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The Longest Jump: Unfall bei Weltrekord - Eine Geschichte von Rekorden, Risiken und den Konsequenzen

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Eine 20-Tonnen-Rampe, ein 1.000-PS-Mini und der Wunsch nach einem Rekord: Der Stuntman Guerlain Chicherit will weiter springen als alle anderen. Doch der Traum platzt.

100 Meter Distanz und ein kleiner Fehler: Beim Rekordversuch kommt der Stuntman Guerlain Chicherit falsch auf und überschlägt sich mehrfach 100 Meter Distanz und ein kleiner Fehler: Beim Rekordversuch kommt der Stuntman Guerlain Chicherit falsch auf und überschlägt sich mehrfach Quelle: Yutube / GoPro

Berlin - Egal, ob es um einen Sprung aus der Stratosphäre geht, eine Runde durch die Grüne Hölle oder einen mickrigen Verbrauch: Rekorde lassen sich gut vermarkten. Deshalb überwinden Extremsportler und Rennfahrer stets neue Grenzen, rasen schneller, fliegen höher und tauchen tiefer. Meist mit einem Sponsor im Nacken, der wegen großen Rekordzahlen auf hohe Verkaufszahlen hofft. Jetzt zeigt ein Sponsor, was bei einem solchen Rekordversuch alles schiefgehen und wie man daraus trotzdem noch Profit schlagen kann.

Rekordversuch: 100-Meter-Sprung im Mini

Vor drei Monaten versuchte der französische Stuntman Guerlain Chicherit, den Rekord im Auto-Weitsprung zu brechen: Mit einem Rallye-Mini wollte er 100 Meter weit fliegen, von einer steilen Rampe zu einer Landefläche aus Beton. Zwischen Start- und Landezone parkten zwei Serien-Minis. In Anbetracht der Entfernung wirken sie winzig.

Vor dem Sprung spricht Chicherit von den Risiken. „Wenn ich nicht weit genug springe, kann es weh tun. Sehr“, sagt er. Und ergänzt: „Wenn ich zu weit fliege, könnte ich mich überschlagen. Und bei der Geschwindigkeit ist das gar nicht gut.“

Die angepeilte Geschwindigkeit für den Rekord-Sprung beträgt 160 km/h. Die Techniker haben anhand von 15 Parametern berechnet, dass der 1.000-PS-Mini dann weit genug fliegt. Bisher lagen sie richtig: Alle Tests liefen gut. Der Mini sprang 25, 40, sogar 80 Meter ohne Probleme. Trotzdem wirkt Chicherit unsicher.

Mit 1.000 PS über eine Rampe

Nach zwei Jahren Planung will der Stuntman nicht kneifen. Er habe schlecht geschlafen und viel nachgedacht, sagt er. Trotzdem will er fahren. Das behauptet er zumindest. Die Unsicherheit in seinen Augen verschwindet dadurch nicht.

Chicherit nimmt Anlauf, fährt einen Geschwindigkeitstest. Dann rollt er zurück zum Start und bereitet sich vor. In Gedanken geht er alle Bewegungen durch. Er gibt Gas, fährt auf die Rampe zu. Mit der Geschwindigkeit, die seine Techniker berechnet haben, in einer perfekten Linie.

Dass etwas nicht stimmt, merkt er erst, als er schon fast 100 Meter weit geflogen ist. Die Nase des Mini senkt sich zu stark nach unten. Chicherit reißt erst die Augen auf, dann die Arme nach oben. Sein Mini landet nicht auf den Reifen, sondern auf der Front. Er schlägt brutal auf dem Beton auf, springt hoch und überschlägt sich viele Male, bis er wieder am Boden ankommt. Erst frontal, dann seitwärts. Seine Frau sieht alles mit an.

Chicherit überlebt beinahe unverletzt

Drei Monate nach dem Rekordversuch zeigt ein Video die ganze Geschichte, mit allem, was schief gegangen ist. Chicherit habe mit geringen Verletzungen überlebt, sagt ein Text im Film. Falls der erste Anlauf schiefgeht, wolle er es noch einmal versuchen, verrät Chicherit vor dem Sprung. Ob er das immer noch möchte, verrät er nicht.

In der Videobeschreibung spricht Projektleiter James Kirkham von dem Kamerahersteller, der den Rekord gesponsert hat. Er sagt, dass das Video eine andere Seite von Rekordversuchen zeige. Trotzdem freut er sich, dass die Kameras die Emotionen im Moment des Crashs so gut eingefangen haben. Ein makaberer Moment für Werbung.

Quelle: MOTOR-TALK

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