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Ford senkt Gewinnprognose - Ford kämpft mit Krisen und Qualitätsproblemen

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Mark Fields hatte viel vor: Der neue Ford-Chef wollte das Europageschäft in die Gewinnzone bringen und den US-Absatz ankurbeln. Stattdessen muss er nun die Gewinnprognose massiv senken.

Mark Fields hat erst vor drei Monaten den ehemaligen Ford-Chef Alan Mulally abgelöst Mark Fields hat erst vor drei Monaten den ehemaligen Ford-Chef Alan Mulally abgelöst Quelle: picture alliance / dpa

Dearborn/USA – Nur drei Monate nach seinem Amtsantritt muss der neue Ford-Chef Mark Fields den Investoren schlechte Nachrichten überbringen: In diesem und im nächsten Jahr wird der Autohersteller deutlich weniger verdienen als geplant.

Die aktuelle Prognose für das Jahr 2014 lautet: sechs Milliarden Dollar Gewinn vor Steuern. Das sind rund 1,5 Milliarden weniger als das Unternehmen zuletzt vorhergesagt hatte und 2,5 Milliarden weniger als 2013. Im kommenden Jahr soll der Wert auf 8,5 bis 9,5 Milliarden steigen, trotz eines Verlustes von 250 Millionen Dollar in Europa.

Minus 43 Prozent in Russland

Gründe für die schlechten Aussichten sind die Ukraine-Krise und die Sanktionen gegen Russland. Keinen Autobauer hat dies so hart getroffen wie Ford. In den ersten acht Monaten dieses Jahres brachen die Verkäufe in Russland um 43 Prozent ein. Für das Werk in Köln hat Ford bereits Kurzarbeit für 4.000 Mitarbeiter beantragt.

Hinzu kommt eine ganze Reihe an Rückrufen. Erst am Freitag hatte Ford 850.000 Autos wegen Kurzschlussgefahr zurückgerufen. Die Kosten dürften bei etwa 500 Millionen Dollar liegen, sagte die Konzernführung zu Wochenbeginn. Bereits Ende Mai hatte das Unternehmen über eine Million Autos wegen möglicher Probleme mit der Lenkung in die Werkstätten beordert. Zudem liegen die Profitmargen in diesem Jahr mit acht bis neun Prozent am unteren Ende der bisherigen Vorhersagen.

Investoren reagierten sehr empfindlich auf die gesenkte Gewinnprognose: Die Ford-Aktie ging mit einem Minus von 7,47 Prozent aus dem New Yorker Handel und fiel nachbörslich weiter. Das Handelsvolumen war etwa dreimal so hoch wie an gewöhnlichen Tagen.

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