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Lamborghini: Kurzinterview mit Stephan Winkelmann im Huracán Spyder - Eine Frage, Herr Winkelmann

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Lamborghini baut schnelle Autos mit moderner Technik. Der einzige Lambo-Hybrid bleibt aber eine Studie. Wir fragten Lambo-Chef Stephan Winkelmann nach der Zukunft.

MOTOR-TALK Redakteur Constantin mit Lamborghini-Chef Stephan Winkelmann auf der IAA MOTOR-TALK Redakteur Constantin mit Lamborghini-Chef Stephan Winkelmann auf der IAA Quelle: MOTOR-TALK

Frankfurt am Main – Stephan Winkelmann hat wenig Zeit. Über die IAA läuft er zügig, stets den nächsten Termin im Blick. Selbst auf dem Fahrersitz seines neuesten Autos wirkt er angespannt. Auf dem Konzernabend am Montag hat er die offene Version des Huracán vorgestellt. Wenige Stunden später, am ersten Pressetag, nimmt er auf dem Fahrersitz Platz und beantwortet Fragen.

Für eine Minute setzen wir uns zu ihm. Hinter uns ruht ein riesiger Zehnzylinder mit gut 600 PS. Seine Kraft kommt aus 5,2 Litern Hubraum und mehr als 8.000 Kurbelwellenumdrehungen. Start-Stopp-Automatik, eine Saugrohr-Einspritzung für den Teillastbereich und ein Doppelkupplungsgetriebe drücken den Verbrauch auf 12,7 Liter pro 100 NEFZ-Kilometer. Turbolader, Kompressoren und Elektromotoren könnten ihn effizienter machen. Sollen sie aber nicht.

Kommt der Hybrid-Lambo?

Lamborghini zeigt auf der IAA 2015 den Huracán Spyder Lamborghini zeigt auf der IAA 2015 den Huracán Spyder Quelle: MOTOR-TALK Wir wollen wissen, was der Lamborghini-Mann von Turbomotoren und Hybrid-Antrieben hält. Zumindest Letztere sind ein Thema: Vor einem Jahr zeigte der Hersteller die Studie Asterion. In ihr steckt der V10 des Huracán, unterstützt von drei Elektromotoren. Der Porsche 918 Spyder fährt mit ähnlicher Technik. Das Ergebnis im Lambo: Drei Sekunden auf Tempo 100, 320 km/h Spitze und ein Normverbrauch von 4,1 Litern pro 100 Kilometer.

„In unseren Fahrzeugen kommen Turbomotoren erst dann zum Einsatz, wenn sie aus unserer Sicht besser sind als Saugmotoren“, sagt Winkelmann. Er spricht nicht von NEFZ-Verbräuchen oder Drehmoment-Schüben. Bei frei atmenden Motoren geht es um Spontaneität, Dosierbarkeit, Sound und Emotionen. „In unseren Sportwagen wird es den Turbo bis dahin nicht geben.“

2018 soll jedoch ein neuer Lamborghini starten. 2012 zeigte der Hersteller die Studie Urus auf der Auto China in Peking. Hauptaktionär Audi hat der Serienproduktion bereits zugestimmt. Bei diesem Auto geht es um andere Werte. Lamborghini möchte Familien ansprechen und die Produktionszahlen mehr als verdoppeln. „In unserem SUV können wir uns Turbomotoren und einen Hybrid-Antrieb gut vorstellen“, sagt Winkelmann.

Die Technik dafür gibt es längst im Konzern. Im kürzlich vorgestellten Bentley Bentayga arbeitet die neue Generation der W12-Motoren mit Direkteinspritzung und Turboaufladung. Audi hat für 2018 ein Elektro-SUV angekündigt. Porsche Cayenne und Audi Q7 gibt es (bald) mit Plug-in-Hybrid-Antrieben. Ob Lamborghini darauf zurückgreift oder selbst entwickelt, erfahren wir in den kommenden Jahren.

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