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Falsche Abgas-Software bei BMW M550d und 750d - Falsches Abgas-Programm in 11.700 BMW

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Neues Kapitel im Abgasskandal oder ein bloßes Versehen? BMW spielte für SCR-Kat optimierte Software auf 5er- und 7er-Modelle mit Speicherkat - Rückrufaktion geplant.

Noch wirkt die Abgelegenheit verschwommen: In rund 11.700 BMW-Dieselmodelle arbeitet die falsche Software. Der Spiegel spricht von manipulierter Abgasreinigung, BMW selbst von einem Versehen Noch wirkt die Abgelegenheit verschwommen: In rund 11.700 BMW-Dieselmodelle arbeitet die falsche Software. Der Spiegel spricht von manipulierter Abgasreinigung, BMW selbst von einem Versehen Quelle: dpa / Picture Alliance

München, Flensburg - Rund 11.700 BMW Dieselfahrzeuge sind mit der falschen Software zur Abgasreinigung unterwegs. Die Steuergeräte der betroffenen 5er- und 7er-Modelle seien versehentlich mit einem Programm für die SUV-Modelle X5 und X6 bespielt worden. Ein Irrtum vor mehreren Jahren, erklärte ein BMW-Sprecher. Der Konzern habe den Fehler bei internen Tests festgestellt und das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) in Flensburg informiert.

Der "Spiegel" berichtete dagegen, beim KBA sei ein BMW 7er im Rahmen der üblichen Marktüberwachung aufgefallen. Dessen Software manipuliere die Abgasreinigung. BMW erklärt das anders. Das Programm für X5 und X6 sei auf die kombinierte, parallele Stickoxid-Abgasreinigung mit Speicherkat und AdBlue-SCR-Katalysator entwickelt worden. In den passenden SUV-Modellen funktioniere sie korrekt.

BMW plant Rückrufaktion für M550d und 750d mit X Drive

Die Dieselmotoren der betroffenen 5er- und 7er-Modelle hätten dagegen nur einen Speicherkatalysator. Bei ihrem Serienstart 2012 seien sie mit der korrekten Software ausgerüstet gewesen - aber bei einem Update 2014 "haben sie schlicht die falsche Software draufbekommen". Das habe schlechtere Abgaswerte zur Folge.

BMW will die 11.700 Fahrzeuge M550d xDrive und 750d XDrive jetzt zurückrufen, nach der Genehmigung durch das KBA die richtige Software aufspielen. Erst kürzlich hatte die Behörde nach eigenen Untersuchungen BMW vom Vorwurf der Abgasmanipulation bei einem 3er-Modell entlastet. Diesen hatte die Deutsche Umwelthilfe (DUH) erhoben. DUH-Chef Jürgen Resch forderte Konzernchef Harald Krüger dennoch zum Rücktritt auf - schließlich habe das Management behauptet, BMW sei sauber und würde im Gegensatz zu anderen Herstellern keine Abschalteinrichtungen einsetzen.

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