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Holden stellt Produktion in Australien ein - Eine bedrohte Art

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Es wird leer in Down Under: Nach Ford hat jetzt auch General Motors angekündigt, die Produktion in Australien einzustellen. Die australische Autoindustrie ist vom Aussterben bedroht.

Holden-Händler in der Nähe von Sydney Holden-Händler in der Nähe von Sydney Quelle: dpa/Picture Alliance

Sydney- Der US-Autobauer General Motors (GM) stellt bis 2017 seine Produktion in Australien ein und streicht dort fast 3000 Arbeitsplätze. GM-Chef Dan Akerson machte für die Entscheidung unter anderem den starken australischen Dollar und die hohen Produktionskosten verantwortlich. Zudem habe Australien nur einen sehr kleinen, aber dafür hart umkämpften heimischen Markt, teilte GM am Mittwoch mit.

Der US-Konzern ist auf dem fünften Kontinent mit der Tochtergesellschaft Holden vertreten. Für einen Verbleib im Land hatte GM höhere staatliche Zuschüsse gefordert, die australische Regierung lehnte das ab. Stattdessen forderte Australien von Holden Klarheit über einen Verbleib im Land.

Australische Gewerkschafter glauben daher, die Entscheidung gegen den Standort Australien habe die Regierung mit ihrer unkooperativen Haltung stark beeinflusst.

Den Vertrieb und Ersatzteilverkauf will Holden weiterbetreiben. Die GM-Tochter galt für Jahrzehnte als Inbegriff australischen Automobilbaus, die Wurzeln der Marke reichen zurück bis 1856.

Ein bedrohter Industriezweig

In den letzten 30 Jahren halbierte sich die Zahl der in Australien produzierten Autos. Der starke australische Dollar sorgt dafür, dass Import-Fahrzeuge deutlich günstiger sind als solche aus einheimischer Produktion. Pro Jahr werden in Australien etwa 1,1 Millionen Fahrzeuge verkauft. Davon stammt weniger als ein Viertel aus lokaler Produktion.

Im Mai 2013 hatte bereits der US-Hersteller Ford angekündigt, sich bis 2016 aus Australien zurückzuziehen und die Fahrzeuge für den heimischen Markt aus anderen Regionen zu importieren.

Damit verbleibt Toyota als letzter großer Hersteller auf dem Kontinent. Befürchtet wird nun, dass sich auch die Japaner in den nächsten Jahren zurückziehen.

Aber auch so wird es für die australische Zulieferindustrie schwierig, die nun ab 2017 nur noch einen lokalen Abnehmer hat. Toyota beschäftigt in Australien 4.000 Angestellte, die etwa 100.000 Fahrzeuge im Jahr produzieren. In der Zulieferindustrie arbeiten etwa 40.000 Menschen.

 

Quelle: dpa/bmt/; BBC News; New Zealand Herald

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