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ADAC Tunneltest 2012 - Europas Tunnel werden sicherer

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Erfreulich: Tunnelsanierung zahlt sich aus. Aus Todesfallen werden Testsieger. Keine der zehn vom ADAC geprüften Röhren fällt durch.

München – Bei seinem diesjährigen Tunneltest hat der ADAC in zehn europäische Röhren geschaut. Überraschend: Testsieger wurde der bereits zum dritten Mal getestete Tauerntunnel in Österreich. 1999 erregte er durch einen verheerenden Tunnelbrand mit zwölf Toten und 42 Verletzten internationales Aufsehen. Damals vergab der ADAC das Urteil „bedenklich“.

Der Testsieger: Tauerntunnel Der Testsieger: Tauerntunnel Heute schneidet der Tunnel an der A10 von Salzburg nach Villach als Testsieger mit einem „sehr gut“ ab. Der Grund für die Top-Bewertung: Die neue, erst im vergangenen Jahr eingeweihte zweite Röhre ermöglicht eine getrennte Verkehrsführung. Pro Röhre strömen die Autos nur in eine Richtung. Dazu kommt moderne Technik, eine lückenlose Verkehrsüberwachung, geschultes Personal und eine gut ausgestattete Feuerwehr, auf die im Notfall zurückgegriffen werden kann.

Testverlierer ist der Isla Bella in der Schweiz, an der A13 von St. Margrethen nach Bellinzona, mit der Note „ausreichend“. Hier fehlen immer noch zusätzliche Flucht- und Rettungswege, da der Verkehr nach wie vor durch nur eine Röhre geleitet wird. Allerdings hat auch dieser Tunnel sich verbessert. 2000 wurde er als „bedenklich“ eingestuft. Der Bau eines separaten Fluchtstollens ist für 2018/19 geplant.

Auch deutsche Tunnel "gut"

In Deutschland wurden zwei Tunnel getestet. Der Allacher Tunnel auf der A99 (Autobahnring München) und der Wattkopf Tunnel auf der L562 (Umgehung Ettlingen bei Karlsruhe) konnten die Note „gut“ erzielen. Der Wattkopf Tunnel schnitt 2004 noch mit „mangelhaft“ ab.

Verkehrsüberwachung im Tauertunnel Verkehrsüberwachung im Tauertunnel Aus der Verbesserung vieler Wackelkandidaten zieht der ADAC eine erfreuliche Tendenz: Europas Röhren werden immer sicherer. Dennoch bleiben Mängel in den Kategorien Verkehr und Verkehrsüberwachung, Flucht- und Rettungswege sowie Brandschutz an der Tagesordnung.

In jedem zweiten Tunnel fehlten Pannenbuchten oder Seitenstreifen sowie Lautsprecher an Notausgängen und Portalen. Deshalb fordert der ADAC, weiter nachzurüsten. Bis 2014 sollten alle wichtigen Tunnel Europas den einheitlichen Mindeststandard nach EU-Richtlinie erreichen, so der ADAC.

Quelle: ADAC

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