt: Gute Zahlen kommen von Chrysler, schlechte von Fiat. Der Nettogewinn von Fiat und Chrysler betrug 2013 1,95 Milliarden Euro.

In den Märkten, wo Fiat stark ist, lief es schlecht: Fiat konnte die Verluste in Europa zwar von 120 Millionen auf 50 Millionen Euro senken. In Lateinamerika brach der Gewinn aber um über 80 Prozent auf 44 Millionen Euro ein. Dort verkaufte Fiat allein im vierten Quartal 15 Prozent weniger Autos und sitzt aktuell auf gewaltigen Überkapazitäten.

Auch die Aussichten sind wenig rosig: Für 2014 erwartet die Gruppe einen deutlich niedrigeren Gewinn. "Uns fehlen 50.000 Autos", sagte Marchionne. Die Aktie gab am Mittwoch um vier Prozent nach, als der Verwaltungsrat bekanntgab, den Aktionären keine Dividende zu zahlen.

Fiat Chrysler muss sich also grundlegend neu aufstellen. Erste Eckpunkte sind bekannt: Alfa Romeo wird zur globalen Edel-Marke nach Audi-Vorbild, Jeep zur globalen SUV-Marke ausgebaut. Fiat beschränkt sich künftig auf Kleinwagen, Lancia gibt es nur noch in Italien. Einzelheiten will Fiat Chrysler am Ende des ersten Quartals 2014 bekanntgeben.

 

Quelle: m. Material v. dpa

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